Aus Platten bestehender Tauchkörper in einer mechanisch-biologischen Kläranlage Die Erfindung betrifft einen aus Platten bestehen den Tauchkörper in einer mechanisch-biologischen Kläranlage, der in einem vom Abwasser durchflos senen Becken angeordnet ist.
Bekannte Tauchkörper dieser. Art, die als Träger für den sogenannten biologischen Rasen dienen, haben den Nachteil, dass ihre spezifische, biologische Reini- gunswirkung klein ist, sodass ihr Aufbau voluminös wird. Aus diesem Grunde ist es nich vorteilhaft, mechanisch-biologische Kläranlagen kleiner Ausmasse herzustellen, wie sie etwa für einzelne Liegenschaften, insbesondere für Einfamilienhäuser benötigt werden.
Die Erfindung bezweckt nun die Schaffung eines Tauchkörpers, der diese Nachteile nicht .aufweist.
Die Aufgabe, die zu diesem Zwecke zu lösen ist, besteht in der Schaffung eines Tauchkörpers, dessen spezifische, wirksame Oberfläche im Vergleich zu be kannten Tauchkörpern vergrössert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch ge löst, dass die Platten des Tauchkörpers eine oberflä- chenvergrössernde Struktur aufweisen.
Vorzugsweise sind die Platten als Wellenplatten ausgebildet, die aufgerauht sind. Neben einer vorteil haften Vergrösserung der wirksamen Oberfläche wird dadurch eine vorzügliche Haftunterlage für den biolo gischen Rasen geschaffen, so dass dieser sehr dicht wird und eine vorzügliche spezifische Reinigungswir kung des Tauchkörpers erreicht wird.
Im folgenden ist ein. Ausführungsbeispiel der Erfin- dung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine mechanisch biologische Kleinkläranlage, wie sie etwa für Einfami lienhäuser oder in entsprechend grösserer Bauart auch für Mehrfamilienhäuser und Siedlungen verwendet werden kann.
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-11 in Fig. 1 und Fig.3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2. Gemäss den Fig. 1 bis 3 ist die Kleinkläranlage in einem aus einem Bodenteil 1 und einem zylindrischen Mantel bestehenden Kunststoff -oder Betonbehälter angeordnet. Sie weist ein in diesem stehenden, im wesentlichen zylindrischen und aus glasfaserarmierten Polyester bestehendes Klärbecken 3 auf.
Dieses enthält zwei senkrecht, parallele Zwischenwände 5, 6, die im Abstand über dem Klärbeckenboden enden und das Klärbecken in drei kommunizierende Kammern eintei len, nämlich in eine seitliche Einlauftasche 7, in einen mittleren Klärraum 8 und in eine Auslauftasche 9. Der Bodenteil des Klärbeckens ist als konische, sich nach unten verjüngende Kappe 10 ausgebildet, in die eine sich in der Auslauftasche 9 nach aufwärts erstreckende Rohrleitung 11 mündet.
In näherungsweise halber Höhe des Klärbeckens ist ein Zuflussrohr 12 in die Einlauf tasche 7 eingesetzt, während auf der gegenüberliegen den Mantelseite etwas unterhalb des Zuflussrohres ein Abflussrohr 13 aus der Auslauftasche 9 führt. Der obere Rand des Klärbeckens ist als Ringflansch 14 aus gebildet, auf den ein armierter Betondeckel 15 und ein an diesen anschliessenden Gitterrost 16 (vergl. Fig. 3) aufgelegt sind.
Am Betondeckel 15 ist ein Elektromotor 17 befe stigt, der einen Kühlluft-Ventilator enthält. Der Motor steht mit einer im oberen Bereich des Klärbeckens drehbar gelagerten, horizontalen Welle 18 in Antriebs verbindung. Die Welle erstreckt sich quer durch das Klärbecken und weist je in der Nähe der Zwischen wände 5 und 6 eine Seilrolle 19, 20 auf.
Um jede Seil rolle ist ein Zugseil 21, 22 gelegt, an deren freien Enden ein Tauchkörper 23 befestigt ist, der in den Klärraum 8 hinunterhängt. Der Querschnitt des Tauch körpers ist im wesentlichen dem Querschnitt des Klärraums angepasst, wobei der Tauchkörper aus vertikalen, parallel zueinander verlaufenden, nufgerauhten. Platten 24 besteht, die einen gegenseiti gen, lichten Abstand von 15 bis 25 mm aufweisen. Die Platten sind aus Polyvinylchlorid hergestellt und mit einem Wellenprofil ausgestattet, wobei jede einzelne Welle 25 einen trapezförmigen Querschnitt hat.
Der Tauchkörper 23 ist in vier vertikalen, symme trisch an den Zwischenwänden 7 und 8 am Klärbek- kenmantel vorgesehenen Führungsschienen vorgesehen. Am oberen Ende und im mittleren Bereich einer dieser Schienen 26 ist je ein durch den Tauchkörper betätig- barer Schalter 27, 28 angeordnet, der mit einem Schaltkasten 29 elektrisch verbunden ist. Der Schaltka sten ist auf der Unterseite des Deckels 15 befestigt und beinhaltet Schaltorgane, die eine Drehsinnumkehr des Elektromotors 17 bewirken.
Im Betrieb fliesst durch das Zulaufrohr 12 Abwas ser und gelangt in die Einlauftasche 7. Indem die drei Kammern 7 bis 9 des Klärbeckens miteinander kom munizieren, füllen sie diese gleichmässig auf, wobei die Feststoffe in der als Vorklärbecken wirkenden Einlauf- tasche 7 absinken und sich in der kegelförmigen Kappe 10 am Grund des Klärbeckens ansammeln. Der Elek tromotor 17 steht unter Strom und treibt die Welle 18 an. Dadurch wird der Tauchkörper 23 aus dem Ab wasser in den Luftraum des, Klärraumes 8 angehoben.
Sobald er im oberen Bereich des Klärbeckens ange langt ist, betätigt er den Endschalter 27, sodass der Drehsinn des Elektromotors 17 wechselt. Nun senkt sich der Tauchkörper 23 wieder ab und sinkt in das Abwasser ein bis der untere Endschalter 28 betätigt wird, sodass der Tauchkörper 23 wieder angehoben wird und einneuer Bewegungszyl < :lus beginnt.
Durch die Tauchkörperbewegung wird zunächst eine Strömung des Abwassers zwischen den Platten 24 hindurch erzwungen. Dadurch bildet sich nach einiger Zeit auf den Plattenoberflächen eine schleimige Schicht, die den Nährboden für aerobe Bakterien bil det. Die im Abwasser enthaltenen Schmutzstoffe wer den absorbiert und hernach von den Bakterien durch biologische Oxydation abgebaut und mineralisiert. Der für diesen Vorgang notwendige Sauerstoff wird dem auf den Platten 24 ausgebildeten Nährboden beim Heben des Tauchkörpers aus dem Abwasser in den Luftraum der Klärkammer 8 zugeführt.
Dabei erzwingt der im Elektromotor 17 angeordnete Ventilator in der Klärkammer 8 eine Luftströmung und sorgt gleichzeitig für ein Auswechseln der Luft durch den Gitterrost 16 hindurch. Damit wird ein guter Sauerstoffeintrag der einzelnen Tauchkörperplatten 24 gewährleistet.
Es hat sich in diesem Zusammenhang gezeigt, dass der optimale lichte Plattenabstand 15 bis 25 mm be- trägt, da mit diesem Masse eine vorzügliche Luftströ mung zwischen den Platten 24 aufrecht erhalten bleibt und dennoch eine Plattendichte ermöglicht wird, die eine kompakte Bauweise der ganzen Kläranlage ermög licht.
Der Abwasserspiegel steigt im Klärbecken bis auf die Höhe des Ablaufrohres 13, durch das das mecha nisch und biologisch gereinigte Abwasser aus der als Nachklärbecken wirkenden Auslauftasche 9 abläuft. Spätestens wenn die in der Kappe 10 abgelagerten Feststoffe das mit 30 bezeichnete Niveau erreichen, so sind diese durch das Steigrohr 11 abzusaugen und bei spielsweise einer Schlammverbrennungsanlage zuzufüh ren.
Durch die tiefe Bauart ist die Anlage wintersicher und kann nicht gefrieren. In vorteilhafter Weise wer den bei dieser Anlage dem Klärbecken Wärme durch die erhitzte Kühlluft des Elektromotors 17 zugeführt, sodass bei jeder Jahreszeit ein befriedigender Ablauf der biologischen Vorgänge gewährleistet ist.
Diese Kläranlage wird aus ästhetischen Gründen sowie wegen der hydraulischen Druckverhältnisse des Abwassers vorteilhafterweise eingegraben. Dabei wird so vorgegangen, dass zunächst der Betonbehälter 1,2 in den Boden versenkt wird und dass nachträglich das Klärbecken 3 in den Behälter eingesetzt und am Lei tungsnetz angeschlossen wird.
Indem der Tauchkörper einen hohen biologischen Wirkungsgrad aufweist, zeichnet sich diese Kläranlage durch eine kompakte Bauweise aus und ihre Betriebssi cherheit ist dank des einfachen mechanischen Auf baues jederzeit gewährleistet.
In einer anderen, nicht dargestellten Ausführungs form der Kläranlage ist der Tauchkörper als im Klär becken feststehendes Organ ausgebildet, das von unten her mit Druckluft belüftet wird. Auch bei dieser Bau weise lassen sich dieselben aufgezeigten Vorteile errei chen.