CH651226A5 - Verfahren zur oberflaechenbehandlung von gegenstaenden mit einer glatten fluessigkeitssaugenden oberflaeche. - Google Patents
Verfahren zur oberflaechenbehandlung von gegenstaenden mit einer glatten fluessigkeitssaugenden oberflaeche. Download PDFInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Gegenständen mit einer glatten, flüssigkeitssaugenden Oberfläche, insbesondere Holzgegenständen, wie z.B. Spanplatten, Holzfaserplatten, Bauplatten, Bretter und Masonit, die besonders für Möbel und Inventar berechnet sind.
Viele Verfahren dieser Art, insbesondere für Holz, sind bekannt. Die meisten dieser Verfahren gehen darauf hinaus, Lack (oder Farbe) aufzutragen und danach diesen abzuschleifen, wieder Lack (oder Farbe) aufzutragen, dann diesen abzuschleifen, wieder Lack aufzutragen usw. Hierdurch wird eine sehr glatte und abnutzungsbeständige Oberfläche erreicht, die gegebenenfalls die Grundschicht für eine schliessliche Farbenschicht bilden kann. Wenn aber die letzterwähnte eine Schicht mit einem metallartigen Effekt sein soll, ist das obige Verfahren zu langsam und zu teuer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der obigen Art zu schaffen, das in einer schnellen und billigen Weise die Gegenstände mit einer metallartigen, sehr beständigen Oberfläche versehen kann.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass auf die glatte Oberfläche der Gegenstände eine Farbenschicht, wie z.B Lasurfarbe, Beize oder eine deckende Grundfarbe, aufgetragen wird, und dass auf diese Farbenschicht, nachdem sie getrocknet ist, und ohne dass ein Schleifen vorgenommen ist, eine Schicht Klarlack mit 0,1—10 Gew.%, vorzugsweise 0,2-8 Gew.%, insbesondere 0,4-6 Gew.% Metallpulver mit einer Partikelgrösse von 5-5000 um, vorzugsweise 50-350 |im, dann aufgetragen wird, und dass danach gegebenenfalls mindestens eine Schicht glanzregulierender Decklack mit einem Glanz zwischen 10 und 100, vorzugsweise zwischen 40 und 60, nach der Glanzskala Gardner 60° aufgetragen wird. Hierdurch wird eine schnelle und billige Herstellung der matallartigen Oberfläche erreicht, zunächst weil das Abschleifen nach dem Auftragen der Farbenschicht weggefallen ist. Die metallartige Oberfläche besitzt eine gute Abnutzungsfestigkeit, und falls kleine Risse entstehen, sind diese dank der darunterliegenden Farbenschicht kaum zu bemerken. Die metallartige Oberfläche stellt ein ziemlich eigenartiges Aussehen dar.
Als Klarlack ist z.B. ein Nitrolack, säurehärtender Lack, Polyurethan- und Polyethylenlack anwendbar. Diese Lacktypen erwiesen sich in der Praxis als die vorteilhaftesten.
Ferner kann das angewendete Metallpulver aus Aluminium, Messing oder Kupfer, gegebenenfalls einer Mischung mehrerer dieser Metalle, sein. Hierdurch wird in Verbindung mit der darunterliegenden Farbenschicht erreicht, dass die fertige Oberfläche ein sehr eigenartiges metallartiges Aussehen erhält.
Ausserdem lässt sich gemäss der Erfindung anstelle der Farbenschicht eine gefärbte Folie aus z.B. Kunststoff oder Papier anwenden, die gegebenenfalls durch Leimen mit der glatten Oberfläche des Gegenstandes vereint wird. In dieser Weise wird ein besonders leichtes und schnelles Auftragen der Farbenschicht auf den Gegenstand erreicht, und ein gleichmässiges Verteilen der Farbe in der Farbenschicht ist sichergestellt.
Schliesslich kann gemäss der Erfindung das Auftragen der Farbenschicht, der Klarlackschicht mit Metallpulver und der eventuellen Schichten) Decklack automatisch durch Leiten der Gegenstände nach vorwärts auf einem Förderband geschehen, das an, von Spritzpistolen ausgesetzten «Teppichen» aus Farbenschichtmaterial, Klarlack mit Metallpulver bzw. gegebenenfalls Decklack, vorbeipassiert. Hierdurch wird erreicht, dass die Oberflächenbehandlung besonder billig durchzuführen ist.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Beispiel 1
Eine Spanplatte mit einer glatten Oberfläche wurde mit einer deckenden Farbenschicht grundiert. Danach wurde auf der Farbenschicht, nachdem sie getrocknet war, und ohne dass eine vorhergehende Behandlung, wie z.B. Schleifen vorgenommen worden ist, eine Schicht Klarlack mit 0,5 Gew.% Aluminiumpulver aufgetragen, dessen Körner ungefähr 250 |im waren. Die fertigbehandelte Spanplatte erhielt eine metallartige Oberfläche in einem Farbton, der der Farbenschicht entsprach. Die erwähnte Oberfläche war sowohl strapazierfähig als auch ansprechend.
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Beispiel 2
Auf die glatte Oberfläche einer Holzfaserplatte wurde eine Schicht Beize aufgetragen, d.h. eine Lasur (=durchsichtig) Farbe in der gewünschten Farbnuance. Nach dem Trocknen, ohne dass ein Abschleifen vorgenommen worden ist, wurde dann eine Schicht Klarlack aufgetragen, der Messingpulver in einer Gewichtsmenge von 6 Gew.% enthielt. Die Messingkörner waren ungefähr 200 /im gross. Auf die gebildete Oberfläche wurden dann zwei zusätzliche Schichten Decklack mit einem Glanz von 50 nach der Glanzskala Gardner 60° aufgetragen. Die fertige Oberfläche wirkte metallartig und war sehr abnutzungsbeständig.
Beispiel 3
Auf einen glatten Holzgegenstand wurde eine gefärbte Kunststoffolie aufgetragen, wobei die Folie an den Gegenstand geleimt wurde. Danach wurde auf die Folie eine Schicht Klarlack mit 4 Gew.% Kupferpulver aufgetragen.
Die Pulverkörner waren ungefähr 340 |xm. Der fertige Gegenstand erhielt ein nettes metallartiges Aussehen, und die Oberfläche war sehr abnutzungsbeständig. Sie war ferner sehr schnell und billig herzustellen.
Betreffend das Auftragen von Farbenschichten und Lakken kann dieses automatisch geschehen, indem man die Gegenstände nach vorwärts auf einem Förderband leitet, das durch «Teppiche» aus dem Farbenschichtmaterial, Klarlack (mit Metallpulver) und gegebenenfalls Decklack läuft. Zwischen dem «Teppich» aus Farbenschichtmaterial und dem «Teppich» aus Klarlack muss ein so grosser Abstand bestehen, dass das Farbenschichtmaterial etwas trocknen kann.
Masonit® ist eine Faserplatte aus Holz, das in Fasern zerteilt und danach in Plattenform unter hohem Druck und hoher Temperatur wieder zusammengepresst ist. Oft wird kein Zusatz von Leim angewendet, da die Zellulose im Holz die Fasern zusammenbindet. Kunstharzleim lässt sich aber zusetzen.
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Claims (10)
1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Gegenständen mit einer glatten, flüssigkeitssaugenden Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, dass auf die glatte Oberfläche der Gegenstände eine Farbschicht oder eine gefärbte Folie aufgetragen wird, und dass auf diese Farbschicht, nachdem sie getrocknet ist und ohne dass ein Schleifen vorgenommen ist, bzw. auf diese gefärbte Folie eine Schicht Klarlack mit 0,1 bis 10 Gewichtsprozent Metallpulver mit einer Partikelgrösse von 5 bis 500 um dann aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ausserdem mindestens eine Schicht glanzregulierender Decklack mit einem Glanz zwischen 10 und 100, vorzugsweise zwischen 40 und 60, nach der Glanzskala Gardner 60° aufgetragen wird.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Klarlack ein Nitrolack, säurehärtender Lack, Polyurethan- oder Polyäthylenlack angewendet wird.
4. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das angewendete Metallpulver Aluminium, Messing oder Kupfer ist, gegebenenfalls eine Mischung mehrerer dieser Metalle.
5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine gefärbte Folie aus Kunststoff oder Papier angewendet wird, die gegebenenfalls durch Leimen mit der glatten Oberfläche des Gegenstandes vereint wird.
6. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht aus Lasurfarbe, Beize oder einer deckenden Grundfarbe besteht.
7. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Klarlack 0,2 bis 8 Gewichtsprozent, insbesondere 0,4 bis 6 Gewichtsprozent Metallpulver enthält.
8. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallpulver eine Partikelgrösse von 50 bis 350 um aufweist.
9. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4,6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragen der Farbschicht, der Klarlackschicht mit Metallpulver und der eventuellen Schichten) Decklack automatisch durch Leiten der Gegenstände nach vorwärts auf einem Förderband geschieht, das an von Spritzpistolen ausgespritzten «Teppichen» aus Farbschichtmaterial, Klarlack mit Metallpulver bzw. gegebenenfalls Decklack, vorbeipassiert.
10. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 9 zur Oberflächenbehandlung von Holzgegenständen, wie Spanplatten, Holzfaserplatten, Bauplatten und Brettern, insbesondere solchen, die zur Herstellung von Möbeln verwendet werden.
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