Hans Quayzin, Eckwälden über Göppingen b. Bad Boll (Württemberg, Deutschland). Verfahren zur Herstellung von Holzblasinstrumenten. Die bekannten Holzblasinstrumente, wie Flöten, Klarinetten, Oboen usw., bestehen in der Hauptsache aus einem Rohr aus geeignetem Holz, vorzugsweise Buxbaum, Ebenholz, Elfen bein oder dergleichen, wobei die Röhre durch Abdrehen und Ausbohren aus dem vollen Stück gebildet wird. Die Herstellung dieser Instru inente erfordert eine entsprechend kostspielige Bearbeitung und ergibt einen unvermeidlichen Abfall an hochwertigem Werkstoff.
Das Verfahren gemäss der Erfindung besteht darin, dass der 111antel der Röhre aus wenig stens einer aus mindestens einer Schicht be stehenden Holztafel hergestellt wird, deren Dicke mindestens annähernd der Dicke der Wandung des fertigen Instrumentes entspricht, und dass die zusammenstossenden Längskanten der Tafel verleimt werden.
Zu diesem Zwecke können mehrere ebene Holztafeln, vorzugsweise dünne Sperrholzplatten mit einer Stärke von nur wenigen Millimetern, entsprechend der Dicke der Wandung des fertigen Instrumentes in einfacher Weise zugeschnitten und zusam mengesetzt werden; statt dessen kann aber auch eine einzige Platte dieser Art um einen schwach konischen Dorn gebogen werden, wor auf die vorher zugeschliffenen, aneinander gtossendenKanten miteinander verleimt werden. Auch kann die Röhre durch Zusammenbiegen von entsprechend zugeschnittenen Furnieren gebildet werden.
Die Herstellung dieser Instrumente gestal tet sich sehr einfach und billig, da die einzel nen Bestandteile maschinell aus vorhandenen Holzplatten zugeschnitten und dann verleimt werden können.
Je nach Art des verwendeten Holzes kann dieses vor dem Zusammensetzen durch geeig nete Überzüge, beispielsweise Wasserglas oder Lack, wasserfest und witterungsbeständig ge macht werden, so dass keine Veränderung durch Atemluft oder Klimaschwankung eintreten kann. Der wesentlichste Vorteil dieser Her stellungsart ist, dass die Instrumente infolge der Absperrung in der Holzwandung und der Imprägnierung sich nicht mehr verziehen kön nen, wodurch die Stimmung rein erhalten bleibt. Dadurch kann ein befriedigendes Zusammen spiel mit andern Instrumenten und die Brauch barkeit dieses Instrumentes durch einen länge ren Zeitraum gewährleistet werden.
Im Gegensatz zu den gedrehten und ge bohrten Röhren schwingt ferner die Holzwan dung z. B. eines im Querschnitt sechseckigen Mantels der Röhre leicht mit, wodurch ein voller und weicher Ton erzielt wird. Hat der Mantel der Röhre vieleckigen Querschnitt, so liegen die Löcher auf einer ebenen Fläche und sind deshalb mit den Fingern leichter zu greifen und zu schliessen als die auf einer zylindrischen Fläche liegenden Löcher bei den bekannten runden Röhren. Da der Mantel des Instrumen tenrohres mit dem Mundstück aus einem Teil bestehen kann, gibt es keine Stellen, an wel chen das Instrument zusammengesteckt wer den muss. Solche Stellen machen es, wenn sie auch nur ein klein wenig undicht sind, unmög lich, die untern Töne zu erreichen.
Der Mantel des Rohres kann aus Furnieren gebildet sein, und es kann die äusserste Fur- nierschicht aus den verschiedensten Edelhölzern gebildet werden.' Die Politur ist, wenn es sich um ebene Flächen handelt, erleichtert.
Bei Klarinetten, Oboen und andern In strumenten, in welche Schrauben oder Nieten zur Befestigung der Klappen in das Holz ein gelassen werden müssen, ist eine häufige Ur sache für das Unbrauchbarwerden oder für kostspielige Reparaturen, dass das Holz an jenen Stellen, in welche die Nieten und Schrau ben eingelassen sind, im Laufe der Zeit springt. Bei aus Sperrholz hergestellten Holzkörpern tritt dieser Nachteil nicht auf.
Bei grösseren Instrumenten kommt in Be tracht, dass z. B. die aus Sperrholzwandungen hergestellten Instrumente im Vergleich zu an dern Instrumenten der gleichen Tonart ausser ordentlich leicht sind, so da.ss der Spieler vor allem in den Fingern nicht durch das Gewicht des Instrumentes behindert wird oder zu früh ermüdet oder gar besondere Vorrichtungen zum Stützen des Instrumentes braucht.
Die Löcher und Klappen können im übri gen nach den gleichen Systemen angeordnet werden wie bei den seither im Handel üblichen Instrumenten.
Werden diese Instrumente wasserfest leer gestellt, so kann die Reinigung in einfacher Weise dadurch geschehen, dass man einen Was serstrahl hindurchlaufen lässt; sie kann jedoch auch mittels einer geeigneten Bürste erfolgen.
Das Mundstück und der Rolirverschluss auf der Mundstückseite können durch Sperrholz plättchen gleicher Art gebildet werden wie die Rohrwandung.
Als Sperrholz ist besonders ein Holz ge eignet, dASsen äussere Schichten härter und dessen innere weicher sind.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes in Form einer im Querschnitt sechseckigen Flöte in C-dur (Sopran) ist in der Zeichnung dargestellt.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht der Flöte. Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Flöte. Fig. 3 ist ein Ausschnitt durch das Mund stück längs der in Fig. 2 angegebenen Linie A-A.
Fig. 4 ist ein Querschnitt durch die Röhre längs der in Fig. 1 angegebenen Linie<I>B -B.</I> Der Mantel des Flötenrohres bestellt aus sechs Sperrholzstreifen 1, deren Dicke minde stens annähernd der Dicke der Wandung des fertigen Instrumentes entspricht und deren Breite vom Mundstück nach der gegenüber liegenden Seite zu allmählich abnimmt. Diese Sperrholzstreifen sind miteinander verleimt längs ihrer Längskanten 22, welche unter einem Winkel von<B>600</B> zugeschnitten sind. Auf der 0 ber-undUnterseite des dadurch gebildeten Man tels der Röhre sind die üblichen Luftlöcher 3 in Gestalt runder Bohrungen angebracht.
Das Mundstück wird durch die obere Seitenfläche der Röhre und ein mit geringem Abstand Bar unterliegendes Blatt 4 aus gleichem Werkstoff gebildet. Die dem Mundstück benachbarte Öffnung des Mantels der Röhre wird durch ein eingeleimtes Blatt 5 aus dem gleichen Material geschlossen.
In ähnlicher Weise wie die dargestellte Flöte können sinngemäss auch andere Holz blasinstrumente, auch Orgel- und Harmonium- pfeifen-aus Sperrholz hergestellt werden.
Hans Quayzin, Eckwälden via Göppingen b. Bad Boll (Württemberg, Germany). Process for the production of woodwind instruments. The known woodwind instruments, such as flutes, clarinets, oboes, etc., mainly consist of a tube made of suitable wood, preferably box tree, ebony, ivory or the like, the tube being formed by twisting and drilling out of the full piece. The manufacture of these instru inents requires a correspondingly expensive processing and results in an inevitable waste of high quality material.
The method according to the invention consists in that the shell of the tube is made from at least one wooden panel consisting of at least one layer, the thickness of which corresponds at least approximately to the thickness of the wall of the finished instrument, and that the abutting longitudinal edges of the panel are glued.
For this purpose, several flat wooden panels, preferably thin plywood sheets with a thickness of only a few millimeters, according to the thickness of the wall of the finished instrument can be easily cut and put together; Instead, however, a single plate of this type can also be bent around a slightly conical mandrel, whereupon the previously ground, jointed edges are glued together. The tube can also be formed by bending suitably cut veneers together.
The manufacture of these instruments is very simple and cheap, as the individual components can be cut to size from existing wooden panels and then glued together.
Depending on the type of wood used, it can be made waterproof and weatherproof before assembly by suitable coatings, for example water glass or paint, so that no changes can occur due to breathing air or climatic fluctuations. The main advantage of this type of manufacture is that the instruments can no longer warp due to the barrier in the wooden wall and the impregnation, which means that the mood is maintained. As a result, a satisfactory interaction with other instruments and the usability of this instrument can be guaranteed for a longer period of time.
In contrast to the rotated and drilled tubes, the Holzwan also swings z. B. a hexagonal in cross-section jacket of the tube with light, whereby a full and soft tone is achieved. If the jacket of the tube has a polygonal cross-section, the holes lie on a flat surface and are therefore easier to grip and close with the fingers than the holes in the known round tubes, which are on a cylindrical surface. Since the casing of the instru- ment tube and the mouthpiece can consist of one part, there are no places where the instrument has to be plugged together. Such spots make it impossible to reach the lower notes, if they leak even a little.
The jacket of the tube can be made of veneers, and the outermost veneer layer can be made of a wide variety of precious woods. When it comes to flat surfaces, polishing is easier.
In clarinets, oboes and other instruments, in which screws or rivets must be inserted into the wood to fasten the flaps, is a common cause of becoming unusable or costly repairs that the wood in the places where the rivets and screws are embedded, jumps over time. This disadvantage does not occur in wooden bodies made of plywood.
In the case of larger instruments, it should be noted that z. B. the instruments made from plywood walls are exceptionally light compared to other instruments of the same key, so that the player is not hindered by the weight of the instrument, especially in the fingers, or gets tired too early or even special devices for support of the instrument.
The holes and flaps can also be arranged according to the same systems as for the instruments that have been commercially available since then.
If these instruments are made watertight and empty, cleaning can be done in a simple manner by letting a water jet run through them; however, it can also be done using a suitable brush.
The mouthpiece and the Rolir closure on the mouthpiece side can be formed by plywood plates of the same type as the pipe wall.
A wood is particularly suitable as plywood, the outer layers are harder and the inner layers are softer.
An embodiment of the subject invention in the form of a hexagonal cross-section flute in C major (soprano) is shown in the drawing.
Fig. 1 is a side view of the flute. Figure 2 is a top plan view of the flute. Fig. 3 is a section through the mouth piece along the line A-A indicated in Fig. 2.
Fig. 4 is a cross section through the tube along the line indicated in Fig. 1 <I> B -B. </I> The jacket of the flute tube ordered from six strips of plywood 1, the thickness of which is at least approximately the thickness of the wall of the finished instrument and the width of which gradually decreases from the mouthpiece to the opposite side. These plywood strips are glued together along their longitudinal edges 22, which are cut at an angle of <B> 600 </B>. The usual air holes 3 in the form of round bores are made on the upper and lower side of the sleeve of the tube formed in this way.
The mouthpiece is formed by the upper side surface of the tube and a sheet 4 made of the same material, which is located at a small distance from the bar. The opening of the jacket of the tube adjacent to the mouthpiece is closed by a glued-in sheet 5 made of the same material.
In a similar way to the flute shown, other wooden wind instruments, including organ and harmonium pipes, can be made from plywood.