Anlage zur Erzeugung verdichteter Nutzluft. Erfindung betrifft eine Anlage zur Erzeugung verdichteter I\Tutzluft, deren Nutz t' durch eine Gasturbinenanlage mit. eigenem Verdichter zur Verdichtung ihres Arbeitsmittels angetrieben ist.
In neuerer Zeit. sind Anstrengungen be- kannt,eworden, Verbrennungsvorgänge-ins- besondere in Hochofenanlagen - durch Er- böliung des Druckes der Verbrennungsluft zu besellleunigen. Die Drücke fallen dabei in den Bereich der Drücke, die auch für den Betrieb von Gasturbinenanlagen genügen. Auch an dere, Luft unter Druck verbrauchende Anla- -eii können mit. solchen Drücken betrieben werden.
Solche Anlagen ermöglichen eine be sonders günstige Regelung des Nutzluftver- diehters. Gemäss Erfindung soll der Verdich ter der Gasturbinenanlage einen niedrigeren Druck erzeugen als der Nutzluftverdichter, letzterer über eine zur Regelung des Betriebes dienende Leitung mit dem Weg des Arbeits mittels der Gasturbinenanlage an einer Stelle naell dessen Verdichtung auf seinen höchsten Druck verbunden und in der Regelleitung ein Organ zur Einstellung des Durchflil.ssquer- scllnitt.es angeordnet sein.
Zweckmässig wird die Luft in den Förderkanal oder in die an schliessende Förderleitung des Ga.sturbinen- verdichters geführt, und zwar vor deren Ein tritt in den Rekuperator. Grundsätzlich wäre es aber auch möglich, die Regelleitung an die Leitung des Arbeitsmittels zwischen dem Re kupera.tor und dem Gaserhitzer oder an diesen selber anzuschliessen. Die Luft kann im letz- teren Fall als Kühlluft der Brennkammer. wände dienen.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand eines auf der Zeichnung schematisch darge stellten Ausführungsbeispiels des Erfindungs gegenstandes näher erläutert.
Die Anlage besitzt einen Nutzluftverdich- ter 1, der durch eine Gasturbinenanlage an getrieben ist. Die Gasturbinenanlage umfasst im .wesentlichen den Verdichter 2, die Brenn- kammer 3, die Gasturbine 4 und den Reku- perator 5. Als Brennstoff für die Brennkam- mer wird ein Gas, zum Beispiel Hochofen gas, verwendet, welches durch den Verdich ter 6 dem Brenner 7 zugeleitet wird. Dieser Verdichter ist. über ein die Drehzahl erhö hendes Getriebe 8 von der Gasturbine 4 an getrieben.
Der Verdichter 2 der Gasturbinenanlage saugt durch die Leitung 9 Luft aus der Atmosphäre an, verdichtet dieselbe zum Bei spiel auf einen Druck von etwa -3 bis 4 atü und fördert sie durch die Leitung 10 in den Rekuperator 5. Hier wird sie durch die Ab gase der Gasturbine 4 vorgewärmt und dann durch die Leitung 11 in die Brennkammer 3 geführt. Das durch den Brenner 7 einge führte Brenngas verbrennt in der zugeführten Luft und erhitzt sie dabei. Die' entstehen den Gase gelangen durch die Leitung 12 in die Turbine 4 und nach Arbeitsleistung durch die Leitung 13 in den Rekuperator 5.
Nach dem sie hier einen Teil ihrer Wärme an die frisch verdichtete Luft übertragen haben, strömen sie durch die Leitung 14 aus der Gas turbinenanlage ab.
Zur Regelung der Leistung der Gastur binenanlage besitzt die Leitung 15, durch welche das Brenngas dem Brenner 7 zugeführt wird, eine Umgehungsleitung 16, durch welche je nach Einstellung des Regelorganes 17 ein Teil des verdichteten Brenngases wieder zum Verdichter 6 zurückströmen kann. Um hierbei eine unzulässige Erwärmung des Gases zu ver meiden, ist. in der Leitung 16, ein Kühler 18 angeordnet, welcher das zurückströmende Gas etwa auf die Temperatur des durch die Lei tung 19 zugeführten Gases kühlt. Auch in der Leitung 15 ist. ein Regelorgan 20 ange ordnet, durch welches die Regelung weiter noch verfeinert werden kann.
Die geschilderte Gasturbinenanlage ist über ein die Drehzahl erhöhendes Getriebe 21 mit dem Nutzluftverdichter 1 gekuppelt.. Dieser Nutzluftverdichter saugt über die Leitung 22 zum Beispiel aus dem Freien Luft an und för dert sie durch die Leitung 23 zu einer nicht. gezeichneten Verbrauchsstelle, zum Beispiel als Verbrennungsluft in einen Hochofen.
Gemäss der Erfindung ist der Verdichter der Gasturbinenanlage so bemessen, dass er einen niedrigeren Druck erzeugt als der Nutz luftverdichter 1. Der Nutzluftverdichter ist zur Regelung der Fördermenge über die Lei tung 24 mit. dem Weg des Arbeitsmittels der Gasturbinenanlage an einer Stelle 25 nach dessen Verdichtung auf seinen höchsten Druck verbunden. In der Regelleitung 24 ist ferner ein Organ 26 angeordnet., welches zur Ein stellung des Durchflussquerschnittes dient.
An die Regelleitung 24 ist ausserdem noch eine Abströmleitung 27 mit einem Regelorgan 28 angeschlossen, durch welche verdichtete Luft an eine Stelle ausserhalb der Anlage, die einen geringeren Druck als die Förder leitung des Nutzluftverdicht.ers aufweist, ab geführt werden kann.
Über das Getriebe 29 ist. die Gasturbinen anlage noch mit. einer elektrischen Maschine gekuppelt, die ihrerseits an ein elektrisches Netz 31 geschaltet ist. Durch Einstellen des Querschnittes des Regelorganes 26 lässt sieh auf einfache Weise die durch die Leitung 23 zur Verbrauchs stelle geförderte Luftmenge dem Bedarf ent sprechend festlegen. Wird der Durehflussquer- schnitt des Regelorganes 26 verkleinert, so wird eine grössere Menge der vom Verdichter 1 geförderten Luft. der V erbrauehsstelle zu geführt. Wird umgekehrt der Querschnitt des Regelorganes 26 vergrössert, so strömt. eine geringere Menge Luft zur Verbrauchsstelle.
Ist das Regelorgan 26 vollständig geöffnet, so vermindert sieh wohl der Förderdruck des Nutzluftverdiehtens 1 bis auf einen Betrag, der nur noch um den Druckverlust, in der Regelleitung 24 höher als der Förderdruck des Verdichters \' an der Stelle 25 ist. Trotz dem strömt dann durch den ungedrosselten Querschnitt die grösstmögliche Menge aus dem Verdichter 1 in die Gasturbinenanlage hin über, weil der Querschnitt des Regelorganes entsprechend grösser ist.
Will man die durch die Leitung 23 zu der Verbrauchsstelle geführte Luftmenge noch weiter vermindern, so wird das Ventil 28 in der Abströmleitung 27 geöffnet, unter Aius- nutzung eines viel grösseren Druckgefälles, so dass ein noch grösserer Teil der Luft aus der Förderleitung 23 abgeführt wird. Auf diese Art lässt sich innerhalb des normal vorkom menden Betriebsbereichs eine praktisch ver lustlose Regelung erreichen. Dadurch lässt sich die 'VVirtsehaftlichkeit des Betriebes wesentlich verbessern.
Eine weitere Verbesserung der Regelung ergibt sich noch durch Verwendung einer elek trischen Maschine 30. Diese Maschine läuft synchron mit dem Netz 31. Erzeugt, die Gas- turbinena.nlage eine grössere Leistung als vom Nutzluftverdichter 1 gebraucht wird, so wird der Überschuss in Form von elektrischer Ener gie dem Netz 31 zugeführt. Ohne Verände rung der Drehzahl entspricht. die Abführung von elektrischer Ener-ie immer der Differenz der Gasturbinenleistung und der vom Nutz luftverdichter verlangten Leistung.
Sollte ein mal die Leistung der Gasturbinenanlage klei ner als die vom Verdichter 1 verlangte Lei- stung sein, so arbeitet die elektrische Ma schine 30 als Motor und ergänzt die Tur binenleistung.
In den meisten Fällen wird es sich zwar empfehlen, die gesamte Anlage so zu bemes sen, dass in jedem Betriebsfall durch die elek trische Maschine 30 Leistung dem Netz ab gegeben werden kann. Beim Abschalten der elektrischen Maschine kann die flasturbinen- anla.ge mit, einer von der Netzfrequenz unab hängigen grösseren oder kleineren Drehzahl betrieben werden.
In der Regelleitung 24 könnte noch ein Kühler angeordnet sein, durch den der Wir kungsgrad der Gasturbinenanlage noch etwas verbessert werden kann. Ausserdem empfiehlt es sich, in dieser Regelleitung ein Rückschlag organ anzuordnen, um ein Rückströmen von Luft aus dem Verdichter 2 nach der Abführ- leitung 27 zu verhindern.
Zwischen der Gas- turbinena.nlage und der elektrischen Maschine 30 kann noch ein ein- und ausschaltbares Weehselgetriebe Verwendung finden, so dass die Drehzahl der Gasturbinenanlage unabhän- wig von der Netzfrequenz eingestellt werden kann. Dieses Getriebe kann als hydraulisches Strömungsgetriebe ausgebildet werden, durch welches die Drehzahl und damit das übertra gene Drehmoment in geeigneter Weise verän dert werden kann. An Stelle eines hydrau lischen Getriebes könnte auch ein mechani sches Getriebe verwendet werden.
In der För- derleitung des Nutzluftverdichters kann vorteilhaft in Strömungsriehtung hinter der Abzweigung der Regelleitung - noch ein Durchflussregelorgan angeordnet sein.