CH447758A - Verfahren und Vorrichtung zur anodischen Oxydation von Aluminium und dessen Legierungen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur anodischen Oxydation von Aluminium und dessen Legierungen

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CH447758A
CH447758A CH1352365A CH1352365A CH447758A CH 447758 A CH447758 A CH 447758A CH 1352365 A CH1352365 A CH 1352365A CH 1352365 A CH1352365 A CH 1352365A CH 447758 A CH447758 A CH 447758A
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    • C25D11/02Anodisation
    • C25D11/04Anodisation of aluminium or alloys based thereon

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Description


  Verfahren und     Vorrichtung        zur        anodischen        Oxydation    von     Aluminium    und dessen Legierungen    Für die     anodische    Oxydation des     Aluminiums    sind  verschiedene Verfahren bekannt.

   Am einfachsten und  am meisten angewandt wird das Verfahren mit Gleich  strom in einem Schwefel-,     Oxal-    oder     Chromsäureelek-          trolyten.    Die in Schwefelsäure erzeugten Oxidschichten  sind auf den meisten     Aluminiumlegierungen    farblos und       durchsichtig.    Neuerdings wurde zur Erzeugung von  eigenfarbigen Oxidschichten die Verwendung von ver  schiedenen anderen Elektrolyten, z. B.     Aminoschwefel-          säure,        Sulfosalicylsäure    und andere organische polybasi  sche,     Sulfo-    und     Oxysäuren    vorgeschlagen.

   Alle diese       Verfahren    bieten aber gewisse Schwierigkeiten. Mit  Ausnahme von Schwefel- und Chromsäure benötigen  diese Elektrolyte für die Oxydation eine relativ grosse  Spannung und deshalb einen hohen Energieaufwand,  insbesondere bei der auch schon vorgeschlagenen An  wendung von Wechselstrom, Wellenstrom oder unterbro  chenem Gleichstrom. Sie sind gegen Temperaturände  rungen sehr empfindlich; die genaue Wiedergabe der  Farbtöne zeigt Schwierigkeiten, und das Farbenspektrum  ist sehr eingeschränkt. Wenn ferner Elektrolyte mit  geringem Lösungsvermögen für das Aluminiumoxid an  gewendet werden müssen, z. B. für     Formierschichten    auf  Elektroden von Elektrolytkondensatoren, steigt die     For-          mierspannung    erheblich.  



  Die Erfindung     betrifft    ein     Verfahren    zur     anodischen     Oxydation von Aluminium und dessen Legierungen       unter    Verwendung eines durch Wechselstrom modulier  ten Gleichstromes in einem Stromkreis,     in    welchen das  Oxydationsbad eingeschaltet ist, und ist dadurch gekenn  zeichnet, dass die Eigenfrequenz des Stromkreises durch  Änderung seiner     Induktanz-    und/oder     Kapazitanzwerte     in bezug auf die Frequenz der     Wechselstromkomponente     des modulierten Stromes eingestellt wird.

   Es besteht  nämlich zwischen Frequenz f,     Induktanz    L und     Kapazi-          tanz    C des Stromkreises die Beziehung  
EMI0001.0033     
    so dass man es in der Hand hat, durch Änderung  von L und/oder C die Frequenz des Stromkreises nach  Bedarf in bezug auf die     Wechselstromkomponente    des  modulierten Stromes zu regeln  Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Eigenfrequenz       des        Stromkreises        innerhalb        eines        Bereiches        von                 20%,

            vorzugsweise                 10        %        oder        noch        besser             5     %        der     Frequenz der     Wechselstromkomponente    des     modulierten     Stromes eingestellt wird. Wenn die Eigenfrequenz genau  der Frequenz der     Wechselstromkomponente    entspricht,  ist der spezifische Stromverbrauch am niedrigsten.

   Beid  seits dieses Optimums gibt es einen Bereich,     in,    welchem  immer noch eine bedeutende Stromersparnis erzielt wird,  wie dies unten an Hand des Beispiels gezeigt     wird.    In  diesem Bereich lassen sich verschiedene reproduzierbare  Farbnuancen erzeugen.  



  Die Erfindung betrifft     ferner    einen Stromkreis zur  Durchführung des     erfindungsgemässen    Verfahrens, der  dadurch gekennzeichnet ist, dass er eine veränderbare       Kapazitanz    und/oder     Induktanz    besitzt.  



  Die Erfindung     ermöglicht    eine erhebliche Herabset  zung des Verbrauches an elektrischer Energie, ferner  gestattet sie, im Vergleich zu den bis heute bekannten  Verfahren, eine beträchtliche Spannungsreduktion bei  gleicher Stromstärke oder die Anwendung einer höheren  Stromstärke bei gleicher Spannung.  



  Das Verfahren ermöglicht auch, wenn eigenfarbige  Oxidschichten erzeugt werden sollen, eine genauere  Reproduzierbarkeit der Farbtöne der Oxidschichten als  die bekannten Verfahren, sei es auf reinem Aluminium  oder auf Legierungen. Mit diesem Verfahren sind auch  verschiedene Nuancen einer Farbe auf der gleichen      Aluminiumlegierung, oder die gleiche Nuance auf ver  schiedenen Legierungen mit dem gleichen Oxydations  bad gleichzeitig im gleichen oder in getrennten Behäl  tern     erzeugbar.     



  Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist die bessere  Temperaturunempfindlichkeit. Temperaturänderungen  des Oxydationsbades von   5  C, haben praktisch  keinen Einfluss auf die Eigenschaften der Oxidschicht.  Bekannte Verfahren zur Erzeugung von     eigenfarbenen     Oxidschichten verlangen die Einhaltung eines     Temper-          turintervalles    von          1  C. Ausserdem ist die Wärmeent  wicklung durch     Joule-Effekt    geringer als bei den bis jetzt  gebrauchten Oxydationsverfahren, so dass auch die  Kühlung der Bäder erheblich vereinfacht wird.  



  Die Erfindung wird nachstehend an Hand der  Zeichnung näher erläutert.     Fig.    1 ist das Diagramm eines  zur     anodischen    Oxydation verwendeten Stromes, und       Fig.    2-5 zeigen Ausführungsbeispiele von Schaltsche  mas.  



  In     Fig.    1 ist a die Spannungskurve und b die       Stromstärkekurve    eines modulierten Stromes, wobei die       Stromstärkekurve    b gegenüber der Spannungskurve a  phasenverschoben ist und eine asymmetrische Form  aufweist.

   Die Phasenverschiebung soll möglichst     klein     sein, so dass Resonanz innerhalb des erwähnten     Berei-          ches        von        20        %        auftritt.        Die        Asymmetrie        kann        auch        eine     andere Form aufweisen, aber die dargestellte Form ist  diejenige, welche die besten Resultate ergeben hat, d. h.

    die Stromkurve soll jeweils langsam ansteigen und dann  rasch abfallen mit einem abgerundeten     Übergang;    sie  darf nicht eine     Sägezahnform    (mit scharfen Spitzen)  aufweisen.  



  Die in den     Fig.    2 und 3 dargestellten Schaltschemas  umfassen eine Gleichstromquelle 1 und eine Wechsel  stromquelle 6, welche unabhängig voneinander regulier  bar sind und den     Modulations-    und Resonanzkreis N N'  N" N"', in welchem der modulierte Oxydationsstrom  fliesst, speisen.  



  Die Gleichstromquelle 1, deren Spannung regulier  bar ist, kann durch einen Gleichstromgenerator beliebi  ger Art gebildet werden und ist über eine Induktionsspu  le 5, die den Durchgang des Wechselstromes durch die  Gleichstromquelle sperrt mit den Resonanzkreis N N'  N" N"' verbunden.  



  Die     Wechselstromquelle    6 ist entweder das normale  Wechselstromnetz mit 50 Hz oder ein Wechselstromge  nerator beliebiger Art, welcher die gewünschte, beliebige  Frequenz geben kann. Sie ist über den regulierbaren  Transformator 7, mit welchem die     alternative    Spannung  eingestellt werden kann, und gegebenenfalls einen zu  sätzlichen Transformator 8 mit dem Resonanzkreis N N'  N" N"' verbunden, indem die Sekundärwicklung des  Transformators 8 (in     Fig.    2), bzw. 7 (in     Fig.    3)  Bestandteil des Resonanzkreises N N' N" N"' ist.  



  Der Resonanzkreis     enthält    einen Kondensator 4,  eine Induktionsspule 2, wobei das eine oder beide  regulierbar sind, und ferner das Oxydationsbad 3, in den  Schemas der     Fig.    2 und 3 sind der Kondensator 4, die  Induktionsspule 2 und das Bad 3 in Serie geschaltet, so  dass Spannungsresonanz vorliegt.  



  Dem Resonanzkreis ist die Gleichstromquelle paral  lel zum Kondensator 4 angeschlossen.  



  In den Schemas sind noch die notwendigen     Messin-          strumente,    d. h. die Amperemeter A und die Voltmeter  V dargestellt.  



  Durch die beschriebene Anordnung entsteht im  Resonanzkreis ein modulierter Gleichstrom, dessen Mit-         telspannung    durch Regulierung der Gleichstromkompo  nente und dessen     Modulationsgrad    durch Regulierung  der     Wechselstromkomponente    eingestellt werden kön  nen. Als     Modulationsgrad    wird das prozentuale Verhält  nis zwischen der Wechselstrom- und der Gleichstrom  komponente verstanden.  



  Es besteht die Möglichkeit, an den Stellen I und     1I    in  den Resonanzkreis N N' N" N"' weitere Kreise mit  weiteren Oxydationsbädern in Serie oder parallel     einzu-          schalten.    In jedem abgezweigten Kreis kann der     Modula-          tionsgrad    gegenüber demjenigen im Kreis N N' N" N"'  verändert werden.     Fig.    4 zeigt beispielsweise     einen     solchen abgezweigten, an den Stellen I und     II        anschliess-          baren    Kreis.

   Dieser Kreis besitzt einen regulierbaren       Ohni        schen    Widerstand 9, mit welchem auch die Strom  dichte im Bad 3' verändert werden kann.  



  Die     Fig.    5 zeigt eine weitere mögliche Schaltung, in  welcher im Resonanzkreis die veränderliche Induktions  spule 2 und der Kondensator parallel geschaltet sind. Es  findet dann Stromresonanz statt. In diesem Fall muss  aber noch ein zusätzlicher     Ohm'scher    Widerstand 10 in  Serie mit der Spule 2 angeordnet sein. Die weiteren  Bezugsziffern haben dieselbe Bedeutung wie bei den     Fig.          2und3.     



  Die Eigenschaften der in ein und demselben Oxyda  tionselektrolyten erzeugten     Oxydschicht,    insbesondere  deren Färbung und auch deren     Porosität    können mit  dem     erfindungsgemässen    Verfahren auf einfache Weise  durch Variation der Stromdichte und durch Wahl eines  geeigneten     Modulationsgrades    in der gewünschten  Richtung verändert werden, wobei der geeignete     Modu-          lationsgrad    je nach Elektrolyt und zu     anodisierendem     Werkstoff variieren kann.  



  Die Einsparung an elektrischer Energie mit dem  erfindungsgemässen Verfahren ergibt sich aus folgendem  Beispiel: Die     anodische    Oxydation von     Reinaluminium     in einem Bad, das pro Liter 100 g     Sulfaminsäure,    80 g  Weinsäure und 3 g Schwefelsäure enthält, mit einem  Gleichstrom von 3     A/dm2    während 30 min bei 30  C       benötigt    60     Wh/dm2    zum Aufbau einer Schicht von 27  <I>,um,</I> d. h.

   2,2     Wh/dm2,cz.    Im gleichen Bad, während  der gleichen Zeit und bei gleicher Temperatur, braucht  man mit einem modulierten Gleichstrom     (Modulations-          grad        41%)        für        die        gleiche        Schichtdicke        nur        26        Wh/dm2,     d. h.

   0,96     Wh/dm21c.    Dabei kann man mit einer um       18        %        niedrigeren        Spannung        arbeiten        als        bei        unmodulier-          tem    Gleichstrom, was eine     Energieersparnis    von ca.  50 0/0 gestattet. In anderen Fällen. kann diese Span  nungsreduktion noch grösser sein. Bei Bädern anderer  Zusammensetzung kann infolge anderer elektrischer  Eigenschaften des Bades der geringste Energiebedarf bei  anderen Werten des     Modulationsgrades    liegen.  



  Die Veränderung der verschiedenen elektrischen  Faktoren des Verfahrens ergibt eine grosse     Regulations-          möglichkeit,    die es gestattet, im gleichen Bad oder in  verschiedenen Bädern gleiche oder verschiedene Alumi  niumlegierungen zu verarbeiten und dabei nach Wunsch  gleiche oder verschiedene Farbnuancen zu erzeugen,  indem die zu oxydierenden Gegenstände in verschiedene  Stromkreise eingeschaltet werden, die nach Wunsch  separat     reguliert    werden können, wie im Zusammenhang  mit     Fig.    4 beschrieben ist.  



  Ausserdem ist es auch möglich, ohne Zunahme der  Arbeitsspannung, nur mit einer     Veränderung    des     Modu-          lationsgrades    und der Frequenz, die Oxydationsge  schwindigkeit zu erhöhen. Man kann dann eine gleich  dicke     Oxydschicht    in kürzerer Zeit erzeugen. Das wird      sehr nützlich sein, z. B. für die     Durchlauf-Oxydation    von       Drähten    und     Bändern.    Z.

   B. beträgt im oben     erwähnten     Elektrolyten bei 53V Arbeitsspannung und 30 min       Arbeistzeit    die mittlere Zunahme der     Oxydschicht    mit  Gleichstrom     0,63,um/min.    Bei nur 36,5 V Arbeits  spannung und Verwendung von moduliertem Gleichstrom       (41        %)        steigt        diese        Zunahme        auf        0,83,um/min.        Dabei     ist im ersteren Fall der Elektrizitätsverbrauch 2,42       Wh/dm2    und im zweiten Fall, d. h.

   mit dem modulier  ten Gleichstrom, nur 1,04 für 1     ,um    Schichtdicke, d. h.       mit        einer        Energieeinsparung        von        ungefähr        60        %.     



  Das     erfindungsgemässe    Verfahren ist nicht nur für  die     anodische    Oxydation für dekorative Zwecke wirt  schaftlich und     vorteilhaft,    sondern auch in Fällen, in  denen eine dünne oder auch eine dicke Oxidschicht mit  hohem Isolationsvermögen gewünscht     wird,    z. B. für  elektrische Kondensatoren.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Verfahren zur anodischen Oxydation von Alumi nium und Aluminiumlegierungen unter Verwendung eines durch Wechselstrom modulierten Gleichstromes in einem Stromkreis, in welchen das Oxydationsbad einge schaltet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Eigenfre quenz des Stromkreises durch Änderung seiner Induk- tanz- und/oder Kapazitanzwerke in bezug auf die Fre quenz der Wechselstromkomponente des modulierten Stromes eingestellt wird. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die Eigenfrequenz des Stromkreises innerhalb eines Bereiches von 20 % der Frequenz der Wechselstromkomponente des modulierten Stromes ein gestellt wird. 2.
    Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, dass die Eigenfrequenz des Stromkreises innerhalb eines Bereiches von 10 0/0 der Frequenz der Wechselstromkomponente des modulierten Stromes ein gestellt wird. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die Stromstärkekurve des modulier ten Stromes jeweils langsam ansteigt und dann rasch abfällt, mit abgerundeten Übergängen. PATENTANSPRUCH II Stromkreis zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch h dadurch gekennzeichnet, dass er eine veränderbare Kapazitanz und/oder Induktanz besitzt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1939729A1 (de) * 1968-09-09 1970-03-19 Scionics Coorp Anodische Oberflaechenveredelung
EP1233084A2 (de) * 2001-02-20 2002-08-21 Alenia Aeronautica S.P.A. Anodisierungsverfahren mit geringem Umwelteffekt für ein Werkstück aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen

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DE1939729A1 (de) * 1968-09-09 1970-03-19 Scionics Coorp Anodische Oberflaechenveredelung
EP1233084A2 (de) * 2001-02-20 2002-08-21 Alenia Aeronautica S.P.A. Anodisierungsverfahren mit geringem Umwelteffekt für ein Werkstück aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
EP1233084A3 (de) * 2001-02-20 2004-03-31 Alenia Aeronautica S.P.A. Anodisierungsverfahren mit geringem Umwelteffekt für ein Werkstück aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen

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