Vielklammerapparat für die Anlegung einer gleichmässigen und wasserdichten Gefässlängsnaht
Die Erfindung betrifft einen Vielklammerapparat für die Anlegung einer gleichmässigen und wasser dichten Gefässlängsnaht, insbesondere auf die Blut- gefässwand bei arteriellen und arteriovenosen Anau- rysmen nach derExcision des Aneurysmas bei Throm- bektomien (nach Entfernung des Thrombus) sowie bei anderen Emgriffen, wo eine longitudinale Nahtvereinigung der Gefässe erforderlich ist,
Apparate für die Anlegung einer Gefässlängsnaht mittels Metallklammern auf die Gefässwand sind bereits bekannt und enthalten einen Rahmen mit Anschlagmatrize, ein Magzain für die Klmmern,
einen Auswerfer und einen Regler für die Einstellung des Abstandss zwischen Magazin'und Klemmen.
Mittels der bekannten Apparate wird die Anlegung von einzelnen Klammern ausgeführt, wobei der Abstrand zwischen zwei Nachbarklemmen visuell bestimmt ist. Hierbei wird die Naht ungleichmässig, ist ungenügend wasserdicht und bei grösserer Ausdehnung schwierig auszuführen.
Die Erfindung bezweckt eine Vereinfachung der ausführung bei geringenem Zeitaufwand. Dies wird mittels des erfindungsgemässen apparates bewirdkt, der die Anlegund einer gleichmässigen wasserdichten longeituinalen Niht bei geringster Verminderung des Querschnitts des Gefässes ermöglicht.
Die Erfindunig besteht. darin, dass am Rahmen des Apparats ein in senkrechter Ebene verschieb- barer Schlitte beweglich befestigt ist, der ein an diesem starr befestigte Klammermagazin und eine beweglichen Auswerf er trägt.
B, einem Ausführungsbeispeil der Erfindung kann der Schlitte am Rahmen mittels einer, ge krümmten Abbiegung befestigt sein, welche in einen Falz des Rahmens und einen T-förmigen Stift ein- greift.
Das Magazin kann, am Schlitte mittels einer Nockenscheibe befestigt sein, die um eine am Schlit- ten starr befestigte drehbare Achse gelagert ist, wobei die Nockenscheibe zwei Vorsprünge trägt, von wel- chen einer das Magazin an die Fläche des Scat- tens'drückt, während der andere jenes in der senk- rechten Ebene fixiert.
Vorzugsweise ist der Apparat mit einem plattenförmigen Sicherungshebel versehen, wobei sich an einem Ende der Platte Ein Vorsprungg befindet, der dsn Hebel im Schlitten spreizt und dadurch das vorzeitige Ausstossen der Klammern verhindert, wäh- rend das andere Ende hakenförmig umgekogen ist, um die Einschaltung des Apparates mit einem Finger für die Anlegung der Naht zu ermöglichen.
Der Apparat kann mit Klemmen versehen sein, welche mit ihren Backen den Apparat. am Gefäss fixieren.
Die Anordnung kann so getroffen sein, dass an einer Anschlagbacke des Rahmens, zu beiden Seiten einer Matrize, Falze für deren Befestigung am Rahmen vorgesehen sind. In den vor der Fläche des Magazins liegenden Falz lässt sich eine Backe der 'Klemme einlegen, die eine Einkerbung trägt, wobei die Weite der Backe der Weite des Falzes gleicht.
Ferner ist es möglich, in den hinter dem Magazin befindlichen Falz eine Klemme einzulegen, welche Zähnchen trägt, wobei die Weite des Falzes diejenige der Klemme übertrifft.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen :
Fig. 1 eine Gesamtansicht des Schlittens mit teilweisem Schnitt,
Fig. 2 einen Schnitt nach A-A in Fig. 1,
Fig. 3 die Skala des Abstandreglers für den Abstand zwischen Anschlag- und Klammerbacke,
Fig. 4 den Rahmen des Apparats in Seitenan- sicht,
Fig. 5 den Rahmen der Vorderansicht,
Fig. 6 den Schlitten in Vorderansicht,
Fig. 7 einen Schnitt des Schlittens nach A-A, gemäss Fig. 6,
Fig. 8 den Auswerfer,
Fig. 9 einen Schnitt nach A-A, gemäss Fig. 8,
Fig. 10. das Magazin,
Fig. 11 einen Schnitt des Magazins nach A-A, gemäss Fig. 10,
Fig. 12 eine Klammer,
Fig. 13 die Achse der Rahmenteile,
Fig. 14 den Sicherungshebel,
Fig.
15 eine Klemme in oberer Ansicht,
Fig. 16 eine Klemme in Seitenansicht,
Fig. 17 einen Querschnitt durch das Backenprofil der Klemme,
Fig. 18 eine Seitenansicht der Backen der Klemme,
Fig. 19 einen Querschnitt der Backen der Klemme,
Fig. 20 eine Seitenansicht der Backen der Klemme.
Der Apparat besteht. aus einem Rahmen l mit einer Anschlagbacke 2 und einem Griff 3 (Fig. 1 und 4), die miteinander durch zwei Stifte 4 und' @ Spreizröhrchen. 5 verbunden sind. Die Anschlag- backe 2 besitzt einen Falz 6 für ihre Verbindung mit den Backen der Klemme 7 (Fig. 1 und 15) mit einer Einkerbung 8, einen Falz 9 (Fig. 4) für ihre Verbindung mit den Backen der Klemme 10 (Fig. 1), die Zähnchen 11 trägt (Fig. 19 und 20), einen Falz 12 mit einer Erweitenung a in der Mitte (Fig. 5).
Der Schlitten 13 (Fig. 1 und 7) wird am Rahm n 1 mittels des T-förmigen Stifts 14 aufgesetzt, der in den Falz 12 durch den erweiterten Teil a ein greift. Auf d ! er Anschlagbacke 2 ist eine Matrize 15 (Fig. 4) mit Dellen 16 für die Umbiegung der Enden der Klammer 17 (Fig. 12) befestigt. Die Abbiegung 18 (Fig. 1 und 7) des Schlittes 13 und der Stift 19 (Fig. 4) treten hgleichzeitig aus der Kupp- lung mit der Anschlagbacke 2 heraus. Zur Führung des oberen Teils des Schlitte 13 befindet sich der Hals 20 zwischen den zwei Vorsprüngen 21 der Anschlagbacke 2 (Fig. 5 und 6).
Im oberen TEil Trägt der Schlitten 13 zwei Vorsprünge 22 (Fig. 6) mit konischen Einschnitten 23, die sich auf den Rahmen 1 des Abstamdsreglers 24 abstützen, der mit dem Rahmen durch emen T-förmigen Stift 25 beweglich verbunden ist (Fig. 1).
In das Fenster 26 des Schlittens (Fig. 7) dringt ein Ende der Feder 27 ein Fig. 1), werlche den Schlitten 13 an den Abstandsregler 24 drückt. Die Feder 27 ist durch zwei Schrauben 28 am Rahmen 1 befestigt. Am Schlitten 13 ist mittels eines stiftes 29 (Fig. 1) eine Achse 30 befestigt, um welche die Nockenscheibe 31 (Fig. 6, 7) drejhbar glagert ist.
Die Nockenscheibe 31 wird auf der Achse 30 durch einen Ring 32 festgehalten. die Norckenscheibe 31 trägt zwei Vorsprünge 33 und 34 und einen Griff 35 (Fig. 6).
An der Fläche 36 (Fig. 7) des Schlittens 13 geleitet der Auswerfer 37 (Fig. 8 und 9), dessen gabelförmiges Ende 38 in den durch die Fläche, des Schlittens 13 und eine Ausbuchtung der Achse 30 der Nockenscheibe 31 gebildeten Falz 39 (Fig. 7) eingreift. Die zweite Fläche des Auswerfers 37 liegt der Fläche 40 das Schlittens gegenüber. Die Seiten- flächen des Au, swerfers 37 gleiten an der Fläche 41 (Fig. 6) des Schlittes 13. Auf den Flächen 40 wird das auswechselbare Magazin 42 befestigt (Fig. 10). Das Magazin besteht aus einer Platte 43 mit einem Fenster 44 und Vorsprün, gen 45, die sich an einer Platte 46 befinden (Fig. 10 und 11).
Am letzteren sind Aussparungen 47 für d, ie Klammern 17 angeordnet.
Die Flächen 48 (Fig 10) des Magazins berühren sich mit den Flächen 49 des Schlittens 13 und fixieren dadurch das Magazin in seitlicher Richtung zum Schlitten. Die Vorsprünge 48 des Magazins greifen in die Falze 50 (Fig. 7) des Schlittes 13 ein und halten das untere Ende des Magazins.
Die Vorsprünge 33 und 34 der Nockenscheibe 31 befestigen den oberen Teil des magzins an den Flächen 40 des Schlittens. Der Zahnkamm 51 (Fig. 9) des Auswerfeirs 37. greift in die Aussparungen 52 des Magazins jedoch nur so weit, dass die im Magazin befindlichen Klammern 17 ausgesbossen werden. In das Fenster 53 (Fig. 9) des Auswerfers 37 dringt das Ende Des hebels 54 ein (Fig. 1), welcher sich um die Achse 55 drehen kann, die mittels eines Schlosses 56 am Rahmen 1 befestigt ist.
Das Schloss (Fig. 1 und 2) besteht laças einer Platte 57 mit kugel förmi, gem Vorsprung 58 und einem Stift 59, der in die Öffnung 60 des Rahmens 1 eingreift, während der kugelförmige Vorsprung 58 in die Öffnung 61 eingneift. Die Achse des Hebels 55 (Fig. 13) besitzt ein Köpfchen 62 und eine kreisförmige Boh- rung 63 für die Platte 57 des Schlosses.
Auf dem T-förmigen Stift 64 befindet sich der Hebel 65 (Fig. 1), dessen eines Ende 66 in das Fenster 67 des Schlittens 13 einfällt und. dadurch eine Bewe- gung des Hebels entlang. des Fensters 67 verhin dert. Das. andere Ende 68 des Hebels 65 ist hahn fömiig. umgebogen, wodurch. dieser vorwärts und rückwärts verschoben werden kann,
Die Vorwärtsbewegung wir durch schultern 69 beschränkt, die sich gegen die Fläche 70 (Fig. 1) des Rahmens 1 legen. Die Rückwärtsbewegung der Sicherung wird durch eine Wand 71 des T-förmigen Ausschnittes der Sicherung 65 begenzt, welche gegen den Stift 64 anschlägt,
Im Sohlitten 13 befindet sich eine, Platte 73 (Fig. 7) als Stütze der Feder.
Im unteren Teil der Platte 73 ist eine Ausbuchtung 74 zur Aufnahme des Endes des Habeis in seiner oberen Stellung angeordnet. Beim Auseinanderbringen der Griffe 75 (Fig. 1) stemmt sich der Hebel 54 mittels der Sicherung 65 gegen den Stift 72, wobei weder das Köpfchen des T-förmigen Stifts 13 noch die Abbiegung 18 bis in die getrennte Stellung kommen.
Die Klemmen 7 und 10 sind gleichartig ausge- führt mit Ausnahme der Arbeitsbacken. Die Brzite der Klemme 7 ist der Breite des Falze ! s 6 gleich, während die Breite der Klemme 10 grösser ist als die des Falzes 9. Die Klemmen 7, 10 haben Abbiegungen, welche ihre Anwendung erleichtern. Die Klemme 7 ist für ein sanftes Zusammendrücken der Gefässwand bestimmt und trägt eine atraumatisobe Einkerbung 8, da sie auf die Gefässwand bis an die Nahtstelle angelegt wird.
Die Klemme 10 ist zum Greifen hinter der Nahtlinie bestimmt und wird für die Nahtvereinigung von Organen empfohlen, deren Wandungen bei der Inzision auseinamdsrweicben, z. B. am Darm. Die Zähnchen 11 (Fig. 19 und 20)'sind abwechselnd angeord- net. An jeder Backe 76 gibt, es einen Falz, welcher ein besseres Durchstechen ermöglicht und die Zähn- chen vor Stumpfwerden schont. In geschlossenem Zustand werden die Klemmen durch eine Zahnstange 77 (Fig. 16) fixiert.
Der Apparat arbeitet auf folgende Weise : Zwecks Annäherung der Schnittränder der Gefässwände wird die Klemme 7 mit ihren Backen derart angelegt, dass der innere Rand der Backen vom Schnittrand'des Gefässes in einem Abstand von 2-2, 5 mm zu liegen kommt. Der geschlossene Apparat wird mit dem geladenem Magazin und dem auf erwünschten Abstand eingestellten Regler 24 geöffnet und unter die Backen der Klemme 7 derart geführt, dass die untere Backe der Klemme in den Falz des Apparats 6 einfällt. Nun werden die Griffe 75 zusammengedrückt, wobei sich der Schlitten 13 mit dem Magazin zur Anschlagbacke des Apparats bis auf den eingestellten Abstand nähert.
Indem man den Apparat an den Griffen 75 festhält, wird mit einem Finger der hand, die den Apparat fasst, das Ende 68 des Hebels 65 gedrückt, dieses gegen die Griffe bis zum Anschlag vorgeschoben und durch weiter, Annäherung der Griffe 75 die naht ausgeführt. Nunmehr werden die Griffe geöffnet und der Appparat von den Backen der Klemme abgenommen.
Die Klemme wird vorgeschoben, um den nächsten Abschnitt zu nähen. Das Magazin wird ausgewechselt.
Dazu wird der Hebel 65 nach vorne bis zum Anschlag vorgeschoben. Der Griff 35 der Nockenscheibe 31 wird nach oben bis zum Anschlag gedreht, und der Finger drückt auf den Rand des Magazins 42, aus welchem die Klammern 17 austreten. Anstelle des abgenommenen Magazins 42 wird ein neues ein- gesetzt und der Griff 35 der Nockenscheibe 31 bis zum Anschlag nach unten gedreht. Hiermit ist der Apparat zur nahtanlegung vorbereitet. Wenn die Längsnaht an einem Organ angelegt werden soll, dessen Schnittränder bei der Inzision auseinnanderweiceh, z. B. am Darm, oder bei der Anlegung der ersten Nahtreihe auf die Wunde der Harnblase, so wird eine Klemme 10 mit scharfen Rippen verwendet.
Bei der Arbeit mit der Klemme 10 werden die Bakken der Klemme dem Schnittrand womöglich näher angelegt, und bei Vereinigung mit der Klemme des Apparates werde d'ie Backen in den Falz 9 gelegt.
Im übrigen werden mit dem Apparat dieselben Manipulationen ausgeführt, wie bei der Nahtanlegung mit der Klemme 7.