CH323454A - Verfahren zur elektrischen Formierung von Elektroden für Elektrolytkondensatoren - Google Patents
Verfahren zur elektrischen Formierung von Elektroden für ElektrolytkondensatorenInfo
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Description
Verfahren zur elektrischen Formierung von Elektroden für Elektrolytkondensatoren Bekanntlich werden Elektrolytkonden satoren heute vielfach mit aufgerauhten Elek troden, insbesondere mit aufgerauhten Anoden, hergestellt. Dabei handelt es sieh meist um geätzte Aluminiumfolien hohen Reinheits grades, welche durch den Ätzprozess eine etwa 4-15faehe Oberflächenvergrösserung - je nach Ätzverfahren und Formierspannung erhalten haben. Nun bereitet es gewisse Schwierigkeiten, bei den Aufrauhprozessen immer genau den gleichen Aufrauhfaktor zu erreichen, und so mit benötigen die Elektrolytkondensatoren verhältnismässig grosse Kapazitätstoleranzen, von z. B. -10 bis +.10%. So grosse Kapazi tätsabweichungen sind aber in manchen Fällen unerwünscht, z. B. bei der Verwendung von Elektrolytkondensatoren als Anlasskonden- satoren für Elektromotoren, wo eine möglichst konstante Kapazität benötigt wird. Zweck der Erfindung ist, diese Nachteile bei der elektrischen Formierung von Elek troden für Elektrolytkondensatoren aufzu heben und konstante Kapazitätswerte inner halb der Serienfabrikation zu erreichen, ins besondere bei Verwendung von aufgerauhten Elektroden aus Aluminium. In sinngemässer Weise kann auch bei Elek troden aus andern Materialien, z. B. Tantal oder Eisen, gearbeitet werden. Auch eignet sieh das Verfahren für Anoden, bei denen ein Ventilmetall, beispielsweise Aluminium, auf eine Trägergrundlage aufgebracht worden ist, z. B. durch Aufspritzen nach dem Schoopschen Verfahren. Nach dem erfindungsgemässen Verfahren werden die Formierbedingungen an Hand von Kapazitätsmessungen laufend so ver ändert, dass die Kapazitäten von mit den Elek troden hergestellten Kondensatoren konstant gehalten werden. Zweckmässigerweise wird die Kapazität der vorformierten Folie gemessen und an Hand der erhaltenen Werte dieser Messung eine An gieiehung der Formierbedingungen durch geführt,. durch welche eine . weitgehend kon stante Kapazität erreicht wird. Das Verfahren eignet sich für statische Formieranordnungen, wird aber vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt, indem die Folie ein oder mehrere Vorformierbäder sowie eine zweckmässige Kapazitätsmessanordnung durch läuft, wobei in der Messanordnung die Kapazi tätsmessung automatisch erfolgt und die For- mierbedingungen, vorteilhafterweise die Span nung, in einem der Formierbäder in Abhän gigkeit von den gemessenen Werten gesteuert werden. Es besteht die Möglichkeit, mehrere Ausgleichsformierbäder anzuordnen. Wunsch gemäss können noch Spülprozesse eingeschaltet werden. Sobald überkapazitäten auftreten, wird z. B. durch eine elektrische Steuervorrichtung an das Ausgleichsbad eine höhere Formier spannung angelegt, als sie dem Bad bisher zu- geführt wurde. Durch geeignete Berechnung der elektrischen Steueranordnung lässt sich er reichen, dass die Steigerung der Gleichspan nung im Ausgleichsbad prozentual gerade der erwünschten Kapazitätserniedrigung ent spricht, da das Produkt von Kapazität und Spannung in dem in Frage kommenden Be reich mit hinreichender Genauigkeit konstant lCt. Mit der beschriebenen Anordnung können somit automatisch alle auftretenden Über kapazitäten schon an dem vorformierten Band ausgemerzt werden. Der Formierprozess in dem Ausgleichsbad darf aber dabei nicht zu kurz sein, damit die zusätzlich aufgebaute Formierschieht stabil und gegen Rücklösungs- vorgänge widerstandsfähig ist. Die Zeichnung veranschaulicht sehematiseh und beispielsweise eine Anordnung zur Aus übung des erfindungsgemässen Verfahrens, an Hand deren das erfindungsgemässe Ver fahren beispielsweise erläutert wird. Die aufgerauhte Folie 1 wird von einer Spule 2 abgerollt, und über Walzen 3 durch die eigentlichen Formierbäder I und II ge führt. Die Walze 18 dient zur Stromzufüh rung, der Haspel 5 zum Aufwickeln. Im Bad I beträgt die Formierspannimg beispielsweise 200 Volt, im Bad II beispielsweise 400 Volt. Nach Durchlaufen einer Trockenanlage 4 ge langt die formierte Folie in das Messbad 1Z, darauf wieder in eine Trockenanlage 4 und endlieh in das Ausgleichsbad A, wo die For- mierspannung etwa 400 bis 550 Volt beträgt. Die versehiedenen Spannungen werden z. B. durch verschiedene Gleichrichter, verschie dene Generatoren oder durch Spa.nnungs- abgriffe erzeugt. Die Formierbäder I, II und z1 sind mit Mittelelektroden 9, 10 bzw. 11 versehen. Ausserdem dienen die Gefässwände 14,15 und 16 als Elektroden. Gefässwand und Elektro den können aus Aluminium, rostfreiem Stahl oder andern leitenden Materialien bestehen, die bei der Formierung nicht angegriffen werden. Die Mittelelektrode 12 und die Wandung 17 des Messgefässes sind durch die Leitung 13 mit dem Messgerät 6 verbunden. Mit 6 ist. das Gerät zur Kapazitätsmessung und zur Steuerung des Ausgleichsbades bezeichnet. Die Herstellung eines solchen Gerätes ist nach dem heutigen Stand der Verstärker- und Regel technik leicht möglich. Das Gerät 6 gliedert sich in einen Weeh- selstromteil W und einen Gleichstromteil G. In dem Wechselstromteil wird eine kleine Mess- wechselspannung erzeugt. Diese wird mit einer Wheatstoneschen Brückensehaltung an die Folie 1 und an die Elektroden 12 und 17 gelegt. Die Leitung 7 schafft die Verbindung mit der Folie 1 und ist gleichzeitig geerdet. Der Strom der Brüekenschaltung kann durch Elektronenröhren verstärkt werden und steuert entweder direkt oder über geeignete Aggregate wie Relais, Regelmotoren oder ähnlichem das Formierag-regat für die Aus gleiehsformierung. Eine günstige Anordnung ist beispiels weise die Steuerung eines Regelmotors, der seinerseits die Feldwieklung eines Gleich- stromgenerators beeinflusst. Dieser Teil des Gerätes 6 wird als Gleichstromteil C bezeieh- net. Von ihm führt. die Leitung 8 zum Aus gleichsbad E1. Die Steuerring der Formierspannung im Ausgleichsbad kann durch entsprechende elektrische Verzögerungsglieder geleitet. wer den, so dass die veränderte Formierspannung bei der Ausgleichsformierung zur richtigen Zeit wirksam ist. Die Erfindung kann auch ohne ein zu sätzliches Messbad angewendet werden: Es genügt, der Gleiehspannung eines Vorformier- bades eine Messw eehselspannung zu überlagern, um die Kapazität des aufgerauhten Folien bandes laufend zu kontrollieren und mit Hilfe dieser Kapazitätsmessung im selben Vor- formierba.d, z. B, durch automatische Stei gerung der Spannung, Überkapazitäten zu be seitigen. Diese Anordnung am Vorformier- bad wird zweckmässig mit der nächsten Vor formierspannung getroffen. Der Erfindungsgedanke kann aber auch auf andere Weise verwirklieht werden, näm lich so, dass durch die Messanordnung J1 die s Stromstärke und somit der Spannungsabfall innerhalb der Vorformierbäder reguliert wird, z. B. durch -Änderung der Bandgesehwindig- keit. Jedoch ist dieses Verfahren weniger gut ge- eio-net, kurze lokale Schwankungen der Auf- rauhung der Elektrodenfolie auszugleichen, cla durch eine solche Massnahme ein grösseres Stück der Elektrodenfolie in seinen Formier bedingungen verändert wird. Natürlieh kön nen - je nach den Herstellungsverfahren in der Hauptsache ; Änderungen des Auf- rauhfaktors innerhalb grösserer Flächenele mente von Interesse sein. Bei mehr lokal vorkommenden Schwankungen der Ober- fläehenvergrösserung wird man aber ein mö-liehst kleines Ausgleichformierbad wählen. \Für die Kapazitätsmessanordnung eignet sieh besonders ein kleines Messgefäss, das z. B. aus rostfreiem Stahl hergestellt ist, und in wel- eliem in einer geeigneten Messflüssigkeit kon tinuierlich die Kapazitätswerte des Folien bandes ermittelt werden. Als Messlösung kommt z. B. eine wässrige Borsäurelösung mit leitfä.higkeitserhöhenden Zusätzen (z. B. Borax oder Ammonborat) in Betracht. Das Mess- -efäss steht in Verbindung mit, einem Mess- gerät, das zugleich die notwendige Einrich tung besitzt, um die Steuerung des Ausgleichs bades leiten zu können.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur elektrischen Formierung von Elektroden für Elektrolytkondensatoren, insbesondere von aufgerauhten Aluminium elektroden, dadurch gekennzeichnet, dass die Formierbedingungen an Hand von Kapazitäts messungen laufend so verändert werden, dass die Kapazitäten von mit den Elektroden her gestellten Kondensatoren konstant gehalten werden. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die aufgerauhte Elektrode vorformiert, dann ihre Kapazität gemessen und sodann einer weiteren For mierung mit variabler Formierspannung un terworfen wird. 2.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass an Hand der er mittelten Kapazitätswerte die Stromstärke beim Formieren in Bädern für kontinuier liche Formierung variiert wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man zur Ermitt lung der Kapazitätswerte ein Durchlaufbad verwendet. 4. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man die Formier spannung im Ausgleichsbad automatisch durch das Messgerät steuern lässt. 5. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der Ausgleichsformier- spannung entsprechend der Durchlaufge- sehwindigkeit verzögert wird. 6.Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Kapazitätsmessung und Ausgleichsformierung in ein und demselben Bad vorgenommen wird.-
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