Presskopf für Trockenhäcksel-Brikettierpressen Die Erfindung betrifft einen Presskopf für Pressen zum Brikettieren von Trockenhäcksel. Unter Trocken häcksel ist gehäckseltes Gras, Heu, Klee, Luzerne, das künstlich oder an der Luft getrocknet ist, zu verstehen; jedoch können auch getrocknete Rübenschnitzel und dgl. verarbeitet werden.
Bei derartigen Pressen ist eine starke Verdichtung des Pressgutes innerhalb des einen Hohlzylinder auf weisenden Presskopfes erforderlich, dem es in der Regel mittels einer Fördervorrichtung und eines Presskolbens zugeführt wird. Dabei entsteht eine starke Reibung des Pressgutes an der Innenwand des Hohlzylinders, durch den das Gut gedrückt wird. Die Reibung wird bei den genannten Häckselarten durch austretende, zähklebrige Stoffe, wie Karotin, noch vergrössert.
Bei längerem Still stand der Presse und Abkühlung des bei laufendem Be trieb erwärmten und innerhalb des Hohlzylinders ver bliebenen Pressgutpfropfens haftet dieser an den Wän den, und es wird bei erneuter Inbetriebnahme ein stark erhöhter Kraftaufwand erforderlich. Es sind Brikettier pressen für anderes zerkleinertes Pressgut bekannt, bei denen der Hohlzylinder in Segmente unterteilt ist, deren radiale Trennflächen stumpf gegeneinander stossen und die durch mechanische Mittel, wie Federn, oder auch hydraulisch unter konzentrischem Druck gehalten wer den. Bei überschreiten eines vorbestimmten inneren Höchstdruckes können die Segmente nach aussen nach geben.
Derartige Pressköpfe geben zu Störungen Anlass, weil bei Verarbeitung der genannten Stoffe das gehäck- selte Pressgut und die austretenden flüssigen Stoffe in die Schlitze zwischen den Segmenten gelangen und sich besonders bei überschreiten des vorbestimmten Höchst druckes in den Schlitzen festsetzen, wodurch der Vor schub des Pressgutes behindert wird. Als Folge dieser Erscheinungen wird nicht nur ein erhöhter Kraftbedarf, mindestens aber eine Kraftreserve des Antriebes erfor derlich, sondern es können auch Verstopfungen und Beschädigungen des Presskopfes eintreten.
Auch weist der fertige Pressling, der die Form des Stranges hat, seitliche Rippen auf, die nicht wie die übrige Oberfläche glatt und dadurch gegen Zutritt von Luft versiegelt sind, sondern faserige Oberfläche haben und dadurch Luft einlassen.
Es sind ferner konische, sich in Richtung der Aus tragöffnung verengende Hohlzylinder bekannt. Diese ha ben sich zwar für anderes Pressgut, wie Sägemehl, Ho belspäne und idgl., bewährt, eignen sich aber ebenso wie die aus Segmenten bestehenden nicht für das obener wähnte Trockenhäcksel, und zwar aus den bereits an gegebenen Gründen.
Darüber hinaus aber auch deshalb nicht, weil der nach längerem Stillstand im Hohlzylin der erkaltete; hartgewordene und an den Innenwänden klebende Restpfropfen bei erneuter Inbetriebnahme der Presse nur mit sehr hohem Druck durch den Hohlzylin der gefördert werden kann, wobei nicht nur die haftende Reibung überwunden, sondern auch der harte Pfropfen radial weiter zusammengepresst werden muss. Der über- mässige Druck kann dann zu Zerstörung des Presskop- fes und des Antriebes führen.
Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, einen Presskopf für Pressen zum Brikettieren von Trocken häcksel, z. B. aus Gras, Heu, Klee, Luzerne oder auch getrockneten Rübenschnitzeln, !so zu .gestalten, dass die erwähnten Schwierigkeiten bei der Verarbeitung solchen Pressgutes vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch ge löst, dass der Hohlzylinder des Presskopfes über seine Länge mit einer achsparallelen Ausnehmung versehen ist, deren Begrenzungsflächen parallel zur Durchmes serebene verlaufen und in die mit Gleitsitz ein den Hohlzylinder ergänzender Einsatz mit parallelen Sei tenflächen eingepasst ist, der durch eine nach innen wir kende Stellkraft belastet wird.
Als besonders vorteilhaft hat sich ein Hohlzylinder erwiesen, bei dem die Breite der Ausnehmung und des Einsatzes gleich dem Innendurchmesser des Hohlzylin ders ist.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, den Ein satz an dem Einlassende des Presskopfes gelenkig mit diesem zu verbinden, während das andere Ende des Einsatzes frei beweglich ist und unter der Wirkung der Stellkraft besteht.
Zweckmässig ist diese Stellkraft regelbar. Sie kann von einer Feder gebildet werden, deren Druck mittels einer Schraubenspindel einstellbar ist. Eine weitere Mög lichkeit ist darin zu sehen, dass die Stellkraft mit hydrau lischen Mitteln erzeugt wird, und zwar in jedem Fall bis zu einer vorbestimmten Höchstgrenze.
Für besondere Zwecke empfiehlt es sich, dem Hohl zylinder einen unrunden lichten Querschnitt zu geben. Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Presskopfes gemäss der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Stirnansicht zu Fig. 1.
Der Presskopf ist an dem nicht dargestellten Press- zylinder, dem das Pressgut mittels eines kraftgetriebenen Kolbens zugeführt wird, angeschlossen. Er besteht aus dem Hohlzylinder 1 mit dem Einsatz 2, der Stellkraft- vorrichtung 3 und der Lagerschelle 4. Der Hohlzylinder 1 ist über seine Länge mit einer achsparallelen Aus- nehmung 5 versehen, deren Begrenzungsflächen 7 par allel zur Durchmesserebene des Hohlzylinders verlaufen. In die Ausnehmung 5 ist der Einsatz 2 in Form einer Leiste mit Gleitsitz eingepasst.
Der Einsatz ist am Ein lassende des Hohlzylinders mittels einer Buchse 8 auf einem Bolzen gelagert, der in Bohrungen der Lager schelle 4 eingesetzt ist. Die Lagerschelle umfasst den Hohlzylinder 1. Am Austragsende ist auf dem Hohlzy linder mittels eines Bügels 10 die Stellkraftvorrichtung 3 befestigt. Der Bügel 10 ist oben durch ein Joch 11 geschlossen, das mit einem Gewinde versehen ist, in welches eine Spindel 12 geschraubt ist. Die Spindel drückt auf eine Feder 13, deren anderes Ende an dem Einsatz 2 aufliegt.
Das Pressgut wird mittels eines nicht dargestellten Presskolbens in Richtung des Pfeiles A in den Hohlzylin- der 1 gedrückt, in dem infolge der Reibung an den In nenwänden eine hohe Verdichtung erfolgt, bis das bri kettierte Gut in Form eines Stranges am anderen Ende austritt. Bei Überschreiten eines vorbestimmten Höchst druckes im Innern des Hohlzylinders wird der Einsatz ein wenig angehoben, wodurch eine Druckentlastung entsteht, ohne dass sich an den Berührungsflächen zwi schen dem Hohlzylinder 1 und dem Einsatz 2 ein Spalt bildet.
Auf der Zeichnung ist der Deutlichkeit wegen ein schmaler Spalt belassen. Der Verdichtungsgrad kann durch Verändern des vorbestimmten Höchstdruckes mit tels der Spindel 12 geregelt werden. Eine Regelung des Höchstdruckes der Feder 13 auf den Einsatz gestattet auch eine Anpassung an unterschiedliches Pressgut, des sen Eigenschaften im Einzelfall schon durch den Stand ort, Witterungseinflüsse, Feuchtigkeitsgehalt und dgl. verschieden sind. Mittels des Einsatzes kann sich die lichte Weite des Hohlzylinders zunehmend oder abneh mend in Richtung des Auslaufendes verändern. Es ent steht dabei - wie bereits erwähnt - kein Spalt an den Gleitflächen zwischen dem Hohlzylinder und dem Ein satz.
Der Druck im Innern des Hohlzylinders verursacht eine Pressung der scharf zulaufenden Ränder des Ein satzes gegen die Gleitflächen 7 des Hohlzylinders, wo durch ein Eindringen von Pressgut oder austretenden Säften zusätzlich verhindert wird.