Die Erfindung betrifft eine Kniebandage mit einer schlauchförmigen Hülle aus elastisch dehnbarem Material, in die ein Patellarsehnenband integriert ist, dessen Bandenden jeweils ein elastisches Spannband zugeordnet ist, die bandagenaussenseitig miteinander verbindbar sind.
Eine diese Merkmale aufweisende Kniebandage ist bereits aus DE 3 016 426 A1 bekannt.
Beim Tragen einer solchen Kniebandage lässt sich durch das Patellarsehnenband ein steter und gleichmässiger Druck auf die Patellarsehne ausüben, wodurch in der Hauptsache der Anpressdruck der Kniescheibe auf den Oberschenkelknochen vermindert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kniebandage dieser Art in einer Weise weiterzubilden, dass sich bei ihrer Verwendung zusätzliche therapeutische Effekte erzielen lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Die erfindungsgemässe Kniebandage ermöglicht somit durch die Kombination ihres Patellarsehnenbandes mit einer Pelotte zugleich eine wirksame Medialisierung der Kniescheibe. In therapeutischer Hinsicht vereinigt somit die erfindungsgemässe Bandagenausbildung Produktvorteile in sich, die bisher nur durch zwei speziell für das jeweilige therapeutische Ziel ausgelegte Kniebandagen, wie sie beispielsweise in der obengenannten DE-OS sowie der DE 3 412 772 C1 offenbart sind, erzielt und somit nie gleichzeitig erreicht werden konnten.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind hierbei Patellarsehnenband und Pelotte einstückig ausgebildet, was neben herstellungstechnischen Vorteilen auch solche beim Ausstatten der schlauchförmigen Hülle mit einem derartigen, einteiligen Druckpolster bietet.
Die Spannbänder können hierbei am Patellarsehnenband bzw. an diesem zugehörigen Umfangsabschnitten des Druckpolsters oder lediglich am elastisch dehnbaren Hüllenmaterial befestigt sein. Im letzteren Falle wird man jedoch die entsprechenden Bandenden vorteilhaft relativ nahe am Patellarsehnenband am Hüllenmaterial bzw. in der Ebene des Patellarsehnenbandes am Druckpolster selbst befestigen.
Schliesslich ist es günstig, wenn zumindest die Pelotte, im Falle eines einteiligen Druckpolsters auch dessen gesamte, dem Kniegelenk zugekehrte Seite, noppenartige Vorsprünge aufweist, wodurch eine wirkungsvolle Durchblutung der Muskulatur im Kniebereich durch entsprechende Massagewirkung erzielt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung einer Kniebandage,
Fig. 2 einen Teillängsschnitt durch eine Hälfte der Kniebandage entlang der Linie II-II der Fig. 1, in vergrösserter Darstellung,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Druckpolster der Kniebandage entlang der Linie III-III der Fig. 1, in vergrösserter Darstellung.
Die in Fig. 1 gezeigte Kniebandage weist eine schlauchartige Hülle 10 auf, die vorzugsweise aus einer vorderen und einer hinteren Bandagenstofflage 12 und 14 besteht, die an ihren Seitenlängskanten 16 und 18 miteinander verbunden sind.
Die Hülle 10 kann entlang diesen Seitenlängskanten 16, 18 noch verstärkt ausgebildet sein, was insbesondere durch jeweils eine flexible, streifenförmige Metalleinlage bewerkstelligt sein kann. Dies ist einfachheitshalber jedoch nicht dargestellt.
Wird als Bandagenmaterial ein elastisches, dehnbares Gestrick verwendet, so erfolgt die Verbindung beider Stofflagen 12, 14 vorzugsweise durch Nähen.
Innerhalb der schlauchförmigen Bandagenhülle 10 ist ein oval-ringförmiges, einstückiges Druckpolster 20 angeordnet, das, mit seiner längeren Achse sich in Hüllenlängsrichtung erstreckend, zwischen zwei Stofflagen eingebracht ist, von denen die eine durch die vordere Bandagenstofflage 12 und die andere durch eine auf deren Innenseite aufgebrachte zusätzliche Futterstofflage 22 gebildet ist. Zwischen diese beiden Stofflagen 12, 22 ist das Druckpolster 20, wie in Fig. 2 durch Nähte 24 und 26 angedeutet ist, eingenäht.
Das Druckpolster 20 erfüllt sowohl die Funktion einer den Bereich einer Kniescheibe umschliessenden Pelotte 28 als auch diejenige eines Patellarsehnenbandes 30. Dasselbe ist andeutungsweise durch eine strichpunktierte Linie 32 gegenüber der Pelotte 28 abgegrenzt dargestellt.
Bei angelegter Kniebandage befindet sich das Patellarsehnenband 30 unterhalb der Kniescheibe, um dieser bei Bewegungen des Kniegelenkes eine Entlastung zu verschaffen und beim Gehen nach oben anzuheben. Dadurch wird die Kniescheibe in ihrem oberen Bereich vom Kniegelenk abgehoben, woraus eine schmerzlindernde Reibungsverminderung an der Kniescheibengleitfläche resultiert.
Damit durch das Patellarsehnenband 30 die Entlastung der Kniescheibe erfolgen kann, ist dasselbe unterhalb der Kniescheibe bzw. an den Unterschenkel fest anzuschmiegen. Zu diesem Zweck sind in der Ebene des Patellarsehnenbandes 30 Spannbänder 34 und 36 vorgesehen, die sich vom Bereich des Patellarsehnenbandes 30 in entgegengesetzten Richtungen von der Bandagenhülle 10 wegerstrecken und zur gegenseitigen, stufenlosen Verbindung mit geeigneten Befestigungselementen, wie vorzugsweise Klettenhaftband, versehen sind. Die Spann bänder 34 und 36 sind beispielsweise mit ihrem einen Endstück im Bereich des Patellarsehnenbandes 30 zwischen die Bandagenstofflage 12 und die Futterstofflage 22 eingenäht und sind an jeweils einer Seitenlängskante 16 bzw. 18 aus der Bandagenhülle 10 herausgeführt.
Wie aus den Fig. 2 und 3 zu ersehen ist, sind Pelotte 28 und Patellarsehnenband 30 bzw. das sie bildende Druckpolster 20 an der dem Kniegelenk zugekehrten Oberfläche mit noppenartigen Vorsprüngen 38 versehen, um die Reibung zwischen dem Druckpolster 20 und der Haut eines Patienten im Bereich des bandagierten Kniegelenkes zu erhöhen. Hierdurch wird erreicht, dass bei Gelenkbewegungen Relativbewegungen zwischen Druckpolster 20 und Kniegelenk eine Gelenkmassage, insbesondere von Gelenkweichteilen, bewirken. Die Ausbildung der Vorsprünge 38 kann hierbei vielgestaltig sein.
Wie Fig. 3 zeigt, weist das Patellarsehnenband 30 einen mittleren, rinnenförmig vertieft liegenden Bereich 40 auf, der sich an der dem Knie zugewandten Seite des Druckpolsters 20 befindet.
Eine solche, sich in Richtung der grossen Achse des Druckpolsters 20 erstreckende, rinnenförmige Ausnehmung 40 übergreift die unterhalb der Kniescheibe verlaufende Sehne, wodurch auf diese eine unerwünschte Druckbelastung verhindert wird.