CH322762A - Hydraulische Vorrichtung zum Ausgleich des Ventilspiels - Google Patents

Hydraulische Vorrichtung zum Ausgleich des Ventilspiels

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CH322762A
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Description


      Hydraulische    Vorrichtung zum Ausgleich des Ventilspiels    Die     Erfindung    betrifft eine hydraulische  Vorrichtung zum Ausgleich des Ventilspiels  mit einem ihren Druckraum abschliessenden       Rückschlagventil.    Ihr liegen     vollkommen     neue und unbekannte Überlegungen zu  Grunde, die sich auf Ventile     mit    minimaler       Öffnungszeit    beziehen, bei denen während  dieser Zeit nur     ein,        iustationärer    Strömungs  zustand herrschen kann.  



  Derartige Vorrichtungen sind seit langem  unter Bezeichnungen wie Spielausgleicher,       valve        lifter    oder dgl. bekannt. Sie dienen  dazu, das     infolge    von Wärmedehnungen un  vermeidliche Spiel zwischen der Ventilsteue  rung und der Ventilspindel auszugleichen.  Zu diesem Zweck besitzen die hydraulischen  Spielausgleicher einen     mit    einer Flüssigkeit  gefüllten Druckraum zwischen zwei, die  Steuerkraft übertragenden Teilen der Steuer  einrichtung.

   Die Füllung dieses Druckraumes  richtet sich nach     dein,        jeweiligen        Ventilspiel.     Während der     Kraftübertragung        wird    ein Teil  dieser Flüssigkeit aus dem Druckraum her  ausgepresst, so dass bei jedem Hub neue  Flüssigkeit in den Druckraum     hineingeführt     werden muss. Dadurch kann den Änderungen  des Ventilspiels leicht gefolgt werden. Die  Flüssigkeit wird über     ein        Rückschlagventil    in  den     Druckraum    eingeleitet. Bisher wurden  hierfür     Kugelrückschlagventile    verwendet.  



  Obwohl bei Ventilsteuerungen, die mit       derartigen        Ausgleichsvorrichtungen.    .ausge-         rüstet    sind, die Ventilgeräusche wesentlich  herabgesetzt werden können, zeigten die  damit versehenen Motoren bereits nach kur  zer Zeit     wesentliche    Nachteile; beispielsweise  entsprachen die Ventilöffnungszeiten nicht  mehr dem     eingestellten    Wert und der Brenn  stoffverbrauch stieg an. Diese Nachteile       konnten    im wesentlichen nur mit den     Spiel-          ausgleichern    zusammenhängen, deren Le  bensdauer zudem meist aussergewöhnlich  kurz war.

   Deshalb wurden eingehende Unter  suchungen eingeleitet, die schliesslich .zu der       Erfindung        führten.     



  Es stellte sich hierbei heraus, dass - die  wesentliche Fehlerquelle das     Kugelrück-          schlagventil    war. Man muss     nämlich    berück  sichtigen, dass es sich hierbei     nicht    um ein       gewöhnliches        Kugelrückschlagventil,        wie    man  es beispielsweise bei Fussballpumpen     finden     kann, sondern um ein sehr hoch beanspruch  tes Teil handelt. Betrachtet man beispiels  weise eine     Ventilsteuerung,    die mit     3000U/min     umläuft, so wird das Ventil 50mal in der       Sekunde    betätigt.

   Da das     Rückschlagventil     nur einen Bruchteil der Umdrehungszeit der       Steuerwelle        geöffnet    sein     kann,    beträgt die       Öffnungszeit    des     Rückschlagventils    etwa       1/20o    bis     i/300    Sekunde. Geringfügige Verände  rungen dieser Öffnungszeit können - auf die  Dauer gesehen - der -Grund für verschiedene  der genannten Nachteile sein.

             Das    Verhalten der Kugel des     Rückschlag-          ventils        während    der kurzen     Öffnungszeit    ist       sehr        komplex.    Vereinfacht kann man sagen,  dass sich     innerhalb    dieser kurzen Zeit keine  stationäre Strömung ausbilden kann, die eine  dem     symmetrischen    Aufbau des Ventils ent  sprechende Form hat.

   Die Kugel erhält also  im ersten     Öffnungsaugenblick    einen     Impuls     in einer Richtung, welche     keinesfalls    mit der       Axialrichtung    des Ventils zusammenzufallen  braucht. Wenn das Ventil unmittelbar da  nach     schliesst,        wird    die Kugel nur     in.    den  seltensten Fällen direkt auf ihren     ursprüng-          lichen    Sitz     zurückfallen    oder in ihn zurück  gedrückt werden.

   Sie     trifft    einen beliebigen       Punkt    des Ventilsitzes und rollt     dann    in die  Dichtlage.     Infolge    ihrer Masse rollt sie- aber  darüber hinaus, so dass die Kugel kurzfristig  um ihre     Nullage    pendelt. Während dieser  Zeit ist das     Ventil    noch nicht dicht geschlos  sen und eine     unkontrollierbare    Verzögerung  der     Öffnungszeit    des Ventils ist die Folge.  



  Es     kommt    aber noch     eine    weitere Über  legung     hinzu.    Wenn die Achse des Ventils       senkrecht    steht,     wird    die statistische Häufig  keit,     mit    der die     einzelnen    Punkte des Ventil  sitzes von der zurückfallenden oder     zurück-          gedrückten    Kugel getroffen werden, etwa  gleich gross     sein.    Der Ventilsitz wird also mehr  oder     weniger    gleichmässig     durch    das Auf  treffen der Kugel beschädigt und verformt.

         Wenn    die Achse des     Ventils    dagegen eine  Schräglage     einnimmt,        wird    die Kugel ausser  von der unsymmetrischen Strömung auch  noch von einer     Schwerkraftkomponente    aus  ihrer     Mittellage    abgelenkt. Die Folge davon  ist es, dass einige Stellen des Ventilsitzes mit  weitaus grösserer     Häufigkeit    von der auf  treffenden Kugel beschädigt werden als die  übrigen Stellen. Der     Ventilsitz    verformt sich  an diesen Punkten besonders stark, so dass       schliesslich    eine dauernde     Undichtigkeit    des  Ventils daraus resultiert.  



  Das exzentrische Ausweichen der Kugel       wird    ausserdem dadurch     unterstützt,    dass die  auf die Kugel     wirkende        Schliessfeder    nicht  genau zentral     wirkt    und dass die Kugel    meist - sei es durch die Herstellung, sei es  durch den Betrieb -<B>-</B>keine     mathematisch     genaue Kugelfläche besitzt.     Schliesslich    muss  man noch berücksichtigen, dass bei     einer     schräg von     ihrem    Sitz weggestossenen Kugel  die Strömung sich auf der einen Seite der  Kugel stärker ausbildet als auf der andern  und die Kugel noch weiter in eine unsymme  trische Lage treibt.

   Dadurch können die  beschriebenen Vorgänge verstärkt werden.  



  Diese bisher noch nicht bekannten und  berücksichtigten Überlegungen gaben, den  Anlass zu der     Erfindung.    Wenn nämlich das       Rückschlagventil    zur Vermeidung von un  symmetrischen Strömungen und Pendel  vorgängen gemäss der     Erfindung        einen    in  axialer Richtung geführten Ventilschaft be  sitzt, können die     durch    das Kugelventil her  vorgerufenen Nachteile nicht mehr auftreten.  Der Ventilteller hat immer die gleiche     Be-          rührungslinie    oder     -fläche    mit dem Ventilsitz  und     schliesst    deshalb sofort dicht ab.

   Die  Öffnungszeit des     Rüekschlagventils    ist da  durch genau festgelegt.     Weiterhin    kann sich  keine unsymmetrische Strömung ausbilden,  da der     Ventilteller    eine symmetrische Strö  mung durch das Ventil     erzwingt.    Deshalb       sind    auch keine Pendelvorgänge mehr mög  lich.  



  Von     Vorteil    ist es, wenn der Schaft des  Ventils in einer an den Ventilsitz anschliessen  den Bohrung gleitet, durch welche Flüssig  keit in den Druckraum eintritt. Wenn sich  beispielsweise der Ventilschaft durch Flügel  an der Innenwand der     Bohrung    abstützt,  kann eine gleichmässige Aufteilung der Strö  mung bereits in der Bohrung erfolgen. Zu  dem verwendet man als Flüssigkeit meistens  Öl, so dass die Führung in der Bohrung nahe  zu ohne Spiel gleiten     kann,    weil sie gut ge  schmiert ist.  



  In der nachfolgenden Beschreibung sind  zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung an  Hand der Zeichnung näher erläutert. Hierin  zeigen       Fig.    1 eine     .erfindungsgemässe    Ausgleichs  vorrichtung, welche zwischen Kipphebel und      Ventilspindel     direkt    auf das Ventil aufgesetzt  ist, und       Fig.    2 eine erfindungsgemässe Ausgleichs  vorrichtung, welche dicht oberhalb der  Steuerwelle in der     Steuereinrichtung    angeord  net ist.  



  In     Fig.    1 stützt sich an dem üblichen  Federteller 1 die Ventilfeder 2 ab. Die Ventil  spindel 3 ist mit     Hilfe    des     zweiteiligen    koni  schen Ringes 4 fest mit dem Federteller 1 ver  bunden. Der Kipphebel 5     wird    auf beliebige  Weise von der Steuerwelle her     betätigt.    Er       wirkt    über die     Kalotte    6 auf den kolbenarti  gen Körper 7. Die Ventilspindel 3 ist weiter  hin mit einem     zylinderförmigen    Körper 8  verbunden, in welchem der kolbenartige Kör  per 7 gleitet.

   Beide Körper werden durch die  Kraft der Feder 9     auseinandergedrückt,    so  dass zu jedem     Zeitpunkt    einerseits der Körper  7 mit der     Kalotte    6 und anderseits der Körper  8 mit der Spindel 3 in Berührung stehen. Über  die     Bohrungen    10, 11 und 12     wird    in das  Innere des kolbenartigen Körpers 7 Öl ge  leitet, welches - sobald sich das     geführte,     durch die Feder 13 an seinen     Sitz    gedrückte  kleine Ventil 14 öffnet - in den Raum 15  dringen     kann.     



  Die Funktion der Vorrichtung beruht nun  darauf, dass durch den Druck der Feder 9 der  Raum 15 vergrössert und in ihm ein Unter  druck erzeugt wird, sobald ein Ventilspiel bei  spielsweise zwischen der Kalotte 6 und dem  Körper 7     auftreten    wollte. Durch den Unter  druck wird unter Überwindung der Kraft der  Feder 13 Öl in den Raum 15 gesogen.

   Wenn  nun zur Betätigung der Ventilspindel 3 über  diese Ausgleichsvorrichtung eine     Steuerkraft     geleitet     wird,        wirkt    der     mit    Öl gefüllte Raum  als     Übertragungsglied.    Bei der Kraftüber  tragung wird etwas Öl durch den Spalt  zwischen den Körpern 7 und 8     herausgedrückt     und kann sich in dem von der Haube 16 ge  deckten Raum     sammeln.    Der Ölverlust er  möglicht ein erneutes Ansaugen von Öl aus  der Bohrung 12, so dass sich nahezu bei jedem  Ventilspiel das kleine Ventil 14 öffnen muss  und die     Füllung    dem jeweiligen Ventilspiel    angepasst werden kann.

   Der Schaft des Ven  tils 14 besitzt Flügel 17, mit denen er     sich.    an  der     Innenwand    der an den Ventilsitz an  schliessenden     Bohrung    12 abstützt, in welcher  er axial verschiebbar angeordnet ist. Sie     er-          möglichen    einen gleichmässigen Einlauf des  Öls. Ausserdem ist ein versetztes Aufprallen  des Ventils nicht mehr möglich, so dass nach  teilige Pendelerscheinungen vermieden wer  den.  



  In     Fig.    2 ist die Ausgleichsvorrichtung in  einem festen Gehäuseteil 19 angeordnet. In  diesem kann der zylinderförmige Körper 20  gleiten, welcher von unten her durch     die          Noeke    der Steuerwelle     betätigt    wird. In ihm  wiederum gleitet der     kolbenartige    Körper 21,  welcher mit der Kalotte 22 und     dem'Steuer-          hebel    23 in Berührung steht.

   Ein     Sprengring     24 verhindert, dass der     zylinderförmige    Kör  per 21 bei fehlendem Widerstand am Ende  des Steuerhebels 23 durch die Kraft der Fe  der 25 nach oben     herausgedrückt        wird.    Das  kleine Ventil 26 des Spielausgleichers, die  Feder 27 und der Raum 28 haben die gleiche  Funktion wie die entsprechenden Teile im  ersten     Ausführungsbeispiel.    Das Öl     wird    dies  mal über die Bohrung 29 und die     Ausneh-          mungen    30 und 31 in den     Innenraum    32  geleitet,

   von wo aus es in     die    Bohrung 33 im  Innern des kolbenartigen Körpers 21 dringen  kann. Die     Wirkungsweise    dieser Ausgleichs  einrichtung entspricht genau derjenigen des  Beispiels in     Fig.    1.  



  Zu beachten ist, dass     die    Spielausgleicher  trotz ihrer geneigten Lage ohne Schwierig  keiten absolut sicher arbeiten. Selbst stärkere  Neigungen auch über 90  hinaus würden die  Funktion des kleinen Ventils nicht     beein-          trächtigen.    Es     empfiehlt    sich jedoch, die Vor  richtungen nicht stärker als 90  zu neigen, da  auf diese Weise eventuell in die Räume 15  bzw. 28 gedrungene Luft     selbsttätig    nach  oben entweichen kann. Im übrigen spielt es  keine Rolle, an welcher Stelle der Steuerung  die Ausgleichsvorrichtung angeordnet ist.

    Neben den gezeigten Anordnungen ist der  Einbau beispielsweise direkt in dem     Kipp-          hebel        möglich.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Hydraulische Vorrichtung zum Ausgleich des Ventilspiels mit einem ihren Druckraum abschliessenden Rückschlagventil, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil zur Vermeidung von unsymmetrischen Strö mungen und Pendelvorgängen einen in axia ler Richtung geführten Ventilschaft besitzt.
    UNTERANSPRUCH Vorrichtung nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass der Ventilschaft in einer an den Ventilsitz anschliessenden Bohrung gleitet, durch welche Flüssigkeit in den Druckraum eintritt.
CH322762D 1954-06-11 1954-06-11 Hydraulische Vorrichtung zum Ausgleich des Ventilspiels CH322762A (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1267501B (de) * 1965-04-17 1968-05-02 Konstruktionen G M B H Sich selbsttaetig hydraulisch einstellendes Ausgleichselement im Ventiltrieb von Kolbenmaschinen
DE1284235B (de) * 1965-01-20 1969-02-20 Opel Adam Ag Ventilsteuerung fuer Brennkraftmaschinen
EP0090105A1 (de) * 1982-03-29 1983-10-05 Alfred Anthony Black Verstellbarer Ventilfederteller für eine Brennkraftmaschine

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