Elektrischer Oszillator mit wenigstens einem Transistor Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektri schen Oszillator, das heisst, ein Gerät zur Umwand lung von Gleichstrom in einen Wechselstrom, von dem vor allem die Frequenz interessiert. Die Ent wicklung solcher Oszillatoren ist eine der häufigsten. Aufgaben der elektronischen Nachrichtentechnik und dementsprechend sind viele Lösungen bekanntgewor den.
Trotzdem besteht nach wie vor ein grosses Inter esse für verbesserte Oszillatoren, weil einerseits die Anforderungen an die Frequenzstabilität steigen und anderseits beim Ersatz von Elektronenröhren durch Transistoren sich die bisher gebräuchlichen Schal tungen nicht mehr als die günstigsten erweisen.
Die bisherige Theorie über derartige Oszillatoren zur Erzeugung eines möglichst rein sinusförmigen Wechselstromes setzte ein streng lineares Verhalten der verwendeten Schaltelemente voraus, was in den bisher bekannten Schaltungen mehr oder weniger gut angenähert wurde. Nur zur Stabilisierung der Schwingungsamplitude musste man schon bisher min destens ein nichtlineares Schaltelement verwenden.
Man konnte jedoch dessen Einfluss auf die frequenz- bestimmenden Elemente des Oszillators derart klein halten, dass die Anwesenheit einer Nichtlinearität zur Begrenzung der Schwingungserregung vernachlässig- bar wurde. Bei vielen bekannten Schaltungen ist z. B. dieses nichtlineare Schaltelement nur für lang fristige Betrachtungen nichtlinear, kurzfristig ist es zu träge, um die Dauer der einzelnen Schwingungen beeinflussen zu können. Es sorgt nur dafür, dass das bezüglich der erzeugten Schwingungsleistung labile Verhalten des der linearen Theorie entsprechenden Oszillators stabil wird.
Im Gegensatz zu dieser stetigen Betriebsart der aktiven Schaltelemente, bei der im verwendeten Be triebsbereich im wesentlichen die gesteuerten Grössen linear von den steuernden abhängig sind, ist es in der Impulstechnik ein seit langem bekanntes Prinzip, die aktiven Schaltelemente, wie beispielsweise Elek tronenröhren oder Transistoren, nur als Schalter zu verwenden und von der Möglichkeit, einer konti nuierlich aussteuerbaren Widerstandsänderung gar nicht Gebrauch zu machen. Die Aussteuerung nimmt dann immer einen von zwei bestimmten Werten an,. und der Übergang dazwischen wird möglichst kurz gehalten. Ein wesentlicher Vorteil dieser Betriebsart liegt darin, dass die beiden Aussteuerungszustände so gewählt werden können, dass störende Einflüsse, wie Alterung und Temperaturschwankungen, keine Rolle mehr spielen.
Besonders bei der Verwendung von Transistoren lässt sich ein Kurzschlusszustand er reichen, dessen restliche Impedanz so klein gegen über dem Lastwiderstand ist, dass durch Stör einflüsse bedingte Änderungen dieser Kurzschluss- aussteuerung praktisch wirkungslos sind. Ebenso lassen sich Röhren und Transistoren so weit sperren, dass der restliche Leitwert vernachlässigbar klein ge genüber der Last ist. Weitere Vorteile dieser Be triebsart hängen mit dem Umstand zusammen, dass sich die Schaltelemente viel weniger erwärmen und so grössere Leistungen mit besserem Wirkungsgrad verarbeiten können.
Aus diesem Grundkonzept heraus sind in der Impulstechnik verschiedene Schaltungen zür Erzeu gung von periodisch sich folgenden Impulsen be kanntgeworden. Sie enthalten jedoch, im Gegensatz zu den klassischen Normalfrequenzoszillatoren, nicht einen frei schwingenden und unter den günstigsten Bedingungen entdämpften Schwingungskreis als frequenzbestimmendes Element, sondern beruhen auf einem einfachen Entladungsvorgang. Die bisher bekannten Impulsgeneratoren erreichen daher auch nicht die hohe Frequenzstabilität der besten Normal frequenzoszillatoren.
Der elektrische Oszillator gemäss der Erfindung enthält mindestens einen Transistor, einen frequenz- bestimmenden Schwingungskreis und eine in dem vom Transistor gesteuerten Ausgangsstromkreis lie gende elektrische Energiequelle, welche über den Transistor Energie an den Schwingungskreis liefern kann.
Das Neue des Oszillators besteht im wesent lichen darin, dass im Steuerstromkreis des Transistors ein elektrisches Schaltungselement mit einer Kenn linie mit Sättigungscharakter von praktisch recht winkligem Verlauf liegt, zwischen welchem Schal tungselement und dem Schwingungskreis eine solche Kopplung vorhanden ist, dass das Schaltungselement durch die Schwingungen des Schwingungskreises sättigbar ist, damit der Transistor jeweils nur wäh rend der verhältnismässig kurzen Zeitdauer der Um polarisierung des Schaltungselementes vom einen Sättigungswert zum andern leitend wird und Energie an den Schwingungskreis überträgt, sonst aber sperrt.
Zweckmässigerweise können zwei Transistoren vorhanden sein und im Gegentakt arbeiten, derart, dass jeweils bei der Umpolarisierung des Schaltungs elementes im einen Sinn der erste und bei der Um polarisierung im andern Sinn der zweite Transistor elektrische Energie an den Schwingungskreis über trägt.
In der beigefügten Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt die Schaltung des einfachsten Aus führungsbeispiels mit nur einem Transistor.
Fig. 2 bis 5 stellen je die Schaltung eines Oszilla- tors mit zwei im Gegentakt arbeitenden Transistoren dar.
Der in Fig. 1 dargestellte Oszillator weist einen einzigen Transistor 10 auf, in dessen Ausgangsstrom kreis ein elektrischer Parallelschwingungskreis liegt, der aus zwei in Reihe miteinander geschalteten Spu- lenwicklungen 11 und 12 sowie einem Kondensator 13 besteht.
Der Schwingungskreis 11, 12, 13 dient als frequenzbestimmendes Schwingungsgebilde des Oszillators. Während die eine Wicklung 11 einen magnetischen Kern 14 mit im benutzten Arbeits bereich linearer Magnetisierungskurve enthält, ist die andere Wicklung 12 auf einem Kern 15 mit praktisch rechtwinklig verlaufender Magnetisierungs- kurve angeordnet, das heisst auf einem Kern, der durch den Schwingstrom des Schwingungskreises 11, 12, 13 sättigbar ist. Ebenfalls im Ausgangsstrom kreis des 'Transistors 10 liegt eine elektrische Ener giequelle 16, z.
B. eine Batterie. Anstelle einer Bat terie könnte aber ebensogut ein mit einem Gleich richter versehenes Gerät zum Anschluss an ein Wechselstromnetz vorhanden sein. Im Steuerstrom kreis des Transistors 10 befindet sich eine Induk tionswicklung 17, die auf dem sättigbaren Kern 15 angeordnet und mit der Wicklung 12 praktisch nur über diesen Kern 15 gekoppelt ist. Die Polarität der Wicklung 17 ist derart, dass über die Wicklungen 12 und 17 eine positive Rückkopplung vom Aus gangsstromkreis des Transistors 10 zu dessen Steuer stromkreis eintritt.
Die beschriebene Schaltung unterscheidet sich von bekannten Selbsterregerschaltungen im wesent lichen durch den sättigbaren Kern 15, welcher die Rückkopplung zwischen der Induktionswicklung 17 und der als Rückkopplungswicklung dienenden Schwingspulenwicklung 12 gewährleistet und das Arbeiten des Transistors 10 als Schalter ermöglicht.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Oszillators ist kurz wie folgt: Wenn der Oszillator schwingt, so pendelt im Schwingungskreis 11, 12, 13 ein gewis ser Energieinhalt ständig zwischen zwei Energie formen hin und her, nämlich der elektrostatischen und der elektromagnetischen (analog der potentiellen und der kinetischen Energie eines mechanischen Schwingungsgebildes). Während des grössten zeit lichen Anteiles der positiven und der negativen Halb welle des Stromes durch die Wicklung 12 ist der Kern 15 in der einen bzw. der andern Richtung ge sättigt, so dass während dieser Zeitspanne der ma gnetische Fluss im Kern 15 sich praktisch nicht än dert und auf dem Sättigungswert bleibt.
In der Wick lung 17 wird während dieser Zeitdauer auch keine Spannung induziert, weshalb der Transistor 10 ge sperrt ist, das heisst, im Ausgangsstromkreis einen verhältnismässig grossen elektrischen Widerstand dar stellt. Die Batterie 16 ist demzufolge praktisch ein polig vom Schwingungskreis 11, 12, 13 abgeschaltet, welcher daher nicht gedämpft wird. Im Augenblick des Nulldurchganges des Stromes in der Wicklung 12 des Schwingungskreises wird jedoch der Kern 15 von dem einen Sättigungswert des magnetischen Flusses zum andern ummagnetisiert, was in einer im Vergleich zur Schwingungsperiode kurzen Zeitdauer erfolgt. Während dieser Ummagnetisierung wird in der Wicklung 17 ein Spannungsimpuls induziert, der - je nach seiner Polarität - entweder den Tran sistor 10 nicht beeinflusst oder aber kurzzeitig lei tend macht.
Im letzteren Fall stellt der Transistor 10 im Ausgangsstromkreis einen verhältnismässig kleinen elektrischen Widerstand dar, über welchen die Batterie 16 parallel zum Kondensator 13 des Schwingungskreises geschaltet wird, so dass die elek trische Ladung des Kondensators 13 wieder ergänzt wird. Sofort nach der Ummagnetisierung des Kernes 15 wird die Batterie 16 mittels des Transistors 10 wieder vom Schwingungskreis abgeschaltet, wodurch eine freie und praktisch nur durch die Verluste des Schwingungskreises gedämpfte Schwingung in letz terem möglich ist.
Nach jeder Schwingungsperiode wiederholen sich die beschriebenen Vorgänge, so dass praktisch ungedämpfte Schwingungen erzeugt wer den, deren Amplitude sich automatisch auf den Wert der Spannung der Batterie 16 einreguliert.
Das in Fig.2 dargestellte Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes unterscheidet sich vom beschriebenen hauptsächlich dadurch, dass zwei Transistoren 10 und 20 in Gegentaktschaltung vor handen sind. Die Schwingspule des Schwingungs kreises besteht jetzt aus drei Wicklungen 11, 21 und 112, deren letztere eine Mittelanzapfung besitzt und auf dem sättigbaren Kern 15 angeordnet ist. Die beiden andern Wicklungen 11 und 21 sind auf einem Kern 14 mit linearer Magnetisierungskurve angeordnet. In den Steuerstromkreisen der beiden Transistoren 10 und 20 liegen Induktionswicklungen 17 bzw. 27, welche ebenfalls auf dem sättigbaren Kern 15 aufgewickelt sind.
Die als Energiequelle dienende Batterie 16 ist für beide Transistoren ge meinsam.
Die bisher beschriebene Schaltung gemäss Fig. 2 arbeitet analog wie diejenige nach Fig. 1, mit dem einzigen Unterschied, dass nicht nur nach jeder vollen Schwingungsperiode, sondern nach jeder halben Periode Energie aus der Batterie 16 an den Schwingungskreis 11, 112, 21, 13 nachgeliefert wird. Während des grössten zeitlichen Teils der Schwin gungsperiode sind beide Transistoren 10 und 21 ge sperrt, das heisst, sie stellen verhältnismässig hohe elektrische Widerstände dar.
Beim Ummagnetisie- ren des Kernes 15 vom einen Sättigungswert des magnetischen Flusses zu dem andern wird vorüber gehend und kurzzeitig der Transistor 10 leitend, um den positiven Pol der Batterie mit dem einen Ende des Schwingungskreises zu verbinden, während beim Ummagnetisieren des Kernes 15 in umgekehrtem Sinn der Transistor 20 vorübergehend und kurzzeitig leitend wird, um dadurch den positiven Pol der Batterie 16 mit dem andern Ende des Schwingungs kreises zu verbinden.
Gemäss Fig. 2 ist parallel zum Kondensator 13 des Schwingungskreises noch ein elektromechanisches Schwingungsgebilde 30 angeschlossen, das in schema tischer Weise durch sein elektrisches Ersatzschema dargestellt ist, welches eine Spule 31 und einen Kondensator 32 in Parallelschaltung aufweist. Der artige Schwingungsgebilde 30 sind an sich für Oszil- latoren bekannt und dienen zur Erhöhung der Stabilität der Schwingungsfrequenz, wie das z. B. bei einem Quarzoszillator oder einem Stimmgabel oszillator der Fall ist.
Selbstverständlich wäre es möglich, auch beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 ein solches elektromechanisches Schwingungs gebilde 30 an den rein elektrischen Schwingungs kreis anzuschliessen, um die Frequenzstabilität des Oszillators noch zu erhöhen. Dasselbe gilt für die noch zu beschreibenden, übrigen Ausführungs beispiele.
Der in Fig. 3 dargestellte Oszillator unterschei det sich von demjenigen gemäss Fig. 2 einmal durch Weglassen des elektromechanischen Schwingungs gebildes 30. Ferner sind im Schwingungskreis noch zwei zusätzliche Wicklungen 35 und 36 enthalten, deren eine auf dem sättigbaren Kern 15 und deren andere auf dem Kern 14 mit linearer Magnetisie- rungskurve angeordnet ist.
Beide Wicklungen 35 und 36 liegen in Reihe miteinander und mit dem Kon- densator 13 des Schwingungskreises, damit sie nicht nur vom Schwingstrom, sondern auch von dem zur Energienachlieferung an den Kondensator 13 durch den jeweils leitenden Transistor 10 bzw. 20 durch flossen werden. Die Wicklung 36 ist über den Kern 14 mit den Wicklungen 11 und 21 des Schwingungs kreises magnetisch gekoppelt, während die Wicklung 35 praktisch nur über den sättigbaren Kern 15 mit den Induktionswicklungen 17 und 27 gekoppelt ist. Die beiden zusätzlichen Wicklungen 35 und 36 ermöglichen in der beschriebenen Schaltung eine Impedanztransformation zur Anpassung zwischen der Belastungsimpedanz der Transistoren 10 und 20 und der Schwingungsimpedanz des Schwingungs kreises.
Bei geeigneten Windungszahlen und entspre chendem Windungssinn der Wicklungen 35 und 36 kann die Schwingungsimpedanz des Schwingungs kreises unabhängig von der Belastungsimpedanz der Transistoren optimal dimensioniert werden.
Macht man das Verhältnis der Windungszahl der Wicklung 36 zu den Windungszahlen der Wicklungen 11 und 21 grösser oder kleiner als das Verhältnis der Win- dungszahl der Wicklung 35 zur Windungszahl der Wicklung 112, so ergibt sich zudem eine positive oder eine negative Rückkopplung zwischen dem Ausgangsstromkreis der Transistoren 10 und 20 und deren Steuerstromkreisen.
Im Gegensatz zu der mit Bezug auf Fig. 1 erwähnten, dem ganzen Schwin gungsvorgang zugrunde liegenden Rückkopplung mittels der Wicklung 12 wirkt die durch die Wick lungen 35 und 36 erzeugte Rückkopplung momen tan, indem der zur Energienachlieferung an den Kondensator 13 durch den im Augenblick wirk samen Transistor fliessende Strom auch durch die Wicklungen 35 und 36 fliesst und dadurch teils direkt, teils zufolge Induktion in den Wicklungen 11 und 21 und über die Wicklung 112 auf den sättigbaren Kern 15 einwirkt, der über die Induktionswicklung 17 bzw. 27 den Steuerstromkreis des gerade wirksamen Transistors 10 bzw. 20 beeinflusst.
Im übrigen ist die Wirkungsweise des Oszillators nach Fig. 3 gleich wie mit Bezug auf Fig. 2 beschrie ben wordlen ist.
Im einen Extremfall kann die Windungszahl der Wicklung 35 Null sein. Dann ruft der zum Nach laden des Kondensators 13 durch die Wicklung 36 fliessende Strom jeweils in den Wicklungen 11 und 21 eine Induktion hervor, welche über die Wick lung 112 auf den Kern 15 einwirkt und eine momen tane positive Rückkopplung des arbeitenden Tran sistors hervorruft, sofern die Wicklungen 11,21 und 36 gleichen Windungssinn haben. Im andern Extrem fall kann die Windungszahl der Wicklung 36 Null sein.
Um jetzt wieder eine positive momentane Rück kopplung durch den zum Nachladen des Kondensa- tors 13 dienenden Strom zu erreichen, muss der Win- dungssinn der Wicklung 35 demjenigen der Wicklung 112 entgegengesetzt sein. In den beiden genannten Extremfällen können die Impedanztransformation und der Grad der Rückkopplung nicht mehr unab hängig voneinander gewählt werden.
Beim Ausführungsbeispiel des Oszillators gemäss Fig. 4 sind wieder zwei Transistoren 10 und 120 vor handen, die im Gegentakt arbeiten. Die Steuerstrom kreise dieser Transistoren erhalten eine gemeinsame Induktionswicklung 17, welche auf dem sättigbaren Kern 15 angeordnet ist. Um dennoch das Funktio nieren der Transistoren im Gegentakt zu ermög lichen, sind dieselben komplementär, das heisst, der Transistor 10 ist ein pnp-Transistor, während der andere 120 ein npn-Transistor ist. Daraus ergibt sich dann die Notwendigkeit von zwei Energiequellen, z. B.
Batterien 16 und 26, deren eine im Ausgangs stromkreis des Transistors 10 und deren andere im Ausgangsstromkreis des Transistors 120 liegt. Der Schwingungskreis besteht aus dem Kondensator 13, einer auf dem sättigbaren Kern 15 angeordneten Rückkopplungswicklung 12 und einer zweiten Wick lung 38 auf dem Kern 14 mit linearer Magnetisie- rungskurve. Die Wicklung 38 ist mit einer Anzapfung versehen. Der in Reihe mit dem Kondensator 13 lie gende Teil der Wicklung 38 wirkt gleich wie die Wicklung 36 des vorher beschriebenen Beispiels.
Durch Veränderung der Stelle der Anzapfung an der Wicklung 38 lassen sich analoge Wirkungen be züglich der Impedanztransformation und Rückkopp lung erreichen wie mit Bezug auf die Wicklung 36 in Fig. 3 beschrieben worden ist, wobei allerdings der Rückkopplungsgrad und die Impedanztransformation nicht mehr unabhängig voneinander gewählt werden können. Die Wirkungsweise des beschriebenen Oszil- lators ist im übrigen gleich wie bei den Ausführungs beispielen nach Fig. 2 und 3.
Während bei allen bisher beschriebenen Oszilla- toren die Kopplung zwischen dem Schwingungskreis und dem sättigbaren Kern 15 auf elektrische Weise mit Hilfe mindestens einer vom Schwingstrom durch- flossenen Rückkopplungswicklung gewährleistet wird, ist diese Kopplung beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 auf magnetische Weise bewerkstelligt.
Der Schwingungskreis weist einen Kondensator 13 und eine Spule 39 mit Mittelanzapfung auf, da auch bei diesem Oszillator zwei Transistoren 10 und 20 in Gegentaktschaltung vorhanden sind. Die Wick lung 39 befindet sich auf einem Kern 14 mit linearer Magnetisierungskurve und einem Luftspalt 40, in welchem praktisch die ganze magnetische Spannung konzentriert ist. Der Luftspalt 40 ist' durch einen sättigbaren Kern 15 überbrückt, auf welchem eine Induktionswicklung 117 mit Mittelanzapfung vor handen ist. Die beiden Hälften der Wicklung 117 liegen in den Steuerstromkreisen der beiden Tran sistoren 10 und 20.
Eine als Energiequelle dienende Batterie 16 ist zwischen die Mittelanzapfungen der Wicklungen 39 und 117 eingeschaltet.
Die Wirkungsweise des Oszillators nach Fig.5 ist wie folgt: Wenn der Oszillator schwingt, herrscht im Kern 14 ein magnetischer Wechselfluss, der teils den Luftspalt 40 durchsetzt und teils im Kern 15 verläuft und denselben sättigt. Für die in der Wick lung<B>117</B> auftretende Spannung ist nur der durch den Kern 15 fliessende Anteil des magnetischen Flusses massgebend. Solange der Kern 15 jeweils in der einen oder andern magnetischen Polarität gesät tigt ist, ändert sich der magnetische Fluss durch die Wicklung 117 praktisch nicht und wird auch keine Spannung in dieser Wicklung induziert.
Die Tran sistoren 10 und 20 sind dann gesperrt, das heisst, sie stellen in ihrem Ausgangsstromkreis verhältnismässig hohe Widerstände dar, die den Schwingungskreis praktisch nicht dämpfen. Im Augenblick der Um magnetisierung des Kernes 15, das ist, wenn der Strom in der Schwingspule 39 jeweils den Nullpunkt durchläuft, wird in der Wicklung 117 eine Span nung induziert, die je nach ihrer Polarität und ent sprechend dem Sinn der Ummagnetisierung den einen oder den andern Transistor 10 bzw. 20 kurz zeitig und vorübergehend leitend werden lässt. Da durch wird die Batterie 16 dann an die eine oder andere Hälfte der Spule 39 angelegt, so dass Energie an den Schwingungskreis nachgeliefert wird.
Der Anteil des durch den sättigbaren Kern 15 fliessenden magnetischen Flusses ist beträchtlich kleiner als der den Luftspalt 40 durchsetzenden Anteil des magne tischen Flusses. Innerhalb der Schwingspule 39 ist der magnetische Fluss daher praktisch gleichwohl sinusförmig, so dass die Schwingung des Oszillators praktisch keine Verzerrung erleidet.
Bei allen beschriebenen Ausführungsbeispielen arbeiten die Transistoren 10, 20 bzw. 120 als Schal ter, die die Energiequellen 16 bzw. 26 entweder vom Schwingungsgebilde abschalten oder mit dem selben verbinden. Da die Transistoren nur zwischen ihrem geöffneten und gesperrten Zustand umge steuert werden müssen, spielen in üblichem Rahmen auftretende Änderungen der Temperatur der Tran sistoren und der Spannung der Energiequellen prak tisch keine Rolle hinsichtlich der Arbeitsweise der Oszillatoren. Die Stabilität der Schwingungsfrequenz wird aus diesen Gründen durch die Transistoren praktisch nicht beeinflusst und ist nur durch die zeit liche Konstanz der frequenzbestimmenden Schwing kreiselemente,
beispielsweise des Kondensators und der Spulen des Schwingungskreises, gegeben. Die be schriebenen Oszillatoren haben daher eine beträcht lich höhere Frequenzstabilität als andere Oszillato- ren, insbesondere solche mit Transistoren. Ein wei terer Vorteil liegt darin, dass der Wirkungsgrad ein Mehrfaches desjenigen linearer Schaltungen beträgt, und bei ausgeführten Oszillatoren über<B>900/9</B> betra gen hat.
Nach einem bekannten Lehrsatz der Elektro technik kann zu jeder elektrischen Schaltung eine duale angegeben werden, die in gewissen Fällen allerdings nicht realisierbar ist. Bei dualen Schal tungen sind Ströme und Spannungen vertauscht. Den Schaltungen charakteristische Eigenschaften, wie z. B. die Frequenzstabilität der hier beschriebenen Oszillatoren, bleiben beim übergang zu den dualen. Schaltungen erhalten. Zu jeder der dargestellten und beschriebenen Oszillatorschaltungen lässt sich nach den Rezepten der Lehrbücher der theoretischen. Elektrotechnik eine duale Schaltung angeben, die auch realisierbar ist.
Anstelle des sättigbaren Kerns 15 mit der Induktionswicklung 17, 27 bzw. 117 tritt dann ein elektrischer Kondensator mit ferro- elektrischem Dielektrikum und ebenfalls einer Kenn linie mit Sättigungscharakter von praktisch recht winkligem Verlauf, das heisst einem Dielektrikum, das den gleichen Zusammenhang zwischen Verschie- bungsfluss und elektrischer Feldstärke zeigt, wie ihn der Kern 15 zwischen dem magnetischen Induktions- fluss und der magnetischen Feldstärke aufweist.
Als Beispiel eines solchen Dielektrikums kann Barium- titanat genannt werden.
Wesentlich ist, dass irgendein elektrisches Schal tungselement mit einer Kennlinie mit Sättigungs- charakter von praktisch rechtwinkligem Verlauf im Steuerstromkreis des Transistors bzw. der Tran sistoren liegt, und dass zwischen diesem Schaltungs element und dem Schwingungskreis des Oszillators eine Kopplung vorhanden ist, durch welche das Schaltungselement mittels der Schwingungsenergie des Schwingungsgebildes über den Knick der Kennlinie hinaus sättigbar ist, so dass der Transistor jeweils nur während der verhältnismässig kurzen Zeitdauer der Umpolarisierung des Schaltungselementes vom einen Sättigungswert zum anndern leitend wird und Energie an den Schwingungskreis überträgt,
sonst aber sperrt. Die gewünschte Kennlinie kann auch rein elektronisch, z. B. mit Hilfe von Dioden, erzeugt werden.