Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Kabels Die Erfindung hat zum Gegenstand ein Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Kabels, das einen Kern aus mindestens einem isolierten metallischen Lei ter, einen den Kern umfassenden Stützmantel und eine äussere Polymerummantelung um den Stützmantel auf weist, wobei ein geschäumter, thermisch isolierender Polymermantel zwischen. dem Kern und dem Stütz mantel vorgesehen ist und am Stützmantel klebend an haftet.
Erfindungsgemäss werden Kabel der beschriebenen Art dadurch hergestellt, dass man ein Metallband auf mindestens einer Seite mit einem klebenden Polymer belegt, auf die eine Seite eine in der Wärme schäum- bare Polymermischung aufbringt, das so hergestellte Metallband einer Temperatur von etwa 120 C bis 165 C unterwirft, um das zum Schäumen geeignete Material zu schäumen, das mit dem Schaum belegte Metallband um den Kern legt, derart, dass das ge schäumte Material zwischen dem den Stützmantel bil denden Kern und dem Metallband liegt,
und dass man schliesslich den äusseren Polymermantel aufextrudiert.
Das zur Anwendung kommende schaumfähige Material besteht aus feinen gesonderten Polymerteil- chen, wobei jedes einzelne Teilchen ein flüchtiges orga nisches Blähmittel und ein Bindemittel enthält. Die ex pandierbaren Polymerteilchen sind mit dem Binder ge mischt, wie z. B. einer Latex, um ein flüssiges, schäum- bares überzugsmaterial zu bilden. Geeignetes Polymer material für den vorliegenden Fall ist: thermoplasti- sches Polyvinyl-Material, wie z. B.
Polystyrol, Poly acryl- und Polymethacryl-Verbindungen, Polyvinyl- äther, Polyvinylester von organischen Säuren, Polyvi- nylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyisobutylen und Polymere von a-Alkyl-Derivaten von Styrol, ringsub stituierte Derivate von Styrol, wie z. B. die Chlorsty- role, Acryl- und Methacrylester, wie z.
B. Äthylacrylat und Propylmethacrylat, Acrylnitril, Methacrylnitril, a,ss-äthylenisch ungesättigte dibasische Säuren und de ren Derivate, sowie Diolefine. Vorzugsweise wird man ein Material verwenden, welches eine verhältnismässig hohe Schäumtemperatur besitzt, z. B. über 120 C, was nicht ausschliesst, dass auch ein Material mit niedriger Schäumtemperatur ver wendet werden kann.
Vornehmlich kommt ein Mate rial in Frage, welches ein Mischpolymer des Methyl- methacrylates und Acrylnitrils oder ein Mischpolymer des Methylmethacrylates und Methylacrylates enthält.
Als Treibmittel kommen wie erwähnt organische Flüssigkeiten in Betracht, z. B. Pentan, Hexan, Hep- tan, Cyclopentan, Cyclopentadien und vorzugsweise Neopentan. Als schäumbares Material kommt ein sol ches in Betracht, wie es in der US-Patentschrift 2 862 834 beschrieben ist, und wie es nach der franzö sischen Patentschrift 1394 058 hergestellt wird.
Als Klebematerial zum Belegen der Seite des Matellstützmantels vor Aufbringen des schäumenden Materials oder des äusseren Polymermantels kann jede Verbindung verwendet werden, welche das erhaltene Schaumpolymer, bzw. den äusseren Polymermantel an dem Metallmantel genügend festhält.
Ein bevorzugtes klebendes Polymer ist ein Random- oder Pfropf- Mischpolymer, das zu einem grösseren Anteil aus Äthy- len und zu etwa 3 bis 20 Gew: % bezogen auf das Mischpolymer aus einem sauren Comonomeren be steht, nämlich einem der nachfolgend aufgeführten:
a,ss-thylenisch ungesättigte Mono- und Polycarbonsäu- ren oder Anhydride davon mit 3 bis 8 Kohlenstoffato- men pro Molekül und Teilester solcher Polycarbonsäu- ren, deren Säureanteil mindestens eine Corboxylgruppe und deren Alkoholabteil von 1 bis 20 Kohlenstoffato- me aufweist.
Als saure Comonomere seien im einzelnen ge nannt: Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Itakonsäure, Maleinsäurean- hydrid, Monoäthylmaleat, Monomethylmaleat, Mono- methylfumarat und Monoäthylfumarat.
Es wurde festgestellt, dass die Schaumstoffisolier- schicht gemäss der vorliegenden Erfindung einen aus gezeichneten Hitzeschutz für gebündelte Kerne ergibt. Versuche ergeben, dass bei einer gegebenen Tempera tur mehr Zeit für den Wärmeübergang durch eine er- findungsgemässe Wärmeisolierschicht erforderlich ist als für bisher übliche Isolierschichten.
Es wurde festge stellt, dass beim Aufextrudieren des äusseren Polymer mantels auf den Metallmantel eine höhere Temperatur zeitweilig an der Grenzfläche zwischen metallischem Stützmantel und Polymermantel erhalten bleibt, und zwar infolge der Isoliereigenschaft der thermischen Schaumstoffisolierschicht. Die Aufrechterhaltung dieser erhöhten Temperatur an der Grenzfläche gestattet, die Extrusion des äusseren Polymermantels bei niedrigeren Temperaturen durchzuführen, die trotzdem dazu aus reichen, den Klebstoff zu aktivieren.
<I>Beispiel 1</I> Ein überzugsmaterial wurde dadurch hergestellt, dass man 1. 138 g einer 40 % Feststoffe enthaltenden wässri- gen Suspension eines Mischpolymers aus ca.
95 Gew: % Methylmethacrylat und etwa 5 Gew.-% Acrylnitril mit einem Gehalt von 35 Gew.-%, bezogen auf das Polymer, von Neopentan 2.
83,8 g eines Materials mit einem Gehalt von 53 0lo Styrol, etwa 43 % Butadien, etwa 3 % Fumar- säure und etwa<B>1</B> % Acrylsäure, 3. 0,7 g einer 30,
8 %igen Lösung von Natriumlau- rylsulfat und 4. 3,48 g einer 5 %igen Lösung Natriumpolyacrylat miteinander vermischte.
Das so erhaltene Material war ein solches, welches beim Trocknen einer dünnen Schicht auf einer festen Unterlage einen fortlaufenden Überzug ergibt und sich beim Erhitzen zu einem Material zelliger Struktur ex pandiert.
Eine 0,05 mm-Schicht dieses schaumfähigen Mate rials wurde auf ein 0,2 mm starkes Aluminiumband aufgebracht, derart, dass ein Randstreifen des Bandes unbelegt blieb. Das Band war vorangehend bereits auf beiden Seiten mit einer dünnen zusammenhängenden Schicht eines Mischpolymers von etwa 92 % Äthylen und etwa 8 % Acrylsäure überzogen worden. Das <RTI
ID="0002.0084"> mit dem schäumenden Stoff belegte Aluminiumband wurde einer Temperatur von etwa 145 C ausgesetzt, um die Schäumung herbeizuführen. Das so mit Schaumstoff belegte Aluminiumband wurde in der Längsrichtung um den leitenden Kern eines Kabels derart gefaltet, dass die Längskanten des Bandes im Bereich des nicht mit schäumendem Stoff belegten Randes sich über lappten und der Schaumstoff dem Kern zugekehrt war.
Ein Polyäthylenmantel wurde über das Aluminiumband extrudiert. Die Extrusionshitze genügte, um das Alumi niumband mit dem äusseren Polyäthylenmantel ausrei chend zu verbinden. Es ergab sich an den metallischen Leitern des Kabelkerns kein durch die Hitze verursach ter Schaden.
<I>Beispiel 2</I> Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abweichung, dass ein Mischpolymer mit einem Gehalt von<B>70</B> 0/a Methylmethacrylat und 30 0/a Meth- acrylat anstelle des 95 % Methylmethaerylat und 5 0/0 Acrylnitril enthaldenden Mischpolymers verwendet wurde.