Wasserfahrzeug Die Erfindung betrifft ein Wasserfahrzeug mit distanziert vom Schiffskörper angeordneten senkrecht beweglichen Schwimmern, die mit Einrichtungen zur Umwandlung von Energie in Verbindung stehen, wobei die vertikalen, relativ,zum Schiffskörper durch den Wellengang hervorgerufenen Bewegungen der Schwimmer als Energiequelle einer Maschinenanlage dienen.
Das Ziel vorliegender Erfindung besteht darin, eine neuartige Energiequelle für die Fortbewegung von Wasserfahrzeugen zu schaffen, bei der sich die Mitnahme von energieliefernden Stoffen, wie Kohle, Öl, Benzin oder dergleichen, erübrigt. Hierfür sind bisher praktisch nur jene Fahrzeuge geeignet, bei denen der Wind für die Fortbewegung des Wasser fahrzeuges herangezogen wird, wie dies bei Segel schiffen der Fall ist. Selbstverständlich trifft dies an sich auch für Ruderboote zu bzw. für Wasser fahrzeuge, die mit Muskelkraft fortbewegt werden.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, für die Fortbewegung des Wasserfahrzeuges als Ener giequelle die Wellenbewegung der Wasseroberfläche bzw. die durch diese Wellenbewegung herbeigeführ- ten Relativbewegungen zwischen Wasserfahrzeug und Schwimmer heranzuziehen.
Es sind bereits Vorrichtungen zur Ausnutzung der Meereswellen mittels an Schiffskörpern, senkrecht beweglicher Schwimmer bekannt geworden, deren Hub- und Senkbewegungen im Wellengang auf Pum pen übertragen ,zur Erzeugung einer aus der Pum penleistung zu -gewinnenden Kraft ausgenutzt wer den.
Hierbei handelt es sich um in der offenen See vor Anker zu legende, sich selbsttätig in Richtung der Wellenbewegung einstellende schwimmende Ma schinenanlagen, wobei bei einer bekannten Ausfüh rung zwischen zwei in der Querrichtung durch hoch liegende brückenartige Träger starr verbundene Schiffskörper ein .breiter Kanal angeordnet wurde, der von einer grossen Anzahl von quergerichteten, dicht hintereinanderliegenden und frei pendelnd an dem ,Schiffskörper gelagerten Schwimmern ausge füllt ist, deren Bewegung auf Wasserpumpen derart übertragen wird,
dass alle Pumpen das Wasser in eine gemeinsame Verteilerrinne oder Röhre zu Was serbehältern Mördern, von welchen aus Wassertur binen angetrieben werden. Diese bekannten Anord nungen dienen somit der Krafterzeugung mit orts festen Schiffskörpern.
Erfindungsgemäss sind für die .Fortbewegung eines Wasserfahrzeuges die Schwimmer mittels schwenk barer Auslegerarme von den Aussenwandungen des Schiffskörpers distanziert angeordnet, wobei die Ma schinenanlage mit den Antriebsvorrichtungen, insbe sondere einer oder mehreren Schiffsschrauben, zwecks Antriebs in Verbindung steht.
Zufolge der durch den Wellengang bzw. die Eigenbewegungen des Schiffskörpers hervorgerufenen Relativbewegun gen zwischen den Schwimmern und dem Schiffskör per wird Energie für den Antrieb des Wasserfahr zeuges erzeugt, insbesondere für Schiffsschrauben, so dass sich das Wasserfahrzeug zufolge dieser Rela- tivbewegung fortbewegen kann.
Vorteilhafterweise sind die Schwimmer in Form von Booten ausgebildet, die an Auslegerarmen und Seilzügen .lösbar .befestigt sind.
Zweekmässigerweise sind die Schwimmer als Ret tungsboote und die Auslagerarme als Laufstege aus gebildet, wodurch sich oder Vorteil ergibt, dass sich die Schwimmer gleichzeitig .auch als leicht zugäng liche Rettungsboote eignen.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Er findung ist als Energie-Umwandlungseinrichtung eine Kolbenmaschine mit hin und her gehenden Kolben vorgesehen, wobei die Kolben über Seilzüge mit den Schwimmern verbunden sind.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand ,der Zeichnung, in der schematisch ein Ausführungsbeispiel d argestellt ist. Es ,zeigen: Fig. 1 schematisch ein erfindungsgemässes Was- serfahrzeug von oben gesehen und Fig. 2 ebenfalls schematisch das Fahrzeug teil weise im Schnitt von vorne .gesehen.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Aus führungsbeispiel sind distanziert vom Schiffskörper 1 zwei als Rettungsboote ausgebildete Schwimmer 2 angeordnet, die an Auslegerarmen 3 am Schiffs körper 1 allgelenkt sind.
Die Auslegerarme 3 sind hierbei als Laufstege ausgebildet, die, wie in Fig. 2 angedeutet ist, mit Halteseilen 4 ausgestattet sind, die als Sicherung der .den Laufsteag allenfalls benützen den Personen dienen. An den Schwimmern 2 sind ferner Seilzüge 5 lsbiar befestigt, die über Rollen 6 von horizontal schwenkbaren Kränen 7 geführt sind.
Die Seilzüge 5 laufen ferner über Führungsrollen 8, 9, 10 und 11, wobei die Führungsrolle 9 am oberen Ende :einer Kolbenstange 12 eines in einem Zylinder 13 auf und -ab bewegbaren Kolben 14 an geordnet ist. Bei dem in .der Zeichnung dargestell ten Ausführungsbeispiel läuft der Seilzug 5 von dem an der Steuerbordseite angeordneten Schwimmer 2 über die Rollen 8, 9, 10 .und 11 weiter über die Rol len 15 zu Odem an der Backbordseite angeordneten Schwimmer 2', wie idies aus Fig. 2 ersichtlich ist.
Die Führungsrolle 11 ist ebenso wie die Führungs rolle 9 an ,einer Kolbenstange 16 angeordnet. Im Zuge der Seilführung folgt noch eine weitere in der Fig. 2 nicht dargestellte Führungsrolle, die eben falls an einer Kolbenstange befestigt äst.
Es ist ersichtlich, @dass bei Vertikalbewegung der Schwimmer die Kolben in Bewegung gesetzt werden, was auch dann der Fall ist, wenn sich der Schiffs körper um seine Längsachse hin und her bewegt.
Das Innere der Zylinder ist mit einer Druckflüssigkeit gefüllt, die durch die Kolbenbewegungen die An triebsmaschine des Fahrzeuges betätigt, die ihrer- seits beispielsweise eine oder :mehrere Schiffsschrau ben in Bewegung bringt, so dass sich das Fahrzeug fortbewegt.
Soll der Antrieb des Fahrzeuges vermieden wer den, so können die Schwimmer mittels der Kräne 7 und der Seilzüge 5 von der Wasseroberfläche abge hoben werden. Mittels Seilzügen 17, 18 können die Schwimmer an den Schiffskörper herangebracht wer den bzw. die Auslegerarme 3 und die Kräne 7 auf das Schiffsdeck eingeschwenkt werden.
Es ist selbstverständlich nicht erforderlich, dass die .Schwimmer seitlich des Schiffskörpers 1 ange ordnet sind. So ist in Fig. 1 die Möglichkeit ange deutet, einen Schwimmer 19 hinter dem Schiffs körper 1 nachzuziehen, der im übrigen analog den Schwimmer 2 und 2' über einen Seilzug 20 mit den Kolben oder Pumpe in Verbindung steht. Die Zahl und Anordnung der Schwimmer hängt von der gewünschten Bewegungsenergie und auch von der Grösse des ,zu bewegenden Wasserfahrzeuges ab.
Vorteilhaft ist es, die Boote bzw. die Schwimmer möglichst gross und leicht auszubilden, um eine möglichst grosse Energiegewinnung auch bei gerin gem Hub und somit schwachen Vertikalbewegungen zu erzielen.
Anstelle der in dem Ausführungsbeispiel darge stellten Kolbenmaschine können auch andere Ein richtungen zur Umwandlung einer hin und her .gehen den Bewegung in eine rotierende Bewegung Ver wendung finden. So kann zwischen Schwimmer und Schiffsschraube auch ein Kurbelgetriebe mit Zahn radübersetzung vorgesehen sein.
Die Schwimmer kön nen über ein solches Getnebe auch eine Dynamoma schine antreiben, deren Strom einem eine Schiffs- schraube antreibenden Elektromotor zugeführt wird.
Zwischen Elektromotor und Dynamomaschine kann ein Akkumulator geschaltet sein, der bei Wellen- gallig aufgeladen wird und :dann durch Anschluss an ;den Elektromotor das Fahrzeug in Fahrt bringt.