Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Stapelwagen mit einer Hebebühne mit Plattform und einer Einrichtung zum Einführen und zur Entnahme von ihren Längsseiten zu den Förderrichtungen der Einrichtung quer oder parallel angeordneten Lagereinheiten in bzw. aus einem Lagerfach eines Lagerregals.
Solche Stapelwagen sind nur dann für einen rationellen Einsatz geeignet, wenn die Einrichtung zum Einführen und zur Entnahme der Lagereinheiten gestattet, in einem Regal hintereinander angeordnete Lagereinheiten zu erfassen und zu fördern. Die bisher bekannt gewordenen Stapelwagen der betreffenden Art erlauben aber nicht die Vorteile einer solchen Einführ- bzw. Entnahmeeinrichtung auszunutzen, indem die vordersten der aus einem Regal entnommenen Lagereinheiten den Platz für die nachfolgenden auf der Plattform der Hebebühne versperren, so dass eine fliessende Abwicklung, insbesondere des Entnahmevorganges, nicht möglich ist.
Nach der Schweizer Patentschrift Nr. 513 056 ist ein Hubstapler bekannt, welchem zur vorübergehenden Aufnahme der Ware ein mitfahrendes Regal mit Transportrollen in seinem untersten Teil zugeordnet ist, welche Rollen als Rollenbahn ausgebildet sind und zum Weitertransport der Ware in die montierten Lagerregale dienen. In einer Ausführungsform dieses Hubstaplers sind die Transportrollen ausserhalb des Lagerregales dargestellt, wobei sie als Rollenbahnen für das Befördern der Ware zum oder von dem Lagerregal sorgen. In beiden Fällen müssen die Ladeeinheiten des Hubwagens in verschiedenen Richtungen bewegt werden, bevor sie die Ware auf die Transportrollen ablegen können, weil die Rollenbahnen nicht unmittelbar an die Ladeeinheiten anschliessen.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen Stapelwagen der eingangs erwähnten Art so auszugestalten, dass die genannten Nachteile vermieden und ein kontinuierliches Arbeiten ermöglicht werden.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass an den zu den Förderrichtungen der Einrichtung parallelen Seiten der als Sortier- und Ausweichplatz für die Lagereinheiten dienenden Plattform in deren gleichen Ebene beidseitig je ein Manipulationstisch befestigt ist, welche Manipulationstische als Förderbahnen zur Bewegung der Lagereinheiten in der zu den Förderrichtungen der Einrichtung senkrechten Richtung ausgebildet sind.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch beispielsweise dargestellt und zwar zeigen:
Fig. 1 einen Aufriss des Stapelwagens vor einem Lagerregal,
Fig. 2 eine entsprechende Draufsicht,
Fig. 3 eine Ansicht eines Ablegetisches in vergrössertem Massstab, und
Fig. 4 eine Draufsicht auf denselben.
Der Stapelwagen 1, der in der Zeichnung nur schematisch dargestellt ist, besitzt ein Fahrgestell 2 und ein Hebegestell 3, an welchem die Hebebühne 4 samt der Plattform 5 auf nicht weiter dargestellte Weise heb- und absenkbar gelagert ist. Rechtwinklig zu den Fahrrichtungen des Stapelwagens ist eine in die Lagerfächer 6 des Lagerregals 7 ein- bzw. aus diesem herausfahrbare Einführ- und Entnahmevorrichtung 8 angebracht, welche auf nicht weiter dargestellte Weise erlaubt, in einem Lagerfach 6 eine Mehrzahl von hintereinander gestapelten Lagereinheiten 9, deren Längsseiten zu den Förderrichtungen 10 der Vorrichtung 8 quer oder parallel verlaufen können, gemeinsam der Plattform 5 der Hebebühne 4 zuzuführen, bzw. solche Lagereinheiten von dieser Plattform in den Lagerfächern abzustellen.
An der Plattform 5 ist eine Mehrzahl von Querförderrollen 11 angeordnet, auf welche auf nicht weiter beschriebene Weise die aus den Lagerfltchern 6 entnommenen Lagereinheiten 9 auf der Plattform 5 abgestellt werden, wobei die Querförderrollen 11 gruppenweise durch nicht dargestellte Mittel ferngesteuert in beiden Richtungen in Umlauf gesetzt werden können.
An jede parallel zu den Förderrichtungen 10 verlaufende Seite der Plattform 5, die als Ausweichplatz für die Lagereinheiten 9 dient, schliesst je ein als Rollbahn ausgebildeter Ablegetisch 12 an. Jeder dieser Ablegetische 12, von welchen in den Fig. 3 und 4 der eine dargestellt ist, besitzt vier Reihen von Ablegerollen 13, deren Achsen parallel zu derjenigen der Querförderrollen 11 verlaufen. Die Gesamtheit dieser Ablegerollen 13 ist nun in Rollensätze 14 von je acht Rollen unterteilt, die in zwei nebeneinander liegenden Rollenreihen zuje vier Rollen angeordnet sind. Jeder dieser Rollensätze ist nun auf weiter nicht dargestellte Weise von einem auf der Hebebühne 4 angeordneten Motor aus in beiden Richtungen antreibbar, wobei die Antriebssteuerung von zentraler Stelle aus erfolgen kann; dies gilt auch für die Querförderrollen 11.
Wenn nun durch die Vorrichtung 8 Lagereinheiten 9 auf die Plattform 5 gefördert und auf die Querförderrollen 11 abgestellt sind, so können diese je nach ihrer weiteren Bestimmung auf den einen oder andern der Ablegetische 12 aussortiert werden, wobei es genügt, durch die Fernsteuerung einerseits die Querförderrollen 11 und andererseits die gewünschten Sätze von Ablegerollen 13 in der entsprechenden Richtung in Umlauf zu setzen. Die gewünschten Lagereinheiten werden z.B. auf den als Bereitstellungstisch dienenden linken Ablegetisch 12, die nichtgewünschten, der Rückförderung ins Regal bestimmten Lagereinheiten 9 auf den als Ausweichtisch dienenden rechten Ablegetisch 12 verschoben (in der Fig. 1 oder 2 gesehen). Sie werden gleich nach dem Sortiervorgang durch Querrückverschiebung und dann durch die Vorrichtung 8 an ihren alten Platz ins Regal zurückgebracht.
Damit wird die Plattform 5 wieder frei, so dass die nächsten durch die Vorrichtung 8 geförderten Lagereinheiten 9 ihrerseits nun auf der Plattform 5 Platz flnden können, von wo aus sie auf die gleiche Weise auf den einen oder den andern der Ablegetische 12 geleitet werden, von wo sie entweder vermittels des fahrbaren Stapelwagens an einen neuen Bestimmungsort geführt oder die nicht verwendeten Lagereinheiten wieder in das betreffende Lagerfach zurückgelegt werden.
Die Bewegung der Lagereinheiten 9 auf den Ablegetischen 12 verläuft in der zu den Förderrichtungen 10 der Vorrichtung 8 senkrechten Richtung.
Bei Lagereinrichtungen, bei denen die benachbarten Regale 7 auf vergleichsweise grossem Abstand voneinander angeordnet sind, d.h. der dazwischen freibleibende Gang die Verwendung einer breiten Hebebühne gestattet, besteht auch die Möglichkeit, die Rollensätze 14 in der Förderrichtung 10 beidseitig an der Plattform 5 hintereinander anzuordnen und damit Ablegetische 12 zu bilden, welche, immer in der Förderrichtung 10 gesehen, vergleichsweise lang und schmal sind, d.h. immer nur die Breite eines Rollensatzes besitzen. In diesem Falle sind die Achsen der Ablegerollen 13 und der Querförderrollen 11 gegenüber dem dargestellten Ausführungsbeispiel um 90" verdreht, so dass das über die Querförderrollen 11 auf einen Ablegetisch gelangende Fördergut zu der Förderrichtung 10 senkrecht verschoben und auf diese Weise aussortiert werden kann.
Es ist denkbar, dass die als Förderbahnen ausgebildeten Manipulationstische z.B. aus Kettenförderern, Rutschen oder anderen Fördermitteln bestehen können. Auf diese Weise gelingt es, den Stapelungs- und Entnahmevorgang fliessend abzuwickeln und einen nicht unerheblichen Arbeitsaufwand einzusparen.