Verfahren zum Zuchten einer Poinsettia mit gleichwertigen Nebenzweigen.
Eine Poinsettia (euphorbia pulcherrima) ist eine Pflanze, die in der Natur in den Tropen vorkommt und unter den dortigen Bedingungen hoher Temperatur und alltäglicher Beleuchtung für 11 bis 13 Stunden zur Blüte gelangt. Diese Blüte besteht aus einem dol denförmigen, gedrängten Blütenstand verhältnismässig kleiner Blumen am Ende des Zweiges und ist mit einem Kranz roter Blätter umgeben. Ein solcher Blütenstand ist kenn zeichnend für eine Poinsettia.
Damit eine Poinsettia auch auf andern Breitengraden zur Blüte gelangt, muss bekanntlich eine blühreife Pflanze eine Zeitlang unter den Lichtbedingungen gezüchtet werden, unter denen die Nacht länger als der Tag oder gleich lang ist, das heisst, dass eine Poinsettia eine Zeitlang mindestens 12 Stunden pro Tag ununterbrochen im Dunkeln gestanden haben muss und im übrigen so viel Lielit pro Tag empfängt, dass die Pflanze noch ein normales Wachstum aufweisen kann.
Die Mindestlichtmenge hängt mit der Tem peratur zusammen, und je niedriger die Tem peratur ist, um so kleiner kann sie sein. Die Ausdrücke im Dunkeln und im Licht beziehen sieh auf die Lichtintensitäten, die mitternachts bzw. mittags im Freien vorkommen.
Weiter ist es bekannt, dass eine Poinsettia, die aussehliesslich unter sogenannten Lang tagbedingungenx-gezüchtet wird, wird, heisst, clab die Pflanze mehr als 12 Stunden unun terbrochen im Tageslicht bleibt, sich nur vegetativ entwiekelt und keine Blumen bildet.
Es wird bei Pflanzen im allgemeinen angenommen, dass der vegetative Wuchs in we- sentlichem Masse durch Prozesse geregelt wird, die in der Stengelspitze der Pflanze erfolgen, und dass sich nicht eher die Blüte entwickeln kann, bevor in der Stengelspitze, dem sogenannten Vegetationspunkt , Bliihinduktion stattgefunden hat. Unter Blühinduktion wird hier verstanden, dass solche Änderungen in den Zellen der Stengelspitze auftreten, dass sich Blumenknospen in Anlage bilden k#n- nen.
Diese Blühinduktion ist durch mikroskopische Untersuchung feststellbar und führt zu der Anlage einer sogenannten Endknospe oder eines Blumenprimordiums. Das Blumenprimordium kann zu einer Blume auswachsen, wenn die verschiedenen, mit der Pflanzen- sorte zusammenhängenden Bedingungen für die Entwicklung der Blumen erffillt sind.
Es ist nun bekannt, dass bei einer Poinsettia stets Blühinduktion auftritt, weim die Pflanze ausschliesslich unter sogenannten Kurztagbedingungen gezüchtet wird. Unter dem Züchten einer Pflanze unter Kurztag- bedingungen soll hier verstanden werden, dass die Pflanze mindestens 12 Stunden lang pro Tag hintereinander im Dunkeln steht.
Es ist weiter bekannt, dass bei einer unter Langtagbedingungen gezüchteten Poinsettia Blühinduktion in der Stengelspitze auftreten kann, wenn die Pflanze während einer knrzen Periode unter Kurztagbedingungen gezüchtet wird. Die Länge dieser Periode ist abhängig von der Temperatur, bei der die Poinsettia wäehst.
Beim Zustandekommen der Erfindung wurde gefunden, dass das auf vorstehend an gedeutete Weise induzierte Blumenprimordium sich häufig nicht zu einer Blumenknospe entwickelt, wenn die Poinsettia unmittelbar am Ende einer Periode von 7 bis 10 Tagen von Kurztagbedingungen wieder Lang tagbedingungen unterworfen wird, dass sich dann jedoch unter fortgesetzten Langtag- bedingungen drei gleichwertige Nebenzweige unmittelbar unterhalb des nicht entwickelten Blumenprimordiums bilden.
ITnter gleichwer- tigen Nebenxweigen werden hier Nebenzweige verstanden, die einen angenähert gleich sehnel- len Wuchs und ungefähr eine gleiche L#nge von mindestens 2 cm haben.
Es hat sich nun ergeben, dass ein Verfaliren, nach dem eine Poinsettia abwechselnd unter Lang-und Kurztagbedingungen geziiehtet wird, sich vorzüglieh dazu eignet, zu bewirken, dass eine Poinsettia eine Anzahl gleichwertiger Nebenzweige bildet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuchten einer Poinsettia, nach dem eine solche Pflanze abwechselnd Lang-und Kurztagbedingungen ausgesetzt wird, und ist dadureh gekennzeichnet, dass auf kiinstliche Weise dafür gesorgt wird, da# eine Langtagperiode hinreichend lange w#hrt, um eine Pflanze vegetativ wachsen zu lassen, und eine Kurz tagperiode so lange währt, dass zwar Blühinduktion auftritt, aber während einer dar auffolgenden Langtagperiode keine oder nahezu keine Blüte gebildet wird,
jedoeh Ver zweigung auftritt und eine auf diese Weise erhältliche verzweigte Poinsettia einer hinreiehend langen Periode von Kurztagbedingun- gen zum Erhalten einer auf kennzeichnende Weise blühenden Poinsettia unterworfen wird.
Der Ausdruck auf künstliche Weisen soll mit Rücksicht auf das Verfahren gemäss der Erfindung so gelesen werden, dass durch Anwendung von Kunstgriffen dafür gesorgt wird, dass beim Durchführen des erwähnten Verfahrens eine Poinsettia während der erfor derlichen Stundenzahl pro Tag Licht und Dunkel ausgesetzt wird.
Sind gemäss dem Verfahren nach der Er findung Langtagbedingungen erforderlieh und reieht die Dauer des vorhandenen Tagesliehtes dazu nicht hin, so kann ersteres durch Ergänzung des Tageslichtes mittels Kunst- lichtbeleuehtung der Pflanze erreicht werden.
Sind, nmgekehrt, Kurztagbedingungen erfor- derlich, w#hrend Z#chten bei Tageslicht eine Beleuchtung unter Langtagbedingungen ergeben w#rde, so k#nnen Kurztagbedingungen iiir eine Poinsettia dadurch erfüllt werden. class die Pflanze eine Zeitlang im Anschlu# an die Naeht oder der Naeht vorangehend gegen das Tageslicht abgesehirmt wird.
Die Abwechslung der Langtag-und Kurz tagperioden kann gegebenenfalls einmal wiederholt werden, wodurch eine Verzweigung in mehr als drei Nebenzweige auftreten kann.
Wird zum Beispiel eine unter Langtagbedin- gungen wachsende Poinsettia acht Tage den Kurztagbedingungen, bei einer Temperatur von 25# C, und darauf so lange den Langtagbedingungen ausgesetzt, dass die gebildeten Nebenzweige eine Länge von etwa 10 cm erreicht haben, und darauf wieder acht Tage den Kurztagbedingungen unterworfen, um in den Spitzen dieser Nebenzweige Blühinduktion zn bewerkstelligen, so bildet jeder Nebenzweig, nachdem die Pflanze wieder Langtag- bedingungen ausgesetzt worden ist, im Laufe der Zeit wieder drei Nebenzweige. Diese neun neuen Nebenzweige werden je drei und drei an der Spitze der bereits eher entwickelten Nebenzweige gebildet und entwickeln sich nahezu gleichwertig.
W'enn die neun Neben- zweige eine hinreichende L#nge von zum Beispiel 6 cm erreieht haben, können sie auf die f#r die Poinsettia kennzeichnende Weise in der Weise zur Bl#te gebracht werden, dass die Pflanze während einer hinreichend langen Periode unter Kurztagbedingungen weiter gez#chtet wird. Auf diese Weise ergibt sich eine Poinsettia mit nenn nahezu gleiehwerti- gen Blütenständen, die annähernd gleichzeitig entstanden sind.
Eine Verzweigung in drei und gegebenen- falls in neun Nebenzweige erfolgt, wenn eine vegetativ wachsende Poinsettia während einer Periode v on nieht über etwa 10 Tage einer iVurztaghehandlung unterworfen ist. Die dater dieser Periode ist nieht seharf definiert und ist unter anderem von der Tempera fur abh#ngig. Wird die Pflanze bei einer Temperatur von 25 C gezüchtet, so ist es emp fehlenswert, die Pflanze nicht länger als 10 Tage den Kurztagbedingungen auszusetzen.
Ist die Temperatur dahingegen 29 C, so ist es besser, die Poinsettia nieht länger als 7 Tage unter Kurztagbedingungen zu halten.
Ist die Periode der Kurztagbeleuchtung gewesen, z. B. etwa 14 Tage, so tritt unter den darauffolgenden Langtagbedingun- gen zunächst dreifache Verzweigung auf, und nach einer gewissen Zeit, die abhängig ist von der Ziiehttemperatur und von der Länge der l-orhergehenden Kurztagperiode, tritt Ent wicklung einer einzigen Blume am Ende eines jeden der drei Nebenzweige auf, w#hrend etwa gleiehzeitig am Ende jedes Nebenzwei gens, unmittelbar nnterhalb der gebildeten Blume, eine zweifaehe Verzweigung auftritt.
Insgesamt hat sich dann also eine seebsfache Verzweigung ergeben. Jeder dieser sechs Ne henzweige kann auf die für die Poinsettia kennzeiehnende Weise zur Blüte gebraeht werden, indem die Pflanze, naehdem die Nebenzweige eine gewünsehte, durch Regelung der Langtagperiode erzielbare Länge ereicht haben, wieder Kurztagbedingungen während einer hiureiehend langen Periode unterworfen wird. Es können sieh dann etwa gleichzeitig sechs für die Poinsettia kennzeichnende Blii tenstände bilden.
Ist die Daner der fiir die Blühinduktion erforderlichen Kurztageperiode länger als 14 Tage und folgt darauf eine Periode von Lang tagbedingungen, so tritt gleiehfalls zun#chst eine dreifache Verzweigung auf. Darauf erfol gt, jedoeh ein verhältnismässig unregelmässi- ges Ausbilden einiger Blumen an den Nebenzweigen gleichzeitig mit dem Auftreten von Nebenzweigen. Die auf diese Weise gebildeten Nebenzweige lassen sich oft nicht alle auf die four dite Poinsettia kennzeichnende Weise zur Blüte bringen.
Es sei darauf hingewiesen, dass es bekannt ist, die Verzweigung eines Stengels einer Pflanze in der Weise zu bewerkstelligen, dass die Blumenknospe am Ende des Stengels abgeschnitten wird. Infolgedessen treten ver schiedene Nebenzweige auf, jedoch alle auf unterschiedlicher H#he des Stengels und na mentlich in den Achseln der Blattstiele am Stengel. Diese Nebenzweige entwickeln sich ungleichmässig in dem Sinne, dass der der Stengelspitze zunächst befindliche Nebenzweig sich am kräftigsten entwickelt und andere, die weiter von der Stengelspitze entfernt wachsen, sich weniger kräftig entwickeln.
Die an diesen Nebenzweigen zu bildenden Blüten- stände können weiter verhältnismässig starke Grossenunterschiede haben.
Obiges wird an Hand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine übliche, unverzweigte Poinsettia, wobei 1 den an der Spitze des Stengels 4 befindlichen, für die Poinsettia kennzeichnenden Blütenstand bezeichnet.
Fig. 2 zeigt eine nach dem Verfahren der Erfindung erhaltene blühende Poinsettia. Dabei bezeichnen 1 und 2 die nahezu gleich gro ssen Blütenstände bzw. die annähernd gleich langen Nebenzweige. Das Blumenprimordium hat sich an der Stelle 3 befunden, ist jedoeh nieht zu einer Blume ausgewachsen.
Fig. 3 zeigt eine blühende Poinsettia mit drei nieht gleich langen Nebenzweigen 2, die in den Achseln 5 der Blattstiele der Blätter 6 und des Hauptstengels 4 stehen. Die Blüten stände I haben unterschiedliche Grosse. Die Pflanze wurde nicht nach dem erfindungsgemässen Verfahren, sondern in der Weise erzeugt, dass bei einer üblichen, lmverzweigten Poinsettia der Stengel an der Stelle 3 abgeschnitten und die Pflanze unter Kurztagbedingungen gez#chtet wurde.
Ausf#hrungsbeispiel I:
Eine Poinsettia wurde ein halbes Jahr lang unter Langtagbedingungen von 16 Stunden im Licht und 8 Stunden im Dunkeln in einem gegen das Tageslicht abgeschlossenen Treibhaus bei einer Temperatur von 25 C ge züehtet. Die Lichtintensität an der Stelle der Poinsettia betrug während der Tageslichtperiode 10 000 Lux und wurde von weissen Fluoreszenzrohren geliefert. Darauf wurde die Pflanze 10 Tage lang einer Kurztagbehandlung unterworfen, wobei die Pflanze in demselben Treibhaus 10 Stunden lang Licht empfing und 14 Stunden lang im Dunkeln stand. Am Ende dieser Kurztagperiode wurde die Pflanze zwei Monate lang unter den vor . stehend erwähnten Langtagbedingungen gezüchtet.
Die gebildeten Nebenzweige waren vollkommen gleichwertig und in gleicher Höhe am Stengel ersprossen ; sie wuchsen während dieser Zeit zu einer Länge von etwa 20 cm.
ITm die Pflanze zur Blüte zu bringen, wurde sie schliesslich wieder den Kurztagbedingungen unterworfen. Naeh Ablauf von etwa an derthalbem Monat nach dem Anfang dieser Kurztagperiode hatte sich am Ende eines jeden der drei Nebenzweige der für die Poinsettia kennzeichnende Bl#tenstand gebildet.
Ausf#hrungsbeispiel II :
Eine Poinsettia wurde unter den im Beispiel I besehriebenen Bedingungen ein halbes Jahr lang unter Langtagbedingungen gezüch- tet. Darauf wurde die Pflanze bei einer Temperatur von 25 C einer Kurztagbehandlung während 14 Tagen unterworfen, wobei die Pflanze 10 Stunden pro Tag Licht empfing und 14 Stunden pro Tag ununterbrochen im Dunkeln stand.
Nach Ablauf dieser Kurztagperiode wurde die Pflanze zwei Monate lang einer Langtag- behandlung unterworfen. In dieser Periode bildeten sich drei gleichwertige Nebenzweige in gleicher Hoche am Stengel, die 14 Tage, nachdem die Pflanze Langtagbedingungen ausgesetzt worden war, am Ende je eine Blumenknospe bildet. Gleichzeitig sprossen unmittelbar unterhalb dieser Blumenknospe an jedem Nebenzweig zwei neue, gleiehwertige Nebenzweige aus. Die sechs neuen Nebenzweige entwickelten sich vegetativ auf übliche Weise unter fortgesetzten Langtagbedingungen.
Als diese neuen Nebenzweige eine Länge von 10 em erreicht hatten, wurde die Langtagbehandlung mit der Kurztagbehandlung vertauscht. Während zwei Monaten empfing die Pflanze wieder während 10 Stunden pro Tag Licht, und 14 Stunden lang stand sie ununterbroehen im Dunkeln.
Am Ende dieser Periode hatte sich an jedem der sechs Nebenzweige ein für die Poin- settia kennzeiehnender Blütenstand gebildet.
A usf ühr1tagsbeispiel III :
Eine Poinsettia, die zunäehst unter Lang tagbedingungen, dann 10 Tage lang unter Kurztagbedingungen und darauf wieder unter Langtagbedingungen auf die im Beispiel I beschriebene Weise geziiehtet wurde, wurde 10 Tage lang zum zweiten Male einer Periode von Surztagbeleuehtung (pro Tag 10 Stunden Licht und 14 Stunden im Dunkeln) unterworfen, sobald die unter Langtagbedin- gungen entwickelten Nebenzweige eine Länge von 1 0 em erreieht hatten.
Nach Ablauf dieser zweiten Periode der Kurztagbeleuchtung wurde die Pflanze wieder Langtagbedingun- gen (pro Tag 16 Stunden Licht und 8 Stunden im Dunkeln) unterworfen. Jeder der drei Nebenzweige verzweigte sieh am Wipfel in drei neue, gleichwertige Nebenzweige. Diese neun Nebenzweige erreiehten bei zweimonatiger Langtagbehandlung bei der Versuehstem- peratur von 25 C eine I. ange von 15 em.
Darauf wurde die Pflanze Kurztagbedin- gungen (pro Tag 10 Stunden Licht und 14 Stunden im Dunkeln) unterworfen. Nach gut zweieinhalb Monaten wiesen die neun Nebenzweige alle einen für die Poinsettia kennzeich- nenden Blütenstand auf.
Method of growing a poinsettia with equivalent secondary branches.
A poinsettia (euphorbia pulcherrima) is a plant that occurs naturally in the tropics and blooms for 11 to 13 hours under the conditions there of high temperature and everyday lighting. This flower consists of a dolden-shaped, crowded inflorescence of relatively small flowers at the end of the branch and is surrounded by a wreath of red leaves. Such an inflorescence is characteristic of a poinsettia.
In order for a poinsettia to flower at other latitudes, it is well known that a flowering plant must be grown for a period of time under the light conditions in which the night is longer than the day or the same length, i.e. a poinsettia for a period of at least 12 hours a day must have stood continuously in the dark and, moreover, receives so much Lielit per day that the plant can still show normal growth.
The minimum amount of light depends on the temperature, and the lower the temperature, the lower it can be. The terms in the dark and in the light refer to the light intensities that occur outdoors at midnight and noon.
It is also known that a poinsettia, which is grown exclusively under so-called long day conditions, means that the plant remains uninterrupted in daylight for more than 12 hours, only develops vegetatively and does not form flowers.
In the case of plants, it is generally assumed that the vegetative growth is regulated to a large extent by processes that take place in the stem tip of the plant, and that the flower cannot develop before the flower induction at the stem tip, the so-called vegetation point has taken place. Induction of flowering is understood here to mean that such changes occur in the cells of the stem tip that flower buds can form in contact.
This flowering induction can be determined by microscopic examination and leads to the creation of a so-called terminal bud or a flower primordium. The flower primordium can grow into a flower if the various conditions associated with the plant variety for the development of the flowers are fulfilled.
It is now known that a poinsettia always induces flowering because the plant is grown exclusively under so-called short-day conditions. Growing a plant under short-day conditions is to be understood here as meaning that the plant is left in the dark for at least 12 consecutive hours per day.
It is further known that in a poinsettia grown under long day conditions, flowering induction can occur in the stem tip if the plant is grown for a short period under short day conditions. The length of this period depends on the temperature at which the poinsettia grows.
When the invention came about, it was found that the flower primordium induced in the manner indicated above often does not develop into a flower bud when the poinsettia is subjected to long-day conditions again immediately at the end of a period of 7 to 10 days of short-day conditions, but then under continuous long-day conditions form three equivalent secondary branches immediately below the undeveloped flower primordium.
Equivalent secondary branches are understood here to mean secondary branches that have approximately the same sinewy growth and approximately the same length of at least 2 cm.
It has now been found that a process according to which a poinsettia is grown alternately under long and short day conditions is ideally suited to causing a poinsettia to form a number of equivalent secondary branches.
The invention relates to a method for cultivating a poinsettia, according to which such a plant is alternately exposed to long and short day conditions, and is characterized in that it is ensured in an artificial way that a long day period lasts long enough to vegetate a plant to grow, and a short-day period lasts so long that flowering induction occurs, but no or almost no bloom is formed during a subsequent long-day period,
however branching occurs and a branched poinsettia obtainable in this way is subjected to a sufficiently long period of short-day conditions for obtaining a characteristically blooming poinsettia.
The expression in artificial ways should be read with regard to the method according to the invention so that by using artifacts it is ensured that a poinsettia is exposed to light and dark for the necessary number of hours per day when performing the method mentioned.
If long-day conditions are required according to the method according to the invention and if the duration of the available daily allowance does not suffice, the former can be achieved by supplementing the daylight by illuminating the plant with artificial light.
Conversely, if short day conditions are required, while daylight breeding would result in lighting under long day conditions, short day conditions for a poinsettia can thereby be met. class the plant for a while after the sewing or the sewing is shielded from daylight.
The alternation of the long-day and short-day periods can optionally be repeated once, as a result of which branching into more than three secondary branches can occur.
For example, if a poinsettia growing under long-day conditions is exposed to short-day conditions for eight days, at a temperature of 25 ° C, and then to long-day conditions for so long that the secondary branches formed have reached a length of about 10 cm, and then again for eight days Subjected to short-day conditions in order to induce flowering in the tips of these secondary branches, each secondary branch, after the plant has been exposed to long-day conditions, again forms three secondary branches in the course of time. These nine new secondary branches are formed three and three at the top of the already more developed secondary branches and develop almost equally.
When the nine secondary branches have reached a sufficient length of, for example, 6 cm, they can be brought to flower in the manner characteristic of the poinsettia in such a way that the plant can last for a sufficiently long period breeding continues under short-day conditions. This results in a poinsettia with almost equal inflorescences, which have arisen almost simultaneously.
A branching into three and, if necessary, into nine secondary branches occurs when a vegetatively growing poinsettia is subject to short-term treatment for a period of about 10 days. The date of this period is not precisely defined and depends, among other things, on the temperature. If the plant is grown at a temperature of 25 C, it is recommended not to expose the plant to short-day conditions for more than 10 days.
On the other hand, if the temperature is 29 C, it is better not to keep the poinsettia under short-day conditions for more than 7 days.
Has the period of short day lighting been, e.g. B. about 14 days, then under the subsequent long-day conditions initially triple branching occurs, and after a certain time, which depends on the temperature of the infusion and on the length of the preceding short-day period, a single flower develops at the end of one each of the three secondary branches, while at about the same time at the end of each secondary branch, immediately below the flower formed, a twofold branch occurs.
Overall, a sea-fold branch has then resulted. Each of these six branch branches can be brewed to bloom in the manner characteristic of poinsettia, by subjecting the plant to short-day conditions again for a long period after the branch branches have reached a desired length, which can be achieved by regulating the long-day period. You can then form six flower stands characteristic of the poinsettia at about the same time.
If the short-day period required for the induction of flowering is longer than 14 days, and if this is followed by a period of long-day conditions, a triple branching occurs at first. This is followed, however, by a relatively irregular formation of some flowers on the secondary branches at the same time as secondary branches appear. The secondary branches formed in this way often cannot all be brought to flower in the manner characteristic of the four dite poinsettia.
It should be noted that it is known to branch out a stem of a plant by cutting off the flower bud at the end of the stem. As a result, different branches appear, but all at different heights of the stem and namely in the axils of the petioles on the stem. These secondary branches develop unevenly in the sense that the secondary branch located at the top of the stem develops the most vigorously and others that grow further away from the stem tip develop less vigorously.
The inflorescences to be formed on these secondary branches can also have comparatively large differences in size.
The above is explained in more detail with reference to the accompanying drawing.
1 shows a conventional, unbranched poinsettia, 1 denoting the inflorescence which is located at the tip of the stem 4 and is characteristic of the poinsettia.
Fig. 2 shows a flowering poinsettia obtained by the method of the invention. 1 and 2 denote the almost equally large inflorescences or the almost equally long secondary branches. The flower primordium was at position 3, but has not grown into a flower.
3 shows a blooming poinsettia with three secondary branches 2 which are not equally long and which stand in the axils 5 of the petioles of the leaves 6 and of the main stem 4. The flower stalls I have different sizes. The plant was not produced according to the method according to the invention, but in such a way that the stem of a conventional, branched poinsettia was cut off at point 3 and the plant was grown under short-day conditions.
Example I:
A poinsettia was grown for six months under long-day conditions of 16 hours in the light and 8 hours in the dark in a greenhouse closed from daylight at a temperature of 25 ° C. The light intensity at the point of the poinsettia was 10,000 lux during the daylight period and was supplied by white fluorescent tubes. The plant was then subjected to short day treatment for 10 days, with the plant receiving light for 10 hours and standing in the dark for 14 hours in the same greenhouse. At the end of this short day period the plant was under the fore for two months. the long-day conditions mentioned above.
The secondary branches formed were of the same value and sprouted at the same height on the stem; they grew to a length of about 20 cm during this time.
In order to get the plant to flower, it was finally subjected to short-day conditions again. After about a month and a half after the beginning of this short-day period, at the end of each of the three secondary branches the flower head characteristic of the poinsettia had formed.
Example II:
A poinsettia was grown under the conditions described in Example I for six months under long-day conditions. The plant was then subjected to a short-day treatment at a temperature of 25 ° C. for 14 days, the plant receiving light for 10 hours per day and standing in the dark for 14 hours per day without interruption.
At the end of this short day period, the plant was subjected to a long day treatment for two months. During this period, three secondary branches of equal value were formed on the same level on the stem, which, 14 days after the plant had been exposed to long-day conditions, each formed a flower bud at the end. At the same time, immediately below this flower bud, two new, equal-valued secondary branches sprout on each branch. The six new secondary branches developed vegetatively in the usual way under continued long-day conditions.
When these new branches had reached a length of 10 em, the long-day treatment was exchanged for the short-day treatment. For two months the plant again received light for 10 hours a day, and for 14 hours it was continuously in the dark.
At the end of this period, an inflorescence characteristic of Poinsettia had formed on each of the six secondary branches.
Example of a day III:
A poinsettia, which was grown initially under long-day conditions, then for 10 days under short-day conditions and then again under long-day conditions in the manner described in Example I, was for the second time a period of high-day lighting (10 hours of light and 14 hours per day) for 10 days in the dark) as soon as the secondary branches developed under long-day conditions had reached a length of 1 0 em.
After this second period of short-day lighting had expired, the plant was again subjected to long-day conditions (16 hours of light and 8 hours in the dark per day). Each of the three secondary branches branched off into three new, equal secondary branches at the top. After two months of long-day treatment at the test temperature of 25 C, these nine secondary branches attained an I. length of 15 em.
The plant was then subjected to short-day conditions (10 hours of light and 14 hours in the dark per day). After a good two and a half months, the nine secondary branches all showed an inflorescence characteristic of poinsettia.