Zum Aufsaugen von Flüssigkeiten bestimmtes Erzeugnis, insbesondere Binde oder Tampon
Die vorliegende Erfindung betrifft ein xum Aufsaugen von Flüssigkeiten bestimmtes Erzeugnis, das zum Beispiel in der Chirurgie, für die Zahnbehandlung und für hygienische Zweeke verwendet werden kann, zum Beispiel eine Bandage, einen chirurgischen Verband, eine Rollbinde, eine Kompresse und derglei ehen, insbesondere eine Binde oder ein Tampon.
Zweek der Erfindung ist, solchen Ar tikeln die Fähigkeit zu verleihen, einer Flüs sigkeit oder einem Medium, zum Beispiel Blut, welches von dem Artikel absorbiert ist, eine Wasserstoffionenkonzentration zu erteilen, die die Entwieklung und das Wachstum von Mikroorganismen, zum Beispiel Bakterien, in der Flüssigkeit oder dem Medium ungünstig beeinflusst.
Die Erfindung gründet sich auf die schon früher beobaehtete Tatsache, dass viele Bakterien in einer Flüssigkeit nicht wachsen, die einen pH-Wert unterhalb 5 aufweist, und dass, mit wenigen Ausnahmen, keine pathogenen Bakterien in einem Medium wachsen oder lebensfähig bleiben können, das einen jj-Wert von 3 aufweist. Bei Aufrechterhal- tung einer Wasserstoffionenkonzentration zwi schen pjj 2, 5 und 5 in dem Medium ist es in folgedessen möglich, bei einer grossen Anzahl von Bakterien Wachstum und Vermehrung zu verhindern.
Für den Fall von Erzeugnissen der obgenannten Art ist es indessen nicht xweekmässig, eine ungepufferte Säure zu verwenden, da basische Produkte, Serum, Eiter und dergleichen, die durch den bakteriellen Stoffwechsel gebildet worden sind, die Säure neutralisieren und die Wasserstoffionenkonzentration schnell erniedrigen, so dass sie zu gering wird, um das Bakterienwachstum hintanzuhalten.
Es ist also bei Erzeugnissen der in Betracht stehenden Art von grosser Wichtigkeit, dass sie Substanzen enthalten, die den pH-Wert innerhalb des in Frage stehenden Bereiches zu halten vermögen. Gemäss der Erfindung enthält deshalb das genannte Erzeugnis einen Puffer, der imstande ist, der aufgesaugten Flüssigkeit einen pH-Wert zwischen 2, 5 und 5 zu erteilen.
Das Flüssigkeit aufsaugende Material kann zum Beispiel aus Baumwolle und dergleichen bestehen. Das saugfähige Material kann mit einer Pufferlösung imprägniert werden oder es kann den Puffer in anderer Form, zum Beispiel in Gestalt eines-Stranges, eines Fadens, eines Stabes, einer Tablette oder Paste, enthalten.
Es ist möglich, eine einzelne Substanz als Puffersubstanz zu verwenden, zum Beispiel Natriumbitartrat, doch kann es zweckmässiger sein, eine Puffersubstanz zu verwenden, die aus einer Mischung von Substanzen besteht ; zum Beispiel kann die Puffersubstanz aus einem Gemisch einer zweibasischen Säure, zum Beispiel Weinsäure oder Phthalsäure, und einem Salz bestehen, wobei die Wasserstoff- ionenkonzentration durch die p-Werte der verwendeten Säuren und der Konzentration der SÏure bzw. des Salzes bestimmt wird.
Beispiel 1
Weinsäure mit pHs-Werten von annähernd 3 und 4, 5 wurde als Säurebestandteil des Puffergemisches verwendet. Als basischer Bestandteil wurde Natriumbicarbonat verwendet, welches mit der Weinsäure in einem solehen Verhältnis gemiseht wurde-annähernd 55 g Weinsäure und 26 g Bicarbonat -, dass 0, 75 g dieses Gemisches mit 30 em3 kohlensäurefreiem Wasser den pH-Wert 3, 3 ergaben.
Dieselbe Menge, 0, 75 g, des Puffergemisches, erteilte 15 cm3 Blutserum einen pH-Wert von 4, 0 bis 4, 1 und 30 em3 Blutserum einen pH-Wert von 4, 4 bis 4, 5. 75 g des Weinsäure-Biearbonatgemisches wurden mit 25 g Polyäthylenglykol 400 zu einer Paste vermahlen. Aus dieser Paste wurde ein Strang gebildet, der ein Gewicht von ungefähr 1 g aufwies. Dieser Strang wurde in die Mitte eines Tampons gebracht, der in bekannter Weise aus einer Rolle gepresster langfaseriger Baumwolle bestand.
Klinische Versuche mit Tampons, die in der obigen Weise imprägniert wordenwaren und in denen die Menge des durch den Tampon aufgesaugten Menstrualsekretes zwischen 6 und 11 em3 schwankte, ergaben zwischen 3, 7 und 3, 9 sehwankende pH-Werte.
Gleiehzeitig mit der Flüssigkeitsabsorption im Tampon lieferte der Strang des Puffergemisches darin einen sauren Schaum, der sich durch den Tampon verbreitete und den pH-Wert der aufgesaugten Blutmenge auf die obengenannten Werte herabsetzte. Bei Ausführung von Kontrollversuchen mit unimprägnierten Tampons, das heisst Tampons ohne Puffergemiseh, zeigte die aufgesaugte Flüssigkeit pH-Werte, die zwischen 6, 9 und 7, 4 schwankten,
Beispiel 2
Eine sanitÏre Binde gewöhnlieher Art, welche aus Baumwolle oder Zellstoff oder aus beiden, umgeben von Gaze, bestand, wurde in folgender Weise behandelt :
In die Mitte des innern Teils der Binde, das heisst des jenigen Teils, der aus Baumwolle oder Zellstoff bestand, wurde ein Strang einer Paste, die gemäss Beispiel 1 bereitet worden war, eingelegt, wobei der Strang ein Gewicht von un gefähr 1 g und eine Länge von ungefähr 6 em hatte. : Klinische Versuche, die mit in dieser Weise behandelten sanitären Binden ausgeführt wurden, bei welchen die aufgesaugte Menge Menstrualsekretes zwischen 8 und 16 cm3 sehwankte, ergaben pH-Werte zwischen 3, 7 und 4, 1. Bei Ausführung von Kontrollversuchen mit unpräparierten Binden zeigte die absorbierte Flüssigkeit den pH-Wert 7, 3.
Beispiel 3
In die Mitte eines Balles aus Baumwolle oder Zellstoff mit einem Radius von 0, 5 cm wurde eine runde Tablette mit einem Durch- messer von 8 mm und einem Gewicht von 0, 25 g eingebracht. Die Tablette enthieAt äquivalente Mengen Weinsäure und Natriumtartrat ; 5 % des Gesamtgewichtes der Tablette bestanden aus Natriumlaurvlsulfonat. So behandelte Baumwoll-und Zellstoffbälle wurden als Schutzpfropfen in den Ohren beim Baden verwendet.
Bei Messung des pH-Wertes der wässerigen Lösung, die aus den BÏllen herausgepresst wurde, ergab sich, dass er zwischen 3, 6 und 3, 7 schwankte. Bei Ausfüh- rung von Kontrollversuchen unter denselben Bedingungen ergab nieh. t prÏparierte Baumwolle und Zellstoff den pH-Wert von 7, 1.
Product intended for absorbing liquids, especially a bandage or tampon
The present invention relates to a product intended for absorbing liquids which can be used, for example, in surgery, for dental treatment and for hygienic purposes, for example a bandage, a surgical bandage, a bandage, a compress and the like, in particular one Sanitary napkin or a tampon.
The aim of the invention is to give such articles the ability to give a liquid or medium, for example blood, which is absorbed by the article, a hydrogen ion concentration that promotes the development and growth of microorganisms, for example bacteria, in the liquid or the medium adversely affected.
The invention is based on the previously observed fact that many bacteria do not grow in a liquid having a pH below 5 and that, with few exceptions, no pathogenic bacteria can grow or remain viable in a medium jj value of 3. If a hydrogen ion concentration between pjj 2, 5 and 5 is maintained in the medium, it is consequently possible to prevent the growth and reproduction of a large number of bacteria.
In the case of products of the above-mentioned type, however, it is not weekly to use an unbuffered acid, since basic products, serum, pus and the like, which have been formed by the bacterial metabolism, neutralize the acid and quickly lower the hydrogen ion concentration, so that it becomes too low to prevent bacterial growth.
It is therefore of great importance for products of the type under consideration that they contain substances which are able to keep the pH value within the range in question. According to the invention, the named product therefore contains a buffer which is able to give the absorbed liquid a pH between 2.5 and 5.
The liquid-absorbing material can for example consist of cotton and the like. The absorbent material can be impregnated with a buffer solution or it can contain the buffer in another form, for example in the form of a strand, a thread, a rod, a tablet or paste.
It is possible to use a single substance as a buffer substance, for example sodium bitartrate, but it may be more convenient to use a buffer substance consisting of a mixture of substances; For example, the buffer substance can consist of a mixture of a dibasic acid, for example tartaric acid or phthalic acid, and a salt, the hydrogen ion concentration being determined by the p-values of the acids used and the concentration of the acid or salt.
example 1
Tartaric acid with pHs of approximately 3 and 4.5 was used as the acid component of the buffer mixture. Sodium bicarbonate was used as the basic component, which was mixed with the tartaric acid in such a ratio - approximately 55 g of tartaric acid and 26 g of bicarbonate - that 0.75 g of this mixture with 30 cubic meters of non-carbonated water resulted in a pH of 3.3.
The same amount, 0.75 g, of the buffer mixture gave 15 cm3 of blood serum a pH of 4.0 to 4.1 and 30 em3 of blood serum a pH of 4.4 to 4.5. 75 g of the tartaric acid-beer carbonate mixture were ground to a paste with 25 g of polyethylene glycol 400. A strand weighing approximately 1 gram was formed from this paste. This strand was placed in the middle of a tampon which, in a known manner, consisted of a roll of pressed long-fiber cotton.
Clinical trials with tampons which had been impregnated in the above manner and in which the amount of menstrual secretion absorbed by the tampon varied between 6 and 11 em3, resulted in pH values varying between 3.7 and 3.9.
Simultaneously with the absorption of liquid in the tampon, the strand of the buffer mixture in the tampon produced an acidic foam which spread through the tampon and reduced the pH value of the amount of blood absorbed to the above-mentioned values. When carrying out control experiments with unimpregnated tampons, i.e. tampons without buffer mixture, the absorbed liquid showed pH values that fluctuated between 6.9 and 7.4,
Example 2
An ordinary type of sanitary napkin, made of cotton or cellulose, or both, surrounded by gauze, was treated as follows:
In the middle of the inner part of the bandage, that is to say the part that consisted of cotton or cellulose, a strand of a paste, which had been prepared according to Example 1, was inserted, the strand weighing approximately 1 g and one About 6 em in length. : Clinical tests that were carried out with sanitary napkins treated in this way, in which the amount of menstrual secretion absorbed fluctuated between 8 and 16 cm3, gave pH values between 3.7 and 4.1. When carrying out control tests with unprepared napkins, the absorbed liquid has a pH of 7, 3.
Example 3
A round tablet with a diameter of 8 mm and a weight of 0.25 g was placed in the middle of a ball made of cotton or cellulose with a radius of 0.5 cm. The tablet contains equivalent amounts of tartaric acid and sodium tartrate; 5% of the total weight of the tablet consisted of sodium laurel sulfonate. Cotton and cellulose balls treated in this way were used as protective plugs in the ears when bathing.
When measuring the pH of the aqueous solution that was pressed out of the balls, it was found that it fluctuated between 3.6 and 3.7. When control tests were carried out under the same conditions, nieh. t prepared cotton and cellulose have a pH of 7.1.