CH540013A - Verfahren zur Herstellung von stabilisiertem Knoblauchpulver zur Verwendung als Gewürz- und Nahrungsmittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von stabilisiertem Knoblauchpulver zur Verwendung als Gewürz- und Nahrungsmittel

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CH540013A
CH540013A CH319273A CH319273A CH540013A CH 540013 A CH540013 A CH 540013A CH 319273 A CH319273 A CH 319273A CH 319273 A CH319273 A CH 319273A CH 540013 A CH540013 A CH 540013A
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frozen
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    • A23BPRESERVING, e.g. BY CANNING, MEAT, FISH, EGGS, FRUIT, VEGETABLES, EDIBLE SEEDS; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES; THE PRESERVED, RIPENED, OR CANNED PRODUCTS
    • A23B7/00Preservation or chemical ripening of fruit or vegetables
    • A23B7/02Dehydrating; Subsequent reconstitution
    • A23B7/024Freeze-drying, i.e. cryodessication or lyophilisation
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
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    • A23L27/00Spices; Flavouring agents or condiments; Artificial sweetening agents; Table salts; Dietetic salt substitutes; Preparation or treatment thereof
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Description


  
 



   Der Knoblauch (Allium sativum L.) spielte seit jeher bei den   Völkern    der mittleren Breitengraden eine wichtige Rolle, zuerst und bis heute noch als   Gewiirz-    und Nahrungsmittel,   spatter    auch als Heilmittel; näheres dariber findet sich in einer geschichtlichen Abhandlung von A. Stoll und E. Seebeck in Scientia Pharmaceutica 18 (1950), 61.



   Mit der wissenschaftlichen   Erforschung    des Knoblauchs und seiner Wirkstoffe befassten sich während mehrerer Jahrzehnte viele Apotheker, Chemiker und Pharmakologen.



  Schliesslich gelang es A. Stoll und E. Seebeck, den    Alliin     genannten Hauptwirkstoff in reiner Form zu isolieren und seine Struktur   aufzuklären.    Das Alliin, oder (+)-S-Allyl-Lcystein-sulfoxyd, ist eine   Aminosiure    der folgenden Formel:
EMI1.1     

Es ist auch bekannt, dass unverletzte Knoblauchzinken nur sehr schwach riechen, dass aber ein intensiver Knoblauch   gevuch    auftritt. sobald sie zerschnitten oder zerrieben werden.



     Trigger    des typischen Geruchs ist das Allicin, ein Abbauprodukt des Alliins, das sich aus dem genuinen Wirkstoff unter der Einwirkung eines im Knoblauch enthaltenen Enzyms (Alliinase)   äusserst    rasch bildet. Der Abbau kann durch folgendes Reaktionsschema zusammengefasst werden:
EMI1.2     

Das Alliin stellt aus folgenden   Gründen    (A.

  Stoll, loc. cit.) zweifellos einen bemerkenswerten Naturstoff dar: a) es enthalt als Baustein das Cystein, eine lebenswichtige   Aminosiure;    b) der Schwefel liegt darin in chemisch   reaktionsfihiger    Form vor; c) der Sulfoxydgruppe wegen ist es ein kräftiges Oxydationsmittel; d) der enzymatische Abbau liefert interessante Spaltprodukte, darunter vor allem das Allicin, das sich nebst dem erwähnten charakteristischen Geruch durch   ausgeprigte    antibakterielle Eigenschaften auszeichnet.



   Es sind daher bereits verschiedene Methoden vorgeschlagen worden. um   Knoblauchpriparate    herzustellen, in welchen das Alliin nicht schon während des Herstellungsvorganges enzymatisch abgebaut wird, und hierauf auch bei   lingered    Lagerung in seiner   natiirlichen    Form erhalten bleibt. Diese Methoden beruhen meistens auf der Zerstörung der Alliinase durch Hitzeeinwirkung.



   Unter anderem kann man (Schweizer Patentschrift Nr. 425 087) so verfahren, dass die unverletzten Knoblauchzinken mit Wasserdampf behandelt und hierauf getrocknet werden. Die Wasserdampfbehandlung soll vorzugsweise 12   bi    15 Minuten dauern, da sich eine   lingerie    Erhitzung infolge der Hitzeempfindlichkeit des Alliins sehr nachteilig auswirkt.



  Im erhaltenen Präparat   lisst    sich ein Alliingehalt von etwa   90e - bezogen auf die eingesetzte Menge frischen Kno-    blauchs - nachweisen. Allerdings stellt dieser hohe Gehalt einen Maximalwert dar, welcher nur im Laborversuch erreicht werden kann; bei der Herstellung in industriellem Massstabe, z. B. mit einem Ansatz von 20 kg Knoblauch, liegt der Allingehalt des   Priparates    zwischen 70 und 80%. Ausserdem ergeben sich beim Schneiden und Trocknen   grösserer      Ansitze    gewisse technische Schwierigkeiten, da die Knoblauchzinken vom Wasserdampf sehr stark erweicht werden.



   Es wurde nun ein Verfahren gefunden, das sich als schonender und dem Alliingehalt   zutriglicher    erweist und sich auch im industriellen Massstab ohne Einbusse an Inhaltsstoff und ohne Schwierigkeiten   durchführen      list.    Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren, welches die Herstellung von stabilisiertem Knoblauchpulver zur Verwendung als   Gewürz-    und Nahrungsmittel   ermiglicht    und dadurch gekennzeichnet ist, dass man unverletzte Knoblauchzinken tieffriert, in tiefgefrorenem Zustand feinst vermahlt und das erhaltene Pulver gefriertrocknet.



   Im folgenden wird eine bevorzugte   Ausfiihrungsform    des Verfahrens beschrieben.



   Die frischen Knoblauchknollen werden - manuell oder maschinell - zu Zinken aufgesprengt. wobei darauf zu achten ist, dass die Zinken nicht verletzt werden. Dann werden die Zinken mit fester Kohlensäure auf etwa   -30"    C gefroren und in diesem Zustand fein gemahlen; dazu eignet sich insbesondere eine   Scheibenmihie,    die man zuvor stark kiihlt. Das Mahlgut wird dann in einer Gefriertrocknungsanlage bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.



   Im Vergleich zu den bisher bekannten Methoden zeichnet sich das neue Verfahren vor   all elm    durch die   äusserst    schonende Behandlung des Ausgangsmaterials und all seiner Inhaltsstoffe, zuallererst des Alliins, aus. Nebst diesem   enthilt    der Knoblauch nämlich noch weitere Wertstoffe, insbesondere Vitamine und Kohlehydrate (Sinistrin). Nun deutet schon die   gegeniiber    der Farbe des Ausgangsmaterials   unverinderte      Farce    des Pulvers darauf hin, dass sämtliche Inhaltsstoffe noch in genuiner Form vorliegen; bei der oben   niter    besprochenen Methode kann man hingegen immer eine gewisse Verfirbung des Endproduktes beobachten.

  Die   UnversehrtX    heit der Inhaltsstoffe   lässt    sich   tihngens    durch Bestimmung des Alliingehaltes beweisen: er betrigt in der Tat mindestens 95 % - bezogen auf den Alliingehalt im frischen Knoblauch.



  Dieser sehr hohe, praktisch quantitative Gehalt an Alliin kann auch bei   Durchfiihrung    des Verfahrens in industriellem Massstab ohne weiteres erreicht werden. Nach monatelanger Lagerung des Knoblauchpulvers unter normalen Temperaturbedingungen und in trockenem Zustand   lisst    sich keine merkliche Abnahme des Alliingehaltes feststellen.



   Im Gegensatz zur bisher allgemein   vertletenen    Ansicht ist es also nicht unbedingt erforderlich, die Alliinase durch Hitzeeinwirkung zu   zerstiren,    um ein stabiles Knoblauchpulver herzustellen. Das   erfindungsgemisse    Verfahren beruht somit auf der unerwarteten Erkenntnis, dass der enzymatische Abbau des Alliins sowohl durch tiefe Temperaturen als auch durch die Abwesenheit von Wasser unterbunden werden kann und dass die Alliinase unter diesen Bedingungen eine   Zerstö-    rung oder irreversible Inaktivierung   erfihrt.   

 

   Die quantitative Bestimmung des Alliins im Knoblauchpulver erfolgt am besten dadurch, dass man das Pulver in Wasser   aufschlimmt    und die erhaltene Suspension mit einer aus frischem Knoblauch gewonnenen   Enzymlisung    versetzt; es entstehen dabei Allicin,   Brenztraubensiure    und Ammoniak.



  Nach 30 Minuten Stehen bei Raumtemperatur kann man entweder das Ammoniak, z. B. nach der Methode von Folin, oder die   Brenztraubensiure,    z. B. durch   Ausfillung    mit 2,4-Dinitro-phenylhydrazin, bestimmen.   B ei    den Kontrollversuchen mit frischem, unbehandeltem Knoblauch werden die gleichen Methoden angewendet; selbstverständlich   erib-     rigt sich dann der Zusatz einer ad hoc hergestellten Enzymlösung, durch Vermahlen oder   Verreiben    der Zinken bewirkt man direkt die enzymatische Spaltung in der Droge.

 

   Das folgende Beispiel soll die   Durchfihrung    des Verfahrens   erläutern.   



   Beispiel
1 kg frische Knoblauchknollen werden zu Zinken aufgesprengt, wobei darauf geachtet wird, dass die Zinken nicht verletzt werden. Die Zinken werden dann mit 1/2 kg fester   KohlensSiure    vermischt und nach 60 Minuten mit einer stark gekühlten   Scheibenmühle    fein gemahlen. Hierauf wird das Pulver in einer Gefriertrocknungsanlage unter Hochvakuum bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und anschliessend nochmals gemahlen. Es werden etwa 0,3 kg Knoblauchpulver erhalten.



   Die Alliinbestimmung zeigt einen Gehalt von   97%,    bezogen auf den Alliingehalt desselben frischen, aber unbehandelten Knoblauchs. 

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH
    Verfahren zur Herstellung von stabilisiertem Knoblauchpulver zur Verwendung als Gewiirz- und Nahrungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass man unverletzte Knoblauchzinken tieffriert, in tiefgefrorenem Zustand feinst vermahlt und das erhaltene Pulver gefriertrocknet.
    UNTERANSPRQCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Knoblauchzinken auf etwa -30" C tieffriert.
    2. Verfahren nach Patentanspruch oder Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das bei der Gefriertrocknung erhaltene Produkt nachtrlglich feinst vermahlt.
CH319273A 1973-03-05 1973-03-05 Verfahren zur Herstellung von stabilisiertem Knoblauchpulver zur Verwendung als Gewürz- und Nahrungsmittel CH540013A (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0687423A3 (de) * 1994-06-17 1996-02-21 Suedmilch Ag Bärlauch (Allium ursinum), insbesondere als Gewürz, Verfahren zu seiner Aufbereitung und Verwendung
DE4440259A1 (de) * 1994-11-11 1996-05-15 Krueger Gmbh & Co Kg Knoblauchgranulat

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0687423A3 (de) * 1994-06-17 1996-02-21 Suedmilch Ag Bärlauch (Allium ursinum), insbesondere als Gewürz, Verfahren zu seiner Aufbereitung und Verwendung
DE4440259A1 (de) * 1994-11-11 1996-05-15 Krueger Gmbh & Co Kg Knoblauchgranulat
DE4440259C2 (de) * 1994-11-11 1999-09-02 Krueger Gmbh & Co Kg Knoblauchgranulat

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