Einrichtung zum Befestigen von plattenförmigen Bauteilen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Befe stigen von plattenförmigen Bauteilen im Abstand zu einer Verankerungsstelle, wobei zumindest eine pro Bauteil vorhandene Stange von ihrer Verankerungs- stelle aus nach aussen ragt und am Bauteil befestigt ist.
Es sind zahlreiche Befestigungsarten von platten- förmigen Bauteilen, die z. B. vertikal aber auch hori zontal liegen können, bekannt. Dienen die plattenför- migen Bauteile z. B. als Fassadenverkleidung, so wird in bekannter Weise die von aussen nicht sichtbare, schmale Stirnseite zweier benachbarter Bauteile mit je einer Vertiefung versehen, in die die beiden Arme einer gemeinsamen Verankerungsstange eingreifen. Die beiden aneinander angrenzenden Bauteile sind hierbei durch eine Fuge getrennt.
Diese Fuge muss verhältnis mässig breit sein, da sowohl die gemeinsame Veranke- rungsstange zwischen beiden benachbarten Platten liegt und auch noch genügend verformbares Fugenmaterial zum Aufnehmen der Längen- und Breitenänderung des plattenförmigen Bauteiles infolge Temperaturänderun gen vorhanden sein muss. Wegen der in die Fuge ragenden Verankerungsstange ist die Abdichtung der Fuge verhältnismässig aufwendig. Auf diese bekannte Weise werden z. B.
Fassadenverkleidungen in Natur stein, Beton, Metall, Kunststoffen oder Gips auf Unter konstruktionen aus Beton, Mauerwerk, Metallkonstruk tion, Holz oder Leichtbauplatten angebracht.
Es ist auch eine wesentlich billigere Befestigungsart bekannt, bei der die Verankerungsstange durch ein Durchgangsloch des plattenförmigen Bauteiles ragt und mit einer aussenliegenden Mutter versehen wird. Der Abstand zwischen dem plattenförmigen Bauteil und der als Verankerungsstelle dienenden Unterkonstruktion kann z. B. durch eine Distanzbüchse erreicht werden. Bei dieser Befestigungsart sind jedoch die aussenliegen den Befestigungsmuttern von aussen sichtbar, und diese Befestigungsart ist daher z.
B. bei einer Fassa denverkleidung aus ästhetischen Gründen nicht überall anwendbar. Bei der neuzuschaffenden Befestigungseinrichtung sollen die erwähnten Nachteile vermieden werden. Die erfindungsgemässe Einrichtung ist gekennzeichnet durch eine sacklochartige Ausnehmung im Bauteil, die zur Aufnahme des freien Stangenendes dient, und dass dieses Stangenende in ein in der Ausnehmung einge brachtes Bindemittel eingebettet ist.
Die sacklochartige Ausnehmung im Bauteil kann mit einfachen Mitteln hergestellt werden und Versuche haben gezeigt, dass das in der Ausnehmung einge brachte Bindemittel so fest an der Stange und am plat- tenförmigen Bauteil anhaften kann, dass sehr grosse Zugkräfte übertragen werden können.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbei spiele des Erfindungsgegenstandes, schematisch und im Längsschnitt dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine erste Einrichtung, z. B. zum Befestigen von Fassadenverkleidungen, Fig.2 eine weitere Einrichtung, mit anderer Befe stigung der Stange an ihrer Verankerungsstelle, Fig.3 und 4 weitere Einrichtungen im Längs schnitt.
Bei der Einrichtung nach Fig. 1 soll z. B. eine Fas sadenplatte 1 im Abstand zu einer aus Beton oder Mauerwerk bestehenden Unterkonstruktion 2, die die Verankerungsstelle für die Platte 1 darstellt, befestigt werden. In der Verankerungsstelle 2 ist eine Gewinde büchse 3 befestigt, innerhalb der eine Stange 4 ver- schraubbar ist. Die Gewindebüchse 3 ist mit einer z. B. aus Kunststoff bestehenden Haube 5 abgedeckt. Der plattenförmige Bauteil 1 weist eine im Querschnitt z.
B. kreisförmige sacklochartige Ausnehmung 6 auf, die mit einem Stirnfräser hergestellt wird oder z. B. bei der Herstellung der Platte im Giess- oder Pressverfah- ren eingeformt wurde. Die Ausnehmung 6 ist im Durchmesser grösser als das freie Ende 7 der Stange 4. Dieses Stangenende 7 ist mit einem Gewinde versehen, auf dem eine mit Innengewinde versehene Anschlag scheibe 8 verschraubbar ist.
Bei der Montage des Bau- teiles 1 wird in die Ausnehmung 6 ein Bindemittel 9 ein- gebracht. Letzteres kann z. B. ein Kunststoffkitt oder Zement sein. Die Scheibe 8 wird so weit auf der Stange 4 verschraubt, bis der gewünschte Abstand zwi schen dem Bauteil 1 und der Verankerungsstelle 2 vor handen ist.
Dann wird der Bauteil 1 auf die Stange 4 gedrückt, so dass das Bindemittel 9 in alle Gewinde gänge des Stangenendes 7 eindringt und auch noch ein Teil des Bindemittels aus der Ausnehmung 6 heraus verdrängt wird und bei der Scheibe 8 nach aussen dringt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist die Befe stigung der Stange in ihrer Verankerungsstelle anders ausgebildet. Im Mauerwerk oder Beton 2 ist eine Aus- nehmung 10 vorhanden, in die ebenfalls ein Bindemit tel 11 eingebracht wird und in dieses Bindemittel wird dann die mit Gewinde versehene Stange 4 eingebettet. Bei dieser Ausbildungsart erfolgt also die Befestigung der Stange in ihrer Unterkonstruktion auf gleiche Art wie die Befestigung des plattenförmigen Bauteiles 1 auf der Stange 4.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist die Aus- nehmung 6 des Bauteiles 1 mit einem Innengewinde 12 versehen, damit das Bindemittel 9 besser am Bauteil 1 anhaften kann. Die Gewindegänge der Stange 4 und die Gewindegänge der Ausnehmung 6 hintergreifen das erstarrte Bindemittel 9 und die Befestigungseinrichtung kann einer grossen Zugbelastung ausgesetzt werden. Beim Beispiel nach Fig.3 ist die Stange 4 mittels zweier Muttern 13 an einer Unterkonstruktion 14 ver ankert. Letztere kann z.
B. aus Metall, Kunststoff oder Holz bestehen. Die Verankerung der Stange 4 beim Beispiel nach Fig. 3 kann so gewählt werden, wenn die Unterkonstruktion gut zugänglich ist, z. B. wenn der Bauteil 1 zum Verkleiden einer Brüstung, eines Radia- tors, von Balkon- oder Treppengeländer dient.
Beim Beispiel nach Fig.4 ist die Ausnehmung 6 des Bauteiles 1 mit einer in Querrichtung verlaufenden Rille 15 zum besseren Hintergreifen des Bindemittels 9 versehen.
Anstelle der auf der Stange 4 verschraubbaren Anschlagscheibe 8 kann auch eine zur Distanzhaltung zwischen Bauteil 1 und Verankerungsstelle 2 dienende, nicht dargestellte Distanzbüchse vorgesehen werden, die dann mit ihren Stirnseiten einerseits z.
B. an der Stirnseite 16 der Unterkonstruktion 2 und der Stirn seite 17 des Bauteiles 1 anliegt (Fig. 1). In diesem Falle kann das Stangenende 7 beim Beispiel nach Fig. 1 anstelle des Gewindes auch eine oder mehrere Ringnuten zum Hintergreifen des Bindemittels 9 auf weisen. Als Bindemittel hat sich besonders ein Zwei- Komponenten-Kunststoffkitt z. B. aus Polyester be währt.
Mit diesem Bindemittel und Ausbildung der Stange 4 aus Chromnickelstahl wurden sehr gute Resultate hinsichtlich Zugbelastung, also in axialer Richtung zur Stange 4 erzielt. Bei der Ausbildung nach den Fig. 2 und 4 sind beide Stangenenden im Binde mittel eingebettet. In Fig. 4 ist eine Anschlagscheibe 8' für die Verankerungsstelle 2 vorhanden.
Die plattenförmigen Bauteile 1 können sowohl ver tikal als auch horizontal liegen. Die Platte 1 kann z. B. mittels nur einer einzigen im Zentrum vorhandenen Ausnehmung 6 an ihrer Unterkonstruktion befestigt werden. Die Fuge benachbarter Bauteile 1 braucht nur noch im Hinblick auf die zu erwartenden Längen- und Breitenänderungen infolge der schwankenden Tempe raturen bemessen zu werden.
Da die Verankerungs- stange 4 nicht mehr in der Trennfuge benachbarter Bauteile 1 liegt, kann die Trennfuge zwischen zwei Bauteilen 1 mittels eines durchgehenden Bandes leich ter abgedichtet werden. Wird ein Bauteil 1 mit mehre ren Stangen 4 im Abstand zum Mauerwerk 2 befestigt, so bewirkt die Längen- und Breitenänderung des Bau teiles 1 ein Divergieren oder Konvergieren der Veran- kerungsstangen 4.
Die frei über das Mauerwerk 2, also zwischen Bauteil 1 und Mauerwerk 2 liegenden Stan genteile können sich gut entsprechend der Ausdehnung des Bauteiles 1 biegen. Es werden dadurch die bekann ten Schäden am plattenförmigen Bauteil, wie z. B. Risse, gebrochene Platten oder abgesprungene Platten teile vermieden. Da bei der neuen Befestigungseinrich tung an einer einzigen Verankerungsstange nicht mehr zwei benachbarte Bauteile, sondern nur noch ein Bau teil angreift, können die plattenförmigen Bauteile, z. B. zum Verkleiden einer Fassade in beliebiger Reihen folge montiert werden.
Beschädigte plattenförmige Bauteile können ebenfalls einzeln gegen neue ausge wechselt werden. Wird die Stange in ihrer Veranke- rungsstelle 2 mittels eines Bindemittels nach den Fig. 2 und 4 verankert, so wirkt das Bindemittel als Isolation zwischen der aus Metall bestehenden Stange 4 und der Unterkonstruktion 2.