Verfahren zum Färben von Wolle mit Reaktivfarbstoffen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfah ren zum Färben von Wolle mit sogenannten Reaktiv farbstoffen, die bewegliche, als Anion abspaltbare Substituenten enthalten, sowie als industrielles Er zeugnis die erfindungsgemäss gefärbte Wolle.
Das Färben von Wolle mit wasserlöslichen Farb stoffen, die mindestens einen beweglichen, als Anion abspaltbaren Substituenten enthalten, unter Fixie rung des Farbstoffs durch eine alkalische Nach behandlung der Färbung mit Ammoniak oder Hexa- methylentetramin, ist bereits bekannt. Eine alkalische Nachbehandlung von Wollfärbungen ist unerwünscht, aber im vorliegenden Fall unvermeidlich, wenn man nicht eine erhebliche Beeinträchtigung der Echthei- ten in Kauf nehmen will.
Ferner ist aus dem SVF-Fachorgan 13, 586 (1958) das Färben von Wolle mit Reaktivfarbstoffen unter Verwendung des im sauren Medium kation- aktiv wirkenden Neovadin ( Neovadin ist eine eingetragene Marke) als Färbehilfsmittel bekannt, wobei wiederum eine alkalische Nachbehandlung der Wollfärbung vorgenommen wird.
Schliesslich ist aus der US-Patentschrift Num mer<B>2089212</B> das Färben von Wolle mit Küpen- farbstoffen in Abwesenheit von Alkalien unter Ver wendung von Fettsäure-Alkanolamin-Kondensations- produkten als Färbehilfsmittel bekannt.
Es wurde nun gefunden, dass man beim Färben von Wolle mit Reaktivfarbstoffen auf eine alkalische Nachbehandlung verzichten kann, ohne dass eine wesentliche Verminderung der Echtheiten auftritt, wenn man der Färbeflotte gewisse Hilfsmittel zu setzt.
Die überlegenheit des erfindungsgemässen, nach folgend näher erläuterten Verfahrens gegenüber dem mit Neovadin arbeitenden Verfahren zeigt sich darin, dass es Wollfärbungen liefert, die sich durch bessere Schweissechtheit auszeichnen.
Das erfindungs gemässe Verfahren zum Färben von Wolle mit anio- nischen, wasserlöslichen Reaktivfarbstoffen, die be wegliche, als Anion abspaltbare Substituenten ent halten, durch Erhitzen der Wolle in wässrigen Lö sungen dieser Farbstoffe ist dadurch gekennzeichnet, dass die Lösungen solche Fettsäure-Alkanolamin- Kondensationsprodukte,
wie sie durch Erhitzen von 1 Mol wenigstens 8 Kohlenstoffatome aufweisender Fettsäuren mit 1 bis 3 Molen niederer Alkanolamine unter Abspaltung von ungefähr 1 Mol Wasser je Mol Alkanolamin erhältlich sind, wobei diese Ausgangs stoffe so gewählt sind, dass je Fettsäuremolekül in den Alkanolaminen insgesamt mindestens 3 Alkanol- gruppen vorhanden sind oder Anlagerungsprodukte von 1,
2 Alkylenoxyd an solche Kondensationspro dukte enthalten.
Die erfindungsgemäss verwendeten Kondensa- tions- bzw. deren Anlagerungsprodukte mit 1,2-A1- kylenoxyd weisen ölige oder wachsartige Konsistenz auf; sie sind wasserlösliche oder leicht in Wasser dispergierbare Stoffe, welche eine hohe dispergie- rende oder hydrotrope Wirkung auf den Farbstoff in der Färbeflotte besitzen.
Bei diesen Produkten., die sich von höheren Fettsäuren einerseits und niederen Alka- nolaminen anderseits ableiten und gegebenenfalls noch mit 1,2-Alkylenoxyd umgesetzt werden, handelt es sich wegen der vielfältigen Reaktionsmöglichkei ten der genannten Komponenten (Bildung von bei spielsweise Ester-, Amid- und Äthergruppen) um komplexe Gemische, deren Zusammensetzung nicht genau angegeben werden kann, insbesondere, wenn schon die Ausgangskomponenten Gemische darstel len.
Die komplexen Gemische lassen sich daher be- züglich ihrer Zusammensetzung nur durch Angabe der Ausgangskomponenten und deren Molverhält- nisse und den Grad der Kondensation charakteri sieren.
Als Kondensationsprodukte von mindestens 8 Kohlenstoffatorne aufweisenden Fettsäuren mit nie deren Alkanolaminen verwendet man in erster Linie die in der US-Patentschrift Nr.<B>2089212</B> beschrie benen Stoffe. Sie werden in der bevorzugten Aus- führungsform durch Erhitzen von 1 Mol der Fett säuren mit ungefähr 2 Mol Diäthanolamin bis zur Abspaltung von ungefähr 2 Mol Wasser hergestellt. Als Fettsäuren kommen die als Koprafettsäuren be zeichneten Gemische des Handels in erster Linie in Betracht.
Sie bestehen zu überwiegenden Anteilen aus Laurinsäure und enthalten daneben in wechseln den Anteilen noch die Fettsäuren mit 8, 10 und 14 Kohtensloffatomen. Grundsätzlich kann man auch die Kondensationsprodukte höherer Fettsäuren, wie Myristinsäure, Palmitinsäure, Ölsäure, mit niederen Alkanolaminen verwenden, sofern man die Konden sation so weit führt, dass gute dispergierende Wir kung der Kondensationsprodukte in Wasser erreicht wird.
Das Diäthanolamin der genannten amerikani schen Patentschrift lässt sich ganz oder teilweise durch andere niedere Alkanolamine ersetzen, bei spielsweise durch Triäthanolamin, Monoäthanolamin, Di-2-propanolamin, Di-3-propanolamin. Bei Ver wendung von Trialkanolaminen und niedrigeren, 8 bis 12 Kohlenstoffatome aufweisenden Fettsäuren tritt schon beim Mol-Verhältnis 1 :
1 und Abspal tung von 1 Mol Wasser eine genügende dispergie- rende Wirkung in der Färbeflotte und die egalisie rende und farbvertiefende Wirkung des Kondensa tionsproduktes auf. Im allgemeinen ist es jedoch vorteilhaft, wenn ein Mehrfaches der stöchiometri- schenMenge, vorzugsweise die zweifache Menge an Alkanolamin, verwendet wird. Dabei ist es günstig, wenn die Möglichkeit zur Säureamidbildung besteht, das heisst, wenn mindestens ein Mol des zur Ver wendung gelangenden Alkanolamins noch an den Stickstoff gebundenen Wasserstoff enthält.
Grund sätzlich muss die Kondensation durch Erhitzen so weit getrieben werden, dass die Kondensationspro dukte keine oder nur sehr geringe Anteile an Alka- nolaminseifen der Fettsäuren enthalten. Die erfin- dungsgemäss verwendeten Kondensationsprodukte stellen komplexe Gemische von Fettsäure-amino- alkanolestern und von Fettsäurealkanolamiden vor, die teilweise auch durch Alkylenbrücken verknüpfte Stickstoffatome aufweisen.
Sie besitzen eine ausge sprochen farbübertragende Wirkung in der Woll- färberei.
Gegebenenfalls kann an solche Kondensations produkte zwecks Erhöhung der Wasserlöslichkeit auch noch a,ssAlkylenoxyd angelagert werden, bei- spielsweise 1 bis 4 Mol Äthylenoxyd. Bevorzugt wird das Kondensationsprodukt der Koprafettsäuren mit 2 Mol Diäthanolamin, das unter Abspaltung von ungefähr 1,5 bis 2 Mol Wasser hergestellt ist. Der Gehalt der Färbeflotte an solchen erfin dungsgemäss zu verwendenden Kondensationsproduk ten beträgt zweckmässig 0,1 bis 1,0 g pro Liter Färbeflotte.
Die Färbeflotte kann ausserdem noch die in der Wollfärberei üblichen Hilfsstoffe enthalten, beispiels weise Natriumsulfat, Ammoniumsulfat und;oder ver dünnte Säuren. Die erfindungsgemäss verwendbaren wasserlösli chen anionischen Reaktivfarbstoffe können den ver schiedensten Farbstoffklassen angehören.
Sie werden in Form ihrer wasserlöslichen Salze verwendet, ins besondere als Alkali- oder Ammoniumsalze. Vorteil haft handelt es sich um die durch Stabilität aus gezeichneten Klassen der Nitro-, Azo-, Anthrachi- non- und Phthalocyaninfarbstoffe. Als wasserlöslich machende, saure, salzbildende Gruppen enthalten sie in erster Linie Sulfonsäuregruppen, ferner gegebe nenfalls Carboxylgruppen. Sie können ausserdem Sulfamylgruppen, im letzteren Fall unter anderem auch acylierte Sulfamylgruppen,
z. B. Disulfimid- und Carbonylsulfimidgruppen, enthalten. Die erfin dungsgemäss erreichbaren Vorteile sind besonders eindrücklich, wenn man die für das echte Färben von Cellulose gebräuchlichen Reaktivfarbstoffe ver wendet, die mehrere Sulfonsäuregruppen, beispiels weise 2 bis 4 je Farbstoffmolekül, enthalten.
Dem gemäss handelt es sich bei den erfindungsgemäss ver wendbaren Farbstoffen beispielsweise um Nitro- diarylaminsulfonsäure, um metallfreie Mono- und Polyazofarbstoffe, um schwermetallhaltige, beispiels weise chrom- oder kobalthaltige o,o'-Dihydroxy-, o- Hydroxy-o'-carboxy- und o-Hydroxy-o'-amino-mono- und -disazofarbstoffe, um kupferhaltige Formazan- farbstoffe,
um 1-Amino-4-phenylamino- anthrachi- nonfarbstoffe, um Kupferphthalocyanine mit substi tuierten Sulfamylgruppen, die alle vorzugsweise min destens 2 Sulfonsäuregruppen und einen als Anion abspaltbaren, beweglichen Substituenten enthalten.
Als bewegliche Substituenten kommen Reste starker Säuren in erster Linie in Betracht, insbesondere Halogenatome, darunter vorzugsweise Chlor, oder auch Brom oder Fluor, die ihre Beweglichkeit bei spielsweise der Bindung an ss-Kohlenstoffatome in negativ substituierten organischen Resten, an SOS Gruppen im Falle des Fluors, an tertiärem Ring stickstoff benachbarte Kohlenstoffatome von Stick- stoffheterocyclen von aromatischem Charakter, in diesem Fall vorzugsweise 6gliedrige Heterocyclen mit mindestens 2 tertiären Ringstickstoffatomen ver danken.
Als Anion abspaltbare, bewegliche Substi- tuenten kommen ferner beispielsweise der Rest der Schwefelsäure in sulfatierten f-Hydroxyalkylverbin- dungen, z. B. in sulfatierten f-Hydroxyalkylsulfonyl- und -sulfamylgruppen oder der Rest von Hydroxy- arylverbindungen in O-Arylurethangruppen in Be tracht.
Erfindungsgemäss verwendbare Farbstoffe ent halten den als Anion abspaltbaren Substituenten beispielsweise in Form von ss-Chlor- oder ,8=Brom- fettsäureamidgruppen, dann insbesondere ss-Chlor- crotonsäureamid- oder ss-Brompropionsäureamidgrup- pen, und vorzugsweise in Form von Chlor- oder Brom-diazinyl- oder -triazinylaminogruppen,
dann insbesondere Monochlor- oder Dichlor-s.triazinyl- aminogruppen und vorzugsweise Dichlor-pyrimidyl- und insbesondere Trichlor-pyrimidylaminogruppen. Farbstoffe mit einer Trihalogenpyrimidylamino- gruppe, beispielsweise der 2,5,6-Trichlor-4-pyrimi- dylamino-, der 2,6-Dichlor-5 - brom - 4 - pyrimidyl- amino-, der 4,5,
6-Trichlor-2-pyrimidylamino- oder der 5-Brom-4,6-dichlor-2-pyrimidylaminogruppe, die der Azo-, Anthrachinon- oder Phthalocyaninreihe angehören und mindestens 2 Sulfonsäuregruppen ent- halten, werden im erfindungsgemässen Färbeverfah ren bevorzugt.
Erfindungsgemäss erzeugte Wollfärbungen zeich nen sich durch reine, kräftige und gleichmässige Farbtöne und gute Echtheitseigenschaften aus. Sie sind insbesondere bemerkenswert nassecht, beispiels weise wasser-, wasch-, seewasser-, walk- und schweiss echt.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile. Die Temperaturen sind in Celsius graden angegeben.
<I>Beispiel 1</I> 100 Teile Wolle werden in 4000 Teilen einer Färbeflotte gefärbt, die folgende Zusätze enthält: 4 Teile eines Farbstoffes der Formel
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0,75 Teile Kondensationsprodukt aus einem Mol Kokosölfettsäure mit 2 Mol Diäthanolamin, (Beispiel 3 der US-Patentschrift Nr. 2 089 212) und 4 Teile Essigsäure (800/a).
Man bringt das Färbegut bei 45 in die Flotte ein, erhitzt diese innerhalb von 45 Minuten zum Kochen und färbt während 11/2 Stunden bei Koch temperatur. Man erhält eine kräftige, leuchtend grünstichig gelbe Färbung von guter Gleichmässig keit und guter Reibechtheit.
Eine mit der gleichen Menge desselben Farb stoffs, aber ohne Zusatz des Kondensationsproduk- tes von Fettsäuren mit Alkanolaminen erzeugte Fär bung ist viel farbschwächer.
Ein ähnlich günstiges Ergebnis erhält man, wenn man in diesem Beispiel das Kondensationsprodukt aus 2 Mol Kokosölfettsäure mit 3 Mol Äthanol amin gemäss Beispiel 18 der US-Patentschrift Num mer<B>2089212</B> verwendet. Einen etwas rotstichigeren, gelben Farbton er hält man, wenn man bei sonst gleichem Vorgehen, an Stelle des obigen Farbstoffes einen Farbstoff der Formel
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verwendet.
<I>Beispiel 2</I> 100 Teile Wolle werden in 4000 Teilen einer Färbeflotte gefärbt, die folgende Zusätze enthält: 4 Teile eines Farbstoffes der Formel
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0,5 Teile Kondensationsprodukt aus 1 Mol Öl säure mit 2 Mol Diäthanolamin (Beispiel 5 der US- Patentschrift Nr. 2 089 212) und 4 Teile Essigsäure (80"/o.).
Man bringt das Färbegut bei 85 in die Flotte ein, färbt während 10 Minuten bei dieser Tempera- tur, erhitzt das Färbebad innerhalb von 10 Minuten zum Kochen und färbt während 3/4 Stunden bei Kochtemperatur. Man erhält eine kräftige, leuchtend blaustichig rote, gleichmässige und gut reibechte Färbung.
Eine mit der gleichen Menge desselben Farb stoffes, aber ohne Zusatz des Kondensationsproduk tes von Fettsäuren mit Alkanolaminen, erzeugte Fär bung ist wesentlich farbschwächer.
Verwendet man an Stelle des obigen Farbstoffes einen Farbstoff der Formel
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und verfährt im übrigen wie im Beispiel angegeben, so erhält man eine rote Färbung von ebenfalls guten Echtheiten.
<I>Beispiel 3</I> 100 Teile Wolle werden in 4000 Teilen einer Färbeflotte gefärbt, die folgende Zusätze enthält: 4 Teile eines Farbstoffes der Formel
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2 Teile Kondensationsprodukt aus einem Moli Kokosölfettsäure mit 2 Mol Diäthanolamin (Beispiel 3 der US-Patentschrift Nr. 2 089 212) und 4 Teile Essigsäure (80%,).
Man bringt das Färbegut bei 55-60 in die Flotte ein, färbt während 10 Minuten bei dieser Tem- peratur und erhitzt das Färbebad innerhalb von 30 Minuten zum Kochen und färbt während 1-11/2 Stunden bei Kochtemperatur. Man erhält eine kräf tige, leuchtend blaue, gleichmässige und gut reib echte Färbung.
Verwendet man an Stelle des obigen Farbstoffes einen Farbstoff der Formel
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oder einen Farbstoff der Formel
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so erhält man schöne scharlachrote bzw. orange Fär bungen von ebenso guten Echtheiten. Verwendet man in diesem und den vorausgehen den Beispielen das entsprechende Kondensations produkt der Koprafettsäuren mit 2 Mol Diäthanol- amin oder das entsprechende Kondensationsprodukt der Ölsäure mit 2 Mol Diäthanolamin,
an das man noch 4 Mol Äthylenoxyd angelagert hat, so erhält man ebenfalls wertvolle Färbungen von sehr guten Nassechtheiten.
<I>Beispiel 4</I> 100 Teile Wolle werden in 4000 Teilen einer Färbeflotte gefärbt, die folgende Zusätze enthält: 4 Teile eines Farbstoffes der Formel
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(worin Cu-Phtc. den Rest des Kupferphthalocyanins bedeutet).
2 Teile Kondensationsprodukt aus einem Mol Kokosölfettsäure mit 2 Mol Diäthanolamin (Beispiel 3 der US-Patentschrift Nr.<B>2089212)</B> und 4 Teile Essigsäure (801%).
Man bringt das Färbegut bei 55-60 in die Flotte ein, färbt während 10 Minuten bei dieser Tempera tur und erhitzt das Färbebad innerhalb von 30 Mi nuten zum Kochen und färbt während 1-11/2 Stun den bei Kochtemperatur. Man erhält eine kräftige, türkisblaue, gleichmässige und gut reibechte Färbung.
Process for dyeing wool with reactive dyes The present invention relates to a process for dyeing wool with so-called reactive dyes which contain mobile substituents which can be split off as anions, and the wool dyed according to the invention as an industrial product.
The dyeing of wool with water-soluble dyes that contain at least one mobile substituent that can be split off as an anion, with fixation of the dye by an alkaline aftertreatment of the dyeing with ammonia or hexamethylene tetramine, is already known. An alkaline aftertreatment of wool dyeings is undesirable, but in the present case unavoidable if one does not want to accept significant impairment of the authenticity.
Furthermore, from the SVF-Fachorgan 13, 586 (1958) the dyeing of wool with reactive dyes using Neovadin (Neovadin is a registered trademark), which acts as a dyeing aid, which is cationic in an acidic medium, again with an alkaline aftertreatment of the wool dyeing .
Finally, US Pat. No. 2089212 discloses the dyeing of wool with vat dyes in the absence of alkalis using fatty acid-alkanolamine condensation products as dyeing auxiliaries.
It has now been found that, when dyeing wool with reactive dyes, an alkaline aftertreatment can be dispensed with without a significant reduction in the fastness properties, if certain auxiliaries are added to the dye liquor.
The superiority of the process according to the invention, which is explained in more detail in the following, over the process using Neovadin is shown in the fact that it provides wool dyes which are distinguished by better perspiration fastness.
The fiction, contemporary process for dyeing wool with anionic, water-soluble reactive dyes containing movable substituents that can be split off as anions, by heating the wool in aqueous solutions of these dyes is characterized in that the solutions contain such fatty acid-alkanolamine condensation products ,
how they can be obtained by heating 1 mole of fatty acids containing at least 8 carbon atoms with 1 to 3 moles of lower alkanolamines with elimination of approximately 1 mole of water per mole of alkanolamine, these starting materials being chosen so that a total of at least 3 alkanols per fatty acid molecule in the alkanolamines - groups are present or addition products of 1,
2 alkylene oxide to such condensation products contain.
The condensation products or their addition products with 1,2-alkylene oxide used according to the invention have an oily or waxy consistency; they are water-soluble or easily water-dispersible substances which have a high dispersing or hydrotropic effect on the dye in the dye liquor.
These products, which are derived from higher fatty acids on the one hand and lower alkanolamines on the other hand, and are optionally also reacted with 1,2-alkylene oxide, are due to the diverse reaction possibilities of the components mentioned (formation of, for example, ester, amide - and ether groups) are complex mixtures, the composition of which cannot be precisely specified, especially if the starting components are mixtures.
The complex mixtures can therefore only be characterized in terms of their composition by specifying the starting components and their molar ratios and the degree of condensation.
The substances described in US Pat. No. 2089212 are primarily used as condensation products of fatty acids having at least 8 carbon atoms with their alkanolamines. In the preferred embodiment, they are produced by heating 1 mole of the fatty acids with about 2 moles of diethanolamine until about 2 moles of water are split off. The commercial mixtures designated as copra fatty acids are primarily suitable as fatty acids.
They consist predominantly of lauric acid and also contain, in varying proportions, the fatty acids with 8, 10 and 14 carbon atoms. In principle, you can also use the condensation products of higher fatty acids, such as myristic acid, palmitic acid, oleic acid, with lower alkanolamines, provided that the condensation is carried out so that good dispersing effect of the condensation products in water is achieved.
The diethanolamine of the American patent mentioned can be wholly or partially replaced by other lower alkanolamines, for example by triethanolamine, monoethanolamine, di-2-propanolamine, di-3-propanolamine. When using trialkanolamines and lower fatty acids with 8 to 12 carbon atoms, the molar ratio 1:
1 and splitting off of 1 mole of water, a sufficient dispersing effect in the dye liquor and the leveling and color-intensifying effect of the condensation product. In general, however, it is advantageous if a multiple of the stoichiometric amount, preferably twice the amount, of alkanolamine is used. It is advantageous if there is the possibility of acid amide formation, that is, if at least one mole of the alkanolamine used still contains hydrogen bonded to the nitrogen.
In principle, the condensation must be driven so far by heating that the condensation products contain no or only very small proportions of alkanolamine soaps of fatty acids. The condensation products used according to the invention represent complex mixtures of fatty acid aminoalkanol esters and fatty acid alkanolamides, some of which also have nitrogen atoms linked by alkylene bridges.
They have a pronounced color-transferring effect in wool dyeing.
If necessary, α, ß-alkylene oxide, for example 1 to 4 mol of ethylene oxide, can also be added to such condensation products in order to increase the water solubility. The condensation product of the copra fatty acids with 2 moles of diethanolamine, which is produced with the elimination of approximately 1.5 to 2 moles of water, is preferred. The content of such condensation products to be used in accordance with the invention in the dye liquor is expediently 0.1 to 1.0 g per liter of dye liquor.
The dye liquor can also contain the auxiliaries customary in wool dyeing, for example sodium sulfate, ammonium sulfate and, or dilute acids. The water-soluble anionic reactive dyes which can be used according to the invention can belong to a wide variety of dye classes.
They are used in the form of their water-soluble salts, in particular as alkali or ammonium salts. Advantageously, these are the classes of nitro, azo, anthraquinone and phthalocyanine dyes which are distinguished by their stability. As water-solubilizing, acidic, salt-forming groups, they primarily contain sulfonic acid groups and, if appropriate, carboxyl groups. You can also use sulfamyl groups, in the latter case including acylated sulfamyl groups,
z. B. disulfimide and carbonyl sulfimide groups contain. The advantages that can be achieved in accordance with the invention are particularly impressive if the reactive dyes customary for genuine cellulose dyeing are used which contain several sulfonic acid groups, for example 2 to 4 per dye molecule.
Accordingly, the dyes which can be used according to the invention are, for example, nitro-diarylamine sulfonic acid, metal-free mono- and polyazo dyes, heavy metal-containing, for example chromium or cobalt-containing o, o'-dihydroxy, o-hydroxy-o'-carboxy and o-hydroxy-o'-amino-mono- and -disazo dyes, to copper-containing formazan dyes,
around 1-amino-4-phenylamino anthraquinone dyes, around copper phthalocyanines with substituted sulfamyl groups, all of which preferably contain at least 2 sulfonic acid groups and a mobile substituent which can be split off as an anion.
As mobile substituents, radicals of strong acids come primarily into consideration, in particular halogen atoms, including preferably chlorine, or bromine or fluorine, which increase their mobility in the case of, for example, bonding to β-carbon atoms in negatively substituted organic radicals, to SOS groups in the case of fluorine , on the tertiary ring nitrogen adjacent carbon atoms of nitrogen heterocycles of aromatic character, in this case preferably 6-membered heterocycles with at least 2 tertiary ring nitrogen atoms.
Mobile substituents which can be split off, for example, also come from the remainder of sulfuric acid in sulfated p-hydroxyalkyl compounds, e.g. B. in sulfated f-hydroxyalkylsulfonyl and sulfamyl groups or the remainder of hydroxy aryl compounds in O-aryl urethane groups in Be tracht.
Dyes which can be used according to the invention contain the substituents which can be split off as anions, for example in the form of β-chloro or 8 = bromine fatty acid amide groups, then in particular β-chlorocrotonic acid amide or β-bromopropionic acid amide groups, and preferably in the form of chlorine or bromine diazinyl or triazinylamino groups,
then in particular monochloro or dichloro-s.triazinylamino groups and preferably dichloro-pyrimidyl and especially trichloro-pyrimidylamino groups. Dyes with a trihalopyrimidylamino group, for example the 2,5,6-trichloro-4-pyrimidylamino-, the 2,6-dichloro-5 - bromo - 4 - pyrimidylamino-, the 4,5,
6-Trichloro-2-pyrimidylamino or the 5-bromo-4,6-dichloro-2-pyrimidylamino group, which belong to the azo, anthraquinone or phthalocyanine series and contain at least 2 sulfonic acid groups, are preferred in the dyeing process according to the invention.
Wool dyeings produced according to the invention are characterized by pure, strong and uniform color tones and good fastness properties. In particular, they are remarkably wet-fast, for example water-, washing-, seawater-, walk- and sweat-fast.
In the following examples, the parts mean parts by weight. The temperatures are given in degrees Celsius.
<I> Example 1 </I> 100 parts of wool are dyed in 4000 parts of a dye liquor which contains the following additives: 4 parts of a dye of the formula
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0.75 part of condensation product of one mole of coconut oil fatty acid with 2 moles of diethanolamine (Example 3 of US Pat. No. 2,089,212) and 4 parts of acetic acid (800 / a).
The material to be dyed is introduced into the liquor at 45, heated to boiling within 45 minutes and dyed for 11/2 hours at boiling temperature. A strong, bright greenish yellow dyeing of good uniformity and good rub fastness is obtained.
A dye produced with the same amount of the same dye but without the addition of the condensation product of fatty acids with alkanolamines is much weaker in color.
A similarly favorable result is obtained if, in this example, the condensation product of 2 moles of coconut oil fatty acid with 3 moles of ethanolamine according to Example 18 of US Pat. No. 2089212 is used. A yellow shade with a slightly more reddish tinge is obtained if, with otherwise the same procedure, instead of the above dye, a dye of the formula is used
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used.
<I> Example 2 </I> 100 parts of wool are dyed in 4000 parts of a dye liquor which contains the following additives: 4 parts of a dye of the formula
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0.5 part of condensation product of 1 mole of oleic acid with 2 moles of diethanolamine (Example 5 of US Pat. No. 2,089,212) and 4 parts of acetic acid (80 "/ o.).
The material to be dyed is introduced into the liquor at 85, dyed at this temperature for 10 minutes, the dyebath is heated to the boil over 10 minutes and dyed at the boiling temperature for 3/4 hours. A strong, bright blue-tinged red, uniform and well-rubfast coloring is obtained.
A dye produced with the same amount of the same dye, but without the addition of the condensation product of fatty acids with alkanolamines, is much weaker in color.
If a dye of the formula is used instead of the above dye
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and if the rest of the procedure is as indicated in the example, a red dyeing with likewise good fastness properties is obtained.
<I> Example 3 </I> 100 parts of wool are dyed in 4000 parts of a dye liquor which contains the following additives: 4 parts of a dye of the formula
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2 parts of the condensation product of a mole of coconut oil fatty acid with 2 moles of diethanolamine (Example 3 of US Pat. No. 2,089,212) and 4 parts of acetic acid (80%).
The material to be dyed is introduced into the liquor at 55-60, dyed at this temperature for 10 minutes and the dyebath is heated to the boil over 30 minutes and dyed at the boiling temperature for 1-11 / 2 hours. A strong, bright blue, uniform and well rub-fast dyeing is obtained.
If a dye of the formula is used instead of the above dye
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or a dye of the formula
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beautiful scarlet or orange dyeings of equally good fastness properties are obtained in this way. If the corresponding condensation product of copra fatty acids with 2 mol of diethanolamine or the corresponding condensation product of oleic acid with 2 mol of diethanolamine is used in this and the preceding examples,
to which one has added 4 moles of ethylene oxide, valuable dyeings with very good wet fastness properties are also obtained.
<I> Example 4 </I> 100 parts of wool are dyed in 4000 parts of a dye liquor which contains the following additives: 4 parts of a dye of the formula
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(where Cu-Phtc. means the remainder of the copper phthalocyanine).
2 parts of condensation product of one mole of coconut oil fatty acid with 2 moles of diethanolamine (Example 3 of US Pat. No. 2089212) and 4 parts of acetic acid (801%).
The dyed material is brought into the liquor at 55-60, dyed for 10 minutes at this tempera ture and the dyebath is heated to boiling within 30 minutes and dyed for 1-11 / 2 hours at boiling temperature. A strong, turquoise-blue, uniform and well-rubfast dyeing is obtained.