Verfahren zum Betrieb von Turbinen, insbesondere Gasturbinen. Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren zum Betrieb von Turbinen und eine Vorrichtung zur Durchführung des Ver fahrens.
Das Verfahren nach der Erfindung be- s@teht darin, dass ein. für Beaufschlagung durch ein Kühlmittel vorgesehener Beauf- schlagungsbogen in Betriebsfällen, wo eine Vergrösserung der Beaufschlagungsfläche durch das Treibmittel erwünscht ist, min destens zum Teil durch das Treibmittel beauf- schlagt wird.
Die erfindungsgemässe Vorrich tung besteht darin, dass wenigstens ein Teil eines Beaufschlagungsbogens für das Kühl mittel sowohl an die Zuleitung für das Kühl mittel als auch an die für das Treibmittel angeschlossen ist und durch eine Schaltvor richtung jeweils eine der Zuleitungen ab sperrbar ist.
In der Zeichnung sind Ausführung Beispiele der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens schematisch dargestellt, an Hand welcher auch das Verfahren beispiels weise erläutert wird.
Fig.1 zeigt im Querschnitt ein Einström- gehäuse einer Turbine mit einer Unterteilung in drei Beaufschlagungsbogen, Fig. 2 zeigt ein Einströmgehäuse mit einer Unterteilung in zwei Beaufschlagungsbogen,
Fig. 3 zeigt ein Einströmgehäuse mit einer Unterteilung in vier Beaufschlagungsbogen und Fig. 4 zeigt ein Einströmgehäuse mit einer Unterteilung in drei Beaufschlagungsbogen, die nacheinander zuschaltbar sind.
In Fig.1 ist das Einsströmgehäuse in drei Beaufschlagungsbogen.A, B und C unterteilt. A ist derjenige Beaufschlagungsbogen, wel cher ausschliesslich vom Treibmittel (zLun Beispiel den Abgasen einer Brennkraft- masehine) durchströmt wird, B ist derjenige Beaufschlagungsbogen, welcher ausschliesslich vom Kühlmittel (zum Beispiel Fahrtwindluft oder ein anderes Kühlmittel, zum Beispiel auch Gebläseluft)
beaufschlagt wird. Der Be- aufsehlagungsbogen C kann entweder vom Treibmittel oder vom Kühlmittel beaufsehlagt werden. Zu diesem Zweck ist zwischen dem Einströmrohr c und dem Einströmrohr d ein Verbindungsrohr e vorgesehen, welches mit dem Beaufschlagungsbogen C bei f in Ver bindung steht.
Innerhalb des Verbindungs rohres e ist eine in beliebiger Weise zu betä- tigende Umschaltklappe g vorgesehen, welche in der dargestellten Stellung einen Zutritt des Treibmittels zum Beaufschlagungsbogen C gestattet.
Wird die Klappe in die Stellung g' 1m gestellt, so kann statt dessen das Kühlmittel aus dem Einströmkanal d in den Beauf- schlagungsbogen C überströmen.
Wie aus der Zeichnung, ersichtlich, sind die Beaufschlagungsbogen B und C zu einem gemeinsamen Gehäuse a1 vereinigt und wer den lediglich durch eine Trennungswand h voneinander getrennt.
Das den hohen Tempe raturen der Gase ausgesetzte Gehäuse a2 für den Beaufschlagungsbogen A ist dagegen vom Gehäuse ai durch Spalte ü und i2 getrennt, so dass Spannungen infolge der verschiede rien Temperaturen der Gehäuse al und a2 weitgehend vermieden werden.
Im Falle der Fig.2 sind lediglich zwei Beaufschlagungsbogen A, und C, vorgesehen. Der Beaufschlagungsbogen A, wird wieder ausschliesslich vom Treibmittel beaufschlagt, während der Beaufschlagungsbogen 0i, wel cher zur Kühlmittelbeaufschlagung dient, auch zeitweise vom Treibmittel beaufschlagt werden kann.
Eine Verbindungsleitung ei verbindet die Einströmkanäle c und d mit einander. Eine Verbindungsleitung ei ver bindet die Einströmkanäle c und d mitein ander.
Eine Umschaltklappe k verhindert in der dargestellten Lage den Zutritt des Kühl mittels zum Beaufschlagungsbogen Ci, wäh rend in der Lage k' der Klappe der Zutritt von Treibmittel zam Beaufschlagungsbogen Cl unterbunden und gleichzeitig eine Beauf- schlagung des der Kammer Cl zugeordneten Düsenquerschnittes durch das Kühlmittel er möglicht ist.
Die Beaufschlagungsbögen A, und C, sind lediglich durch Zwischenwände yil und h2 getrennt, doch können natürlich auch in diesem Falle durch Zwischenräume zollständig getrennte Gehäuseteile angeord net werden.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, kann das Einströmgehäuse so ausgebildet sein, dass mehrere Beaufschlagungsbögen gleichzeitig von Kühlmittelbeaufschlagung auf Treib mittelbeaufschlagung umgeschaltet werden können.
Es sind hierbei die Beaufsehlagungs- bögen A und A, für das Treibmittel, die sich zur Verhütung von Verziehungen diametral gegenüberliegen, bei Zuführung durch die Kanäle c, cl vorgesehen und die Beaufschla- gungsbögen C, Cl für das Kühlmittel bei Zu führung durch die Kanäle d, d1. Die Kanäle c, d. sind. mit einer Verbindungsleitung e1 und die Kanäle cl,
dl mit einer Ver- bindungsleitung e'1 verbunden. Durch die Klappen<I>k,</I> K1' können die: Kanäle d, d1 abgesperrt werden. Ein nicht einge zeichnetes Verbindungsgestänge zwischen k und K1' erlaubt ein gleiehzeit.iges Betätigen beider Klappen. Das Zuschalten mehrerer Be- aufschlagLingsbögen nacheinander vermittelt Fig. 4.
Der Kanal d für das Kühlmittel ist in die Kanäle d2 lind d2' geteilt und beide Kanäle stehen über dem Kanal e2 mit dem Kanal c für das Treibmittel in Verbindung. Durch die Klappen k2 und k2 ist ein auf einanderfolgendes Z.usehalten der Beauf- sehlagungsbögen erzielbar.
Von besonderer Bedeutung ist die Erfin dung beispielsweise bei auf Flugzeugen an geordneten, zum Antrieb von Ladegebläsen dienenden Abgasturbinen. So ist zum Beispiel in Bodennähe infolge der geringen Gas geschwindigkeit eine besonders grosse Düsen- fläehe erforderlich. Anderseits kann jedoch.
da infolge der geringen Drehzahl der Tur bine die Fliehkraftbeanspruchung des Läufers viel kleiner ist als in grossen Höhen und daher die Be;schaufelung eine viel höhere Tempera tur annehmen darf, die Kühlwirkung ohne Nachteil verringert werden. Ein anderer Fall liegt zum Beispiel in besonders grossen Höhen vor, weil hier vielfach besonders grosse Düsenquerschnitte notwendig werden.
Zwar sind in diesem Fall die Fliehkraftbeanspru- chungen des Läufers besonders hoch, jedoch wird durch die viel stärkere Expansion des Gases die Temperatur desselben so stark ge senkt, dass die Schaufeln auch bei Überdruck wirkung weniger hoch erhitzt werden als im Bodenbetrieb, auch ist die Temperatur der Aussenluft in der Regel ,geringer, was ins- besondere bei Kühlbeaufschlaguug durch den Flugwind von Vorteil ist.
Aus diesem Grunde ist eine nicht so starke Kühlung lind eine Ver ringerung des Kühlluftbogens zulässig.
Eine weitere vorteilhafte Anwendungs- mägliehkeitder Erfindung ist ferner bei einer zum Antrieb eines Bodenfahrzeuges dienenden Frischgasturbine mit von Kühlluft beauf- schlagten Sektoren gegeben. Hier ist beim Start ein besonders hohes Drehmoment not wendig, während die Drehzahlen der An. triebsturbine noch sehr gering sind.
Nimmt man zum Beispiel ein zu 30% des Umfanges mit sehr heissem Gas beaufschlagtes Turbinen rad an, so kann durch eine Verdoppelung des Cxasbeaufschlagungsbogens auf 60 % eine Verdoppelung des Drehmomentes erzielt wer den.
Unter Umständen kann. sogar eine kurz zeitige Verdreifachung des Beaufschlaa ings- bogens für das Frischgas, also im erwähnten Falle auf 90% des Umfanges oder mehr, zulässig sein.