Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von Fasern aus natürlichen und synthetischen Polyamiden mit Monoazoverbindungen, dadurch gekennzeichnet, dass man diese mit einer Monoazoverbindung der Formel
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wonn
R und R1 jeweils Halogen,
R2 Wasserstoff oder Halogen und
R3 Halogen oder -OR4 bedeuten und
R4 für einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest steht, und mit einer chromabgebenden Verbindung behandelt.
Gute Färbungen erhält man, wenn man eine Monoazoverbindung der Formel
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worin R5 einen niedrigmolekularen Alkylrest bedeutet, verwendet.
Die Verbindungen der Formel (I) können erhalten werden, wenn man die Diazoverbindung aus einem Amin der Formel
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mit einer Kupplungskomponente der Formel
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kuppelt.
Die Kupplung kann in neutralem bis alkalischem wässrigem Medium, vorzugsweise bei einem pH-Wert von 8,0 bis 11,0, bei Temperaturen von -10 bis 60 , vorzugsweise von 0 bis 20 , gegebenenfalls in Gegenwart von Kupplungsbeschleunigern durchgeführt werden.
Halogen bedeutet zum Beispiel Brom, Fluor oder Jod, insbesondere jedoch ein Chloratom.
Alkylreste stehen hauptsächlich für niedrigmolekulare Alkylreste mit 1, 2, 3 oder 4 Kohlenstoffatomen.
Sind diese Reste substituiert, so enthalten sie meistens Halogenatome, Cyan-, Hydroxyl- oder Aminogruppen oder einen Arylrest, z. B. einen Phenylrest, Alkyl steht für solche Fälle für einen Aralkyl-, beispielsweise für einen Benzylrest.
Geeignete chromabgebende Verbindungen sind z. B.
Chromifluorid, Chromisulfat, Chromiformiat, Chromiacetat, Kaliumchromisulfat oder Ammoniumchromisulfat. Auch die Chromate, z. B. Natrium- oder Kaliumchromat bzw. -bichromat, eignen sich in vorzüglicher Weise für die Metallisierung der Monoazoverbindungen.
Natürliche Polyamide sind hauptsächlich Wolle und Seide, während die synthetischen Polyamide verschiedenster Zusammensetzung sein können, z. B. solche wie sie im SVF-Fachorgan 15, Seite 8 und 9 (1960) aufgeführt sind. Beispielsweise Polykondensationsprodukte aus w -Aminoundecylsäure oder e-Caprolactam oder Polykondensationsprodukte aus zweibasischen organischen Säuren, z. B. Adipin- oder Sebacinsäure mit Hexamethylendiamin, z. B. Nylon 6, Nylon 66, usw.
Das Färben kann nach bekannten Methoden durchgeführt werden. Beispielsweise kann man die Polyamide gleichzeitig im selben Färbebad mit einer Verbindung der Formel (I) und einem chromabgebenden Mittel behandeln, oder man kann die Polyamide zuerst mit einer Verbindung der Formel (I) behandeln und anschliessend die auf das Substrat aufgebrachte Verbindung mit einem chromabgebenden Mittel metallisieren, d. h. chromieren. Diese Nachmetallisierung kann im selben Färbebad oder in einem zweiten Färbebad durchgeführt werden.
Das Färben geschieht vorteilhaft in wässrig saurem Medium bei Temperaturen bis zu 100" C unter Zugabe von organischen Säuren, z. B. Essigsäure oder Ameisensäure und in Gegenwart z. B. von Natriumsulfat oder Ammoniumsulfat.
Die erhaltenen marineblauen Färbungen besitzen gute Licht- und Nassechtheiten, wie z. B. gute Wasch-, Meerwasser-, Schweiss-, Wasser-, Walk- und Pottingechtheit, ferner gute Carbonisier- und Reibechtheit.
Gegenüber den mit den nächstvergleichbaren bekannten und in Substanz metallisierten Farbstoffen aus der französischen Patentschrift Nr. 1 486 227, Beispiel 15, gefärbten Polyamiden besitzen die nach dem erfindungsgemässen Verfahren gefärbten Polyamide eine bessere Pottingechtheit.
Ferner ist überraschend, dass die nach dem erfindungsgemässen Verfahren gefärbten Polyamide bessere Echtheiten besitzen, z. B. bessere Pottingechtheit, als solche Färbungen, welche auf Polyamiden erhalten werden, wenn man diese mit in Substanz chromierten Monoazoverbindungen der Formel (I) färbt.
Ausserdem sind die Färbungen brillanter.
Aus der deutschen Patentschrift Nr. 220 392 ist ein Verfahren zur Herstellung von ortho-Oxymonoazofarbstoffen bekannt, welches darin besteht, dass man die Diazoverbindungen von Derivaten des o-Aminophenols, welche eine Nitrogruppe oder Halogen, oder beides, aber keine Sulfogruppe enthalten, mit 2-Arylamino-5 -naphthol-7 -sulfonsäure kuppelt. Mit den Farbstoffen kann man Wolle in saurem Bade färben und anschliessend nachchromieren.
Die Farbstoffe der Formel (I) besitzen, ebenfalls auf Wolle gefärbt und nachchromiert, wie eine bessere alkalische Schweissechtheit gegenüber den nächstvergleichbaren Farbstoffen aus der genannten deutschen Patentschrift.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
1,5 Teile des Farbstoffs der Formel
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werden in 6000 Teilen Wasser bei 40 bis 50 gelöst und zu dieser Lösung 5 Teile Natriumsulfat, 2 Teile Eisessig und 2 Teile 85 %ige Ameisensäure gegeben. In diese Lösung trägt man nun 100 Teile Wollgabardine ein, worauf man das Färbebad innerhalb von 45 Minuten zum Kochen bringt und es während 30 Minuten bei dieser Temperatur kocht.
Nach dieser Zeit setzt man nochmals 2 Teile 85 %ige Ameisensäure zu und färbt erneut 30 Minuten lang bei Kochtemperatur. Nach dieser Zeit kühlt man das Färbebad auf 70" ab und versetzt dieses mit 0,75 Teilen Kaliumbichromat.
Hierauf wird das Färbebad wiederum auf Kochtemperatur gebracht und die Behandlung während 30 Minuten durchge führt. Die gefärbte Wollgabardine wird alsdann nach bekannten Methoden weiterbehandelt. Man erhält eine marineblaue Färbung mit guter Lichtechtheit und guten Nassechtheiten.
Beispiel 2
1,5 Teile des Farbstoffs aus Beispiel 1 werden zusammen mit 10 Teilen Natriumsulfat, 5 Teilen Ammoniumsulfat und 1,5 Teilen Kaliumbichromat in 6000 Teilen Wasser gelöst.
In diese Lösung trägt man nun bei 40O 100 Teile Wollgabardine ein, worauf man das Färbebad innerhalb 60 Minuten zum Kochen bringt und es während 90 Minuten bei dieser Temperatur hält. Nach dieser Zeit wird die gefärbte Wollgabardine nach bekannten Methoden weiterbehandelt. Man erhält eine gleichgute marineblaue Färbung wie in Beispiel 1.
Der Farbstoff in Beispiel 1 kann nach den Angaben der französischen Patentschrift Nr. 1 486 227 hergestellt werden, indem man die Diazoverbindung aus 1-Hydroxy-2-amino4,6-dichlorbenzol mit 2-(4' -Methoxyphenylamino)-5-hy- droxynaphthalin-7-sulfonsäure kuppelt.
Ähnlich gute Färbungen auf natürlichen und synthetischen Polyamiden erhält man, wenn man den folgenden Farbstoff nach den Verfahren der Beispiele 1 und 2 färbt:
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marinebl au PATENTANSPRUCH 1
Verfahren zum Färben von Textilfasern aus natürlichen und synthetischen Polyamiden mit Monoazoverbindungen, dadurch gekennzeichnet, dass man diese mit einer Monoazoverbindung der Formel
EMI3.2
worin R und R1 jeweils Halogen,
R2 Wasserstoff oder Halogen und
R3 Halogen oder -OR4 bedeuten und
R4 für einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest steht, und mit einer chromabgebenden Verbindung behandelt.
The invention relates to a process for dyeing fibers made from natural and synthetic polyamides with monoazo compounds, characterized in that these are mixed with a monoazo compound of the formula
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wonn
R and R1 each halogen,
R2 hydrogen or halogen and
R3 is halogen or -OR4 and
R4 stands for an optionally substituted alkyl radical and is treated with a chromium-donating compound.
Good colorations are obtained when using a monoazo compound of the formula
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where R5 denotes a low molecular weight alkyl radical is used.
The compounds of the formula (I) can be obtained by converting the diazo compound from an amine of the formula
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with a coupling component of the formula
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clutch.
The coupling can be carried out in a neutral to alkaline aqueous medium, preferably at a pH of 8.0 to 11.0, at temperatures of -10 to 60, preferably from 0 to 20, optionally in the presence of coupling accelerators.
Halogen means, for example, bromine, fluorine or iodine, but especially a chlorine atom.
Alkyl radicals mainly stand for low molecular weight alkyl radicals with 1, 2, 3 or 4 carbon atoms.
If these radicals are substituted, they usually contain halogen atoms, cyano, hydroxyl or amino groups or an aryl radical, e.g. B. a phenyl radical, alkyl in such cases represents an aralkyl, for example a benzyl radical.
Suitable chromium-releasing compounds are, for. B.
Chromifluoride, Chromisulfat, Chromiformiat, Chromiacetat, Kaliumchromisulfat or Ammoniumchromisulfat. The chromates, e.g. B. sodium or potassium chromate or bichromate, are particularly suitable for the metallization of the monoazo compounds.
Natural polyamides are mainly wool and silk, while the synthetic polyamides can be of various compositions, e.g. B. those as listed in the SVF specialist organ 15, pages 8 and 9 (1960). For example, polycondensation products from w-aminoundecylic acid or e-caprolactam or polycondensation products from dibasic organic acids, e.g. B. adipic or sebacic acid with hexamethylenediamine, e.g. B. nylon 6, nylon 66, etc.
The dyeing can be carried out by known methods. For example, the polyamides can be treated simultaneously in the same dyebath with a compound of the formula (I) and a chromium donating agent, or the polyamides can first be treated with a compound of the formula (I) and then the compound applied to the substrate with a chromium donating agent metallize, d. H. chrome. This post-metallization can be carried out in the same dye bath or in a second dye bath.
The dyeing is advantageously carried out in an aqueous, acidic medium at temperatures of up to 100 ° C. with the addition of organic acids, for example acetic acid or formic acid, and in the presence of, for example, sodium sulfate or ammonium sulfate.
The navy blue dyeings obtained have good light and wet fastness properties, such as B. good fastness to washing, sea water, perspiration, water, fulling and potting, and also good fastness to carbonization and rubbing.
Compared to the polyamides dyed with the closest comparable known dyes metallized in substance from French Patent No. 1,486,227, Example 15, the polyamides dyed by the process according to the invention have better potting fastness.
It is also surprising that the polyamides dyed by the process according to the invention have better fastness properties, e.g. B. better potting fastness than those dyeings which are obtained on polyamides when they are dyed with monoazo compounds of the formula (I) chromated in substance.
In addition, the colors are more brilliant.
A process for the preparation of ortho-oxymonoazo dyes is known from German patent specification No. 220 392, which consists in that the diazo compounds of derivatives of o-aminophenol, which contain a nitro group or halogen, or both, but no sulfo group, with 2 -Arylamino-5-naphthol-7-sulfonic acid couples. The dyes can be used to dye wool in an acid bath and then re-chrome-plated.
The dyestuffs of the formula (I), also dyed on wool and chromed, have better alkaline perspiration fastness than the closest comparable dyestuffs from the above-mentioned German patent.
In the following examples, the parts are parts by weight, the percentages are percentages by weight and the temperatures are given in degrees Celsius.
example 1
1.5 parts of the dye of the formula
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are dissolved in 6000 parts of water at 40 to 50, and 5 parts of sodium sulfate, 2 parts of glacial acetic acid and 2 parts of 85% formic acid are added to this solution. 100 parts of wool gabardine are then introduced into this solution, whereupon the dyebath is brought to a boil within 45 minutes and it is boiled at this temperature for 30 minutes.
After this time, another 2 parts of 85% formic acid are added and dyeing is carried out again for 30 minutes at the boiling temperature. After this time, the dyebath is cooled to 70 "and 0.75 parts of potassium dichromate are added to it.
The dyebath is then brought to boiling temperature and the treatment is carried out for 30 minutes. The dyed wool gabardine is then treated further using known methods. A navy blue dyeing with good lightfastness and good wetfastnesses is obtained.
Example 2
1.5 parts of the dye from Example 1 are dissolved in 6000 parts of water together with 10 parts of sodium sulfate, 5 parts of ammonium sulfate and 1.5 parts of potassium dichromate.
100 parts of wool gabardine are then introduced into this solution at 40 °, whereupon the dyebath is brought to the boil within 60 minutes and it is held at this temperature for 90 minutes. After this time, the dyed wool gabardine is treated further using known methods. An equally good navy blue coloration as in Example 1 is obtained.
The dye in Example 1 can be prepared according to the information in French Patent No. 1 486 227 by converting the diazo compound from 1-hydroxy-2-amino4,6-dichlorobenzene with 2- (4'-methoxyphenylamino) -5-hy- droxynaphthalene-7-sulfonic acid couples.
Similar good colorations on natural and synthetic polyamides are obtained if the following dye is dyed according to the method of Examples 1 and 2:
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marinebl au PATENT CLAIM 1
Process for dyeing textile fibers made from natural and synthetic polyamides with monoazo compounds, characterized in that these are mixed with a monoazo compound of the formula
EMI3.2
wherein R and R1 are each halogen,
R2 hydrogen or halogen and
R3 is halogen or -OR4 and
R4 stands for an optionally substituted alkyl radical and is treated with a chromium-donating compound.