CH626693A5 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtvorrichtung für Vakuumverbindungen, insbesondere für Hochvakuumflansche und -ventile, mit zwei Dichtflächen und mit dazwischen angeordnetem metallischem Dichtring, wobei die Dichtflächen als Zonen von Kegelmänteln mit einem Öffnungswinkel von weniger als 90° und mit gemeinsamer Achse ausgebildet sind.
Lösbare Ganzmetall-Dichtungen werden verwendet, wenn Elastomerdichtungen wegen zu hoher Gasabgabe oder Gasdurchlässigkeit, wegen zu geringer Temperaturbeständigkeit oder wegen zu geringer chemischer Beständigkeit nicht in Frage kommen. Die bekanntesten Dichtvorrichtungen bestehen aus im wesentlichen ebenen Flanschen, zwischen denen ein duktiler Dichtring (z.B. aus Gold oder Kupfer) plastisch verformt wird. Oft besitzen die Flansche schneidenartige Profile, die sich in den Dichtring eindrücken. Dies erfordert sehr hohe Kräfte und massive Flansche. Eine solche Dichtvorrichtung wirft vielfältige Probleme auf. So dürfen sich die Dichtkräfte beim Ausheizen z.B. von Ultrahochvakuum (UHV)-Flanschen nicht wesentlich verändern, da die Verbindung sonst im heissen Zustand oder später beim Abkühlen undicht wird. Auch müssen die Dichtkräfte bei Wiederverwendung des Dichtrings nach jedem Öffnen und Schliessen gesteigert werden. Die Wiederverwendbarkeit solcher Dichtringe ist deshalb sehr begrenzt. Aber schon die Höhe der Dichtkräfte allein stellt ein technisches Problem dar, das zwar lösbar ist, aber zu der bekannten Schwerfälligkeit der Handhabung von UHV-Anlagen führt.
Dichtvorrichtungen mit elastischen Metall-Dichtungen zwischen Flanschen mit ebenen Dichtflächen lösen zwar die Probleme, die durch ungleichmässige Wärmedehnung oder durch das Verziehen der Flansche beim Ausheizen unter Vakuum entstehen können. Das Problem der hohen axialen Dichtkräfte und der damit verbundenen Schwerfälligkeit der Flanschkonstruktion und ihrer Handhabung (viele Schrauben!) bleibt jedoch erhalten.
Die vorliegende Erfindung will eine Dichtvorrichtung schaffen, welche es gestattet, UHV-Systeme mit vergleichsweise dünnen Flanschen zu bauen. Diese Flansche sollen mit nur wenigen Schrauben oder Klammern miteinander verbunden werden können, um eine einfache Handhabung zu gewährleisten. Dabei sollen vielfach wiederverwendbare Dichtringe Verwendung finden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Ausbildung einer Dichtvorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass der an der ihn im Öffnungszustand tragenden Dichtfläche lose anliegende metallische Dichtring einen beim Schliessen bzw. Öffnen der Verbindung an den Dichtflächen abwälzbaren Querschnitt aufweist.
Bei der Abwälzbewegung beim Schliessen der Dichtvorrichtung wird der elastische Dichtring verspannt und dank der Konusform der Dichtflächen können durch relativ kleine axiale Kräfte hohe radiale Dichtkräfte erzeugt werden. Wegen der völlig gleichmässigen radialen Belastung der Flansche können diese materialsparend gebaut werden. Dies ist nicht nur ein Kostenvorteil, sondern vermindert auch die beim Ausheizen unter Vakuum entstehenden Temperaturdifferenzen und die damit verbundenen mechanischen und vakuumtechnischen Probleme.
Die erfindungsgemässe Dichtvorrichtung erlaubt die Verwendung sowohl der Innenflächen als auch der Aussenflächen von konisch gedrehten Flanschen als Dichtflächen, und daraus ergeben sich, wie die nachfolgenden Ausführungsbeispiele zeigen, drei verschiedene Paarungsmöglichkeiten. Es gibt bekannte Dichtvorrichtungen, bei denen nur ungleiche Flansche gepaart werden können; demgegenüber muss es als ein wesentlicher Vorteil der neuen Dichtvorrichtung angesehen werden, dass auch eine Paarung gleicher Flansche möglich ist.
Die Dichtigkeit einer Dichtvorrichtung ist nur dann gewährleistet, wenn der Dichtring beide Dichtflächen jeweils auf einer geschlossenen Linie berührt. Leichte Abweichungen der Dichtflächen von der genauen Rotationssymmetrie werden durch die Elastizität des Dichtrings ausgeglichen. Mikroskopische Unebenheiten können durch eine duktile Schicht von wenigen um Dicke ausgeglichen werden. Diese Schicht kann in der Anfangsphase des Schliessvorgangs durch eine kurze Gleitbewegung beschädigt werden. Bei der Erfindung ist dies jedoch ohne Bedeutung für die Dichtigkeit, da in der Endphase des Schliessvorgangs die Rollbewegung andere Teile des Dichtrings mit den Dichtflächen in Berührung bringt. Es hat sich gezeigt, dass ein Dichtring aus Federstahl mit einer 2 (im dicken Goldbeschichtung über 500 Schliess- und Öffnungs-Vorgänge der Dichtvorrichtung erlaubt, ohne seine für UHV-Zwecke benötigte Dichtigkeit (Leckrate <10-io Torr Us, gemessen mit Helium) zu verlieren. Bei besonders sorgfältig geschliffenen Dichtflächen an Flanschen aus Edelstahl konnte eine noch grössere Zahl von Schliess- und Öffnungsvorgängen sogar ohne jede Beschichtung des Federstahl-Dichtrings erreicht werden.
Die anliegenden Fig. 1 bis 3 zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Die Fig. 1 betrifft eine Verbindung zweier unterschiedlicher Flansche mit konischen Dichtungsflächen;
Die Fig. 2 zeigt ein Vakuumventil, dessen Dichtvorrichtung ähnlich wie bei der Flanschverbindung nach der Fig. 1 ausgebildet ist;
Die Fig. 3a und 3b zeigen zwei Varianten einer Flanschverbindung gemäss Erfindung, wobei die beiden zu verbindenden Flansche die gleiche Form besitzen.
In Fig. 1 bedeutet 1 einen zylindrischen Teil mit ange-schweisstem Flansch 2 mit konischer Dichtungsfläche 3, der mit einem zweiten zylindrischen Teil 4 vakuumdicht verbunden werden soll. Letzterer weist den Flansch 5 mit konischer Dichtungsfläche 6 auf, und zwischen den beiden genannten Dichtungsflächen ist der elastische metallische Dichtring 7 von C-förmigem Querschnitt eingelegt. Wenn die beiden Flansche beim Schliessen axial aufeinander zu bewegt werden, verringert sich auch der radiale Abstand zwischen den beiden Dichtungsflächen. Dabei kommt der Dichtring, der im Öffnungszustand von einer der beiden Dichtflächen getragen werden kann, mit der anderen Dichtfläche zunächst in Berührung, worauf er auf dieser abrollend mit zunehmendem Druck auf die Dichtflächen eine vakuumdichte Verbindung herstellt, bis die beiden Flansche mit Anschlag einander berühren.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, kann ein solcher Anschlag durch entsprechende Gestaltung der Flansche leicht erreicht werden, z.B. kann die axiale Flanschbewegung durch die Fläs
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chenpaare 8 und 9 bzw. 10 und 11 begrenzt werden. Durch den Anschlag wird ein zu starkes Pressen des Dichtrings vermieden.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel für die Anwendung einer Dichtvorrichtung nach der Erfindung auf ein Vakuumventil. Die Zeich- 5 nung zeigt den oberen Teil 12 des Ventilgehäuses, sowie den unteren Teil 14 mit der den Ventilsitz bildenden konischen Dichtfläche 15. Dieser steht die ebenfalls konische Gegen-dichtfläche 16 der Ventilplatte 17 gegenüber. Die Ventilplatte 17 ist ihrerseits an der Ventilhubstange 18 befestigt; der io
Mechanismus zur Bewegung der Ventilhubstange in axialer Richtung, um das Ventil zu öffnen oder zu schliessen, ist von üblicher Art und in Fig. 2 nicht dargestellt.
Im Sinne der Erfindung ist zwischen den beiden Dichtungsflächen 15 und 16 wiederum ein metallischer elastischer Dicht- is ring 19, der sich auf den genannten Flächen abwälzen bzw. abrollen kann, eingelegt. Zur Begrenzung der Pressung des Dichtringes ist an der Unterseite der Ventilplatte 17 die Platte 10 befestigt, die zusammen mit der Schulter des Ventilgehäuses eine Begrenzung der achsialen Hubbewegung darstellt; 2« selbstverständlich könnte eine solche Begrenzung auch durch an der Ventilhubstange 18 angebrachte Anschläge erreicht werden. Die Platte 20 dient auch der Führung des Ventiltellers in der Endphase der Schliessbewegung und zur Sicherung des Dichtringes gegen Herausfallen beim Öffnen des Ventils. «
Bei den Vorrichtungen nach den Fig. 1 und 2 besitzen die miteinander vakuumdicht zu verbindenden, die konischen Dichtflächen aufweisenden Teile eine ungleiche Form. Für Flanschverbindungen ist jedoch oft erwünscht, dass die beiden Flansche gleichartig sind. Zwei Beispiele dafür, wie auch in 3# diesem Falle die Erfindung verwirklicht werden kann, sind in den Fig. 3a und 3b dargestellt. Hier sind die beiden Flansche 22 und 23 bzw. 22' und 23' zur Mittelebene 26/26' der
Flanschverbindung symmetrisch. Die Fig. 3a und 3b zeigen je einen Halbschnitt parallel zur Achse einer solchen Flanschverbindung. Die Flansche selbst weisen die Dichtflächen 24/25 bzw. 24V25' auf, wobei sich die beiden Ausführungsformen vor allem dadurch unterscheiden, dass sich die Konusse der Dichtflächen im einen Falle (3a) nach der Mittelebene zu schliessen, im anderen Falle (3b) dagegen öffnen. Der metallische Dichtring 27 besitzt die dargestellte Querschnittsform, die einen breiten Rücken aufweist, mit dem er sich gegen einen Stützring 28, der im Falle der Fig. 3b gleichzeitig als Zentrierring ausgebildet ist, abstützt. In Fig. 3a ist für die Zentrierung ein weiterer separater Ring 31 vorgesehen.
Bemerkenswert ist, dass die Flansche 22 und 23 in Fig. 3a dieselbe Form wie der Flansch 5 der Fig. 1 besitzen; ebenso gleichen die Flansche 22' und 23' der Fig. 3b dem Flansch 2 der Fig. 1. Unter Verwendung eines Stützringes 28 bzw. 28' und eines entsprechend geformten Dichtringes 27 bzw. 27' -und im Falle der Fig. 3a eines zusätzlichen Zentrierringes 29 -lassen sich also die gezeichneten Flanschformen in jedem Falle miteinander verbinden, auch dann, wenn bei einer gegebenen Anordnung gleichartige Flansche 2 bzw. 5 aufeinandertreffen. Die beschriebenen Flanschformen erweisen sich deshalb als besonders praktisch.
Wenn die erfindungsgemässe Dichtanordnung für Flanschverbindungen verwendet werden soll, müssen natürlich noch entsprechende Vorrichtungen zum Zusammenpressen der Flansche vorgesehen werden. Am einfachsten kann man hiefür Klammern benutzen, deren Backen in Vertiefungen 29/29' eingreifen. In Fig. 1 ist eine solche Klammer üblicher Bauart mit 30 angedeutet; es können z.B. drei derartige Klammern gleichmässig am Umfang der Flansche verteilt vorgesehen werden.
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2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Dichtvorrichtung für Vakuumverbindungen, insbesondere für Hochvakuumflansche und -ventile, mit zwei Dichtflächen und mit dazwischen angeordnetem metallischem Dichtring, wobei die Dichtflächen als Zonen von Kegelmänteln mit einem Öffnungswinkel von weniger als 90° und mit gemeinsamer Achse ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der an die ihn im Öffnungszustand tragende Dichtfläche lose anliegende metallische Dichtring einen beim Schliessen bzw. Öffnen der Verbindung an den Dichtflächen abwälzbaren Querschnitt aufweist.
2. Dichtvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtring einen C-förmigen Querschnitt aufweist.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Dichtvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtring mit einer Schicht eines duktilen Metalls überzogen ist.
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