CH327720A - Verfahren zur Zerlegung einer Mischung organischer Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Zerlegung einer Mischung organischer Verbindungen

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CH327720A
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George Gerhold Clarence
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Universal Oil Prod Co
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G21/00Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, by extraction with selective solvents

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Description


  Verfahren zur Zerlegung einer Mischung organischer Verbindungen    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur  Zerlegung einer Mischung organischer Ver  bindungen, die zum Teil (Bestandteil A)  leicht und zum Teil (Bestandteil B) schwerer  in einem selektiven Lösungsmittel löslich sind,  bei dem diese Mischung in eine Extraktions  zone an einer mittleren Stelle und das Lö  sungsmittel nahe einem Ende derselben ein  geführt wird, an welchem die den Bestandteil  B enthaltende Raffinatphase entfernt wird,  während am entgegengesetzten. Ende der Ex  traktionszone, die den Bestandteil A enthal  tende Extraktphase abgezogen wird, und der  Bestandteil A dann aus der Extraktphase  durch fraktionierte Destillation abgetrennt.  wird. In einer bevorzugten Anwendungsform  dient dieses Verfahren der Abtrennung von  Aromaten aus diese und andere Kohlenwasser  stoffe enthaltenden Gemischen.

    



  Für die Zerlegung eines durch Destilla  tion nicht oder nur schwer trennbaren Flüs  sigkeitsrohgemisches ist ein Verfahren be  kannt, bei dem ein die zu     trennenden    Be  standteile (A + B) enthaltendes Rohgemisch  in einer dritten Flüssigkeit (C), welche die  unbeschränkte Mischbarkeit des Rohgemisches       aufhebt,    mit der zu gewinnenden Flüssigkeit  gut, aber nicht unbeschränkt mischbar ist und  gegenüber letzterer einen deutlichen Siede  punktsunterschied aufweist, gelöst und in die  sem Zustand mit der reinen oder hochkonzen  trierten zu gewinnenden Flüssigkeit (A) im         Gegenstrom    behandelt wird, worauf die erhal  tenen Flüssigkeitsphasen jede für sich, z. B.  durch Destillation, getrennt werden.

   Hierbei  setzt man vorzugsweise dem mit der dritten  Flüssigkeit versetzten Flüssigkeitsrohgemisch  oder der Behandlungsflüssigkeit oder beiden  gemeinsam einen Stoff solcher Beschaffenheit  zu, der     die    gegenseitige Löslichkeit des mit der  dritten Flüssigkeit versetzten     Flüssigkeitsroh-          gemisehes    und der Behandlungsflüssigkeit ein  schränkt.

   Beispielsweise wird bei der Extrak  tion von     Aromate    enthaltendem Leichtbenzin  gemäss diesem bekannten Verfahren für die  Gegenstrombehandlung ein hochkonzentriertes  aromatisches Naschmittel benutzt, das als Be  standteil. des     ztt    trennenden Leichtbenzins in  die Extraktion     gelangte    und     dann    aus der Ex  traktionslösung durch Abtrennen des in letz  terer enthaltenen Lösungsmittels erhalten  wurde.  



  Ferner ist. es bekannt, zur Zerlegung eines  leichten Kohlenwasserstoffgemisches in aroma  tische und     paraffinische        Kohlenwasserstoffe     ein     Polyäthylenglykol,    wie     Diäthylenglykol     oder     Triäthylenglykol,    als selektives Lösungs  mittel im     Gegenstrom    zu dem Kohlenwasser  stoffgemisch durch eine Extraktionskolonne  abwärts zu führen und die     Extraktlösung     dann durch fraktionierte Destillation in     wie-          derzuverwendes    Lösungsmittel und eine ex  trahierte aromatische Kohlenwasserstofffrak  tion zu     trennen,

           Bei der Zerlegung einer Mischung orga  nischer Verbindungen der eingangs bezeich  neten Art wird erfindungsgemäss in die Ex  traktionszone an einer Stelle, die näher zu der  Extraktphasenabzugsstelle als zu der     Mi-          schungseintrittsstelle    liegt, ein Verdrängungs  mittel C, das flüchtiger ist als der Bestand  teil B und das aus einem chemischen Homo  logen oder einem Gemisch von chemischen  Homologen der im Bestandteil B enthaltenen  Verbindungen oder wenigstens der Haupt  menge derselben besteht, eingeführt und da  durch restlicher Bestandteil B aus der Ex  traktphase unmittelbar vor ihrer Entnahme  aus der Extraktionszone verdrängt;

   die aus  dieser Zone abgezogene Extraktphase wird in  den     obern    Teil einer Kolonne für die fraktio  nierte Destillation übergeführt; in dieser wird  das Verdrängungsmittel C vollständig aus der  Extraktphase verdampft und als Kopfdestil  lat der Kolonne entnommen und in die Ex  traktionszone zurückgeführt, ein Zwischen  strom, der im wesentlichen aus Bestandteil A  besteht und     praktisch    frei von Bestandteil B,  Verdrängungsmittel C und selektivem Lö  sungsmittel ist, wird an einer Seitenstelle der  Kolonne abgezogen, und der das Lösungsmit  tel umfassende Destillationsrückstand wird  vom Boden der Kolonne entfernt und zur  Extraktionszone zurückgeführt.  



  Das vorliegende Verfahren kann mit einem  selektiven Lösungsmittel ausgeübt werden,  das eine einzige praktisch reine Flüssigkeits  komponente mit höherem Siedepunkt als der  durch das Verfahren erzeugte Extrakt dar  stellt. Bei einer besonderen Ausführungsform.  wird jedoch ein selektives Lösungsmittel, das  weniger flüchtig als der Bestandteil A ist, bei  der Extraktion in Vermischung mit einem  Hilfslösungsmittel     verwendet,    das flüchtiger  als das selektive Lösungsmittel und in     leu-          teremn    löslich ist und zumindest teilweise mit  dem     Verdrängungsmittel    destilliert, jedoch  hiermit praktisch nicht mischbar ist.

   Vorzugs  weise wird bei dieser Ausführungsform das  Kopfdestillat dampfförmig der Kolonne ent  nommen und dann in ein das Verdrängungs  mittel C enthaltendes erstes Destillat und in    ein hauptsächlich aus Hilfslösungsmittel be  stehendes zweites Destillat getrennt, das erste  Destillat flüssig in die Extraktionszone nahe  bei der Extraktphasenabzugsstelle eingeführt  und ein Strom des zweiten Destillats in flüs  sigem Zustande zunächst mit der Raffinat  phase im Gegenstrom in Berührung gebracht  und dann mit aus der Kolonne in die Extrak  tionszone zurückgeführten Destillationsrück  stand vereinigt.  



  Wenn das Hilfslösungsmittel mit dem Be  standteil A im wesentlichen nicht mischbar  ist und die Eigenschaft hat, mindestens teil  weise mit diesem . zu destillieren, so ist es  ausserdem zweckmässig und vorteilhaft, zumin  dest einen Teil des Hilfslösungsmittels zusam  men mit Bestandteil A aus der     Extraktphase     iabzultreimen und in dem Zwischenstrom aus  der     Fraktionierkolonne    zu entnehmen, sowie       dann    den Zwischenstrom in ein aus Bestand  teil A bestehendes Destillat. und in ein haupt  sächlich aus Hilfslösungsmittel bestehendes  Destillat zu trennen. Ein Strom des letzteren  wird dann in den Bodenteil der Kolonne zum  Austreiben von restlichen Bestandteilen A aus  dem     Destillationsrüekstand    eingeführt.

   Hier  bei kann     gegebenenfalls    ein Teil des aus Hilfs  lösungsmittel bestehenden Destillats in Ver  mischung mit aus dem Kopfdestillat abge  trennten Hilfslösungsmittel dem in die Ex  traktionszone einströmenden selektiven Lö  sungsmittel zugesetzt      erden.     



  Bei einer bevorzugten     Ausführungsform     des Verfahrens der Erfindung wird die Ex  traktion bei einer oberhalb der normalen  Siedetemperatur des     Vedrängaingsmittels    lie  genden Temperatur und bei einem Überdruck,  bei dem alle in die Extraktionszone eingeführ  ten Stoffe in flüssiger Phase gehalten werden,  durchgeführt und das Verdrängungsmittel  durch     Druckverminderung    bei der     ü'berfüh-          rting    der     Extraktphase    aus der Extraktions  zone in den Kopfteil der Kolonne verdampft  und     abdestilliert.     



  In ihrer Anwendung auf die     Zerlegung     von Kohlenwasserstoffmischungen ist die Er  findung besonders geeignet für die Abtren  nung und die Gewinnung aromatischer Koli-      lenwasserstoffe aus einer aromatische und  nichtaromatisehe, insbesondere paraffinische  Kohlenwasserstoffe enthaltenden Mischung  mit Hilfe eines mindestens ein     Polvalkvlen-          gly    eol und 5-50% Wasser enthaltenden Lö  sungsmittelgemisches.

   Bei einer bevorzugten  Ausführungsform dieser Anwendung der Er  findung wird die Kohlenwasserstoffmischung  in einer flüssigen Gegenstromextraktionszone  mit einem selektiven     Lösungsmittel    extrahiert,  das eine besonders hohe Lösungsfähigkeit für  die aromatische Verbindung hat und aus einer  wässrigen Diäthylenglycollösung besteht, die  etwa 5 bis etwa 15 Gew.% Wasser enthält.  Der Diäthylenglycolbestandteil dieses selek  tiven Lösungsmittels wird füm obern Teil in  die Extraktionszone eingeführt, um eine ab  wärtsfliessende Lösungsmittel-Extraktphase  zu bilden.

   Die Kohlenwasserstoffmisehtung  wird an einer Zwischenstelle der Extraktions  zone bei einer Temperatur von etwa 100 bis  etwa 150  und einem Überdruck von 5 bis  20 atm eingeführt, wodurch eine praktisch  flüssige Phase in der Extraktionszone     auf-          reelhterhalten    und eine Raffinatphase, welche  den nichtaromatisehen Kohlenwasserstoff  bestandteil umfasst, sowie eine flüssige,     haupt-          säellich    Lösungsmittel und den aromatischen  Kohlenwasserstoffbestandteil A umfassende  Extraktphase gebildet werden.

   Eine     niehtaro-          mnatisehe    Kohlenwasserstofffraktion, die flüch  tiger als der nichtaromatische Bestandteil der  Kohlenwasserstoffmischung und vorzugsweise  eine     Paraffinfraktion    ist, wird am Boden in  die Extraktionssäule als Verdrängungsmittel  C in ausreichender Menge eingeführt, tum die  niehtaromnatischen bzw. paraffinisehen Koh  lenwasserstoffe zu verdrängen, welche mit demn  aromatischen Kohlenwasserstoffbestandteil der  Mischung Azeotrope bilden. Die hierdurch  vom Bestandteil B der Ausgangsmischung be  freite Extrakt Phase wird vom Boden der Säule  unter den obengenannten Temperatur- und  Druckbedingungen entfernt und in den obern  Teil. einer     Fraktionierkolonne    eingeführt.

   Das  die in der     Extraktphase    gelösten flüchtigen,       niehtaromatisehen        Kohlenwasserstoffe    enthal  tende Kopfdestillat wird als Dampfstrom ab-    getrennt und kondensiert, und in den Boden  teil der Extraktionssäule zurückzuführende,  flüchtige     Kohlenwasserstoffe    werden aus dem  Kopfdestillat abgetrennt. Eine     höhersiedende     Fraktion, die hauptsächlich aus Wasser und  dem aromatischen Kohlenwasserstoffbestand  teil besteht, wird .aus der     Fraktionierkolonne     als Seitenstrom entnommen und dann in  Wasser und den aromatischen Kohlenwasser  stoffbestandteil geschieden.

   Das     Wasser    wird  in. die Extraktionssäule in Berührung     mit    der  ausfliessenden     Raffinatphase    oberhalb der  Stelle eingeführt, an welcher das     Diäthylen-          glycol    in diese Säule eingeführt wird.  



  Das Verfahren nach -der Erfindung zeich  net sich besonders durch seine Wirtschaftlich  keit und grosse Anpassungsfähigkeit aus, um  entweder ein Erzeugnis von hoher Reinheit  bei einer verhältnismässig niedrigen Durch  satzgeschwindigkeit oder aber bei einer höhe  ren Produktionsgeschwindigkeit das     abge^     trennte Erzeugnis in geringerer Reinheit zu  liefern. Die Extraktion und     Extraktzerlegung     gemäss vorliegendem Verfahren gestatten ge  genüber den     vorbekannten    Arbeitsweisen eine  beträchtlich erhöhte Trennschärfe bei gegebe  nen Betriebskosten oder eine wesentlich er  höhte Wirtschaftlichkeit bei gegebener Trenn  schärfe zu erzielen.

   Die erreichte besondere  Wirtschaftlichkeit des Betriebes ist die Folge  davon, dass die Extraktion und die     extraktive     Destillation bei gleicher Temperatur erfolgen  können. Abgesehen von dem geringen Wärme  aufwand, der für die Verdampfung der rest  lichen flüchtigen Materialien aus der Extrakt  phasewährend des     Ausstreifens    und der Ge  winnung des     Produktes    erforderlich ist, kann  das Verfahren praktisch     adiabatisch    betrieben  werden, was besonders wichtig ist. Im Hin  blick auf den grossen industriellen Bedarf für  Ausgangsmaterialien von hoher Reinheit für  Synthesen,     wie    z.

   B.      Nitrationsgrad -Toluol          von        98        bis        99        %        Reinheit        oder        praktisch        rei-          nem    Benzol, ist das     erfindtuzgsgemässe    Ver  fahren von grosser Bedeutung, indem es leicht  so durchgeführt werden kann, dass ein be  stimmter Kohlenwasserstoff mit grosser Rein  lieit gewonnen wird.      Geeignete Beschickungen für das vorlie  gende Trennverfahren enthalten mindestens  einen Bestandteil, der vergleichsweise polarer  als andere Bestandteile der Misehung ist.

   So  sind Phenol und bzw. oder Thiophen mit den  polaren Gruppen OH bzw. SH von Kohlen  wasserstoffen, wie Benzol, abtrennbar. Benzol  ist im Verhältnis stärker polar als ein     paraf-          finiseher    oder naphthenischer Kohlenwasser  stoff und kann selbst aus seinen     Mischungen     mit den letztgenannten Kohlenwasserstoffen  extrahiert werden. Gleichfalls können     Merkap-          tane    und Alky lsulfide, welche die vergleichs  weise polare Sulfhydryl-(SH)-Gruppe enthal  ten, aus Kohlenwasserstofffraktionen extra  hiert werden.

   Verbindungen, die     Monocarb-          oxyl-,    Mononitro-, Monoamin-, Monosulfo-,  Monohydroxyl- und andere elektronegative  Gruppen enthalten, können aus Kohlenwasser  stoffen oder aus symmetrisch disubstituierten  Verbindungen gewonnen werden, worin keine  elektromere Umlagerung auftritt infolge eines  Gleichgewichtes elektrischer Kräfte innerhalb  des Moleküls.

   Das Vorhandensein ungesättig  ter Bindungen zwischen Kohlenstoffatomen  oder zwischen     Kohlenstoff    und Sauerstoff  oder andern Elementen gibt Anlass zur Er  höhung der Polarisation, wenn nicht die     elek-          tromere    Umlagerung durch eine Neigung zur  Umlagerung in der entgegengesetzten     Rieh-          tung    ausgeglichen ist.

   Daher sind Monoolefine  und insbesondere Cycloolefine aus Paraffinen  abtrennbar, aromatische Kohlenwasserstoffe  sind trennbar von Olefinen, und polt' cy clisebe  aromatische Kohlenwasserstoffe sind trennbar  von einkernigen aromatischen     Kohlenwasser-          stoffen.    Bei Kohlenwasserstoffmischungen mit  Bestandteilen von verschiedener Struktur  nimmt die Löslichkeit der Bestandteile in den  hauptsächlich in Frage kommenden selektiven  Lösungsmitteln in der Regel in folgender all  gemeiner Ordnung ab;

   aromatische,     cyeloole-          finische,    naphthenische, olefinische mit ver  zweigter Kette und weniger als 8 Kohlenstoff  atomen je Molekül, aliphatisch-olefinische ein  schliesslich olefinisehen mit verzweigter Kette  und mehr als 7 Kohlenstoffatomen je Molekül  und aliphatiseh-paraffinische Kohlenwasser-    Stoffe. Es kann also jeder Vertreter oder jede  einzelne Klasse im     vorangehenden    Teil der  Reihe im allgemeinen von jedem     folgenden     Vertreter oder jeder     folgenden    Klasse     der     Reihe getrennt werden.

   Innerhalb jeder ein  zelnen Klasse nimmt die Löslichkeit in dem  Lösungsmittel im allgemeinen ab, wenn das  lolekulargewieht der Verbindung ansteigt  mit der Ausnahme, dass polycyelische     Aroma-          ten    im allgemeinen löslicher als Kohlenwasser  stoffe der Benzolreihe sind, während die Lös  lichkeit von mono- undpolyalkylsubstituier  ten Aromaten geringer ist als die der     unsub-          stituierten    Analogen. Im allgemeinen sind die  in Frage kommenden selektiven Lösungsmittel  stärker mit den als  ungesättigt  bezeichneten  Kohlenwasserstoffen,und zwar sowohl mit den  Aromaten wie mit den Olefinen, mischbar.

   Im  Falle der olefinischen Kohlenwasserstoffe sind  allerdings die Vertreter dieser Art von ver  gleichsweise hohem Molekulargewicht und ge  rader Kette mit mehr als 7 Kohlenstoffato  men je Molekül bezeiehnenderweise mehr  paraffinisehen als olefinisehen Charakters in  ihren Löslichkeitseigensehaften. Die Kohlen  wasserstoffe von niedrigerem     Molekular-          gewieht    und olefinischem Charakter mit. weni  ger als etwa 8 Kohlenstoffatomen im Molekül  verzweigter Kette und cycloolefinischer Struk  tur anderseits sind ausgesprochen ungesättigte  Kohlenwasserstoffe und lassen sieh von alipha  tischen Kohlenwasserstoffen selektiv trennen.  



  Brauchbare Kohlenwasserstoffmischungen  für das vorliegende Verfahren sind insbeson  dere     Destillatfraktionen        katalytiseh        gekrack-          ter    Benzine, Fraktionen natürlicher oder       Straight-run-Erdöldestillate,    insbesondere ge  wisse     Reforming-    oder     Hydroforming-Benzine,     die im allgemeinen     verhältnismässig    reich an  aromatischen     Kohlenwasserstoffen    und beson  ders wertvoll zur Gewinnung von Benzol und       Toluol    sind.

   Das Verfahren ist zwar auf die  gleichzeitige Extraktion von mehr als einer  Art oder Klasse von     Kohlenwasserstoffen    aus       Beschickungen    anwendbar, die mehr als eine  Art von vergleichsweise leichter     extrahier-          baren        Kohl_enwasserstoffen,wie        Aromaten        mld          Cycloolefinen,    enthalten; besonders geeignet      jedoch ist das Verfahren für die Extraktion       einer    einzelnen Art von Kohlenwasserstoff,  wie z. B. des aromatischen Bestandteils einer  Kolhlenwasserstoffmisehung.  



       Eine        der        hervorragenden    und     besonders     nützlichen Anwendungsformen der vorliegen  den Trennmethode besteht. in der Zerlegung  einer azeotropen Mischung von Kohlen       asser-          sAoffen,    z. B. einer Erdöldestillatfraktion, die  Benzol, Hexan- und Heptanisomere enthält  oder eine Toluol-Heptan-Oetanmisehung dar  stellt.

   Aus derartigen azeotropisehen     Gemii-          scehen    lisst sieh unmittelbar als     Priniärpro-          dukt    ein aromatisches Konzentrat gewinnen,  das praktisch den gesamten aromatisehen Ge  halt der Ausgangskohlenwasserstoffmisehung  darstellt und eine Reinheit, von über 95 o/a  besitzt, während ein Erzeugnis von einer der  artigen Reinheit durch andere Methoden nur  mit einem     erheblicheren    Aufwand oder     mit-          lels    komplizierterer Trennvorgänge erzielbar  ist.

   Olbgleielh eine geringfügige Menge     Raffinat-          kollenwasserstoffe    im Gemiseh mit demn ge  wünschten Extraktkohlenwasserstoff, der aus  der Beselhiekung gewonnen werden, soll, im  allgemeinen den Extrakt begleitet, kann des  sen Anteil in dem Endprodukt niedrig ein  gestellt werden. Es ist sogar möglich, den An  teil der Verunreinigung in dem gewonnenen  Produkt so niedrig zuhalten, dass man als  Erzeugnis einen bestimmten Kohlenwasser  stoff in nahezu 100%oiger Reinheit erhält.  



  Bei Verwendung eines selektiven     Lösungs-          niittels,    das eine normalerweise flüssige Mi  schung aus Haupt- und Hilfslösungsmittel  darstellt, bewirkt die Gegenwart des Hilfs  lösungsmittels eine Herabsetzung der     Lö-          sungstähigcit    des Hauptlösungsnittels für  die aus der Beschickung zu extrahierenden  Verbindlungen und damit auch eine Verklei  nerung des Durchsatzes der Besehiekung;

   da  bei hat aber das Hilfslösungsmittel die Wir  kung, dass es die Selektivität der L     ösungsmit-          telmuisehung    erhöht, indem es die     Lösungs-          fälhigkeit    der Raffinatverbindungen in der  Extraktplhase während der Extraktion ver  mindert, insbesondere wenn mau als End  erzeugnis eine einzelne Verbindung zu gewin-    nen wünscht, die möglichst frei von     haffinat-          v    erunreinigungen ist.

   Vorzugsweise wird das  Verhältnis von Lösungsmittel zu in die Ex  traktionsstufe eingebrachter Beschickung mög  lichst hoch gehalten, um bei einem verhältnis  mässig hohen Duuchsatzverhältnis einen ein  zelnen Bestandteil, der praktisch frei von  Verunreinigungen ist, zu gewinnen.  



  Die Gegenwart eines Hilfslösungsmittels,  das einen Siedepunkt unterhalb dessen des  Hauptlösungsmittels hat, gestattet, die extrak  tive Destillation bei einer entsprechend nied  rigeren Temperatur durchzuführen als in  dessen Abwesenheit, und ermöglicht die Ge  winnung aller oder praktisch aller der wahl  weise extrahierten und in der Extraktphase  gelösten Verbindungen mittels einer Verdamp  fung innerhalb der extr aktiv en     Destillations-          Stufe.     



  Als Hauptlösungsmittel kommen vor allem  sauerstoffhaltige organische Verbindungen in  Betracht, welche die grösste Polarität der Be  schickungsmischung haben. Besonders geeig  net sind die aliphatischen und cyclischen Al  kohole, die Glycole und Gly coläther (auch als  Polty alkylenglycole bezeichnet) sowie die     Gly-          colester    und Glycolätherester.  



  Als Alkylengly cole und     Polyoxypolyalky-          lenglycole    sind vor allem die Di-, Tri- und  Tetraäthylenglycole geeignet, insbesondere     Di-          äthvlenglyeol-,    Mono-, Di- und     Tri-propylen-          glycole    und Mono-, Di- und Tributylenglycole.  Gewisse Glyeoläther, wie die Cellosolve (Al  kyläther von Äthylenglycol), wie Methyl-,  Äthyl-, Propyl- und Butylcellosolve, die     Kar-          bitole    (Alkyläther von Diäthylenglycol), wie  Methyl-, Äthyl-, Propyl- und Butylkarbitole,  die Gly col- und Polyoxy alkylenglycolester von  niedrigmnoleknilaren organischen Säuren, wie  z.

   B.     Azetate    und     Propionate,    die     aliphatisehen     Alkohole, wie     Propanol,        Isopropanol,        n-Buta-          nol,    tertiäres     Butanol    usw., gewisse     cyelische     Alkohole,     wie        Cyelopentanol,        Cyelohexanol,          Cycloheptanol        usw.,    und andere sauerstoff  haltige organische Verbindungen, wie Phenol,       Resorein,        Brenzkatechinol    usw.,

   verschiedene       Alkylphenole,    wie die o-, in- und     p-Kresole,          Thymol    usw., die Ester organischer Säuren,      insbesondere die Fettsäureester aliphatischer       Alkohole    und vor allem die Ester von organi  schen Säuren verhältnismässig niedrigen Mole  kulargewichtes wie die Azetate, Propionate,  Butyrate und Valarate. Die bevorzugten     Poly-          alkylenglycole    haben die folgende empirische  Formel    HO(OnH2uO)xH,    worin n einen Wert von 2 bis 5 und x  einen Wert von 2 bis 15 hat, wenn n gleich 2  ist, dagegen von 2 bis 13, wenn n gleich 3 ist,  von 2 bis 12, wenn n gleich 4 ist und von  2 bis 10, wenn n gleich 5 ist.

   Das Haupt  lösungsmittel sollte einen verhältnismässig  hohen Siedepunkt haben, der den Siedepunkt  der zu extrahierenden Verbindung überschrei  tet und vorzugsweise oberhalb etwa 150  liegt.  



  Als Hilfslösungsmittel wird zweckmässig  eine Verbindung verwendet, die in den Be  standteilen der Beschickung unlöslich ist.  Seine Unlöslichkeit in der Beschickung und  Löslichkeit in dem     Hauptlösungsmittel    ge  stattet es, das Hilfslösungsmittel im Kreis  lauf zum Oberteil der     Extraktionssäule    zu  rückzuführen und dort aus der ausfliessenden  Raffinatphase die in ihr gelöste, normaler  weise kleine Menge von Hauptlösungsmittel  auszuwaschen. Normalerweise flüssige Verbin  dungen, welche die vorstehenden Eigenschaf  ten besitzen und vorzugsweise einen Siede  punkt unterhalb des Siedepunktes des Haupt  lösungsmittels aufweisen, sind u. a.

   Wasser,  Furan, Furfurol, Furfurylalkohol, die     nied-          rigmolekudaren    Alkylcyanide und Nitrile, wie  Äthyl-Isocyanid, die Perfluorkohlenwasser  stoffe, wie Perfluor-Pentan, die gemischten  perhalogensubstituierten Kohlenwasserstoffe,  Säuren, Alkohole und dergleichen, wie     1,2-Di-          chlor-,    1,2-Difluor-äthan, Perfluoressigsäure  und andere. Ein vorzugsweise benutztes Hilfs  lösungsmittel ist Wasser, das sich im     Haupt-          lösungsmittel    in ausreichender Menge lösen  sollte, um Mischungen mit etwa 5 bis etwa  75 % Wassergehalt zu liefern.

   Bei Ver  mischung mit Diäthylenglycol beträgt der  Wasseranteil zweckmässig etwa 5 bis etwa  35 % und vorzugsweise etwa 5 bis etwa 15    Gew.% der Mischung. Für die     Polypropylen-          glyeole    beträgt der günstigste Wasseranteil  in dem vermischten selektiven Lösungsmittel  etwa 8 bis etwa 50 % und vorzugsweise etwa  10 bis etwa 40 Gew.% der Mischung. Mit stei  gender Kettenlänge der Alkylengruppe in den  Polyalkylengly colen nimmt ihre Selektivität  ab, und die Kohlenwasserstoffe sowie andere  organische     Verbindungen    werden stärker in  dem Lösungsmittel löslich.

   Es wird dann we  sentlich, dass man den Anteil des Hilfslösungs  mittels, wie Wasser, in der Lösungsmittel  mischung (bis zu etwa 75 Gew.%o der     Mi-          sehung)    erhöht, um die Selektivität zu stei  gern, wenn das     Hauptlösungsmittel    an sich  weniger selektiv wirkt.  



  Eine bevorzugte     Ausführungsform    des er  findungsgemässen Verfahrens wird im folgen  den an Hand der Zeichnung näher erläutert.  Die zu trennende Mischung besteht aus einer  Erdölfraktion, die eine verhältnismässig hohe  Konzentration an aromatischen Kohlenwasser  stoffen enthält wie etwa Hy droforming-Benzin.

    Als Endprodukt wird ein Benzolkonzentrat       mit        mindestens        95        %        Benzolgehalt        gewonnen.     Für diesen Zweck ist ein besonders geeignetes  Lösungsmittel eine     Diäthylenglyco3-Wasser-          Mischung    mit vorzugsweise etwa 5 bis etwa  15     Gew.o/o    Wasser.  



  Wenn bei dem     erfindungsgemässen    Verfah  ren ein bestimmter aromatischer Kohlenwas  serstoff in praktisch reinem Zustande gewon  nen werden soll, wird am besten von einer  Fraktion ausgegangen, die innerhalb solcher  Grenzen siedet., dass aromatische     Kohlenwas-          serstoffe    ausgeschaltet werden, die oberhalb  oder unterhalb des gewünschten Produktes sie  den.

   Zur Gewinnung von Benzol zum Beispiel  wird am besten eine     Erdöldestillat-Fraktion     verwendet, die unterhalb     11.0 ,    das heisst etwas  unterhalb des     Toluols,    und vorzugsweise an  der obern     Siedetemperaturgrenze    der     Benzol-          azeotropen    in der Fraktion siedet.

   Diese Tem  peratur beträgt im Falle einer dem     Hydro-          formingprozess        unterworfenen    Erdölfraktion  mit Paraffinen in     Vermischung    mit Benzol  etwa     19-800.    Am     zweckmässigsten    ist. es, eine       debutanisierte    Beschickung, vorzugsweise einen      Schnitt aus der Benzinfraktion, zu benutzen,  der von etwa 40 bis etwa. 80 %o siedet. Will  man aber alle aromatischen Bestandteile aus  einer flüssigen Kohlenwasserstofffraktion, wie  einem Hydroformig-Benzin, entfernen oder  die schwefelhaltigen Bestandteile einer Erdöl  fraktion abtrennen, so kann gewünschtenfalls  auch die ganze Fraktion in die Extraktions  stufe eingebracht werden.  



  Eine bei etwa 40 bis etwa 80  siedende  benzolhaltige Erdöldestillatfraktion wird in  eine Fraktioniersäule 1 des Fliessbildes durch  Leitung 2 eingeschickt. Eine leichte Fraktion,  die hauptsächlich aus C5-Kohlenwasserstoffen,  wie Pentanisomeren und Cyclopentan besteht,  wird aus der Beschickung fraktioniert,     dampf-          förmig    aus der Säule durch Leitung 3 ent  fernt, kondensiert und aus dem Verfahren  abgezogen.

   Eine Zwischenfraktion, die aus  Pentanazeotropen, nämlich u. a. verzweigten  Hlexanen sowie den entsprechenden C5 und  C6- Olefinen, soweit vorhanden, und     Naphthe-          nen    besteht, wird aus der Säule 1 durch Lei  tung 4 entfernt, die mit einem nicht darge  stellten Erhitzer und     Nebenschnittfraktionier-          gefäss    verbunden sein kann, um gewünschten  falls eine enger gewählte C6-Paraffin- und  Naphthenfraktion abzutrennen. Dieser Zwi  schenschnitt wird vorzugsweise in die nach  folgende Stufe des Verfahrens als Verdrän  gungsmittel eingeleitet, er kann aber auch in  die Säule 1 als Rückfluss zurückkehren oder teil  weise bzw. ganz aus dem Verfahrensfluss abge  zogen werden.

   Eine aus Benzol,     Benzolazeotro-          pen    und höhersiedenden, paraffinischen,     naph-          thenischen    und olefinischen Kohlenwasserstof  fee, soweit vorhanden, bestehende Bodenfrak  tion wird aus der Fraktioniersäule 1 durch-Lei  tung 5 entfernt und als benzolhaltige     Beschik-          kung    für das     Lösungsmittelextraktionsverfah-          ren    benutzt.

   Aus Leitung 5 gelangt diese Be  schickung in den Wärmeaustauscher 6, wird  dort auf eine Temperatur von etwa 100 bis  etwa 150 , vorzugsweise etwa 120 bis etwa  140 , gebracht und dann bei dieser Tempera  tur und in flüssiger Phase durch Leitungen 7  und 9 mittels Pumpe 8 bei einem Druck von  vorzugsweise etwa. 5 bis etwa 25 Atm. in die    Extraktionssäule 10 eingespeist. Auch höhere  Drücke sind ohne Nachteil bei den Verfahren  nach der Erfindung anwendbar.  



  Die Einführung der flüssigen     Beschickung     in die mit flüssigem Lösungsmittel arbeitende  Extraktionssäule erfolgt zweckmässig an einer  Stelle zwischen Extrakt- und Raffinatauslass  öffnungen, derart, dass eine     Gegenstromberiüh-          rung    des Extraktes mit flüchtigen Paraffin  kohlenwasserstoffen zustande     kommt.    Die in  die Extraktionssäule 10 eingeführte Mischung  von Benzol und andern Kohlenwasserstoffen  tritt innerhalb der Säule im Gegenstrom mit  einer wässrigen Lösung von Diäthylenglycol  mit etwa 5 bis etwa 15 Gew.o/o Wasser in Be  rührung. Das Glycol wird durch Leitung 11  in den obern Teil der Säule eingeführt.

   Die  Extraktionssäule 10 ist in an sich üblicher  Weise so ausgerüstet, dass darin die Flüssig  keiten, welche mindestens teilweise miteinan  der unmischbar sind, im Gegenstromfluss in  innige Berührung gebracht werden. Sie kann  demnach eine grossflächige Packung, z. B.     sat-          telförmige        Berl-Füllkörper    oder dergleichen,  oder auch     Brodelplatten    bekannter Ausfüh  rung und Herstellungsart, enthalten.

      An ihrer Eintrittsstelle in die     Extraktions-.     Säule 10 hat die     Kohlenwasserstoffbeschickung     eine beträchtlich niedrigere Dichte     als    die in  den     obern    Teil der Säule 10 eingelassene     wäss-          rige        Diäthy        lenglycollösung,    und deshalb ist  die     Beschickung        bestrebt,    aufwärts     durch    die  herabfliessende Flüssigkeit von höherem spe  zifischem Gewicht aus Lösungsmittel bzw.       Extraktlösung    zu perlen.

   Infolge der selek  tiven Löslichkeit des     Benzolbestandteils    im  Verhältnis zu den andern Kohlenwasserstoffee  der Beschickung in der     wässrigen        Diäthylen-          glycollösiuig    löst sich das Benzol in der     Lö-          sungsmittelphase    und hinterlässt eine Kohlen  wasserstoffphase, die verhältnismässig arm an  Benzol     ist    und hauptsächlich aus den in der       Beschiekung    vorhandenen     Paraffinen    besteht.

    Obgleich der     Benzolbestandteil    vorzugsweise  in dem Lösungsmittel gelöst ist und letzteres  genügend     -#NTasser    enthält, um selektiv     paraffi=          nische,        naphthenische    und     olefinische    Be-      standteile, soweit in der Beschickung vorhan  den, abzustossen, löst sich dennoch eine kleine  Menge der letzteren Kohlenwasserstoffe in  dem selektiven Lösungsmittel, und der anfal  lende, je nach der ursprünglichen Zusammen  setzung der Beschickung hauptsächlich aus  Lösungsmittel, Benzol und einer geringen  Menge paraffinischer,

   naphthenischer und  olefiniseher Kohlenwasserstoffe bestehende  Extrakt sinkt infolge der Schwerkraft ent  gegen einem Strom von Raffinatkohlenwasser  stoffen abwärts. Das in der aufwärtsfliessen  den Kohlenwasserstoffphase zurückbleibende  Benzol ist bestrebt, sich auf     das    Lösungsmittel  zu übertragen und daraus die paraffinisehen  und andern im Lösungsmittel gelösten Raf  finatkohlenwasserstoffe zu verdrängen. Das  Raffinat wird daher fortschreitend reicher an  aliphatischen Paraffinen und Olefinen, wäh  rend es durch die Säule aufwärts fliesst.  



  Das Kohlenwasserstoffraffinat enthält auch  einen geringfügigen Anteil gelöstes Lösungs  mittel, welches trotz seiner kleinen absoluten  Menge durch die fortlaufende Entfernung  einen beachtlichen Verlust bei einem Betrieb  im grossen Massstab darstellt, sofern es nicht  wiedergewonnen wird. Diese Widergewinnung  erfolgt dadurch, dass das Wasser, welches in  der Extraktionszone erforderlich ist, um mit  dem Hauptlösungsmittel die gewünschte Zu  sammensetzung des selektiven Lösungsmittels  zu schaffen, in die Extraktionssäule durch  Leitung 12 und Ventil 13 an einer Stelle ober  halb des Eintrittspunktes des durch Leitung  11 zugeführten entwässerten Lösungsmittels  eingeführt wird, so dass die aufwärtsfliessende  Raffinatphase mit Wasser gerade kurz vor  der Entfernung des Raffinates aus dem Sy  stem und jenseits der Stelle gewaschen wird,

    an welcher das     Raffinat    zuletzt das in das  System eingeführte Lösungsmittel berührt.  Das so in den Fluss eingeführte Wasser löst.  leicht das in den Raffinatkohlenwasserstoffen  vorhandene Diäthylenglycol, so dass das  Hauptlösungsmittel wieder in die Extraktion  zurückgeführt wird. Die Einführung des  Wassers in die Säule 10 erfolgt vorzugsweise  durch einen     Sprühkopf    14, der den Wasser-         sirom    in Form feinverteilter Tröpfchen mit  dem Raffinat in innige Beriihrung bringt. Das  mit Wasser gewaschene Raffinat, aus welchem  das Hauptlösungsmittel praktisch vollständig  entfernt worden ist,     wird    aus der Extraktions  säule 10 durch Leitung 15 abgezogen und aus  dem Verfahrensfluss entfernt.  



  Das Hauptlösungsmittel (Diäthylenglyeol)  tritt in die Extraktionssäule 10 in praktisch  wasserfreiem Zustand ein und löst genügend  von dem an der Spitze der Extraktionssäule  eingeführten Wasser, unm seinen Wassergehalt  auf den für eine wirksame selektive Extrak  tion des Benzolbestandteils der Besehiekung  erforderlichen Wert zu erhöhen, nämlich etwa  5 bis etwa 35 Gew.o/o, vorzugsweise etwa ö bis  etwa 15 Gew. o/o des selektiven Lösungsnmittels.  Der     Wassergehalt    des     Lösungsmittels    wird auf  diesem Wert gehalten, indem man das Kreis  laufverhältnis des an der Spitze der     Säule     eingeführten Wassers regelt, wobei die Menge  praktisch konstant gehalten wird.  



  Das     Strömungsverhältnis    des     selektiven     Lösungsmittels in der     Extraktionssäule    in  bezug zur Geselhwindigkeit der Einführung  der Beschickung ist, abhängig von einer An  zahl anderer durch das System bedingter     Falk-          toren    und von der     gewünschten    Reinheit des  Enderzeugnisses. Eine Beschiekung, die eine  verhältnismässig geringe Konzentration an  dem zu     gewinnenden    Bestandteil, wie Benzol,  enthält, bedingt in der Regel ein niedrigeres  Einspeisverhältnis für das Lösungsmittel.

   Im  merhin kann letzteres auch dann auf einem  hohen Wert gehalten werden, wenn der in  der     Besehiekung    in     niedritrer    Konzentration  enthaltene gewünschte Bestandteil praktisch  vollständig aus der     Besehiekung    gewonnen  oder in einem     Zustande        froher    Reinheit erhal  ten     werden    soll.

   Die     Einbrin-un,:sgeschwin-          digkeit    der     Besehiekung    kann auch auf eineng  niedrigeren Wert     gehalten        werden,    wenn die  Selektivität des Lösungsmittels durch Einbrin  gung eines     grösseren    Anteils des     Hilfslösungs-          mittels    gesteigert     wird,        3vie    z.

   B.     von        -#Vasser          in.    eine     wässrige        Diäthyleii,-lveollösung.    Im all  gemeinen kann das Verhältnis von selektivem      Lösungsmittel zu der in die Extraktionssäule  eingebrachten Beschickung von etwa 0,5 zu 1  bis etwa 10 zu 1 Volumteile, je nach den hier  erwähnten Variablen, schwanken.  



  Im untern Teil der Extraktionssäule unter  halb der Eintrittsstelle der Beschickung wird  die Lösungsmittel- oder Extraktphase fort  schreitend reicher an Benzol, während sie ab  wärtsfliesst, und verarmt fortschreitend an den  wenig flüchtigen paraffinischen und     naplhthe-          nisehen    Bestandteilen. Obgleich die letzt  genannten paraffinischen, naphthenischen und  olefinischen Kohlenwasserstoffbestandteile sich  in der Lösungsmittel- oder Extraktphase nur  in geringen Mengen lösen, so ist deren Menge,  bezogen auf das Benzol, in dem Extrakt gross  genug, um das gewonnene Benzol wesentlich  zu verunreinigen.

   Da ausserdem diese Verun  reinigungen innerhalb des entsprechenden  Siedepunktbereiches, wie die Benzolazeotropen  während des Lösungsmittelausstreifvorganges  sieden, können sie aus dem Produkt nicht  durch einfache Fraktioniermassnahmen abge  trennt werden. Entsprechend der Erfindun  wird deshalb eine flüchtigere Paraffinfraktion  im Gegenstrom mit dem im untern Teil der  Lösungsmnittelextraktionssäule vorhandenen,  abwärtsfliessenden Extrakt in Berührung ge  bracht, welche vorzugsweise an einer Stelle  unmittelbar benachbart zu der Auslassöffnung  für den Extrakt, im allgemeinen am äussersten  Bodenteil der Säule, eingeführt wird.

   Beim  Inbetriebsetzen der Anlage kann als flüchtige  Paraffinfraktion eine aus dem der Fraktio  nierung in     Säule    1 unterzogenen Ausgangs  erdöl abgezweigte Destillatfraktion eingesetzt  werden, die unterhalb der zur Bildung von  Azeotropen mit dem Benzol befähigten Koh  lenwasserstoffbestandteile siedet. Beispiels  leise kann die aus der Säule 1 durch Leitung  4 entfernte Zwischenfraktion hier als flüch  tiges Verdrängungsmittel benutzt werden.  Während des Betriebes kreist die Paraffin  fraktion aus flüchtigen paraffinischen Koh  lenwasserstoffen ständig innerhalb des Sy  stems. Gegebenenfalls kann ein Gemisch die  ser umkreisenden Paraffinfraktion und der  leichten Paraffinfraktion aus Säule 1 wäh-    rend des Betriebes am Boden in die Extrak  tionssäule 10 eingeführt werden.

   Jedenfalls  verdrängt die flüchtige Paraffinfraktion die  schwereren oder weniger flüchtigen, Azeotrope  bildenden Paraffine, Naphthene und Olefine  aus der Extraktphase innerhalb der Extrak  tionssäule 10. Diese Ausführungsform der Er  findung stellt eine wesentliche Verbesserung  gegenüber der Fliessmethode bekannter Art  dar. Die Berührung des im Gegenstrom flie  ssenden Extraktes mit der leichten     Paraf-          finkohlenwasserstofffraktion    ergibt eine er  wünschte Übertragung der leichten Paraffine  in den Extrakt in flüssiger Phase und eine  gleichzeitige Verdrängung der weniger flüch  tigen, Azeotrope bildendenden Paraffine aus  dem Extrakt in die Raffinatphase.

   Die schwe  reren Paraffinkohlenwasserstoffe, welche sich  unvermeidbar in dem Lösungsmittel während  des Extraktionsvorganges bis zu einem be  grenzten, aber doch merklichen     Ausmasse    auf  lösen und normalerweise als Verunreinigung  (im allgemeinen in Mengen von etwa 5 bis  etwa.

   15     Gew.o/o)    des Benzols infolge ihrer  starken Neigung, damit     Azeotrope    zu bilden,  erscheinen, werden aus der     Extraktphase    in  nerhalb der Extraktionszone in die     Raffinat-          phase        hinübergedrängt.    Die leichten Paraf  fine sind durch Destillation leicht aus dem  Benzol in der     Lösungsmittelausstreifstufe    ab  trennbar, weil ihre Siedepunkte genügend  unterhalb des     Benzolsiedepunktes    liegen, so  dass sie keine     Azeotropen    mit dem Benzol  bestandteil des Extraktes bilden.

       ..7e    nach der  Menge der in die     Extraktionssäule    eintreten  den flüchtigen Paraffine kann man so bis zu       99o/oiges    oder vollständig reines Benzol ge  winnen. Die weniger flüchtigen nichtaromati  schen Bestandteile, wie     Azeotropegemische    bil  dende Paraffine, die aus der     Extraktphase     verdrängt worden sind, werden aus dem     Ver-          fahrensfluss    dadurch entfernt, dass sie in dem  ständig durch Leitung 15 abgezogenen     Raf-          finatausfluss    eingeschlossen sind.  



  Es ist. ersichtlich, dass, je grösser der Fluss  der flüchtigen Paraffine zum Boden der Ex  traktionssäule 10 ist und je     gmösser    der Anteil  dieser Paraffine darin im Vergleich -zu den      weniger flüchtigen Paraffinkohlenwasserstof  fen ist, desto grösser die Reinheit des schliess  lich aus dem Verfahren gewonnenen Benzol  produktes sein wird.

   Wenn also zum Beispiel  die Extraktphase Kohlenwasserstoffe im Ver  hältnis von 70 Molo/o Benzol und 30 Molo/o  wenig flüchtige Paraffinkohlenwasserstoffe an  der Eintrittsstelle der Kohlenwasserstoff  beschickung in die Extraktionssäule enthält  und 90o%iges Benzol erhalten werden soll, so  werden theoretisch 14 Böden unterhalb der  Eintrittsstelle der Beschickung erforderlich  sein, wenn das Volumen der am Boden in die  Extraktionssäule eingeführten flüehtigeren  paraffinischen Kohlenwasserstoffe, die mit  dem Extrakt in Berührung kommen, gleich  dem Volumen der Kohlenwasserstoffe in der  Extraktphase ist.

   Anderseits wird die theo  retisch erforderliche Bodenzahl für die Erzeu  gung eines 98o/oigen Benzols auf 4 herabge  setzt, wenn man zwei Raumteile     flüchtigerer     Paraffinkohlenwasserstoffe je Raumteil in der  Extraktphase gelöster Kohlenwasserstoffe     be-          rutzt.    Die Zahl der theoretisch erforderlichen  Böden wird noch weiter herabgesetzt und die  Reinheit des gewonnenen Benzols weiter ge  steigert, wenn man das Volumen flüchtiger  Paraffine erhöht, die mit der Extraktphase  im Gegenstrom in dem Teil der Extraktions  säule unterhalb der Einführungsstelle der  Kohlenwasserstoffbeschickung in Berührung  treten.  



  Bei dem an Hand der Zeichnung erläuter  ten Ausführungsbeispiel, bei dem Benzol als  Endextraktionserzeugnis gewonnen wird, kann  die flüchtigere Paraffinfraktion, die als Ne  benschnitt aus der Fraktioniersäule 1 mit  einem Siedepunkt unter etwa 80  entnommen  wird, verschiedene Hexanisomere, wie     2,2-Di-          methylbutan,    2,3-Dimethylbutan,     2-Methyl-          pentan,    3-Mlethylpentan, Naphthene, wie     Cy-          clopentan,    Methylcyclobutan und ausserdem  verschiedene Olefinisomere mit einem Siede  punkt von etwa 40 bis etwa 65  enthalten.

   Aus  Leitung 4 wird dieser flüchtige Paraffin  nebenschnittdurch den Erhitzer 16 und Kom  pressor 17 geleitet und dort auf die Tempera  tur und den Druck gebracht, die in der Ex-    traktionssäule 19 herrschen, nämlich im all  gemeinen auf Temperaturen von etwa 90 bis  etwa 250 , vorzugsweise etwa 100 bis etwa  150  und einen Druck von etwa 5 bis etwa  35 Atm. Darauf wird dieser Schnitt durch  Leitung 18 am Boden der Extraktionssäule 10  eingeleitet, wo die flüchtigen Paraffine im  Gegenstrom mit dem abwärtsfliessenden Ex  trakt in Berührung treten, bevor letzterer aus  der Säule entfernt wird.

   Die Extraktphase be  steht dann hauptsächlich aus wässrigem     Di-          äthy    lengly c ol mit darin gelöstem Benzol und  einer im Vergleich zur darin enthaltenen Ben  zolmenge geringen Menge flüchtiger     Paraffin-          hohlenwasserstoffe,wobei    die letzteren in der  Extraktphase infolge der Verdrängung der  weniger flücbtigen Paraffine und andern  niehtaromatischen Kohlenwasserstoffe der Be  schickung vorliegen.

   Diese Extraktphase wird  durch Leitung 19 und Ventil 20 in den obern  Teil der Lösungsmittelausstr eifsäule 21     über-          geführt,    die vorzugsweise praktisch bei dersel  ben Temperatur wie die Extraktionssäule 10,       jedoch    etwas vermindertem Druck arbeitet,  der ausreicht, um die Bestandteile des Extrak  tes zu     verdampfen,    die     flüchtiger    als das     Di-          äahylengly        col    sind, zweckmässig im wesent  lichen bei     Atmosphärendruek.    Die.

   in dem Ober  teil der     Ausstreifsäule    21 aus dem     flüssigen     Extrakt,     abdestillierten    leichten Dämpfe wer  den     durch    die Dampfleitung 22 entfernt. Die  Dämpfe bestehen hauptsächlich aus den flüch  tigen     paraffinischen        Kohlenwasserstoffen,    die  in die Extraktionssäule 10 durch Leitung 4  eingeführt und in der     Extraktphase,    wie oben  erwähnt, gelöst worden sind.  



  - Bei der bevorzugten Betriebsweise     wird     Lösungsmittel aus der     Ausstreifsä.ule    21 durch  Leitung 23 und Ventil 24 zur Spitze der     Aus-          streifsäule    21 oberhalb der     Extraktphasenein-          führung        zurückgeführt.    Selbst bei Abwesen  heit eines derartigen     Lösungsmittelkreislaufes     vermindert jedoch die Gegenwart des Lösungs  mittels in der     Extraktphase    aus Leitung 19  die Flüchtigkeit des gelösten aromatischen Be  standteils im Verhältnis zu der des leichten       paraffinischen    Bestandteils, der ebenfalls in  dem Extrakt vorhanden ist,

   und verringert      dadurch den Anteil des aromatischen Kohlen  wasserstoffes, der bestrebt ist, in die plötzlich  ans dem Lösungsmittel verdampfende und in  Leitung 22 eintretende Dampffraktion zu v er  dampfen, auf ein Mindestmass.  



  Der aus der Säule 21 durch Leitung 22  entfernte Dampfstrom kann in dem     Wärme-          austauscher    25 teilweise gekühlt werden, um  den darin enthaltenen Wasserdampf zu kon  densieren. Dann gelangt er durch Leitung 26  in den Nebenschnittfraktionierturm 27, worin  die paraffinisclle Kohlenwasserstofffraktion  als Dampf von einem flüssigen Kondensat ab  getrennt wird, das hauptsächlich aus Wasser  besteht. Der Dampf wird aus der     Neben-          sehnittfraktioniersäule    27 durch Leitung 28  entfernt. Das wässrige Kondensat wird aus       der    Säule 27 durch Leitung 29 abgezogen, die  mit der Leitung 30 verbunden ist.

   Bei einer  andern Anordnung kann der aus Säule 21  durch Leitung 22 abdestillierte Dampf völlig  in dem Wärmeaustauscher 25 kondensiert und  das anfallende Kondensat in einen nicht dar  gestellten Absetzbehälter geleitet werden,  worin die verflüssigte     Kohlenwasserstoff-          sehieht    mit dem flüchtigen Paraffin von dem  wässrigen Kondensat dekantiert und aus dem  A bsetzbehälter durch Leitung 27 abgezogen  wird.

   Der aus der Nebenschnittsäule 27 durch  Leitung 28 entfernte Dampf wird zweckmässig  zur Extraktionssäule 21 mit Hilfe des     Kom-          pressors    31 zurückgeführt, welcher die     flüeh-          tige    Paraffinfraktion bei einem Druck ver  flüssigt, der dem Betriebsdruck der Säule 10  entspricht.

   Die aus dem Kompressor 31 durch  Leitung 32 in Leitung 4 austretende Fraktion  wird in dieser mit dem flüchtigen     Paraffin-          nebensenhitt    aus der Fraktionszone 1 v     er-          rnengt    und dann durch den     Wärmeaustau-          scher    16 und die Pumpe 17 am Boden in die  Säule 10 eingelassen. Das Volumen der so in  die Säule 10 eingebrachten Paraffinfraktion  ist zweckmässig so gross, wie dies praktisch  durchführbar ist, um die grösstmögliche quan  titative Verdrängung der weniger flüchtigen,  im Extrakt gelösten Paraffine in der Säule  10 zu erreichen und dadurch ein Benzol gröss  ter Reinheit zu erzeugen.

   Unter gewissen Um-    ständen kann es jedoch zweckmässiger sein,  einen grösseren Durchsatz an Beschickung und  eine höhere Produktionsgeschwindigkeit des  gewonnenen Erzeugnisses zu erhalten, z. B.  wenn eine grössere Toleranz für Paraffinver  unreinigungen in dem     Benzolprodukt    zulässig  ist. Die Belastung der Säule 10 kann in der  artigen Fällen verringert werden, indem man  das Volumen der in diese Säule eingespeisten  flüchtigen Paraffine herabsetzt.

   Während des       Betriebes    kann die Lieferung des flüchtigen       paraffinischen        Nebenschnittstromes    aus Säule  1 durch Leitung 4 ausgeschaltet     und    das aus  der     Lösungsmittelausstreifsäule    21 gewonnene       Kreislaufleichtparaffin    als einzige Quelle für  flüchtige Paraffine zwecks Verdrängung in  Säule 10 benutzt werden.

   Statt dessen kann  man auch die Zurückführung des flüchtigen  Paraffins von Säule 21 zu Säule 10 fortlas  sen und die aus der     Fraktioniersäule    1 durch  Leitung 4 gewonnene     Seitenstromfraktion    als  einzige Quelle für die am Boden in die Säule  10 eingeführten flüchtigen Paraffine aus der       Fraktioniersäule    1 durch Leitung 4 benutzen.  



  Die Einführung des aus der Extraktions  säule 10 gewonnenen Extraktes in die     Aus-          streifsäule    21 bei     Überatmosphärendruck    und  einer beträchtlich oberhalb der Siedepunkte  der flüchtigen Bestandteile in der Extrakt  phase liegenden Temperatur ermöglicht es;  die Säule 21     isotherm    und praktisch     adiaba-          tisch    zu betreiben, wenn der Abstand zwi  schen den Siedepunkten der Haupt- und  Hilfslösungsmittel gross genug ist, um eine  plötzliche Verdampfung der flüchtigsten Be  standteile aus dem Extrakt ohne wesentliche  Verdampfung des Hauptlösungsmittels zu er  reichen.

   Die Verminderung des auf der Ex  traktphase lastenden Druckes bei ihrem Über  tritt in die Säule 21 durch Leitung 19 ist  vorzugsweise nur ausreichend, um die ge  wünschte Verdampfung der leichten Bestand  teile zu erzielen und gestattet deren rohe Zer  legung in den flüchtigen Paraffindampf, der  geringe Mengen Wasser enthalten     kann,    in  einen Mittelschnitt von etwas höherem Siede  punkt aus Benzol und Wasser und in einen  praktisch von flüchtigen     Bestandteilen    freien      hochsiedenden Destillationsrückstand, welcher  aus entwässertem Diäthylenglycol besteht. Die  aus Säule 21 gewonnene Mittelfraktion wird  als flüssiger Nebenschnitt durch Leitung 33  und W ärmeaustauscher 34 entfernt und in  letzterem in Dampf übergeführt.

   Sie wird  dann in den Nebenschnitt-Fraktionierturm 35  zwecks Abtrennung eines praktisch reinen  Benzoldampfes eingebracht, der aus dem Turne  35 durch Leitung 36 entfernt und so von kon  densiertem Wasser getrennt wird, welches     aus     dem Turm 35 durch Leitung 37 entfernt wird.  Die durch Leitung 36 entfernte Benzoldampf  fraktion wird im Wärmeaustauscher 38 kon  densiert. Das flüssige Kondensat wird durch  Leitung 39 in das Auffanggefäss 40 übergelei  tet. Das so gewonnene Benzol ist praktisch  rein und frei von paraffineschen und andern       Kohlenwasserstoffverunreinigungen,    wenn die  Lösungsmittelextraktionssäule 10 mit einer  hierfür ausreichend hohen Beschickungsge  schwindigkeit an flüchtigen Paraffinen betrie  ben wird.  



  Da Wasser und Benzol in flüssiger Phase  praktisch nicht mischbar sind, kann die aus  der Säule 21 durch Leitung 33 entfernte flüs  sige Mittelfraktion auch unmittelbar in ein  Flüssigkeitsauffanggefäss ausgetragen werden,  in welchem sich die anfallende, überwiegend  wässrige Phase von der hauptsächlich aus Ben  zol bestehenden Phase trennt. Diese Phasen  werden für sich als untere bzw. obere Phase  abgezogen. Die untere Wasserphase ist mit  Benzol gesättigt, und die obere Phase besteht  aus feuchtem Benzol. Letzteres kann dann     ge-          wünseltenfalls    zum Beispiel in der Weise ge  trocknet werden, dass ein aus Wasser und Ben  zol bestehendes azeotropes Gemisch abdestil  liert wird, so dass trockenes Benzol zurück  bleibt.

   Die abgeschiedene wässrige Phase kann  dann, wie schon erwähnt, in Leitung 37 ab  gezweigt werden.  



  Wenn die Säule 21 nach der bevorzugten  Arbeitsweise und unter den oben angegebenen  bevorzugten Temperatur- und     Druekbedingun-          gen    betrieben wird, ist der Extraktrückstand,  der sich am Boden der Säule 21 ansammelt,  im allgemeinen praktisch frei von flüchtige-         ren    Bestandteilen wie Wasser und     Leicht-          paraffinen,    die in der aus der Extraktsäule 10  entfernten Extraktphase vorliegen.

   Wegen  der Neigung des Lösungsmittels, aromatisehe  Kohlenwasserstoffe gelöst zurückzuhalten, ins  besondere wenn das Diäthy lengly col im untern  Teil der Säule wasserärmer wird, und da die  Löslichkeit der aromatischen Kohlenwasser  stoffe in dem Lösungsmittel ansteigt, wenn  der Extrakt durch Verdampfung Wasser ver  liert, wird es jedoch fortschreitend     sehwieri-          ger,    die letzten Benzolspuren aus dem Lö  sungsmittel abzustreifen. Uni das gelöste Ben  zol aus dem Extraktriickstand zu gewinnen,  wird letzterer zum Beispiel durch die Koch  schlange 41 erhitzt, die am Boden der     Lösungs-          mittelausstreifsäule    21 liegt.

   Die Schlange 41  kann ein umlaufendes     Hochtemperaturheiz-          mittel    enthalten, das in einem     Wärmeaustau-          scher    42 auf Temperaturen oberhalb des Siede  punktes der am wenigsten flüchtigen Bestand  teile des tiefer als     Diäthylenglycol    siedenden  Extraktes erhitzt wird.

   Bei gewissen Lösungs  mitteln jedoch, wie dem     Diäthylenglycol,    wer  den die letzten Spuren gelösten Benzols durch  einfache     Fraktionierung    aus dem Extrakt  rüekstand in Säule 21     nur    entfernt, wenn man  ihn auf     übermässig    hohe Temperaturen, höher  als der     Wärmebeständigkeit    dieses Lösungs  mittels entspricht, erhitzt.

       Zwecks    Herabset  zung der für die Verdampfung der letzten  Spur extrahierten     Kohlenwasserstoffe    (ge  lösten     Benzols)    aus dem Lösungsmittel     erfor-          derliehen    Temperatur wird eine verdampfte       Flüssigkeit    in die Säule 21 eingebracht., deren       Partialdruek    den Dampfdruck des restlichen  Benzols in dem     Extraktbodeilsatz    herabsetzt.

    Zweckmässig     verwendet    man hierfür Wasser  dampf, vorzugsweise das als flüssiger     Rüek-          stand    der     Nebensehnittfraktioniersäulen    27  und 35 wiedergewonnene     verdampfte    Was  ser. Das aus dem     Nebensehnittfraktionierturm     27 durch die mit Leitung 30 in Verbindung  stellende Leitung 29 entfernte Wasserdestillat  kann teilweise oder völlig im Kreis geführt  werden, indem man es durch Leitung 30, Ven  til 43 und Leitung 44 sowie durch Leitung 3 7  und Ventil 45 in die in der Säule 21 führen-      den Leitung 46 strömen lässt.

   Das Wasserkon  densat aus dem Nebenschnittausstreifer 27  kann somit mit dem Wasserkondensat aus dem  Nebenschnittfraktionierturm 35 vereinigt und  mittels der Pumpe 47 in dem Wärmeaustau  seher 48 gefördert werden. In letzterem ver  dampft der Wasserstrom, und der anfallende  Dampf wird vorzugsweise bei etwa 100 bis  150  durch Leitung 49 in den Aufkoch  abschnitt bei Säule 21 eingeführt. Die anfal  lende, mit dem Extraktrückstand in der Säule  21 in Berührung tretenden Wasserdämpfe set  zen den Dampfdruck des im Extrakt vorhan  denen gelösten Benzols herab und begleiten  die aus der Säule 21 durch Leitung 33 ent  fernte und im Nebenschnittfraktionierturm 35  zerlegte Benzol-Wasser-Mittelfraktion.

   Ander  seits kann auch aus dem     Nebenschnittfraktio-          nierturm    27 durch Leitung 28 entfernter  Paraffindampf als Extraktausstreifdampf be  nutzt werden, indem man Paraffindämpfe aus  Leitung 28 zur Leitung 46 mit Ventil 50 ab  zweigt, sie in der Pumpe 47 auf den Betriebs  druck der Säule 21. verdichtet und sie auf eine  Temperatur von 1.00 bis 150  erhitzt, worauf  sie unten in die Säule 21 eingereiht werden.  



  Der aus entwässertem Diäthylenglycol be  stehende Extraktrückstand, aus welchem das  Benzol praktisch vollständig entfernt worden  ist, wird aus der Säule 21 durch die mit der  Leitung 11 verbundene Leitung 51 mit Ventil  52 abgezogen und im Kreislauf unter dem mit  tels Pumpe 53 erzielten, in der Extraktions  säule 10 herrschenden Betriebsdruck zum  obern Teil der Säule 10 zurückgeführt. Ein       bestimmter    Teil des     Diäthylenglyeols    kann  von Leitung 51 zur Leitung 23 über das Ven  til 24 abgezweigt und dann am obern Teil in  die Lösungsmittelausstreifsäule 21 eingebracht  werden, wenn in dieser Säule eine grössere  Menge Lösungsmittel vorhanden sein soll, als  es durch die Extraktphase aus der Leitung 19  geliefert wird.  



  Das zur Säule 10 zurückfliessende Lösungs  mittel wird wieder auf den erforderlichen  Wassergehalt eingestellt, und zwar durch das  über Leitung 12 an der Spitze in die Lösungs  mittelextraktionssäule 10 eingeführte Wasser.    Die zur Erhöhung des Wassergehaltes des Lö  sungsmittels     erforderliche    Wassermenge wird  dadurch erhalten, dass ständig mindestens der  erforderliche Anteil des flüssigen Wasserkon  densates im Kreislauf geführt wird, das aus  der Lösungsmittelausstreifsäule in den Neben  sehnittfraktioniertürmen 27 und 35 entfernt  worden ist. Dieser Wasseranteil gelangt durch  Leitung 30 über Ventil 54 und Pumpe 55 in  die Wasserspeiseleitung 12. Die Pumpe 55 er  höht den Druck des Kreislaufwassers auf den  Wert, mit welchem die Säule 10 arbeitet.

    Wasserverluste können durch Einführung von  Wasser durch Leitung 12 ergänzt werden.  Obgleich ein Wasserkreislauf für den Betrieb  des Verfahrens nicht unbedingt notwendig ist,       erweist    er sich als besonders vorteilhaft, wenn  das System im Gleichgewicht steht, und stellt  ein bequemes Mittel dar, um Schwankungen  in der Beschaffenheit des selektiven Lösungs  mittels auszuschalten.  



  An Stelle eines Gemisches eines Haupt  lösungsmittels     (Diäthylenglycol)    mit einem  Hilfslösungsmittel (Wasser) kann man auch  nur ein einziges Lösungsmittel, z. B.     Diäthy-          lenglycol,    verwenden. Allerdings ist in diesem  Fall die Trennung weniger selektiv, und man  erhält unreines Benzol. In diesem Falle wür  den die     Wassereinspeisleitung    12, die Neben  schnittfraktioniertürme 27 und 35, Wasser  kreislaufleitungen 37 und 30 und die aus den.  Leitungen 46, Pumpe 47, Erhitzer 49 und Lei  tung 49 bestehende     Benzolausstreifanlage    fort  zulassen sein.

   Allerdings könnte die letzt  genannte Anlage auch beibehalten werden, um  flüchtiges Paraffin in den     Aufkochabsehnitt     der Säule 21 im Kreislauf zurückzuführen.  Die Entfernung von Nasser aus dem selek  tiven Lösungsmittel würde jedoch den Betrieb  der Säule 21 bei einer höheren Temperatur  und bzw. oder einem niedrigeren     Druck    oder  den Kreislauf eines     Extraktrückstandes    vom  Boden der Säule 21 durch Leitung 51.     mit     einem grösseren     Benzolanteil    bedingen.

      <I>Beispiel 1</I>       Um    Benzol aus einem dem     Hydroforming-          prozess    unterworfenen     Straight-run-Benzin    zu      gewinnen, wird das Benzin fraktioniert destil  liert und eine Fraktion von einem Siede  bereich von etwa 40 bis etwa 81  abgetrennt.  Dieses Destillat wird dann in eine von 40 bis  etwa 65  siedende Leichtparaffinfraktion und  eine von etwa 65 bis etwa 81  siedende Be  schickungsfraktion fraktioniert. Letztere ent  hält isomere.C6- und C7-Paraffine und etwa  36 % Benzol. Diese Fraktion wird in flüssiger  Phase bei etwa 13,3 atm und 130  in den  mittleren Teil einer selektiven Lösungsmittel  extraktionssäule mit einer Geschwindigkeit,  von 113 Liter/Stunde eingebracht.

   Die Säule  ist mit Berl-Sätteln beschickt, durch welche  die in die Säule eingebrachte flüssige Kohlen  wasserstofffraktion mit der obigen Höchst  geschwindigkeit fliesst. Das Hauptlösungsmit  tel, bestehend aus Diäthylenglycol, wird mit  einer Geschwindigkeit von 682 Liter/Stunde  in die Säule an einer Stelle unter der     Ein-          lassöffnumg    für Wasser im obern Teil der  Säule eingeführt. Das Wasser wird mit einer  Geschwindigkeit von 121 Liter/Stunde durch  einen Sprühkopf in die Säule eingespeist und  entfernt gelöstes Diäthylenglycol aus der vor  herrschend paraffinischen Raffinatphase, die  vom obern Ende der Säule entfernt wird.

   Das  Wasser fliesst durch die Packung abwärts und  löst sich in dem Hauptlösungsmittel unter  Bildung einer wässrigen Lösung von     Diäthy-          lenglycol    mit etwa 15 % Wasser. Die oben  genannte, bei 40 bis etwa 65  siedende Paraf  finfraktion wird bei einer Temperatur von  130  und einem Druck von etwa 13,3 atm am  Boden in die Extraktionssäule neben der Aus  lassstelle für die in der Säule gebildete Ex  traktphase eingeführt und perlt aufwärts.

   Die  Extraktphase besteht beim Verlassen der Ex  traktionssäule hauptsächlich aus Lösungsmit  tel mit darin gelöstem Benzol und einer ge  ringen Menge (nicht mehr als etwa 10 Gew.%  des in der Extraktphase enthaltenen Benzols)  an flüchtiger     Paraffinkohlenwasserstofffrak-          tion.    Sie wird bei einer Temperatur von 130   und einem Druck von 13,3 atm entfernt und  in eine Fraktioniersäule mit Brodelplatten  übergeführt, die bei Luftdruck arbeitet. Die  Extraktphase wird in die Säule an einer Stelle         ungefähr    zwei Platten von der Spitze der  Säule eingespeist.

   Ein Kochabschnitt ist im  untern Teil der Säule enthalten, welcher die  sich im untern Teil der Säule ansammelnden       hoehsiedenden        flüssigen    Bodensätze auf einer  Temperatur von ungefähr 130 bis 140  hält.  Eine leichte Dampffraktion wird unmittelbar  und plötzlich aus dieser Fraktioniersäule de  stilliert und wird durch einen     Wärmeaustau-          scher    auf ungefähr 80  gekühlt.

   Der gekühlte  Dampf gelangt in eine     Nebenschnittfraktio-          niersäule    mit einem an der Spitze angeord  neten Kondensator, der bei ungefähr 70  be  trieben wird und die leichte Paraffinfraktion       durchlässt,    jedoch die oberhalb der leichten  Paraffinfraktion siedenden Bestandteile ein  schliesslich Wasser verflüssigt. Letzteres wird  vom Boden entfernt.

   Eine im mittleren Be  reich siedende flüssige Fraktion gelangt in  einem kleinen Erhitzer zur Verdampfung, und  der anfallende Dampf wandert in eine     Neben-          schnittfraktioniersäule,    aus welcher ein bei un  gefähr 60 bis 70  siedendes und etwa, 910 %  Benzol enthaltendes     azeotropes    Gemisch von  Benzol und Wasser als Dampf gewonnen wird.  Dieser wieder kondensiert, wobei sich das Kon  densat in eine     Wasserschieht    mit einer gerin  gen Menge gelösten Benzol und eine     Benzol-          sehicht    mit etwa 99 % Benzol trennt. Die ge  samte Benzolausbeute entspricht etwa 93 %  der ursprünglich in der Beschickung vorhan  denen Menge.

   Der aus dem     Nebenschnittfrak.          tionierturm    gewonnene     wässrige    Strom wird in  zwei Ströme zerlegt. Der eine Strom wird mit  einer Geschwindigkeit von 121     Liter/Stunde     zur     Wassereinlassöffnung    der Extraktions  säule und der andere Strom bei einem Über  druck von 0,7     atm    und einer Temperatur von       140     zum     Kochabsehnitt    der Lösungsmittel  ausstreifsäule mit einer     Gesehwindigkeit    von  37.9 Liter/Stunde zurückgeleitet, um in dem       Diäthy        lenglycol    gelöstes Benzol zu entfernen;

    das sich normalerweise im untern Abschnitt  der Säule ansammelt. Entwässertes     Diäthylen-          glycol    wird vom Boden der     Ausstreifsäule    mit.  einer Geschwindigkeit von 682     Liter/Stunde     entfernt und zur     Lösungsmitteleinlassöffnung     der Extraktionssäule zurückgeleitet, wo es sich      mit dem zurückfliessenden Wasser unter     Bil-          dung    des vorhandenen selektiven Lösungsmit  tel vereinigt.  



  Bei einer ähnlichen Arbeitsweise für die  Gewinnung von Benzol aus einer dem     Hydro-          formingprozess    unterworfenen Fraktion von  Straight-run-Benzin mit der Abänderung,  dass die von 40 bis 65  siedende flüchtige  Paraffinfraktion nicht am Boden in die Lö  sungsmittelextraktionssäule eingebracht wird,  liefert das Verfahren ein Benzolerzeugnis von  etwa 88 Gew.%o Benzol.

   Der aus der     Lösungs-          mittelausstreifsäule    abgetriebene Dampf ist  ein     azeotropes    Gemisch von Benzol,     Hexan    und  Heptan, das im Kreislauf zum Boden der  Lösungsmittelextraktionssäule zurückkehrt,  jedoch für den Zweck der Verdrängung der  Paraffinkohlenwasserstoffe aus der eingespei  sten Mischung von der Extraktphase wesent  lich ungünstigere Resultate zeitigt als die  oben beschriebene Arbeitsweise. Die aus der  Lösungsmittelausstreifsäule gewonnene Mit  telfraktion besteht hauptsächlich aus Benzol  und ist mit Paraffinen verunreinigt, welche  konstant siedende Mischungen bilden.  



       Beispiel   <I>2</I>  Eine dem in Beispiel 1 beschriebenen Ver  fahren ähnliche Arbeitsweise wird zwecks Ge  winnung von Toluol mittels einer     Beschik-          kung    durchgeführt, die aus der von etwa 103  bis etwa 110  siedenden Fraktion besteht, die  bei der Fraktionierung des im Beispiel 1 er  wähnten, dem Hydroformingprozess unterwor  fenen Straight-run-Benzins erhalten wurde.  Ferner wird eine von etwa 81 bis etwa 100   siedende Fraktion, die bei der eben erwähn  ten Fraktionierung abgetrennt und von aro  matischen Kohlenwasserstoffen befreit wurde,  als flüchtige Paraffinfraktion benutzt, die in  die Lösungsmittelextraktionssäule zur Ver  drängung der weniger flüchtigen Azeotrope  bildenden Paraffine aus dem Toluolextrakt in  der Extraktionssäule eingebracht wird.  



  Das gewonnene Toluol ist praktisch rein.  Das gewonnene Erzeugnis stellt ungefähr 90%  des im Ausgangsumformungsprodukt von Di  rektbenzin enthaltenen Toluols dar.    Beispiel 3  Die im Beispiel 1 benutzte Lösungsmittel  extraktionsanlage kann auch zur Entfernung  schwefelhaltiger Verbindungen, wie     Merkap-          tanen,    Thiolen, Sulfiden und Disulfiden, aus  einer Erdölkohlenwasserstoffmischung, wie  einer Benzinfraktion, verwendet werden.  Diese kann ausser den Kohlenwasserstoff  bestandteilen geringerer Polarität aromatische  Kohlenwasserstoffe enthalten.

   Die schwefel  haltigen Verbindungen, welche die am stärk  sten polaren Verbindungen der Mischung sind,  können irr einer praktisch von     Kohlenwasser-          stoffen    einschliesslich aromatischer Bestand  teile freien Konzentration gewonnen werden,  obgleich letztere im Verhältnis zu den     paraf-          finischen,    naphthenischen und olefinischern  Kohlenwasserstoffbestandteilen, wie sie in der  Benzinfraktion vorliegen, auch verhältnis  mässig polar sind.

   Um die erwähnte selektive  Trennung der schwefelhaltigen Bestandteile  von der Kohlenwasserstoffmischung zu bewir  ken, wird ein Lösungsmittel, bestehend aus  einer wässrigen Diäthylenglycollösung mit  30 Gew.% Wasser als selektives Lösungsmit  tel benutzt, das wegen seines erhöhten Wasser  gehaltes eine grössere Selektivität auf die Be  standteile von grösserer Polarität ausübt und  die Bestandteile von mittlerer und geringerer  Polarität wie aromatische Kohlenwasserstoffe  zurückdrängt.  



  Eine Fraktion des Benzinproduktes mit  einem Siedebereich von etwa 80 bis etwa 225 ,  die aus einer hochschwefelhaltigen Erdölmasse       abgetrennt        wurde        und        0,95'%        Schwefel,        35        0/0          Paraffinkohlenwasserstoffe,        15        %        'Taphthen-          kohlenwasserstoffe,

      36  /o     Olefinkohlenwasser-          stoffe        und        14        %        aromatische        Kohlenwasser-          stoffe    enthält, wird mit einer Fliessgeschwin  digkeit von 682 Liter/Stunde in eine     Lösungs-          mittelextraktionssäule,    wie sie im Beispiel 1  benutzt wurde, ungefähr in der Mitte der  Säule bei einer Temperatur von 110  und  einem Druck von 10,2     atm    eingebracht.

   Die  Benzinfraktion tritt in der Säule mit dem       abwärtsfliessenden    Lösungsmittel in Berüh  rung.     'Wasserfreies        Diäthylenglycol    wird mit  einer Geschwindigkeit von 113 Liter/Stunde      in die Einlassöffnung für das Hauptlösungs  mittel etwa 10 cm unterhalb der Wasserein  lassöffnung eingespeist, während das Wasser  mit einer Geschwindigkeit von 37,9 Liter/  Stunde durch einen     Sprühkopf    in den obern  Abschnitt der Säule eingeführt wird, wo es im  Gegenstrom mit dem     Raffinatstrom    in     Berüh-          rung    tritt, der oben aus der Säule entfernt  wird.  



  Die zum Boden der Säule wandernde Ex  traktphase besteht hauptsächlich aus Lösungs  mittel, enthält aber auch einen grösseren An  teil der in der     Benzinbeschickung    vorhandenen  schwefelhaltigen Verbindungen     zusammen    mit  einem kleinen Anteil aromatischer Verbindun  gen von Siedepunkten oberhalb des Siede  punktes der Benzolazeotropen, das heisst ober  halb etwa 80 .

   Um die Extraktphase von aro  matischen, über 80  siedenden Bestandteilen  zu befreien, die     normalerweise    zur Bildung  von     Azeotropen    mit den in der Benzinfrak  tion enthaltenen und auch über etwa 80  sie  denden Schwefelverbindungen neigen     würden,     wird eine leichte, von etwa 65 bis 80  sie  dende Fraktion des Ausgangsbenzinproduktes,  die aus Benzolazeotropen besteht, und etwa  36 Gew.% Benzol enthält, mit einer Fliess  geschwindigkeit von ungefähr 208 Liter/  Stunde am Boden in die Extraktionssäule ein  geführt und im     Gegenstrom    mit dem am  Säulenboden vorhandenen Extrakt in Berüh  rung gebracht.

   Das in dieser Fraktion ent  haltene Benzol hat die Neigung, aus dem Ex  trakt selektiv die höher molekularen aroma  tischen Kohlenwasserstoffe zu verdrängen, die  (sofern sie nicht mit niedriger molekularen  Aromaten verdrängt werden) Azeotrope mit  den     Schwefelverbindungen    bilden, welche an  nähernd im selben Temperaturbereich wie die  höher molekularen Aromaten in der Benzin  fraktion sieden.  



  Der     anfallende    Extrakt     gelangt    in eine bei  Luftdruck betriebene     Lösungsmittelausstreif-          säule,    worin das Benzol und andere in dem  Extrakt gelöste leichte Kohlenwasserstoffe so  wie ein Teil des im Lösungsmittel enthaltenen  Wassers schlagartig aus der Extraktphase ab  destilliert, dann kondensiert und in eine Koh-    lenwasserstoff- und Wasserfraktion zerlegt  werden. Die hierbei abgetremnte Kohlenwasser  stoffphase kehrt zum Boden der Extraktions  säule zurüek.

   Eine Fraktion von mittlerem       Siedebereieh    mit     Schwefelverbindungen    und  Wasser wird aus der     Säule    entfernt, in einer  Nebenschnittfraktioniersäule destilliert, lind  die anfallenden     Schwefelverbindungen    und  Wasser werden abgetrennt. Dieses Wasser  kehrt mit einer Geschwindigkeit von 56,5 Li  ter/Stunde in den Kochabsehnitt der     Lösungs-          mittelausstreifsäule    zurück, um eine     Dampf-          clestillation    der Sehwvefelverbindungen aus s  dem Extrakt zu bewvirken.

   Das vom Boden des  Lösungsmittelausstreifers entfernte     entwväs-          serte    Lösungsmittel wird zur Einlassöffnung  für das Hauptlösungsmittel am Oberteil der  Extraktionssäule zurückgeleitet.  



  Das aus dem Kopf der Extraktionssäule  entfernte Kohlenwasserstoffraffinat ist prak  tisch frei von Schwefelverbindungen und ent  spricht den Vorschriften für      entschwefeltes      Benzin. Dieses     Raffinat    stellt eine verhältnis  mässig hochsiedende Benzinfraktion dar und  kann mit den tiefer siedenden     Fraktionen    der  im Benzinbereich siedenden     Ausgangsfraktion     vereinigt werden, um ein Benzin mit dem er  wünschten     Dampfdr.ickwert    zu bilden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Zerlegung einer Mischung organischer Verbindungen, die zum Teil (Be standteil A) leicht und zum Teil (Bestand teil B) schwerer in einem selektiven Lösungs mittel löslich sind, bei dem diese Mischung in eine Extraktionszone a .n. einer mittleren Stelle und das Lösungsmittel nahe einem Ende der selben eingeführt wird, an -v elchem die den Bestandteil B enthaltende Raffinnatphase ent fernt wird,
    während am entgegengesetzten Ende der Extraktionszone die den Bestandteil A enthaltende Ext.raktphase abgezogen -wird und der Bestandteil A dann aus der Extrakt. phase durch fraktionierte Destillation abge trennt wird, dadurch gekennzeichnet, dass @in die Extraktionszone an einer Stelle, die näher zu der Extraktphasenabzugsstelle .als zu der Mischungseintrittsstelle liegt, ein Verdrän- gungsmittel C,
    das flüchtiger ist als der Be standteil B und das aus einem chemischen Homologen oder einem Gemisch von chemi schen Homologen der im Bestandteil B ent haltenen Verbindungen oder wenigstens der Hauptmenge derselben besteht, eingeführt und dadurch restlicher Bestandteil B aus der Ex traktphase unmittelbar vor ihrer Entnahme aus der Extraktionszone verdrängt, die aus dieser Zone abgezogene Extraktphase in den obern Teil einer Kolonne für die fraktionierte Destillation übergeführt, in dieser das Ver drängungsmittel C vollständig aus der Ex- traktplrase verdampft als Kopfdestillat der Kolonne entnommen und in die Extraktions zone zurückgeführt,
    ein Zwischenstrom, der im wesentlichen aus Bestandteil A besteht und praktisch frei von Bestandteil B, Verdrän gungsmittel C und selektivem Lösungsmittel ist, an einer Seitenstelle der Kolonne abgezo gen und der das Lösungsmittel umfassende Destillationsrückstand vom Boden der Ko lonne entfernt und zur Extraktionszone zu rückgeführt wird. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentansprueh, da durch gekennzeichnet, dass ein selektives Lö sungsmittel, das weniger flüchtig als der Be standteil A ist, bei der Extraktion in Ver mischung mit einem Hilfslösungsmittel ver wendet wird, das flüchtiger als das selektive Lösungsmittel und in letzterem löslich ist und zumindest teilweise mit dem Verdrängungs mittel C destilliert, jedoch hiermit praktisch nicht misehbar ist. 2.
    Verfahren nach Unteranspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass das Kopfdestillat dampfförmig der Kolonne entnommen und dann in ein das Verdrängungsmittel C ent haltendes erstes Destillat und in ein haupt sächlich aus Hilfslösungsmittel bestehendes zweites Destillat getrennt,
    das erste Destillat flüssig in die Extraktionszone nahe bei der Extraktionsphasenabzugsstelle eingeführt und ein Strom des zweiten Destillates in flüssigem Zustande zunächst mit der Raffinatphase im Gegenstrom in Berührung gebracht und dann mit dem aus der Kolonne in die Extraktions zone zurückgeführten Destillationsrückstand vereinigt -wird. 3.
    -Verfahren nach Unteranspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass ein selektives Lö sungsmittel, das zumindest teilweise mit dem Bestandteil A destilliert, jedoch mit diesem praktisch nicht mischbar ist, verwendet wird, zumindest ein Teil des Hilfslösungsmittels aus der Extraktphase zusammen mit Bestandteil A aus der Kolonne abgezogen, dieses Gemisch dann in ein aus dem Bestandteil A bestehen des Destillat und in ein aus dem Hilfslösungs mittel bestehendes Destillat zerlegt und ein Strom des letzteren in den Bodenteil der Ko lonne zum Austreiben von restlichem Bestand teil A aus dem Destillationsrückstand einge führt wird.
    -l. Verfahren nach Unteransprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des aus dem dampfförmigen Kopfdestillat erhal tenen zweiten Destillates in Vermischung mit einem Teil des aus dem Zwischenstrom abge trennten, aus Hilfslösungsmittel bestehenden Destillates dem in die Extraktionszone einströ menden selektiven Lösungsmittel zugesetzt wird. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Extraktion bei einer oberhalb der normalen Siedetemperatur des Verdrängungsmittels liegenden Tempera tur und bei einem Überdruck, bei dem alle in die Extraktionszone eingeführten Stoffe in flüssiger Phase gehalten werden, durchgeführt und das Verdrängungsmittel C durch Druck i erminderung bei der Überführung der Ex traktphase aus der Extraktionszone in den Kopfteil der Kolonne verdampft und abdestil- liert wird. 6.
    Verfahren nach Patentanspruch, zur Zerlegung einer aromatische und paraffinische Kohlenwasserstoffe enthaltenden Kohlenwas- serstoffmisehung, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung mit einem mindestens ein Poly alky lenglycol und 5-50 Ola Wasser ent haltenden Lösungsmittelgemiseh bei einer Temperatur von 100-150 und einem über- druck von 5-20 atm extrahiert und in die Extraktphase in der Extraktionszone eine Paraffinfraktion,
    die niedriger als der Paraf finanteil der Kohlenwasserstoffmischung sie det, als Verdrängungsmittel eingeführt wird. 7. Verfahren nach Unteranspruch 6, da durch gekennzeichnet, dass eine Benzol ent haltende Benzinfraktion mit einem Diäthylen- glycol und 5-15 %o Wasser enthaltenden Lö- sungsmittelgemiseh extrahiert und eine nied riger als Benzol siedende Benzinfraktion als Verdrängungsmittel in die Extraktionszone nahe bei der Extraktphasenabzu;:sstelle wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1105402B (de) * 1958-07-26 1961-04-27 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Abtrennung von aromatischen oder von aromaten-freien nichtaromatischenKohlenwasserstoffen durch Fluessig-Fluessig-Extraktion

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1105402B (de) * 1958-07-26 1961-04-27 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Abtrennung von aromatischen oder von aromaten-freien nichtaromatischenKohlenwasserstoffen durch Fluessig-Fluessig-Extraktion

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