Mit einem Gewinde versehener Maschinenteil zum Einschrauben in eine zugeordnete Gewindebohrung in einer Brennkraftmaschine Die Erfindung bezieht sich auf einen mit einem Gewinde versehenen Maschinenteil, z. B. auf eine Zünd kerze oder ein anderes Glied zum Einschrauben in eine zugeordnete Gewindebohrung in einer Brennkraftma- schine, bei dem wenigstens ein Teil des Gewindes einen Überzug aus einer organischen Polysiloxanverbindung aufweist.
Bei Zündkerzen und anderen Gliedern, die in Teile einer Brennkraftmaschine eingeschraubt werden müssen, haben sich beträchtliche Schwierigkeiten gezeigt. Es hat sich herausgestellt, dass häufig ein übermässig grosses Drehmoment erforderlich ist, um die Zündkerze oder ein anderes Glied nach dem Einbau in eine Brennkraftma- schine und einer mehr oder weniger langen Lebensdauer wieder zu entfernen. Obwohl dieses Problem hauptsäch lich bei luftgekühlten Maschinen auftritt, hat sich ge zeigt, dass es auch bei wassergekühlten Maschinen vorhanden ist.
Man hat verschiedene Versuche angestellt, um das Drehmoment herabzusetzen, das zum Entfernen von Zündkerzen u. dgl. erforderlich und häufig wesentlich grösser ist als das zum Einbau zur Anwendung gebrachte Drehmoment. Soweit jedoch zu überblicken, wurde bis jetzt noch keine zufriedenstellende Lösung für dieses Problem vorgeschlagen. In vielen Fällen zeigten Sonder behandlungen wenig oder keinen Vorteil. In einigen Fällen führten die vorgeschlagenen Behandlungen zu einer unerwünschten Verschmutzung des gesamten Zünd endes der Zündkerze, und gewöhnlich beschmutzten die vorgeschlagenen Behandlungen die Zündkerze und waren praktisch unbrauchbar.
Es wurde weiter schon vorgeschlagen, wenigstens das Gewinde eines Teils mit einem Überzug aus einer organischen Polysiloxanverbindung zu versehen. Es wur den schon Verbindungen dieser Art verwendet, die zwar die Höhe des Drehmoments herabzusetzen in der Lage sind, das zur Entfernung von Zündkerzen nach längerer Benutzungsdauer erforderlich ist.
Gleichzeitig besitzen aber diese Materialien wesentliche Schmiermitteleigen- schaften. Ein Material mit schmierenden Eigenschaften ist aber - als Überzug für Zündkerzen oder andere Einschraubteile ungeeignet, da beim Einsetzen einer mit solchem Schmiermittel eingestrichenen Zündkerze diese überdreht werden kann, so dass die Gewindezüge auf der Zündkerze abgebrochen oder die entsprechenden Gewin dezüge im zugeordneten Maschinenteil zerstört werden können.
Es gibt eine Reihe von Verbindungen, wie Graphit oder Teflon, die man ebenfalls zur Herabsetzung des zum Ausschrauben nach längerer Benutzungsdauer er forderlichen Drehmomentes verwenden kann. Jedoch handelt es sich hier immer um Schmiermittel.
Der erfindungsgemässe Maschinenteil ist dadurch gekennzeichnet, dass der Überzug aus einem vermehrten Polyorganosiloxanharz mit einem Durchschnittsverhält nis der Organogruppen zu den Siliciumatomen von 1-1,6 besteht.
Der Überzug gemäss der Erfindung ist kein Schmier mittel und schafft trotzdem die Möglichkeit, das Dreh moment zu verringern, welches zum Herausschrauben der Zündkerzen oder anderer Maschinenteile nach län gerer Benützungsdauer erforderlich ist.
Die Erfindung soll im folgenden anhand der Zeich nung in einem Beispiel näher erläutert werden.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 eine Seitenansicht einer Zündkerze und, teilweise schematisch, einen Sprühkopf zum Aufbringen eines organischen Polysiloxanharzüberzuges auf einen Gewindeteil der Zündkerze; und in Fig. 2 eine stark vergrösserte Teilansicht zur Wieder gabe des Gewindeteiles der Zündkerze nach Fig. 1, der einen organischen Polysiloxanharzüberzug trägt. In Fig. 1 ist allgemein die Zündkerze mit 10 bezeichnet.
Sie enthält eine Metallhülse 11, einen kera mischen Isolator 12 und eine Elektrodenanordnung, die allgemein mit 13 bezeichnet ist. Die Elektrodenanord- nung 13 enthält einen nicht gezeichneten mittleren Elektrodenteil, welcher einen oberen Stift 14 trägt, und steht in elektrischer Verbindung mit einer Zündspitze 15. Ferner weist die Elektrodenanordnung eine Massen elektrode 16 auf, die mit der Metallhülse 11 in elektri schem Kontakt steht und mit der Zündspitze 15 den Zündspalt bildet.
Die Zündspitze 15 und die geerdete oder an Masse gelegte Elektrode 16 sind voneinander durch den keramischen Isolator 12 isoliert, während der Isolator 12 zusammen mit dem oberen, nicht gezeichne ten Elektrodenteil, dem Stift 14 und der Zündspitze 15 in geeigneter Weise innerhalb der Hülse 11 gelagert ist.
In Fig. 1 ist schematisch ein Sprühkopf 17 darge stellt, der zur Aufbringung eines organischen Polysilo- xanharzes auf den Gewindeteil 18 der Hülse 11 dient. Man kann jedoch das Harz auch durch Eintauchen oder Aufpinseln aufbringen.
Der Gewindeteil 18 der Hülse 11 ist in Fig. 2 in stark vergrössertem Massstabe wiedergegeben, so dass man den daran haftenden, ausgehärteten überzug 19 aus einem organischen Polysiloxan erkennt.
Soll der Polyorganosiloxanharzüberzug 19 tatsäch lich das Drehmoment herabsetzen, das erforderlich ist, um die Zündkerze 10 aus der Brennkraftmaschine nach mehr oder weniger langer Betriebsdauer zu entfernen, dann muss er einen ausreichenden Zusammenhalt besit zen, um im wesentlichen die Metall-Metall-Berührung zwischen dem Gewindeteil 18 und einem damit zusam menwirkenden Gewindeteil der Brennkraftmaschine her abzusetzen.
Ausserdem muss er ausreichende Elastizität und ausreichendes Haftvermögen aufweisen, damit er nicht durch die Kräfte bereits entfernt wird, die beim Einbau und im Betrieb auftreten. Darüberhinaus sollte er sich vorzugsweise nicht merklich bei den beim Brennkraftmaschinenbetrieb auftretenden Temperaturen zersetzen.
Im allgemeinen ist jeder dünne Polyorganosiloxan- harzüberzug in der Lage, ohne merkliche Zersetzung den Temperaturen zu widerstehen, denen die Gewindeteile von Zündkerzen unter normalen Arbeitsbedingungen der Brennkraftmaschine gewöhnlich ausgesetzt sind. Viele Polyorganosiloxanharzüberzüge sind jedoch entweder zu weich oder zu brüchig, um wirksam einen Metall-Metall- Kontakt herabzusetzen, wenn eine Zündkerze relativ zu einer Brennkraftmaschine oder während des Betriebes eingesetzt wird.
Solche Polyorganosiloxanharze, ver schiedene Wachse, Epoxyharze, Silikonentformungsma- terialien und Öle haben sich als unwirksam für die Reduktion des erforderlichen Drehmoments herausge stellt, ja vergrössern in einigen Fällen sogar das notwen dige Drehmoment. Verschiedene Polyorganosiloxanharz- überzüge jedoch mit dem erforderlichen Ausmass an Zusammenhalt zur Verminderung eines wesentlichen Metall-Metall-Kontaktes vermögen jedoch das erforder liche Drehmoment bedeutend zu verringern.
Gewöhnlich enthalten die Moleküle von Polyorganosiloxanharzen zwei oder mehr Ketten mit einer verhältnismässig gros sen Anzahl von -Si-O-Si-Gruppen und ausserdem sog. Querverkettungen zwischen diesen Ketten. Die Querverkettungen in den Polyorganosiloxanharzmolekü- len lassen sich auf eine Vielzahl von Wegen herstellen, beispielsweise durch Si-O-Si-Verkettungen oder durch irgendeinen anderen Mechanismus, durch organi sche Gruppen oder durch stickstoffhaltige organische Gruppen.
Verfahren und Prinzipien, nach denen man ein Polyorganosiloxanmaterial mit der gewünschten Här te und dem gewünschten Zusammenhalt herstellen kann, sind dem Fachmann an sich bekannt. (Vgl. in diesem Zusammenhang die US-Patentschriften 2 833 441; 2 959 569; 3 037 962; 3 068 194; 3 070 573; 3 082 527; 3 096 303.) Im allgemeinen werden, wenn die Querverkettung durch eine organische Gruppe oder eine stickstoffhaltige organische Gruppe erfolgt, verhält- nismässig langkettige Di-Organosiloxan-Moleküle durch Hydrolyse und Kondensation in an sich bekannter Weise gebildet.
Die Querverkettung erfolgt in Anwesenheit eines Katalysators mit einem freien Radikal durch Umsetzung zwischen Alkenyl-, beispielsweise Vinylgrup- pen und Gruppen mit Stickstoff und Wasserstoff, wobei die Wasserstoffatome unmittelbar am Silicium gebunden sind, Organogruppen, welche nicht olefinungesättigt sind, o.
dgl. Das Ausmass der Elastizität und Härte des fertigen gehärteten Polyorganosiloxanharzes hängt von der tatsächlichen Anzahl der Querverkettungen im Durchschnitt in der Endzusammensetzung ab, die wie derum von der Anzahl der Alkenylgruppen in den Polyorganosiloxanketten vor der Querverkettung relativ zu der durchschnittlichen Polyorganosiloxankettenlänge abhängig ist.
Im allgemeinen kann man jedoch jedes gewünschte oder erforderliche Ausmass an Elastizität und Härte durch eine Kombination aus Ausgangsmate rialien, Hydrolyse-Bedingungen und Querverkettungsbe- dingungen erzielen. Polyorganosiloxanharze dieser Art werden gewöhnlich in einen gehärteten, getrockneten Zustand bei Temperaturen etwas oberhalb gewöhnlicher Zimmertemperaturen umgewandelt, mit Ausnahme in gewissen, ziemlich speziellen Fällen, wo organometalli- sche Aktivatoren als Katalysatoren mit freiem Radikal zur Anwendung kommen.
Zinnoktoat ist ein Beispiel für einen solchen Organometallaktivator. Im ausgehärteten, getrockneten Polyorganosiloxanharz dieser Art liegt das Durchschnittsverhältnis der organischen Gruppen zu den Siliciumatomen im Bereich von 1-1,6.
Eine bevorzugte Familie von Polyorganosiloxanhar- zen für die Verwendung bei der Herstellung des Filmes 19 an einer Zündkerze o. dgl. ist eine solche, bei der die Querverkettung über Si-O-Si-Gruppen erfolgt. Sol che Harze werden hergestellt durch Hydrolyse und Kondensation unter im wesentlichen gesteuerten Bedin gungen aus Silanen zweier unterschiedlicher Arten: Mono-Organosilanen mit drei hydrolisierbaren Gruppen und Di-Organosilanen mit zwei hydrolisierbaren Grup pen.
Die beiden Arten von Silanen finden in solchen An teilen Verwendung, dass das Verhältnis der Organogrup- pen pro Siliciumatom im Durchschnitt 1 bis 1,6 beträgt.
Die Organogruppen dieser Polyorganosiloxanharze ent halten vorzugsweise niedrigere Alkylgruppen, gewöhn lich Methyl, Äthyl oder Propyl, und am meisten er wünscht Methyl und darüberhinaus gewisse Phenylgrup- pen. Optimale Ergebnisse erhält man mit Polymethylsi- loxanharzen, beispielsweise einem solchen,
wie es im Handel unter der Bezeichnung XR6-2122 (Dow Cor- ning Corporation) und unter der Handelsbezeichnung SR701 (General Electric Corporation) erhältlich ist. In diesen beiden im Handel erhältlichen Materialien liegt die Durchschnittszahl der Methylgruppen pro Silicium- atom bei 1,15. Beide Materialien trocknen an Luft unter gewöhnlichen Umgebungsbedingungen. Ausgezeichnete Ergebnisse erhält man mit jedem dieser Materialien, wenn man es als dünne Schicht aufbringt, d. h., keine Gewindezwischenräume bestehen bleiben.
Ausgezeichne te Ergebnisse erzielt man im allgemeinen bereits mit überzügen mit einer Dicke von 0,00025 bis 0,00625 mm.
Völlig zufriedenstellende Ergebnisse erzielt man auch mit einem anderen Polymethylsiloxanharz, was die Verringerung des Drehmomentes betrifft. Insbeson dere erreicht man eine im wesentlichen äquivalente Verringerung des Drehmoments bei Verwendung eines Polymethylsiloxanharzes, das im Handel unter der Be zeichnung XR6-1057 (Dow Corning Corp.) erhältlich ist. Dieses Material erfordert jedoch zum Aushärten und Trocknen eine erhöhte Temperatur und ist damit weni ger wünschenswert als die vorher angegebenen Materia lien.
Man erkennt aus der schematischen Darstellung der Fig. 1, dass eine gewisse übersprühung auf die Teile der Hülse 11 ausserhalb des Gewindeteiles 18 und sogar auch die Zündspitze 15 und die Massenelektrode 16 möglich ist. Es hat sich gezeigt, dass überzüge in dem angegebenen Dickenbereich die Zündeigenschaften nicht nachteilig beeinflussen, selbst wenn diese überzüge auf der Zündspitze 15 und der Massenelektrode 16 vorhan den sein sollten. Die Hülse 11 der Zündkerze 10 weist einen Sitz 20 auf, der in einigen Fällen durch einen Dichtsitz oder in anderen Fällen ohne Dichtung unmit telbar aufsitzt.
Die Aufbringung des Silikonharzüberzu- ges auf den Sitz 20 ist gewöhnlich vorteilhaft, während die Aufbringung auf einen Teil der Zündkerze 10 oberhalb des Sitzes 20 nicht stört.