Verfahren zur Ausbildung einer Trennlinie in Bogenmaterial Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausbil dung einer Trennlinie in Bogenmaterial, beispielsweise in Pappdeckel, indem es mit zusammenwirkenden Schneidelementen von entgegengesetzten Seiten entlang einer vorgesehenen Trennlinie erfasst wird, wobei jedes Element einen ersten, parallel zur Bogenmaterialebene liegenden Bereich und einen zweiten,
mindestens annä hernd senkrecht zur Bogenmaterialebene stehenden Bereich aufweist, um an der Schnittlhnie dieser beiden Bereiche eine Schneidkante zu bilden.
Die Erfindung wird hauptsächlich in Verbindung mit der Behandlung von Pappe und mit Polyäthylen überzogener Pappe beschrieben, ist jedoch auch für viele andere Bogenmaterialien und solche Bögen an wendbar, die mit einem aus einer Vielzahl verschiede ner Schutz- und Dekorationsüberzüge versehen sind, einschliesslich Lacken, Firnissen, verschiedenen poly merisierten Vinylverbindungen und anderen polymeren Massen, wie anderen Polyolefinen zusätzlich zu dem schon erwähnten Polyäthylen.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch ge kennzeichnet, dass dieses Erfassen derart vor sich geht, dass die genannten Elemente gegeneinander und in Berührung mit dem Bogenmaterial bewegt werden, wobei deren Schneidkanten in der Materialebene auf entgegengesetzten Seiten der vorgesehenen Trennlinie gegeneinander versetzt sind, dass sich die ersten oder zweiten Bereiche innerhalb bestimmter sich auf die Dicke des abzutrennenden Bogenmaterials beziehenden Grenzen überlappen, wodurch das Material zwischen den überlappenden Bereichen der Elemente einge klemmt wird, dass dieses Bogenmaterial mit den ge nannten Elementen gebrochen wird,
indem es zwischen den überlappenden Bereichen in einem Ausmass, das die Elastizitätsgrenze des Materials wenigstens annä hernd entlang der sich zwischen den Schneidkanten der Elemente erstreckenden Linie überschreitet, bearbeitet wird und dass die Bewegung dieser Elemente gegenein ander kurz vor deren Berührung unterbrochen wird. Die Schweiz. Patentschrift 452 334 offenbart neue und verbesserte Schneid- und/oder Kerbwerkzeuge und Verfahren zu deren Herstellung, die .sich als ganz be sonders geeignet zum Schneiden und Kerben von sowohl nichtüberzogener als auch überzogener Pappe erwiesen haben und die besonders gut zur Ausführung der Verfahren dieser Erfindung geeignet sind.
Die Erfindung wird aus der folgenden Beschrei bung bestimmter Ausführungsformen, welche die Er findung nur darstellen sollen, in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen verständlich werden.
Fig.1a und Fig.1b sind vergrösserte perspektivi sche Ansichten zusammengehöriger Flächen positiver und negativer Werkzeugplatten, die die mit den Platten aus einem Stück bestehenden, erhöhten Schneid- und Kerbelemente in einem sehr flachen Relief über dem Plattenhintergrund zeigen.
Fig.2 ist eine perspektivische Ansicht, die die Übertragung der einen Werkzeugplatte von der in Über einstimmung mit der komplementären Werkzeugplatte liegenden Stellung in die Arbeitsstellung an dem Trag zylinder der Presse als Teil des Einrichtens der Presse zeigt, Fig. 3 ist eine auseinandergenommene perspektivi sche Ansicht, die ein Paar Werkzeugplatten der Figu ren la und 1b zeigt (wobei Teile weggeschnitten sind), welche für die Arbeiten einem Pappbogen, der dazwi schen angeordnet ist, eingerichtet sind, und das sich ergebende Schneiden und Kerben der Platte zeigt.
Fig. 4 ist eine teilweise Schnittansicht einer bevor zugten Form der Erfindung, in der jede der Werkzeug platten an der Aussenfläche eines zylindrischen oder Drehpressenteiles festgeklemmt ist, Fig. 5 ist eine stark vergrösserte Querschnittansicht eines Abschnittes von in Übereinstimmung liegenden positiven und negativen Werkzeugplatten, die sowohl ein positives als auch ein negatives Kernelement und ein zusammengehörendes Paar Schneideteile zeigt, Fig.5a ist eine abgeänderte Ansicht eines Ab schnittes der Fig.5, die ein Paar Schneideteile zeigt,
Fig. 6 ist eine vergrösserte Querschnittansicht eines positiven und negativen Kerbwerkzeugs der vorliegen- den Erfindung, das in Verbindung mit herkömmlichen Schneidewerkzeugen benutzt wird, Fig. 7 ist eine vergrösserte Querschnittansicht einer weiteren Abänderung dieser Erfindung,
und Fig.8 ist eine vergrösserte Querschnittsansicht eines kombinierten Schneid, Kerb- und Prägewerkzeu- ges, welches gemäss der vorliegenden Erfindung herge stellt ist.
Die Werkzeugplatten, die zur Ausführung der vor liegenden Erfindung brauchbar sind, können aus einer Vielzahl verschiedener ätzbarer Metalle, wie Magne sium, Kupfer, Stahl und Bronze, hergestellt werden. Sie können auch aus einer fotopolymerisierbaren Kunststoffmasse, wie lichtempfindlichem Nylon, oder einer fotopolymerisierbaren Masse eines Divinylesters von Polyäthylenglykol, z. B. hergestellt werden.
Diese Werkzeuge können nach den in der obenge- nannten Patentschrift offenbarten Verfahren angefer tigt werden.
Wie in den Fig 1a und 1b dargestellt wird, die zu sammengehörige Abschnitte fertiger positiver bzw. negativer Platten zeigen, besitzt die allgemein nut der Nr.101m bezeichnete positive Werkzeugplatte aus einem Stück bestehende erhöhte Abschnitte, welche positive Kerbelemente 161, 162 und 142 und Schneid teile 151, 193, 194, 152, 171, 176, 185 und 186 in einem flachen Relief über dem geätzten Hintergrund 102m bilden.
Die Platte 101m trägt auch Zentrieröff- nungen 103m. Auf die gleiche Weise trägt die negative Werkzeugplatte 101f zu Paaren geordnete negative Kerbelemente 161a und 161b, 162a und 162b sowie 142a und 142b und ausserdem Schneidteile 151a, 193a, 194a, 152a, 171a, 176a, 185a und 186a und Zentrieröffnungen 103b.
Bei der Inversion der negati ven Platte 101f in Überlagerung auf der positiven Platte 101m, wobei die entsprechenden paarweise an geordneten Punkte 103m und 103f (und ähnliche Paare von Zentrieröffnungen in anderen Abschnitten der Platte) in Übereinstimmung liegen, werden die positiven und negativen Kerbelemente und die entspre chenden Paare der Schneidteile für Schneid- und Kerb- arbeitsgänge in Übereinstimmung miteinander angeord net sein.
Bei der Zusammenstellung des Werkzeuges in einer Presse beim Einrichten zur Verwendung beim Schnei den und Kerben von unüberzogenen oder überzogenen Bögen wird die eine aus dem Paar der komplementä ren Werkzeugplatten in. der genauen Stellung auf der Bettplatte oder dem Basiszylinder der Presse angeord net und durch einen geeigneten Klebstoff oder durch Klemmen oder andere herkömmliche Mittel befestigt, und die komplementäre Werkzeugplatte auf der ersten Platte in Übereinstimmung gebracht.
Ein geeigneter Klebstoff wird dann entweder auf die freiliegende Rückfläche der darüberliegenden Werkzeugplatte oder auf das tragende oder gegenüberliegende Pressenteil oder auf beide aufgebracht, und die Presse wird dann aufgelegt, wodurch die zweite Werkzeugplatte klebend an dem tragenden oder gegenüberliegenden Teil befe stigt wird, bei dem es sich entweder um eine flache Platte oder einen Drehzylinder handeln kann. Die Werkzeugplattenübertragung, die unter dynamischen Arbeitsbedingungen der Presse vorgenommen wurde,
hat ein sehr schnelles Einrichten der Presse zur Folge, bei dem die beiden Werkzeugplatten in perfekter über- einstimmung liegen. Fig.2 zeigt das Einrichten der Presse im Verfahren der Übertragung der Werkzeug platte auf den Tragzylinder und Fig. 3 zeigt die Tätig keit der Schneid- und Kerbelemente an einem Stück dazwischengelegter Pappe 180.
In der Praxis hat sich herausgestellt, dass ein dop pelseitiges druckempfindliches Cellophanband, das auf die Rückseite der darüberliegenden Werkzeugplatte aufgebracht wird, als sehr zufriedenstellendes Medium wirkt, um die Übertragung und das Anhaften dieser Platte auf bzw. an das tragende oder gegenüberliegende Pressenteil zu bewirken.
Dieses übertragungsverfahren des in Übereinstimmung liegenden Werkzeugs ist gleichfalls bei Pressen anwendbar, die eine ebene Trag platte oder einen sich drehenden Tragzylinder aufwei sen, da die metallische Werkzeugplatte dünn genug hergestellt werden kann, um ausreichend biegsam. zu sein, damit sie sich selbst entweder einer ebenen oder gekrümmten Oberfläche anpasst, um fest an beide Arten von Pressenteilen angeklebt zu werden, und wird unter allen normalen Pressenarbeitsbedingungen daran haften bleiben.
Die geringe Dicke und das sich daraus ergebende leichte Gewicht der Werkzeugplatte machen es möglich, ihre anhaftende Stellung in absolut genauer Übereinstimmung auf dem Tragzylinder einer Presse selbst dann beizubehalten, wenn mit hohen Drehge schwindigkeiten gearbeitet wird. Wenn die Platte an ein ebenes Pressenteil angeklebt werden muss, braucht sie selbstverständlich nicht so dünn zu sein, dass sie leicht gebogen werden kann.
Die für diese Erfindung brauchbaren kombinierten Schneid- und Kerbwerkzeugplatten können von ver schiedener Dicke sein in Abhängigkeit von der be stimmten Pressenart, mit der sie verwendet werden sol len, und von dem Kaliber und der Art des Pappmate- rials, welches zu schneiden und zu kerben ist.
Die praktische Mindestdicke der Werkzeugplatten ist um etwa 0,13 mm grösser als die Höhe der kerben- den und schneidenden Elemente über dem geätzten Hintergrund. So wird für die Verwendung beim Schneiden und Falten von Pappe mit 0,25 mm Dicke die Gesamtwerkzeugplattendicke nur etwa 0,33 mm betragen.
Zum Schneiden und Kerben von 0,432 mm starker Pappe wird die Gesamtwerkzeugplattendicke im Bereich oberhalb von etwa 0,5 mm liegen, und eine Plattendicke von etwa 0,66 mm ist zufriedenstellend für die Herstellung von Werkzeugen zum Schneiden und Kerben von 0,66 mm starker Pappe, wobei ange nommen wird, dass in jedem Fall die geätzte Tiefe gleich der etwa 0,8-fachen Dicke der behandelten Pappe ist. Ähnliche Verhältnisse bestehen für Pappe mit anderen Dicken.
Im allgemeinen ist es vom Standpunkt der Wirt- schaftlichkeit und Brauchbarkeit zweckmässig, Werk zeugplatten zu verwenden, deren Dicke nahe dem Min- destmass liegt. Sehr dünne Platten der Erfindung sind von ausreichend leichtem Gewicht, um entweder an ebene oder zylindrische Pressemeile angeklebt zu wer den, ohne dass Schrauben oder Klemmen notwendig wären. Jede der positiven und negativen Werkzeugplat ten wird vorzugsweise auf der Oberfläche eines zylin drischen Pressenteiles festgeklemmt, wie es in Fig.4 gezeigt wird.
In Fig. 4 haben die zusammenarbeitenden zylindri schen Pressenteile 11 und 12 zusammenarbeitende Werkzeuge 13 und 14 dieser Erfindung, die an ihren Oberflächen festgeklemmt sind. Diese Werkzeuge arbeiten an einem Stück Pappe 15, welches dazwi schenliegt, und die führende Kante der Pappe wird von einem Greifer 16 in dem die die Pappe tragenden Zylinder 11 gehalten.
Werkzeugplatten, die auf ebenen Flächen ruhen sollen, können von grösserer Dicke sein, da die Bieg samkeit in diesem Fall keine Rolle spielt, und es kann gegebenenfalls zweckmässig sein, Platten mit einer Dicke von 12,7 bis 25,4 mm und mehr zu verwenden oder die Dicke einer dünneren Werkzeugplatte durch Ankleben einer Unterlage aus Metall, Kunststoff, Holz o. dgl. zu vergrössern. Bei Pressen, die ein Plattenteil für ein ebenes Bett mit einem zylindrischen Teil kom binieren, ist es oft bequem, die eine Werkzeugplatte mit Mindestdicke oder nahezu Mindestdicke auf dem Zylinder und eine etwas dickere zusammenpassende Werkzeugplatte auf dem ebenen Bett zu verwenden, wobei die Biegsamkeit keine Rolle spielt.
Die Abmessungen und örtlichen Beziehungen der verschiedenen Schneid- und Kerbwerkzeuge dieser Werkzeugplatten können genau zugeschnitten werden, um den günstigsten Nutzeffekt bei Schneid- und Kerb- arbeitsgängen für die bestimmte Art und das Kaliber von unüberzogenem oder überzogenem, zu bearbeiten dem Bogenmaterial zu erzielen.
Die Höhe des positiven Kerbelements, die Breite des positiven Kerbelements, die Breite der Nut in dem negativen Kerbelement und die Tiefe der negativen Nut sind Faktoren, die alle die Qualität einer Kerbung beeinflussen, die in einem Pappbogen durchgeführt wird. Diese Faktoren beziehen sich auch auf die be stimmte Art und das Kaliber der Pappe, die behandelt wird.
Um zufriedenstellende Kerblinien in Pappe zu er halten, sollte die Höhe h in Fig. 5 des positiven Kerb- elements 161 im Bereich von etwa 0,13 mm bis 0,88 mm über dem Werkzeugplattenhintergrund liegen, in Abhängigkeit von dem Kaliber des zu behandelnden Pappbogens, und die Höhe des positiven Kerbelements 1.61 sollte vorzugsweise zwischen der 0,5 und 1,1- fachen Dicke des Pappmaterials liegen.
Die günstigste Höhe des positiven Kerbelements liegt bei der 0,8- fachen Dicke des Pappmaterials. Die günstigste Höhe des positiven Kerbelements zum Kerben von Pappe mit einer Dicke von 0,25 mm beträgt z. B. 0,203 mm, bei 0,432 mm starker Pappe etwa 0,39 mm und bei 0,66 mm starker Pappe etwa 0,558 mm.
Die Breite w in Fig. 5 des positiven Kerbelements 161 kann in dem Bereich liegen, der gleich etwa dem 0,5 bis 2,0-fachen der Dicke der Pappe ist, wobei die günstigste Breite zwischen dem etwa 0,8 bis 1,2-fachen der Pappendicke liegt. Zufriedenstellende Ergebnisse wurden erzielt, wenn die Breite k der Nut zwischen den paarweise angeordneten erhöhten Abschnitten 161a und 161b des negativen Kerbelements im Bereich der etwa 2,0- bis 4,0-fachen Dicke der behandelten Pappe liegt, wobei die 2,5- bis 3,5-fache Dicke das Optimum darstellt.
Diese Nutbreite entspricht der Breite w des positiven Kerbelements 161 plus der 1,5 bis 2,5-fachen Dicke des Pappmaterials. Die Tiefe d der Nut zwischen den erhöhten Abschnitten 161a und 161b kann günstigenfalls im Bereich der etwa 0,5- bis 1,5-fachen Dicke des Pappmaterials liegen oder sogar etwas tiefer sein, obwohl eine grössere Tiefe keinen zusätzlichen Vorteil bietet. Die Tiefe der negativen Nut sollte vorzugsweise mindestens gleich der Höhe h des positiven Kerbelements 161 sein. Der vertikale Spalt v zwischen den Platten (d. h.
der geringste vertikale Abstand zwischen den erhöhten Abschnitten der positiven Werkzeugplatte und den er höhten Abschnitten der negativen Werkzeugplatte, wenn die Presse zusammendrückt) übt beträchtlichen Einfluss auf die Arbeitsweise der Schneidelemente aus. Ein weiterer eng damit zusammenhängender Faktor ist der horizontale Spalt g oder der seitliche Abstand zwi schen den zusammenarbeitenden Schneidkanten 181 und 182 des Paares von Schneidteilen 171 und 171a, von denen das eine mit der positiven Werkzeugplatte und das andere mit der negativen Werkzeugplatte aus einem Stück besteht.
Um zufriedenstellend saubere und genaue Schnitt linien in dem Pappmaterial bei Verwendung dieser Schneidwerkzeuge zu erhalten, ist es notwendig, dass der horizontale Spalt g zwischen den Schneidkanten 181 und 182 der Schneidteile nicht grösser als etwa 20 % der Dicke des Pappmaterials, wie in Fig. 5 ge- zeigt ist;
und ziemlich zufriedenstellende Schnittlinien können erzielt werden, wenn die Schneideteile sich um einen geringen Grad überlappen, wie es in Fig. 5a ge zeigt ist, wobei dieser überlappungsgrad normalerweise etwa 50 % der Pappmaterialdicke nicht überschreiten sollte.
D. h. wenn die Pappe 0,25 mm dick ist und ge schnitten und gekerbt werden soll, sollte der horizon tale Spalt zwischen den Schneidteilen in der Arbeits stellung der Presse in dem Bereich zwischen -0,13 mm (was eine kombinierte überlappung der Schneidteile um 0,13 mm bedeutet) und +0,05 mm liegen. Zum Schneiden von Pappe mit 0,4 mm Dicke sollte der horizontale Spalt zwischen -0,203 und +0,76 mm lie gen. Der zweckmässige Spaltbereich zum Schneiden von 0,63 mm starker Pappe liegt zwischen -0,3 und +0,13 mm; und eine entsprechende Angabe wird für Pappe mit anderen Dicken zu berechnen sein.
Der vertikale Spalt v zwischen den positiven und negativen Werkzeugplatten, wenn sich die Presse in der zusammendrückenden Stellung befindet, kann von einer geringen überlappung, die einen guten glatten Schnitt ergibt, bis zu einem positiven Spalt von bis zu etwa 50 % der Dicke des zu schneidenden Pappmate- rials reichen.
Es ist selbstverständlich unmöglich, unter der besonderen Bedingung zu arbeiten, dass sich die Schneidelemente sowohl horizontal als auch vertikal überlappen und sowohl g als auch v negative Werte haben.
Die bevorzugte Koihbination der horizontalen und vertikalen Beziehungen zwischen Schneidteilen zur Herstellung eines sauberen Schnittes in Pappe von ver schiedenen Dicken kombiniert einen vertikalen Spalt von 0,076 mm bis 0,13 mm mit einer horizontalen überlappung von 0,05 mm bis 0,1 mm.
D. h., wenn sich die Presse in der zusammendrückenden Stellung befindet, liegt der vertikale Abstand zwischen den Schneidteilen des Werkzeuges zwischen 0,76 und 0,13 mm, und die Schneidteile überlappen horizontal um 0,05 mm bis 0,1 mm, wobei jede Schneidkante die tatsächlich gewünschte Schnittlinie um 0,025 mm bis 0,05 mm überlappt.
Die genaue Kontrolle der Abmessungen der ver schiedenen Elemente solcher Werkzeugplatten und der horizontalen und vertikalen Abstände zwischen diesen Elementen, die durch die Praxis der Erfindung ermög licht wird, hat es möglich gemacht, eine einzigartige und sehr brauchbare Schneidtechnik zu erreichen, wel che nicht nur bei unüberzogenen Bögen, sondern auch bei einer Vielzahl überzogener Pappe, anwendbar ist.
Unter sorgfältig geregelten Bedingungen innerhalb der oben angegebenen Bereiche ist es möglich, durch An wendung dieser Erfindung die Pappbasisschicht eines mit einem Polymer überzogenen Pappbogens zu zer trennen, ohne die Kontinuität der überzugsschichten zu stören. Dieses Phänomen wurde bis jetzt für unmöb ]ich gehalten.
Als Beispiel für die einzigartige Schnittwirkung, die mit Hilfe dieser Erfindung erzielt werden kann, wurde ein Bogen von 0,39 mm starker Pappe, die auf jeder Seite 0,05 mm dick mit Polyäthylen überzogen war, der Schnittwirkung eines Satzes von Schneidwerkzeug- platten, die gemäss dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt waren, unterworfen.
Der vertikale Spalt v zwischen den Schneidelementen wurde auf 0,13 mm oder 26 % der Gesamtdicke der überzogenen Pappe eingestellt.
Der horizontale Spalt g betrug 0,05 mm, womit eine überlappung um 500stel eines Millimeters angedeutet wird, oder 10,5 % der Gesamtdicke der überzogenen Pappe.
Durch die Arbeit der Schneidele- mente wurde eine Schnittlinie in dem Pappbogen her gestellt, aber der Polyäthylenüberzug auf jeder Seite des Bogens blieb von der Schneidwirkung des Werk- zeuges unangegriffen und die Kontinuität des Polyäthy- lenfilms war ununterbrochen.
Das Ergebnis war ein Pappbogen, welcher eine Schnittlinie aufwies, in der die Pappe vollständig zertrennt war, während der Poly- äthylenüberzug auf jeder Seite des Bogens kontinuier- lich und ungebrochen war,
sogar in dem die Schnitt- linie in dem Pappbogen bedeckenden Bereich zwischen den Polyäthylenschichten. Der Abquetschschnitt wurde ohne Zerstörung der ursprünglichen Oberflächenum- risse der überzogenen Pappe erreicht;
d. h. die Haupt ebene der überzogenen Pappe von dem Abquetschschnitt blieb praktisch unverändert. Dieses Verfahren stellt ei nen wesentlichen Beitrag zum Verpackungswesen dar, da es das Anbringen von Schnittlinien oder geschwäch ten Linien in einer Verpackungswand - zum Erleichtern des öffnens - erlaubt, ohne die Wasser-, Dampf-, Gas- und Fettdichtigkeit der Verpackung, die durch den Überzug erzielt wird, zu beeinträchtigen.
Der Vorteil, solche geschwächten Linien in der Verpackungswand nach dem Überziehen anbringen zu können, wird dem Fachmann. offensichtlich sein..
Das Phänomen, die innere Basis- oder Grund schicht einer überzogenen Pappe zu schneiden, ohne die äusseren überzugsschichten zu zertrennen, und dabei die ursprünglichen Oberflächenumrisse des über zogenen Bogens im wesentlichen unverändert beizube- halten, ist nicht nur von der genauen Einstellung der örtlichen Beziehungen zwischen den Schneidelementen,
wie sie von der vorliegenden Erfindung erzielt wird, sondern auch von den Festigkeits- und Federkraft eigenschaften und der Dicke des Überzugs und von der Schlagbruchwiderstandsfähigkeit und Dicke der Grund- pappschicht abhängig. Um die innere Schicht zu zer trennen, ohne eine Beschädigung der Aussenüberzugs schicht herbeizuführen, muss das Schneiden in erster Linie ein Abquetschschneiden und nicht ein Abscheren oder ein Messerschnitt sein.
Der Überzug muss ausrei chende Zähigkeit und Federkraft aufweisen, um die abquetschende Schlagkraft zu absorbieren, die auf den zusammengesetzten Bogen aufgebracht wird, und die Schlagkraft auf die innere Pappeschicht übertragen. Diese Schicht, die eine geringere Schlagbruchwider- standsfähigkeit hat und deshalb zerbrechlicher als der Überzug ist, wird dann von der durch die Werkzeuge aufgebrachten Abquetschschnittkraft zertrennt, wäh rend die äusseren Überzugsschichten unbeschädigt blei ben.
Der Ausdruck Abquetschschnittkraft , der hierin verwendet wird, kennzeichnet die Art einer Kraft, die auf einen mit einem Polymer überzogenenen Bogen aufgebracht wird.
Unter den Überzugsmaterialien, die die gewünsch ten Eigenschaften der Festigkeit, Federkraft und Zähigkeit aufweisen, sind die Polyolefine, wie Poly äthylen und Polypropylen, die Polyester, Polyvinyl- chlorid, Polyvinylidenchlorid und Acrylnitril zu nen nen. Überzüge aus Polyäthylen sind besonders zufrie denstellend.
Überzüge von weniger als etwa 0,025 mm Dicke sind im allgemeinen für diesen Zweck nicht ge eignet, da sie leicht unter dem Abquetschdruck der Werkzeugelemente auf Grund der unzureichenden Pol ster- bzw. Dämpfungsfähigkeit, um die aufgebrachte Kraft zu absorbieren, zerreissen und die Kontinuität des Überzuges dabei verloren geht.
Überzüge, deren Dicke im Bereich von etwa 0,025 mm bis oberhalb 0,1 mm liegt, haben sich als zufriedenstellend erwiesen, obwohl überzugsdicken über etwa 0,1 mm verhältnis- mässig teuer sind und deshalb weniger verwendet wer den als solche im Bereich von 0,025 mm bis 0,1 mm, die deshalb bevorzugt werden.
Im allgemeinen ergeben die dickeren Überzüge auf Grund ihrer grösseren Dämpfungsfähigkeit eine grös- sere Breite oder einen breiteren Bereich der örtlichen Beziehungen zwischen den Schneidwerkzeugelementen, in dem das besondere Abquetschschnittphänomen, das oben beschrieben wurde, erreicht werden kann. Der Abquetschschnitt, bei dem die innere Pappschicht zer teilt wird, der äussere Überzug jedoch unzerrissen ver bleibt, kann z.
B. bei Pappe mit einer Dicke von etwa 0,33 bis<B>0,38</B> mm erreicht werden, die auf beiden Sei ten mit 0,05 bis 0,1 mm starken Polyäthylen überzogen ist, und zwar mit verschiedenen Kombinationen von oben beschriebenen Werkzeugschneidelementen er reicht werden, wobei der horizontale Spalt zwischen +0,05 mm und -0,2 mm und der vertikale Spalt zwi schen 0,076 und 0,178 mm liegt.
Ähnliche Pappe, die auf jeder Seite mit 0,0245 mm starkem Polyäthylen über zogen ist, kann einem Abquetschschnitt unterworfen werden, wobei der Überzug unzerrissen bleibt und zwar nur in einem engen Bereich der Werkzeugbedin gungen, wobei der vertikale Spalt im Bereich von 0,076 bis 0,13 mm und der horizontale Spalt im Be reich von +0,05 bis -0,15 mm liegt.
Wenn der horizon tale und der vertikale Spalt über die unteren Grenzen hinaus verringert werden, werden sowohl die innere Pappschicht als auch die äusseren Überzugsschichten zerteilt und die überzogene Pappe wird wie bei einem normalen Schnitt vollständig durchgeschnitten.
Im allgemeinen kann ein Abquetschschnitt erzielt werden, wenn der vertikale Spalt v (wie er in den Fig. 5 und 5a zu sehen ist)
zwischen den Schneidele- menten des Werkzeugs im Bereich von etwa 14 % bis etwa 35 % der Gesamtdicke des überzogenen Bogens liegt und der entsprechende horizontale Spalt g zwischen
einem Spalt von etwa 12 % und einer Überlappung von etwa 35 1/o der Gesamtdicke des überzogenen Blattes variiert.
Die günstigsten Bedingungen innerhalb dieser Grenzen für ein bestimmtes Verhältnis von Pappen dicke im Bereich von etwa 0,3 mm bis 0,8 mm zu Überzugsdicke vorzugsweise im Bereich von 0,025 mm bis 0,01 mm kann durch einen Versuch bestimmt wer- den, wobei berücksichtigt werden muss, dass die Gren zen für einen Abquetschschnitt von Blättern mit ver- hältnismässig dünnen Überzügen etwas kritischer sind als bei verhältnismässig stark überzogenen Blättern.
Das Abquetschschneiden ist nicht auf die Anwen dung bei überzogener Pappe begrenzt. Bei Verwendung der vorliegenden Erfindung kann die Technik des Ab- quetschschneidens erweitert werden, um das Schneiden der inneren Schicht einer grossen Anzahl geschichteter Gebilde zu umfassen, ohne die Aussenschichten zu zer trennen oder die ursprünglichen Oberflächenkonturen des überzogenen Blattes zu verändern, wenn die Aus senschichten aus einem federnden und etwas elasti schen Material mit hoher Schlagbruchwiderstandsfähig- keit bestehen, während die Innenschicht aus einem Material besteht,
das eine verhältnismässig geringe Ela stizität, Federkraft und Schlagbruchwiderstandsfähigkeit aufweist. Leder, Gewebe und verhältnismässig spröde Metalle, die mit zähen, federnden und elastischen Überzügen aus Kautschuk, Polyäthylen, Polyvinylchlo- rid o. dgl. versehen sind, können nach dem Verfahren der Erfindung einem Abquetschschnitt unterworfen werden, ohne die Kontinuität der überzugsschichten zu zerstören.
Das Abquetschschneiden kann auch dazu verwendet werden, um die Pappbogenschicht zu zerstö ren. Darüber hinaus kann die gleiche Technik dazu verwendet werden, die äusseren Pappschichten eines geschichteten Bogenaufbaues zu zertrennen, bei dem ein federndes Polymer, wie Polyäthylen, zwischen zwei Pappschichten liegt. Durch richtiges Anwenden des Prinzips des Abquetschschneidens können die äusseren Schichten des zerbrechlichen Bogens zerteilt werden, ohne die Kontinuität der inneren federnden Polymer schicht zu zerstören.
Es können Werkzeuge verwendet werden, die ent weder Schneid- oder Kerbelemente allein und keine Kombination aufweisen, wie sie bis jetzt beschrieben wurde. Kerbwerkzeuge, die aus zusammengehörigen positiven und negativen Werkzeugplatten bestehen, können z. B. verwendet werden. Die eine eines Paares von Platten, z. B. die positive Platte, kann von geeig neter Dicke sein, so dass bei der Zusammenstellung mit herkömmlicher Furnitur und Schneideschablonen die erhöhten Abschnitte der flachgeätzten Platte sich in der richtigen Arbeitshöhe mit den herkömmlichen Ein heiten befinden.
Nach einer anderen Möglichkeit, die im Querschnitt in Fig. 6 dargestellt ist, kann die posi tive Kerbwerkzeugplatte eine dünne flachgeätzte Platte 201 sein, die auf geeignete Weise in der Dicke vergrös- sert wird, indem sie auf eine Unterlage geeigneter Dicke aus Holz, Metall, Kunststoff oder einem anderen Material geklebt wird, das durch die Nummer 202 ge kennzeichnet ist,
und die danach mit herkömmlichen Schneidmessern 203 und Fumiturblöcken 204 in einem Standardrahmen zusammengesetzt werden, um ein zusammengesetztes positives Schneid- und Kerb- werkzeug zu ergeben, bei dem die Schneidelemente herkömmliche einzelne Schneidschablonen 203 sind, die reibend zwischen herkömmlichen Furniturblöcken 204 gehalten werden und die positiven Kerbelemente 205 die erhöhten, mit der geätzten Metallplatte 201 aus einem Stück bestehenden Abschnitte sind, die,
wie oben beschrieben, hergestellt wurden. Bei dem Einrich ten der Presse wird das zusammengesetzte positive Schneid- und Kerbwerkzeug auf der Bettplatte 210 befestigt, die negative Kerbwerkzeugplatte 211 genau auf die positive Kerbplatte 201 aufgebracht, doppelsei- tiges Klebband auf die freie Rückfläche des negativen Werkzeugs gelegt und die Presse in die zusammenpres sende Stellung gebracht, wodurch die in übereinstim- mung liegende Übertragung des negativen Kerbwerk- zeuges auf das Pressentragteil 212 bewirkt wird, bei dem es sich um eine Platte oder einen Zylinder han deln kann.
Das Kerben von Pappmaterial wird dann zwischen den positiven Kerbelementen 205 und den negativen Kerbelementen 213 bewirkt, während das Schneiden von den herkömmlichen Schneidmessern 203 durchgeführt wird, die gegen den geätzten Ab schnitt des negativen Kerbwerkzeuges 211 oder gegen den Zylindermantel selbst arbeiten.
In einer anderen Abänderung der Erfindung, die im Querschnitt in Fig.7 dargestellt ist, kann die ge ätzte positive Kerbwerkzeugplatte 220 zusätzlich zu den erhöhten Kerbelementen 221 maschinell erzeugte Nuten 222 von einer Breite und Tiefe und in richtiger Stellung tragen, um einzelne Schneideschablonen 223 aufzunehmen, die in die gezogenen Nuten eingefügt und in der gewünschten Schneidestellung befestigt wer den, indem die die Schneideschablone 223 umgebende Nut mit einem selbsthärtenden Kunststoff 224 oder einem geschmolzenen Metall gefüllt wird,
das sich beim Abkühlen verfestigt. Nach einer anderen Mög lichkeit können die Schneideschablonen 223 eine sol che Breite haben, dass sie fest in die maschinell gezo genen Nuten 225 passen und durch Reibung an den Seiten der Nut gehalten werden oder indem das Metall der Platte in dichte reibende Berührung mit der Schneideschablone geschlagen wird.
Die zusammenar beitende negative Werkzeugplatte 230 in dieser Aus- führungsform würde nur die negativen Kerbelemente 231 enthalten, wobei die Schnittlinien von den her- kömmlichen einzelnen Schneideschablonen 223 erzeugt werden, welche gegen geätzte Flächen der negativen Werkzeugplatte oder gegen den Mantel des Pressenzy- linders selbst arbeiten.
Die Erfindung kann auch mit Werkzeugen durchge führt werden, welche Mittel für einen Kerbschnitt und für Perforation sowie für herkömmliches Schneiden und Kerben, wie oben beschrieben, aufweisen. In einer weiteren Abänderung kann das Prägen auf ähnliche Weise gleichzeitig mit dem Schneiden und Kerben be wirkt werden.
In einem zum Prägen sowie zum Schneiden und Kerben geeigneten Werkzeug wird die positive Werk zeugplatte die für diese Arbeitsgänge notwendigen positiven Elemente enthalten, von denen alle in einem sehr flachen Relief auf der Platte liegen. Wie im Quer schnitt in Fig. 8 gezeigt, enthält das positive Werkzeug 240 positive Kerbelemente 241, das Schneidelement 242 und das Prägeelement 243.
Die negative Platte 250 trägt negative Kerbele- mente 251 und das Schneidteil 252 in einem flachen Relief über dem Plattenhintergrund. An dem Hinter grund der negativen Platte wird in den Flächen, die den Prägeelementen 243 an der positiven Werkzeug platte 240 entsprechen, ein dünner Bogen aus Kork 253 oder einem ähnlichen federnden Material befestigt, und zwar vorzugsweise mit einem doppelseitigen Kle beband. Nach einer anderen Möglichkeit kann der negative Plattenhintergrund in dieser Fläche wegge schnitten und das federnde Material direkt auf dem Tragzylinder der Presse selbst befestigt sein.
Die Dicke des Korks sollte ausreichen, um seine freie Oberfläche praktisch in die gleiche Höhe mit der oberen Fläche der Schneid- und Kerbelemente zu bringen.
Beim Betrieb auf einer Presse arbeiten die Schneid- und Kerbelemente auf die oben beschriebene Weise und das positive Prägelement 243, das zusammen mit dem federnden Einsatz 253 in der negativen Werk zeugplatte 250 arbeitet, drückt das gewünschte Präge muster in das Pappmaterial.