Verfahren zur Herstellung von Mercaptonen und Verwendung derselben
Es ist bekannt, dass Sulfonylharnstoffe der Formel R-SO-NH-CO-NH-Ri, worin R einen Phenylrest, in dem ein oder zwei Wasserstoffatome durch gleiche oder verschiedene Alkyloder Alkoxyreste, deren Alkylgruppe vorzugsweise niedrigmolekular ist, bzw. durch Halogenatome substituiert sein können, oder einen aliphatischen bzw. cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, Rt einen aliphatischen oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeuten, als orale Antidiabetica geeignet sind. Auch von entsprechend aufgebauten Sul fonylharnstoffen, die eine Aminobenzolsulfonylgruppe enthalten, ist bekannt, dass sie eine blutzuckersenkende Wirkung besitzen.
In der praktischen The- rapie haben bisher zwei Sulfonylharnstoffe als orale Antidiabetica grosse Bedeutung erlangt, nämlich der N- (4-Amino-benzolsulfonyl)-N'-n-butylharnstoff und der N- (4-Methyl-benzolsulfonyl)-N'-n-butylharnstoff.
Es wurde nun gefunden, dass überraschenderweise auch Sulfonylharnstoffe der Formel R-SO-NH-CO-NH-CH2-CH2-SH bzw. die aus diesen Verbindungen durch Oxydation erhältlichen Disulfide der Formel R-SO-NH-CO-NH-CH2-CH2-S-S-CH2-CHs-NH-CO-NH-SO2-R, worin R einen Phenylrest, in dem ein oder zwei Wasserstoffatome durch gleiche oder verschiedene Alkylreste, deren Alkylgruppen 2-4 Kohlenstoffe enthalten und bzw. oder Alkoxyreste, deren Alkylgruppen 1-4 Kohlenstoffatome enthalten und bzw. oder durch Halogenatome substituiert sein können und in dem bei zweifacher Substitution ein Substituent oder beide Substituenten auch Methyl sein können oder einen Cycloalkyl-bzw.
Cycloalkylalkylrest mit 6-7 Kohlenstoffatomen bedeuten, oder deren Salze wertvolle Arzneimittel darstellen und sich insbesondere durch eine gute Mutzuckersenkende Wirksamkeit auszeich- nen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Mercaptanen der Formel R-SO2-NH-CO-NH-CH2-CH2-SH, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man Isocyanate der Formel R-SO2-NCO oder Urethane der Formel R-SO-NH-COORi worin Ri einen niedrigmolekularen Alkylrest bedeu- tet oder Acylharnstoffe der Fomnel R-S02-NH-CO-NH-Acyl, worin Acyl für einen Acylrest steht, mit Cysteamin behandelt.
Als Ausgangsmaterialien kommen für das Verfahren gemäss der Erfindung beispielsweise in Frage : Benzolsulfonyl-urethane, insbesondere-methylure- thane, die im Benzolkem auch substituiert sein können, wie N-BGnzolsulfonyl-methylurethan, N-(4- Athyl-benzolsulfonyl)-methylurethan, N- (4-Isopropyl- benzolsulfonyl)-methylurethan, N- (4-Chlor-benzol- sulfonyl)-methylurethan, N- (4-Methoxy-benzolsulfo- nyl)-methylurethan, N- (3, 4-Dimethyl-benzolsulfonyl)- methylurethan, N- (3, 4-Dimethoxy-benzolsulfonyl)- methylurethan, N- (3-Methyl-4-chlor-benzolsulfonyl)- methylurethan ;
cycloaliphatische Sulfonylurethane, die einen Cyclohexyl-, Cycloheptyl-und Cyclohexylmethylrest tragen, wie N-Cyclohexansulfonyl-methylurethan und N-Cyclohexylmethansulfonyl-methylurethan ; ferner die entsprechenden Sulfonylharnstoffe, die am N'-Atom acyliert sind, wie N-Benzolsulfonyl- N'-acetyl-harnstoff, N-Benzolsulfonyl-N'-butyrylharnstoff, N-Cyclohexansulfonyl-N'-acetyl-harnstoff und andere. Anstelle der Urethane können auch die entsprechenden Isocyanate, wie Benzolsulfonylisocyanat, 4-Chlor-benzolsulfonylisocyanat und Cyclo hexansulfonylisocyanat eingesetzt werden.
Die Ausführungsformen des Verfahrens gemäss der Erfindung können in ihren Reaktionsbedingungen weitgehend variiert und den jeweiligen Verhält- nissen angepasst werden.
Die Sulfonylurethane und die N-Sulfonyl-N' acyl-harnstoffe werden vorteilhaft im allgemeinen ohne Lösungsmittel mit der äquivalenten Menge Cysteamin auf Temperaturen zwischen 100-160 C erhitzt. Aber auch in diesen Fällen kann die Anwesenheit von indifferenten Verdünnungsmitteln, wie Toluol, Xylol oder Chlorbenzol, zweckmässig sein.
Aus den N-Sulfonyl-N'-(ss-mercapto-äthyl)-harnW stoffen lassen sich die entsprechenden Disulfide auf einfache Weise nach den für die Umwandlung von Cysteamin in Cystamin gebräuchlichen Methoden erhalten, beispielsweise durch gelinde Oxydation der Mercaptane oder deren löslichen Alkalisalze mit Oxydationsmitteln, wie Wasserstoffperoxyd, Jod, Kaliumferricyanid.
Die als Verfahrenserzeugnisse in Form der Mercaptane-bzw. der Disulfide erhaltenen Sulfonylharn- stoffderivate stellen wertvolle Heilmittel dar und zeichnen sich insbesondere durch eine starke blutzukkersenkende Wirkung aus. Verabreicht man beispielsweise normal gefütterten Kaninchen Verbindungen der beanspruchten Struktur in einer einmali- gen Dosis von durchschnittlich 400 mg/kg in beispielsweise bicarbonatalkalischer Lösung oder in Form ihrer Alkalisalze, so sieht man eine rasch ein- setzende Senkung des Blutzuckerspiegels, die innerhalb von drei bis vier Stunden ein Maximum etwa von 30 bis 40 ouzo des Ausgangswertes erreicht.
Die Blutzuckerwerte können durch stündliche Analysen nach Hagedorn-Jensen erhalten werden. Die Blutzuk kersenkung wird durch Vergleich mit den Blutzukkerwerten gleichartig gehaltener, nicht behandelter Kontrolltiere ermittelt.
Tabelle Substanz als Natriumsalz Maximale Senkung des Blutzuckerwertes am Kaninchen 1. N-Cyclohexans. ulfonyl-N'-(2' mercapto-äthyl)-harnstoff 30 ! o 2. N-(4-Athyl-benzolsulfonyl)-N'- (2'-mercaptoWäthyl)-harnstoff 35 o/o 3.
N- (4-Chlor-benzolsulfonyl)-N' (2'-mercapto-Ïthyl)-harnstoff 30% 4. N- (3, 4-Dimethyl-benzolsulfonyl)- N'-(2'-mercapto-äthyl)-harnstoff 30 '" 5. Di- [ (N-4-Isopropyl-benzolsulfonyl)- N'-(2'-äthyl)-harnsto, ff]-disulfid 30 /o 6.
Di-[N-CyelohexansuIfonyl-N'-(2'- äthyl)-harns, toff]-disulfid 40 /o
Die starke blutzuckersenkende Wirkung der Sul fonyl- (jss-mercapto-äthyl)-hamstoffe war insofern nicht zu erwarten, als ähnlich aufgebaute Sulfonyl- harnstoffe, bei denen der Schwefel der Mercaptogruppe durch Sauerstoff ersetzt ist, wie beispielsweise N- (4-Methyl-benzolsulfonyl)-N'-(2'-oxyäthyl)-harn- stoff, wirkungslos sind.
Bis-sulfonyl-harnstoffe, bei denen zwei Harnstoffmoleküle einen gemeinsamen Alkylrest tragen, wie beispielsweise
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zeigen keine blutzuckersenkende Wirkung, so dass angenommen werden muss, dass die Wirkung der erfindungsgemäss erhältlichen Sulfonylharnstoffe mit Disulfidbindung darauf beruht, dass diese Harnstoffe analog der Spaltung von Cystamin in Cysteamin in die monomeren Mercaptoverbindungen gespalten werden. Dafür spricht auch, dass das Di- [N- (4-methyl benzolsulfonyl)-N'-(2'-äthyl-harnstoff)]-sulfid keine blutzuckersenkende Wirkung besitzt.
Die nach dem Verfahren gemäss der Erfindung erhältlichen Verbindungen sind wenig toxisch und besitzen eine gute Verträglichkeit. So wurde beispielsweise für den N-Cyclohexansulfonyl-N' (2'-mercapto-äthyl)-harnstoff bei oraler Verfütte- rung an weisse Mäuse eine LD50 von mehr als 7 g/kg ermittelt. Die intravenöse akute Toxizität betrug 0, 92 g/kg Maus.
Die Verbindungen k¯nnen als solche, oder in manchen Fällen auch in Form ihrer Salze, gegebenenfalls unter Beimischung pharmazeutisch üblicher Trägerstoffe, zu pharmazeutischen Präparaten verar- beitet werden. Sie können somit beispielsweise in Form von Tablette, Dragees, Kapseln und Tropfen appliziert werden.
Beispiel 1 a) N-Cyclohexansulf orzyl-N'-(2'-merca pto-äthyl)- harnstoff
66, 3 g N-Cyclohexansulfonyl-carbaminsäuremet- hylester und 25, 4 g Cysteamin werden miteinander vermischt, unter Rühren bei 115 C zusammenge- schmolzen und 10 Minuten auf 130-135 C erhitzt.
Anschliessend hält man die inzwischen erstarrte Reaktionsmischung noch eine Stunde unter vermin- dertem Druck bei einer Temperatur von 120-130 C. Das Reaktionsprodukt wird aus ca. 700 ccm Ace tonitril umkristallisiert, mit Wasser gut gewaschen und bei 100 C getrocknet.
Man erhält auf diese Weise den N-Cyclohexansulfonyl-N'-(2'-mercaptoät- hyl)-harnstoff in guter Ausbeute vom Schmelzpunkt 176-178 C. Der Sulfonylharnstoff ist in verdünnten Basen unter Salzbildung leicht löslich. b) Di- [N-cyclolaexansulfonyl-N'- (2'-dthyl) harn- stoffl-disulfid
29 g N-Cyclohexansulfonyl-N'- (2'-mercapto-ät- hyl)-harnstoff werden durch Erwärmen in 200 ccm Athanol gelöst und die Lösung wird tropfenweise mit ca. 10 g 35 /0igem Wasserstoffperoxyd versetzt.
Man kocht das Reaktionsgemisch anschliessend noch 15 bis 20 Minuten, filtriert und kühlt ab, wobei sich das Di- [N-cyclohexansulfonyl-N'- (2'-äthyl)-harnstoff]-di- sulfid kristallin abscheidet. Die Kristalle schmelzen bei 198-201 C. Das Disulfid ist ebenfalls in verdünnten Basen, wie verdünntes Ammoniak, leicht l¯slich.
Beispiel 2 N- (4-Atliyl-benzolsulfonyl)-N'- (2'-mercapto-dthyl)- harnstoff
48, 6 g N- (4-¯thyl-benzolsulfonyl)-carbaminsÏu remethylester und 17 g Cysteamin werden miteinan- der verschmolzen und unter Rühren 45 Minuten auf 140--150 C erhitzt. Man hält die Reaktionsmi schung nochweitere30Minutenuntervermindertem Druck bei derselben Temperatur, um das bei der Harnstoffbildung abgespaltene Methanol möglichst vollständig zu entfernen. Das Umsetzungsprodukt wird dann in 500 ccm verdünntem Ammoniak (1 : 25) in der Wärme aufgenommen.
Beim Abkühlen scheidet sich das Ammoniumsalz des N- (4-Athyl-benzol- sulfonyl)-N'-(2'-mercapto-äthyl)-harnstoffs ab, das in kaltem Wasser nur massig löslich ist. Ohne Isolierung dieses Salzes wird mit so viel Wasser verdünnt, dass der Niederschlag in Lösung geht. Man filtriert von wenig ungelösten Anteilen ab und säuert das klare Filtrat mit konzentrierter Salzsäure an. Der ausgefallene Niederschlag, der N- (4-Athyl-benzolsulfonyl)-N'- (2'-mercaptoäthyl)-harnstoff, wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die Ausbeute beträgt 50 g. Schmelzpunkt 145 bis 147 C (nach dem Umkristallisieren aus Acetonitril).
Beispiel 3
N- (4-Clalor-benzolsulf onyl)-N'- (2'-mercapto-dthyl)- harnstoff
42, 8 g N- (4-Chlor-benzolsulfonyl)-carbaminsäu- remethylester und 17 g Cysteamin werden entsprechend der in Beispiel 3 angegebenen Vorschrift zur Umsetzung gebracht. Die resultierende Schmelze wird aus ca. 200 ccm Acetonitril umkristallisiert, die Kristalle mit Wasser sehr gut gewaschen und getrocknet. Man erhält den N- (4-Chlor-benzolsulfonyl)-N'- (2'-mercapto-äthyl)-harnstoff vom Schmelzpunkt 181 bis 183 C.
Beispiel 4
N- (3, 4-Dimethyl-benzolsulfonyl)-N'- (2'-mercap- to-athyl)-harnstoff
24, 3 g N- (3, 4-Dimethyl-benzolsulfonyl)-carbaminsäuremethylester und 8, 5 g Cysteamin werden miteinander verschmolzen und die klare Schmelze 11/2 Stunden in einem blbad unter Rühren auf 110-125 C erhitzt, und zwar eine Stunde unter Normaldruck und 1/2 Stunde unter vermindertem Druck. Man kristallisiert dann die Schmelze aus wenig Acetonitril um, reibt die erhaltenen Kristalle mit Wasser an und wäscht das nach dem Absaugen resultierende Produkt sehr gut mit Wasser aus. Nach dem Trocknen erhält mandenN-(3,4-Dimethyl-ben)- zolsulfonyl)-N'- (2'-mercapto-äthyl)-harnstoff vom Schmelzpunkt 153 bis 155 C.
Process for making mercaptones and using the same
It is known that sulfonylureas of the formula R-SO-NH-CO-NH-Ri, where R is a phenyl radical in which one or two hydrogen atoms are substituted by identical or different alkyl or alkoxy radicals, the alkyl group of which is preferably low molecular weight, or by halogen atoms can, or an aliphatic or cycloaliphatic hydrocarbon radical with 3 to 8 carbon atoms, Rt mean an aliphatic or cycloaliphatic hydrocarbon radical with 2 to 8 carbon atoms, are suitable as oral antidiabetics. It is also known that sulphonylureas with an appropriately constructed sulphonylurea which contain an aminobenzenesulphonyl group have a blood sugar-lowering effect.
In practical therapy, two sulfonylureas have so far achieved great importance as oral antidiabetics, namely N- (4-aminobenzenesulfonyl) -N'-n-butylurea and N- (4-methylbenzenesulfonyl) -N'- n-butylurea.
It has now been found that, surprisingly, sulfonylureas of the formula R-SO-NH-CO-NH-CH2-CH2-SH or the disulfides of the formula R-SO-NH-CO-NH-CH2- obtainable from these compounds by oxidation CH2-SS-CH2-CHs-NH-CO-NH-SO2-R, where R is a phenyl radical in which one or two hydrogen atoms are replaced by identical or different alkyl radicals, the alkyl groups of which contain 2-4 carbons and / or alkoxy radicals, their alkyl groups 1-4 carbon atoms and / or can be substituted by halogen atoms and in which, in the case of double substitution, one or both substituents can also be methyl or a cycloalkyl or.
Cycloalkylalkyl radicals with 6-7 carbon atoms mean, or the salts thereof are valuable medicaments and are characterized in particular by a good sugar-lowering activity.
The invention relates to a process for the preparation of mercaptans of the formula R-SO2-NH-CO-NH-CH2-CH2-SH, which is characterized in that isocyanates of the formula R-SO2-NCO or urethanes of the formula R-SO -NH-COORi where Ri is a low molecular weight alkyl radical or acylureas of the formula R-SO2-NH-CO-NH-acyl, where acyl is an acyl radical, treated with cysteamine.
The starting materials for the process according to the invention are, for example: Benzenesulfonyl urethanes, in particular methyl urethanes, which can also be substituted in the benzene nucleus, such as N-BGnzenesulfonyl methyl urethane, N- (4-ethyl benzenesulfonyl) methyl urethane, N- (4-isopropyl-benzenesulfonyl) -methyl urethane, N- (4-chloro-benzenesulfonyl) -methyl urethane, N- (4-methoxy-benzenesulfonyl) -methyl urethane, N- (3,4-dimethyl-benzenesulfonyl ) - methyl urethane, N- (3, 4-dimethoxy-benzenesulphonyl) - methyl urethane, N- (3-methyl-4-chloro-benzenesulphonyl) - methyl urethane;
cycloaliphatic sulfonyl urethanes which carry a cyclohexyl, cycloheptyl and cyclohexylmethyl radical, such as N-cyclohexanesulfonylmethyl urethane and N-cyclohexylmethanesulfonylmethyl urethane; also the corresponding sulfonylureas which are acylated on the N'-atom, such as N-benzenesulfonyl-N'-acetylurea, N-benzenesulfonyl-N'-butyrylurea, N-cyclohexanesulfonyl-N'-acetylurea and others. Instead of the urethanes, it is also possible to use the corresponding isocyanates, such as benzenesulfonyl isocyanate, 4-chloro-benzenesulfonyl isocyanate and cyclohexanesulfonyl isocyanate.
The embodiments of the process according to the invention can largely be varied in terms of their reaction conditions and adapted to the respective ratios.
The sulfonyl ureas and the N-sulfonyl-N 'acyl ureas are advantageously heated to temperatures between 100-160 ° C., generally without a solvent, with the equivalent amount of cysteamine. However, in these cases too, the presence of inert diluents, such as toluene, xylene or chlorobenzene, can be expedient.
The corresponding disulfides can be obtained from the N-sulfonyl-N '- (ss-mercapto-ethyl) -urW materials in a simple manner by the methods customary for converting cysteamine into cystamine, for example by mildly oxidizing the mercaptans or their soluble alkali salts with oxidizing agents such as hydrogen peroxide, iodine, potassium ferricyanide.
As process products in the form of the mercaptans or. The sulfonylurea derivatives obtained from the disulfides are valuable medicinal products and are characterized in particular by a strong blood sugar-lowering effect. If, for example, compounds of the claimed structure are administered to normally fed rabbits in a single dose of an average of 400 mg / kg in, for example, bicarbonate-alkaline solution or in the form of their alkali salts, one sees a rapid onset of lowering of the blood sugar level, which occurs within three to four Hours reached a maximum of about 30 to 40 ouzo of the initial value.
The blood sugar values can be obtained by hourly analyzes according to Hagedorn-Jensen. The blood sugar reduction is determined by comparison with the blood sugar values of similarly kept, untreated control animals.
Table substance as sodium salt Maximum lowering of blood sugar levels in rabbits 1. N-cyclohexane. sulfonyl-N '- (2' mercapto-ethyl) -urea 30! o 2. N- (4-ethyl-benzenesulfonyl) -N'- (2'-mercapto-ethyl) -urea 35 o / o 3.
N- (4-chloro-benzenesulfonyl) -N '(2'-mercapto-ethyl) -urea 30% 4.N- (3, 4-dimethyl-benzenesulfonyl) - N' - (2'-mercapto-ethyl) - urea 30 '"5. Di- [(N-4-isopropyl-benzenesulfonyl) -N' - (2'-ethyl) -urea, ff] -disulfide 30 / o 6.
Di- [N-cyelohexanesulfonyl-N '- (2'-ethyl) urine, toff] disulfide 40 / o
The strong blood sugar-lowering effect of sulfonyl (jss-mercapto-ethyl) -ureas was not to be expected, as similarly structured sulfonyl ureas, in which the sulfur of the mercapto group is replaced by oxygen, such as N- (4-methyl- benzenesulfonyl) -N '- (2'-oxyethyl) urea, are ineffective.
Bis-sulfonyl ureas, in which two urea molecules carry a common alkyl radical, such as
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show no blood sugar-lowering effect, so that it must be assumed that the effect of the sulfonylureas with disulfide bond obtainable according to the invention is based on the fact that these ureas are split into the monomeric mercapto compounds analogously to the splitting of cystamine into cysteamine. This is also supported by the fact that the di- [N- (4-methylbenzenesulfonyl) -N '- (2'-ethyl-urea)] sulfide does not lower blood sugar.
The compounds obtainable by the process according to the invention are not very toxic and are well tolerated. For example, an LD50 of more than 7 g / kg was determined for N-cyclohexanesulfonyl-N '(2'-mercapto-ethyl) -urea when fed orally to white mice. The intravenous acute toxicity was 0.92 g / kg mouse.
The compounds can be processed as such, or in some cases also in the form of their salts, optionally with admixture of customary pharmaceutically acceptable carriers, to give pharmaceutical preparations. They can thus be applied, for example, in the form of tablets, coated tablets, capsules and drops.
Example 1 a) N-Cyclohexanesulf orzyl-N '- (2'-merca pto-ethyl) - urea
66.3 g of methyl N-cyclohexanesulfonyl carbamate and 25.4 g of cysteamine are mixed together, melted together at 115 ° C. with stirring and heated to 130-135 ° C. for 10 minutes.
The reaction mixture, which has solidified in the meantime, is then kept under reduced pressure at a temperature of 120-130 ° C. for a further hour. The reaction product is recrystallized from approx. 700 ccm acetonitrile, washed thoroughly with water and dried at 100 ° C.
In this way, N-cyclohexanesulfonyl-N '- (2'-mercaptoethyl) urea is obtained in good yield with a melting point of 176-178 ° C. The sulfonylurea is easily soluble in dilute bases with salt formation. b) Di- [N-cyclolaexanesulfonyl-N'- (2'-dthyl) urea-disulfide
29 g of N-cyclohexanesulfonyl-N'- (2'-mercapto-ethyl) -urea are dissolved in 200 cc of ethanol by heating and about 10 g of 35% hydrogen peroxide are added dropwise to the solution.
The reaction mixture is then boiled for a further 15 to 20 minutes, filtered and cooled, the di- [N-cyclohexanesulfonyl-N'- (2'-ethyl) urea] disulfide separating out in crystalline form. The crystals melt at 198-201 C. The disulfide is also easily soluble in dilute bases, such as dilute ammonia.
Example 2 N- (4-Atliyl-benzenesulfonyl) -N'- (2'-mercapto-dthyl) -urea
48.6 g of N- (4-¯thyl-benzenesulfonyl) -carbaminsu remethylester and 17 g of cysteamine are fused together and heated to 140--150 C for 45 minutes while stirring. The reaction mixture is kept at the same temperature for a further 30 minutes under reduced pressure in order to remove as completely as possible the methanol split off during urea formation. The reaction product is then taken up in 500 ccm of dilute ammonia (1:25) under heat.
On cooling, the ammonium salt of N- (4-ethylbenzenesulfonyl) -N '- (2'-mercapto-ethyl) -urea separates, which is only sparingly soluble in cold water. If this salt is not isolated, it is diluted with so much water that the precipitate goes into solution. A little undissolved components are filtered off and the clear filtrate is acidified with concentrated hydrochloric acid. The resulting precipitate, the N- (4-ethylbenzenesulfonyl) -N'- (2'-mercaptoethyl) urea, is filtered off with suction, washed with water and dried. The yield is 50 g. Melting point 145 to 147 ° C. (after recrystallization from acetonitrile).
Example 3
N- (4-Clalor-benzenesulfonyl) -N'- (2'-mercapto-dthyl) - urea
42.8 g of methyl N- (4-chloro-benzenesulphonyl) carbamic acid and 17 g of cysteamine are reacted according to the instructions given in Example 3. The resulting melt is recrystallized from approx. 200 cc of acetonitrile, the crystals are washed very well with water and dried. The N- (4-chloro-benzenesulfonyl) -N'- (2'-mercapto-ethyl) -urea with a melting point of 181 to 183 ° C. is obtained.
Example 4
N- (3, 4-dimethyl-benzenesulfonyl) -N'- (2'-mercapto-ethyl) -urea
24.3 g of methyl N- (3, 4-dimethylbenzenesulfonyl) carbamate and 8.5 g of cysteamine are fused together and the clear melt is heated for 11/2 hours in a bath with stirring to 110-125 ° C. for one hour under normal pressure and 1/2 hour under reduced pressure. The melt is then recrystallized from a little acetonitrile, the crystals obtained are rubbed with water and the product resulting after the suction is washed out very thoroughly with water. After drying, mandenN- (3,4-dimethylben) zolsulfonyl) -N'- (2'-mercapto-ethyl) -urea with a melting point of 153 to 155 C.