Die vorliegende Erfindung betrifft einen Dichtungsring für die flüssigkeits- und gasdichte Abdichtung einer Rohrverbindung und die Verwendung dieses Dichtungsrings zum flüssig- keits- und gasdichten Abdichten der Sammelrohrstutzenverbindungen von Radiatorgliedern eines Radiators für Warmwasserheizanlagen.
Zum Abdichten der Sammelrohrstutzenverbindungen von Radiatorgliedern eines Radiators werden üblicherweise Dichtungsringe aus Pressasbest oder Kupferasbest ( Klingerit ) verwendet, da Dichtungsringe aus diesem relativ harten, unelastischen Material beim Verbinden der Sammelrohrstutzen mittels hohler Gewindenippel nicht aus dem Spalt zwischen den Rohrstutzen herausgedrückt werden. Diese bekannten Dichtungsringe haben jedoch den Nachteil, dass sie nur wenig verformbar sind, so dass die Enden der zu verbindenden Sammelrohrstutzen glatte, zueinander parallele Dichtungsflächen sein müssen, um eine zuverlässige flüssigkeits- und gasdichte Abdichtung mit diesen Dichtungsringen zu erhalten.
Zudem muss das Verschrauben der Sammelrohrstutzen mit den Nippeln mit grosser Sorgfalt erfolgen, damit die Dichtungsflächen der Rohrstutzenenden mit dem zur Abdichtung erforderlichen Pressdruck vollständig am Dichtungsring anliegen.
Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Dichtungsringe ist der, dass die Rohrstutzenverbindungen durch die bei Warmwasserheizanlagen unvermeidlicherweise auftretenden Temperaturänderungen mechanischen Wechselbeanspruchungen untenvorfen sind, wodurch diese Verbindungen mit der Zeit undicht werden können, da das relativ harte, unelastische Material der bekannten Dichtungsringe diesen Wechselbeanspruchungen nur unvollkommen folgen kann.
Die bekannten Dichtungsringe aus stärker elastisch verformbaren Material sind im allgemeinen zu weich und würden beim Zusammenschrauben der Rohrstutzen mittels der Gewindenippel aus dem Spalt zwischen den Rohrstutzen herausgedrückt werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Dichtungsringes der eingangs genannten Art, der die Nachteile der bekannten Dichtungsringe nicht aufweist. Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung durch einen Dichtungsring gelöst, der einen breiteren, inneren Ringteil und einen schmäleren äusseren Ringteil aufweist, wobei der innere Ringteil eine zum Aufsitzen auf einen Verbindungskörper der Rohrverbindung bestimmte innere Umfangswand und zwei zum Anliegen an die miteinander zu verbindenden Rohre bestimmte, ringförmige Schultern besitzt, welche in einem Winkel von 30-450 zur Ringmittelebene verlaufen, derart, dass sich der innere Ringteil symmetrisch zur Ringmittelebene nach aussen verjüngt und der äussere Ringteil auf jeder Seite mindestens eine ringförmige Rippe besitzt, für welche Rippe die Ringmittelebene eine Symmetrieebene ist.
Der die vorstehend definierte, erfindungsgemässe geometrische Form aufweisende Dichtungsring kann auch aus einem stärker elastisch verformbaren Material bestehen, ohne dass der Dichtungsring beim Verbinden zweier Rohrstutzen mittels eines Gewindenippels aus dem Spalt zwischen den Rohrstutzen herausgedrückt wird, sofern die Endflächen der Rohrstutzen eine zur Form der gegenüberliegenden Seitenflächen des Dichtungsringes komplementäre Form besitzen. Die Endflächen der Rohrstutzen müssen jedoch nicht glatt sein und keine Dichtungsflächen bilden, da das elastische Material des Dichtungsringes Unvollkommenheiten der Endflächen der Rohrstutzen ausfüllt. Ein solcher Dichtungsring kann auch mechanischen Wechselbeanspruchungen der Rohrverbindung folgen, so dass die Dichtheit der Rohrverbindung auch über lange Zeiten gewährleistet ist.
Nachfolgend werden anhand der beiliegenden Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemässen Dichtungsring, und
Fig. 2 eine Rohrverbindung mit einem erfindungsgemässen Dichtungsring.
Der in der Fig. 1 dargestellte, erfindungsgemässe Dichtungsring besteht aus einem breiteren, inneren Ringteil 1 und einem schmäleren, äusseren Ringteil 2. Der innere Ringteil 1 weist eine leicht konvexe innere Umfangswand 3 auf, die zum Auf sitzen auf einen rohrförmigen Verbindungsteil einer Rohrverbindung bestimmt ist sowie zwei ringförmige Schultern 4, je eine auf jeder Seite, die sich unter einem Winkel von 30 sym- metrisch zur Ringmittelebene 5 bis zum äusseren Ringteil 2 erstrecken, derart, dass sich der innere Ringteil 1 symmetrisch zur Ringmittelebene 5 nach aussen gegen den äusseren Ringteil 2 verjüngt. Der schmälere, äussere Ringteil 2 besitzt auf jeder Seite zwei Rippen 6, die einander paarweise gegenüberliegen.
Der Dichtungsring besteht aus einem verformbaren Material mit einer Shorehärte von 70 bis 90, vorzugsweise 75 bis 85.
Geeignete Materialien sind: Polyvinylchlorid, Polytetrafluor äthylen. Chloroprenkautschuk. ein plastisches Silikonpolymer, Polyamid. insbesondere Polyamid 610 oder Polyamid 11, fluoriertes und nicht fluoriertes Polyäthylen, Chlor-Butadien, Acrylnitril-Butadien, Styrol-Butadien, Isobutyl-Isopren, Chlorsulfon-Polyäthylen, Polysiloxan. Vinylidenfluorid-Hexafluorpropylen, Athylen-Propylen, Polysulfon und Polyurethan.
Der erfindungsgemässe Dichtungsring kann auch einen Kern aus einem härteren Material besitzen, der mit einem Überzug aus einem weicheren Material versehen ist. Dadurch werden einerseits eine grössere Festigkeit des Dichtungsrings und andererseits gute Dichtungseigenschaften des Dichtungsrings erhalten, da sich das weichere Material des Überzugs den Unregelmässigkeiten der abzudichtenden Flächen anpassen kann.
Fig. 2 zeigt eine Verbindung zweier Rohrstutzen von zwei einander benachbarten Radiatorgliedern (nicht dargestellt) eines Radiators unter Verwendung eines erfindungsgemässen Dichtungsrings. Die ein Linksgewinde bzw. ein Rechtsgewinde aufweisenden Rohrstutzen 9 sind mittels eines hohlen Nippels 7 miteinander verbunden, der auf der einen Seite ein Linksgewinde und auf der anderen Seite ein Rechtsgewinde aufweist.
Zwischen den beiden Rohrstutzen 9 sitzt auf dem Nippel 7 ein erfindungsgemässer Dichtungsring 8. Die dem Dichtungsring 8 benachbarten Endflächen der Rohrstutzen 9 besitzen eine zur Form der Seitenflächen des Dichtungsrings im wesentlichen komplementäre Form, so dass bei festgezogenem Nippel 7 der Dichtungsring mit glattgepressten Rippen dicht an den benachbarten Rohrstutzenenden anliegt, welche zu den Schultern 4 des Dichtungsrings 8 komplementäre Schultern aufweisen.
Beim Zusammenschrauben der beiden Rohrstutzen 9 und des Dichtungsrings 8 mittels des Nippels 7 kommen zuerst die ringförmigen Schultern der Rohrstutzenenden auf den ringförmigen Schultern 4 des Dichtungsrings zur Auflage. Beim weiteren Zusammenschrauben drücken die Schultern der Rohrstutzen auf die Schultern des Dichtungsrings. so dass das Material des inneren Ringteils 1 des Dichtungsrings immer stärker gegen den Nippel 7 gepresst wird. Dadurch muss für das weitere Zusammenschrauben der Rohrstutzen 9 immer mehr Kraft aufgewendet werden. wobei jedoch der Dichtungsring 8 nicht aus dem Spalt zwischen den beiden Rohrstutzen herausgedrückt wird, da das Material des inneren Ringteils 1 des Dichtungsrings von den ringförmigen Schultern der Rohrstutzen nicht nach oben sondern nach unten gegen den Nippel 7 gedrückt wird.
Die für das Verschrauben notwendige Kraft nimmt nochmals stark zu, wenn die Rippen 6 des Dichtungsrings von den Rohrstutzen glatt gepresst werden und diese mit ihrer ganzen Fläche auf den beiden Seitenflächen des Dich tungsrings zur Auflage kommen. Diese starke weitere Zunahme der zum Verschrauben notwendigen Kraft zeigt an, dass die beiden Rohrstutzen und der Dichtungsring dicht aneinander liegen und die gewünschte flüssigkeits- und gasdichte Verbindung zwischen den beiden Rohrstutzen hergestellt ist.
Durch die spezielle geometrische Form des Dichtungsrings 8 und der Endflächen der benachbarten Rohrstutzen 9 wird eine zuverlässige flüssigkeits- und gasdichte Abdichtung auch dann gewährleistet, wenn der Nippel 7 aus Unachtsamkeit zu stark angezogen wird und ein Teil oder der ganze äussere Ringteil 2 des Dichtungsrings 8 aus dem Spalt zwischen den Rohrstutzen 9 herausgedrückt wird. In diesem Fall ist zwischen den beiden Rohrstutzenenden noch immer der gegen den Nippel 7 gepresste innere Ringteil 1 des Dichtungsrings vorhanden und gewährleistet die gewünschte Abdichtung der Rohrstutzenverbindung.
Da sich das plastische Material des Dichtungsrings 8 an alle Unregelmässigkeiten der Endflächen der Rohrstutzen 9 anpasst und der Anpressdruck, mit dem die Rohrstutzenen- den am Dichtungsring anliegen, wegen des plastischen Materials des Dichtungsrings und der speziellen, geometrischen Form des Dichtungsrings und der Rohrstutzenenden nicht kritisch ist, müssen die Dichtungsflächen der Rohrstutzen 9 nicht glatte, zueinander parallele Flächen sein und das Zusammensetzen der Radiatorglieder zum Radiator kann von angelerntem Personal vorgenommen werden.
PATENTANSPRUCH 1
Dichtungsring für die flüssigkeits- und gasdichte Abdichtung einer Rohrverbindung, gekennzeichnet durch einen breiteren, inneren Ringteil (1) und einen schmäleren, äusseren Ringteil (2), wobei der innere Ringteil eine zum Aufsitzen auf einen Verbindungskörper der Rohrverbindung bestimmte innere Umfangswand (3) und zwei zum Anliegen an die miteinander zu verbindenden Rohre bestimmte, ringförmige Schultern (4) besitzt, welche in einem Winkel von 30-450 zur Ringmittelebene verlaufen, derart, dass sich der innere Ringteil symmetrisch zur Ringmittelebene (5) nach aussen verjüngt und der äussere Ringteil auf jeder Seite mindestens eine ringförmige Rippe (6) besitzt, für welche Rippen die Ringmittelebene eine Symmetrieebene ist.
UNTERANSPRÜCHE
1. Dichtungsring nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die ringförmigen Schultern in einem Winkel von 30O zur Ringmittelebene verlaufen und der äussere Ringteil zwei Paare von ringförmigen Rippen aufweist.
2. Dichtungsring nach Patentanspruch I oder Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er aus plastomerem Material mit einer Shorehärte von 70 bis 90, vorzugsweise 75 bis 85 besteht.
3. Dichtungsring nach Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das plastomere Material Polyvinylchlorid, Polytetrafluoräthylen, Chloroprenkautschuk oder ein plastisches Silikonpolymer ist.
4. Dichtungsring nach Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das plastomere Material Polyamid, insbesondere Polyamid 610 oder Polyamid 11, Polyäthylen oder fluoriertes Polyäthylen ist.
5. Dichtungsring nach Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das plastomere Material Chlor-Butadien, Acrylnitril-Butadien, Styrol-Butadien, Isobutylen-Isopren oder Chlorsulfon-Polyäthylen ist.
6. Dichtungsring nach Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das plastomere Material Polysiloxan, Vinylfluorid-Hexafluorpropylen, Äthylen-Propylen, Polysulfon oder Polyurethan ist.
7. Dichtungsring nach Patentanspruch I oder einem der Unteransprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen Kern aus einem härteren Plastomermaterial und einem Überzug aus weicherem plastomerem Material.
PATENTANSPRUCH II
Verwendung des Dichtungsrings nach Patentanspruch I zum flüssigkeits- und gasdichten Abdichten der Sammelrohrstutzen- verbindungen von Radiatorgliedern eines Radiators für Warmwasserheizanlagen, wobei jedes Radiatorglied auf jeder seiner beiden Seiten einen oberen und einen unteren Sammelrohrstutzen besitzt und die Enden der Sammelrohrstutzen auf der einen Seite jedes Radiatorgliedes ein linksgängiges und auf der anderen Seite jedes Radiatorgliedes ein rechtsgängiges Innengewinde aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die einander benachbarten Radiatorglieder des Radiators durch auf einer Seite ein linksgängiges und auf der anderen Seite ein rechtsgängiges Gewinde aufweisende Nippel (7) miteinander verbunden sind, wobei auf jedem Nippel ein Dichtungsring (8) sitzt,
die jedem Dichtungsring benachbarten Enden der Sammelrohrstutzen (9) eine zur Form der benachbarten Seitenflächen des Dichtungsrings komplementäre Form aufweisen und jeder Nippel derart angezogen ist, dass jeder Dichtungsring mit glattgepressten Rippen und seinen ringförmigen Schultern dicht an den benachbarten Rohrstutzenenden anliegt.
**WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.