Verfahren zum Bau eines mehrstöckigen Gebäudes Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bau eines mehrstöckigen Gebäudes, welches stockwerk- weise annähernd auf Erdgeschosshöhe erstellt und mit tels Hebevorrichtungen jeweils annähernd um Stock werkhöhe gehoben wird.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird ein mehrstöckiges Gebäude so gebaut, dass zuerst die ober ste Decke um mindestens Stockwerkhöhe gehoben wird, dann die tragenden Wände des obersten Stockwerkes eingebaut, und mit der obersten und zweitobersten Decke verbunden werden, dann Hebevorrichtungen un ten auf die Tragwände zur Einwirkung gebracht und diese Tragwände mit den beiden Decken um mindestens Stockwerkhöhe gehoben und die tragenden Wände des zweitobersten Stockwerkes eingebaut und mit der zweit obersten und drittobersten Decke verbunden werden,
und der bisher errichtete Gebäudeteil durch Einwirkung der Hebevorrichtungen unten auf die zuletzt eingebauten Tragwände um mindestens Stockwerkhöhe gehoben und der Vorgang wiederholt wird, bis das ganze Gebäude er richtet ist. Dadurch, dass bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung die Hebevorrichtungen unten auf die Tragwände einwirken, wird die Beanspruchung der Dek- ken verringert, indem die Wände als Unter- bzw. über züge für die daran befestigten Decken wirken.
Die Dek- ken können daher auf übliche normale Weise armiert werden. Ferner bilden die Tragwände mit den Decken ein starres kastenartiges Gebilde. Bei diesem Bauverfah ren kann der Ausbau der Stockwerke auf den ersten drei oder vier Stockwerkhöhen erfolgen, wobei ein rationel les Arbeiten mit vorfabrizierten Teilen ermöglicht ist und bei Hochbauten ein Hochhauszuschlag für die Handwerker wegfällt.
Zwei Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens zum Bau eines mehrstöckigen Gebäudes werden nachfolgend anhand der Zeichnung beispiels weise erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Grundriss eines Gebäudes, und Fig.2-6 sind senkrechte Teilschnitte im Bereich einer Hebestelle und veranschaulichen verschiedene Bauphasen der ersten Ausführungsform des Verfahrens, und Fig.7-16 sind senkrechte Teilschnitte im Bereich einer Hebestelle und veranschaulichen verschiedene Bauphasen der zweiten Ausführungsform des Verfah rens.
Im Gebäudegrundriss nach Fig. 1 sind die Trag wände eines Stockwerkes schraffiert dargestellt und mit 1 bezeichnet. Die Decken weisen über bzw. unter den Tragwänden 1 quadratische Ausschnitte 2 auf, welche über den ganzen Grundriss verteilt angeordnet sind, und welche für die Anordnung von Hebevorrichtungen die nen.
Bei der Ausführungsform des Verfahrens nach den Fig. 2-6 werden vorerst die Decken für alle Stockwerke auf der Kellerdecke gegossen, so dass sie unmittelbar aufeinanderliegen. Die oberste Decke ist mit 3, die zweitoberste mit 4 und die drittoberste mit 5 bezeichnet.
Jede Hebevorrichtung weist zwei im Abstand hinter einander bzw. zu beiden Seiten einer Tragwand 1 ste henden Tragsäulen 6 auf, die unten im Boden verankert sind. In einer gewissen Höhe ist auf jeder dieser Trag säulen eine Verriegelungsplatte 7 fest abgestützt und diese Platte 7 trägt einen Zylinder 8 eines hydraulischen Hebers, auf dessen Kolben 9 eine zweite Verriegelungs- platte 10 befestigt ist. Durch die beiden Verriegelungs- platten 7, 10 gehen zwei Zugstangen 11 hindurch, wel che z. B. durch Klinken in regelmässigen kleinen Ab ständen mit den Verriegelungsplatten 7, 10 verriegelbar sind.
Die unteren Enden der Zugstangen 11 sind abge setzt, und es können an ihnen Querträger 12 befestigt werden.
Der Bau eines mehrstöckigen Gebäudes erfolgt auf folgende Weise: Nachdem die Decken für alle Stockwerke auf der Kellerdecke übereinander gegossen und die beschriebe- nen Hebevorrichtungen in den Aussparungen der Dek- ken errichtet sind, wird die oberste Decke 3 unten an den Zugstangen 11 befestigt (Fig. 2), indem an den Zug stangen 11 Halteglieder angebracht werden, welche un- ter die Decke greifen.
Durch die hydraulischen Heber 8, 9 werden die Zugstangen 11 mit der daran befestigten Decke schrittweise gehoben, wobei sie abwechselnd mit den Verriegelungsplatten 7, 10 verriegelt werden. Auf diese Weise wird die oberste Decke 3 um Stockwerk höhe plus ca. 20 cm gehoben, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist. Nun werden auf die zweitoberste Decke 4 die tra genden Wände 1 für das oberste Stockwerk aufgesetzt und durch Kunstharzmörtel mit der zweitobersten Decke 4 verbunden.
Darauf wird die oberste Decke 3 auf die Tragwände 1 abgesenkt (Fig.4), wobei zwischen den Tragwänden 1 und der obersten Decke 3 Kunstharz mörtel eingebracht wird. Die oberste Decke 3 wird in abgesenkter Lage noch so lange durch die mechanisch festgehaltenen Zugstangen 11 der Hebevorrichtungen in genauer Stockwerkhöhe festgehalten, bis der Mörtel ab gebunden ist.
Darauf werden die Zugstangen 11 der Hebevorrichtungen gelöst und gesenkt, und es werden an den unteren Enden von je zwei Zugstangen 11 von zwei zu beiden Seiten einer Tragwand 1 liegenden Hebevorrichtungen Querträger 12 angebracht, die durch eine Aussparung 13 im unteren Teil der Tragwand 1 hindurchgehen (Fig. 4). Nunmehr wird mittels der Hebe vorrichtungen das aus den Tragwänden 1 und den zwei obersten Decken 3 und 4 bestehende kastenförmige Ge bilde, das im fertigen Gebäude das oberste Stockwerk darstellt, um Stockwerkhöhe plus ca. 20 cm schrittweise gehoben, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist.
Darauf werden die Tragwände 14 für das zweitoberste Stockwerk einge baut und mit der drittobersten Decke 5 verbunden, wonach das vorher gehobene Gebilde des obersten Stockwerkes wieder um 20 cm gesenkt wird, so dass die zweitoberste Decke 4 in genauer Stockwerkhöhe auf den Tragwänden 14 aufliegt und mit diesen durch Kunst harzmörtel verbunden wird. Nach dem Abbinden des Mörtels werden die Zugstangen gelöst und wieder gesenkt und die Querträger 12 durch eine Aus sparung 13 im unteren Teil der Tragwände hindurchge führt und an den Zugstangen<B>11</B> befestigt (Fig. 6).
Es wird nun das ganze bisher erstellte Gebilde der zwei obersten Stockwerke mittels der Hebevorrichtung in der beschriebenen Weise um ein Stockwerk plus 20 cm ge hoben und der Vorgang wiederholt, bis das ganze Ge bäude erstellt ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7-16 weist jede Hebevorrichtung Hubstangen 16 auf, die von unten um Stockwerkshöhe gehoben und gesenkt werden können. Auf die oberen Enden der Hubstangen jeder Hebevor richtung ist eine Tragplatte 17 aufsetzbar.
Der Bau eines mehrstöckigen Gebäudes erfolgt bei dieser Ausführungsform auf folgende Weise: Auf einer auf Bodenhöhe befindlichen Schalung 18 wird vorerst die oberste Decke 19 hergestellt, (Fig. 7). Diese Decke 19 wird dann mittels der Hubstangen 16 und Tragplatten 17 um Stockwerkshöhe gehoben (Fig. 8). Nun werden unter der obersten Decke 19 die Tragwände 20 des obersten Stockwerkes erstellt (Fig. 9), und anschliessend wird die zweitoberste Decke 21 auf der Schalung 18 gegossen (Fig. 10). Dann werden die Hubstangen 16 gesenkt und die Tragplatten 17 auf diese aufgesetzt (Fig. 11).
Darauf werden die Tragwände 20 des obersten Stockwerkes zusammen mit den damit ver bundenen Decken 19 und 21 um Stockwerkhöhe geho ben (Fig. 12). Nunmehr werden die Tragwände 22 des zweitobersten Stockwerkes erstellt (Fig. 13) und dann die drittoberste Decke 23 auf der Schalung 18 gegossen (Fig. 14). Darauf werden die Hubstangen 16 wieder ge- senkt und Tragplatten 17 eingesetzt (Fig. 15), worauf der bisher erstellte Gebäudeteil um Stockwerkshöhe geho ben (Fig. 16) und der Vorgang wiederholt wird, bis das ganze Gebäude erstellt ist.
Der weitere Ausbau der Stockwerke erfolgt, solange sich diese auf der Höhe der drei oder vier untersten Stockwerke befinden, z. B. die Maurerarbeiten auf der untersten Stockwerkhöhe, die Malerarbeiten auf der viertuntersten Stockwerkhöhe. Nach Ablauf einer be stimmten Zeitdauer, z. B. 10 bis 14 Tagen müssen die Ausbauarbeiten in den betreffenden Stockwerken been det sein, und es wird dann der bisher errichtete Gebäu deteil in der beschriebenen Weise um ein Stockwerk ge hoben. Ein Unternehmer kann daher die gleiche Arbeitsgruppe durchgehend im gleichen Bau beschäfti gen.
Das Gebäude wird bis auf die Höhe der drei unter sten Stockwerke mit einem äusseren Montagegerüst mit Schutzhülle versehen, so dass die Bauarbeiten am Ge bäude von der Witterung unabhängig sind. Ein eigentli ches Fassadengerüst fällt weg. Diese Bauweise ermög licht eine weitgehende Rationalisierung und Vorfabrika- tion der Bauteile und Installationen. Dadurch, dass fer ner alle Ausbauarbeiten in den vier untersten Stockwer ken ausgeführt werden können, fällt bei Hochbauten ein Hochhauszuschlag weg. Für den Einbau der Wände und Installationen können Hubstapler angewendet werden. Es sind somit bei dieser Bauweise keine grossen Krane oder Aufzüge erforderlich.
Method for constructing a multi-storey building The invention relates to a method for constructing a multi-storey building, which storey-wise is created approximately at ground floor level and is raised by means of lifting devices approximately by storey level.
According to the method according to the invention, a multi-storey building is built in such a way that first the top ceiling is raised by at least the floor height, then the load-bearing walls of the top floor are installed and connected to the top and second from the top ceiling, then lifting devices down onto the load-bearing walls Action brought and these supporting walls with the two ceilings raised by at least the floor height and the load-bearing walls of the second top floor installed and connected to the second top and third top ceiling,
and the previously erected part of the building is lifted by the action of the lifting devices below the load-bearing walls installed last by at least floor height and the process is repeated until the entire building is erected. Because, in one embodiment of the invention, the lifting devices act on the supporting walls from below, the stress on the ceilings is reduced, in that the walls act as supports or overcuts for the ceilings attached to them.
The ceilings can therefore be reinforced in the usual normal way. Furthermore, the supporting walls with the ceilings form a rigid box-like structure. In this Bauverfah ren, the expansion of the floors can be done on the first three or four story heights, a rational les work with prefabricated parts is made possible and a high-rise surcharge for the craftsmen is omitted in high-rise buildings.
Two embodiments of the method according to the invention for building a multi-storey building are explained below with reference to the drawing, for example.
1 shows a floor plan of a building, and FIGS. 2-6 are vertical partial sections in the area of a lifting point and illustrate various construction phases of the first embodiment of the method, and FIGS. 7-16 are vertical partial sections in the area of a lifting point and illustrate different construction phases of the second embodiment of the method.
In the building plan according to FIG. 1, the supporting walls of a floor are shown hatched and denoted by 1. The ceilings have above or below the supporting walls 1 square cutouts 2, which are arranged distributed over the entire floor plan, and which the NEN for the arrangement of lifting devices.
In the embodiment of the method according to FIGS. 2-6, the ceilings for all floors are first poured on the basement ceiling so that they lie directly on top of one another. The top ceiling is labeled 3, the second from the top with 4 and the third from the top with 5.
Each lifting device has two at a distance behind one another or on both sides of a supporting wall 1 ste existing support columns 6, which are anchored below in the ground. At a certain height a locking plate 7 is firmly supported on each of these support columns and this plate 7 carries a cylinder 8 of a hydraulic jack, on the piston 9 of which a second locking plate 10 is attached. Two tie rods 11 pass through the two locking plates 7, 10, wel che z. B. by pawls in regular small Ab stands with the locking plates 7, 10 can be locked.
The lower ends of the tie rods 11 are abge sets, and cross members 12 can be attached to them.
The construction of a multi-storey building is carried out as follows: After the ceilings for all floors have been poured on top of one another on the basement ceiling and the lifting devices described have been installed in the recesses in the ceilings, the top ceiling 3 is attached to the tie rods 11 at the bottom (Fig 2) by attaching holding members to the tie rods 11, which grip under the ceiling.
By means of the hydraulic jacks 8, 9, the tie rods 11 with the ceiling attached thereto are raised step by step, whereby they are alternately locked with the locking plates 7, 10. In this way, the top ceiling 3 is raised by floor height plus about 20 cm, as can be seen from FIG. Now the tra lowing walls 1 for the top floor are placed on the second top ceiling 4 and connected to the second top ceiling 4 by synthetic resin mortar.
The top ceiling 3 is then lowered onto the supporting walls 1 (FIG. 4), with synthetic resin mortar being introduced between the supporting walls 1 and the top ceiling 3. The uppermost ceiling 3 is held in the lowered position by the mechanically held tie rods 11 of the lifting devices at the exact floor level until the mortar is bound off.
Then the tie rods 11 of the lifting devices are released and lowered, and cross members 12 are attached to the lower ends of two tie rods 11 from two lifting devices lying on either side of a supporting wall 1, which cross members pass through a recess 13 in the lower part of the supporting wall 1 ( Fig. 4). Now, by means of the lifting devices, the box-shaped Ge is formed from the supporting walls 1 and the two top ceilings 3 and 4, which is the top floor in the finished building, gradually raised by floor height plus about 20 cm, as shown in FIG .
Then the supporting walls 14 for the second top floor are built in and connected to the third top ceiling 5, after which the previously raised structure of the top floor is lowered again by 20 cm so that the second top ceiling 4 rests on the supporting walls 14 at the exact floor height and with these are connected by synthetic resin mortar. After the mortar has set, the tie rods are loosened and lowered again and the cross members 12 lead through a recess 13 in the lower part of the supporting walls and attached to the tie rods 11 (Fig. 6).
It is now the entire structure created so far of the top two floors by means of the lifting device in the manner described by one floor plus 20 cm ge raised and the process is repeated until the whole building Ge is created.
In the embodiment according to FIGS. 7-16, each lifting device has lifting rods 16 which can be raised and lowered by floor height from below. On the upper ends of the lifting rods of each Hebevor direction, a support plate 17 can be placed.
The construction of a multi-storey building is carried out in the following way in this embodiment: The top ceiling 19 is first produced on a formwork 18 located at floor level (FIG. 7). This ceiling 19 is then raised by the floor height by means of the lifting rods 16 and support plates 17 (FIG. 8). Now the support walls 20 of the top floor are created under the top ceiling 19 (FIG. 9), and then the second from the top ceiling 21 is poured onto the formwork 18 (FIG. 10). Then the lifting rods 16 are lowered and the support plates 17 are placed on them (FIG. 11).
Then the supporting walls 20 of the top floor together with the associated ceilings 19 and 21 are raised to floor height ben (Fig. 12). Now the supporting walls 22 of the second top floor are created (FIG. 13) and then the third top ceiling 23 is poured onto the formwork 18 (FIG. 14). The lifting rods 16 are then lowered again and support plates 17 are inserted (FIG. 15), whereupon the building section created so far is raised by floor height (FIG. 16) and the process is repeated until the entire building is created.
The further expansion of the floors takes place as long as they are at the level of the three or four lowest floors, e.g. B. the masonry work on the lowest floor level, the painting on the fourth floor level. After a certain period of time, z. B. 10 to 14 days, the finishing work on the floors in question must be finished, and it will then be the previously constructed building part in the manner described by one floor ge raised. An entrepreneur can therefore continuously employ the same work group in the same building.
The building will be provided with an external assembly frame with a protective cover up to the height of the three lowest floors so that the construction work on the building is independent of the weather. There is no actual facade scaffolding. This construction method enables extensive rationalization and prefabrication of the components and installations. Since all finishing work can also be carried out on the four lowest floors, there is no high-rise surcharge for high-rise buildings. Forklift trucks can be used to install the walls and installations. With this type of construction, no large cranes or elevators are required.