Verfahren zur Herstellung von Asphaltbitumen enthaltenden Erzeugnissen. Bei Verwendung von Asphaltbitumina zum Schützen vor mechanischer Beschädigung, zum Schützen von Metalloberflächen gegen Korrosion, zum Imprägnieren von Textil gewebe oder Papier, für Isolierzwecke oder dergleichen stösst man häufig auf den Nach teil, dass die Asphaltbitumina spröde sind, wodurch Risse entstehen können.
Um die Sprödigkeit von Asphaltbitumina. zu verringern, hat man vorgeschlagen, Poly- äthen zuzusetzen. Naturgemäss verwendet man dabei Polyäthen, dessen Molekulargewicht hinreichend hoch ist, um die Sprödigkeitsver- ringerung bewirken ztt können. Namentlich Polyäthen mit einem mittleren Molekular gewicht zwischen<B>17000</B> und 20000 ist zu diesem Zweck geeignet.
In manchen Fällen stösst man beim 31i- sehen eines solchen Polyäthens mit Asphalt- bitumina auf Schwierigkeiten, und zwar ins besondere bei Asphaltbitumina mit einem Er weichungspunkt über 75 C, nach dem Ring- und Kugelverfahren gemessen (siehe ameri kanische A.S.T.M.-Vorschrift E 28--42 T ).
Als solche Asphaltbitumina, die erst bei sehr hoher Temperatur anfangen, flüssig zu werden, seien Asphaltbitumina erwähnt, die bei hoher Temperatur mit Luft behandelt wor den sind; diese Behandlung ist unter dem Fachausdruck Blasen bekannt. Wenn im folgenden vom Erweichungspunkt nach dem Ring- und Kugelverfahren gemessen die Rede ist., ist damit immer das Verfahren gemäss der erwähnten amerikanischen A.S.T.M.-Vorschrift 1. 28 - 42 T gemeint.
Für verschiedene Anwendungen ist es er wünscht, gerade solche Asphaltbitumina zu verwenden; z. B. zur Umhüllung von Radio teilen wie Glimmerkondensatoren und Wider ständen, bei denen aber der Nachteil auftritt, dass diese Asphaltbitumina zum Schutz vor mechanischen Einflüssen in der Regel zu spröde sind. Wenn man die Sprödigkeit her absetzendes Polyäthen mit.
Asphaltbitumina mit einem Erweichungspunkt über 75 C, ge-. mäss dem Ring- und Kugelverfahren gemessen, zu mischen wünscht, stösst man auf den Nach teil, dass man zur Erzielung eines homogenen Cxemisches längere Zeit erhitzen und umrüh ren muss. Dies gilt namentlich für die vor erwähnte Polyäthenart mit einem mittleren Molekulargewicht zwischen 17 000 und 20 000.
Gemäss der Erfindung, die diesen Nach teil behebt, wird das zuzusetzende Polyäthen zunächst mit einem bei Zimmertemperatur nicht flüchtigen Dispersionsmittel in einem Verhältnis von wenigstens 1 Gewichtsteil Polyäthen auf 2 Gewichtsteile Dispersions- mittel homogen gemischt und dieses Gemisch einem Asphaltbitumen mit einem Erweichungs- punkt über 75 C, nach dem Ring- und Kugel verfahren gemessen, in geschmolzenem Zu stand zugesetzt, so dass ein homogenes Ge misch erhalten wird.
Vorzugsweise verwendet man wegen seines verhältnismässig niedrigen Preises als Disper- sionsmittel Asphaltbitumen mit einem Erwei- chungspunkt, nach dem Ring- und Kugelver fahren gemessen, unterhalb 60 C.
Als Dispersionsmittel sind aber nicht nur die erwähnten, bei verhältnismässig niedri ger Temperatur flüssig werdenden Asphalt- bitumina geeignet. Als solche können auch Paraffin, Paraffinöl, Ozokerit, Montanwachs, Stearinsäure, Stearinpech, Karnaubawachsund Candellilawachs genannt werden.
Zur Erläuterung sei bemerkt, dass solche nicht flüchtige Dispersionsmittel bei der Er findung im Hinblick auf die ziemlich hohe Temperatur benutzt werden, bei der das Mischen stattfindet. Da gemäss der Erfindung ein Dispersionsmittel verwendet wird, mit dem das Polyäthen in einem Verhält nis von wenigstens 1 Gewichtsteil Poly- äthen auf 2 Gewichtsteile Dispersionsmittel homogen gemischt werden kann, ist es;
möglich, zu erreichen, dass im erwünschten Polyäthen- Asphaltbitumina-Gemisch nur ein ganz unwe sentlicher Prozentsatz an Dispersionsmittel vorhanden ist, das somit wenig Einfluss auf die Eigenschaften dieses Gemisches hat.
Ausführungsbeispiel <I>I.</I>
Gleiche Gewichtsmengen Polyäthen und Asphaltbitumen werden miteinander gemischt, indem Polyäthen mit einem mittleren Mole- kulargewicht von 19 000, wie aus der Viskosi tät des geschmolzenen Polyäthens bei 190 C berechnet, unter Umrühren in auf 150 C er hitztes Asphaltbitumen eingeführt wird, das einen Ring- -und Kugelerweichungspunkt von 45 C hat.
Das Gemisch ist in einigen Minuten fertig, und 1 Gewichtsteil desselben wird un ter Umrühren gemischt mit 100 Gewichts teilen eines auf 200 C erhitzten Asphalt bitumens, das einen Ring- und Kugelerwei- chungspunkt von etwa 135 C und eine Ein- dringungszahl, gemäss der amerikanischen .i1.S.T.M.-Vorschrift D 566-42 T gemessen, von etwa 5 bei 25 'C hat. Bereits nach 5 Minuten entsteht eine homogene Dispersion.
Nach Ab kühlung erhält man eine Asphaltbitumenmasse von solcher Zähigkeit, dass keine Rissbildiuzg möglich ist, wobei der Erweichungspunkt und die Eindringungszahl nicht oder nahezu nicht geändert sind; diese Werte sind 140 C bzw. etwa 5 bei 25 C geworden.
Das Mischen der erwähnten Polyäthenart in Pulverform mit dem hier verwendeten hoch schmelzenden Asphaltbitumen ohne Verwen dung eines Dispersionsmittels beansprucht we nigstens eine Stunde, und die Dispersion ist weniger homogen.
Es sei bemerkt, dass die Viskosität bei ver schiedenen Temperaturen, z. B. zwischen 200 und 250 C, diejenige des erwähnten Asphalt bitumens ohne Polyäthen nicht bedeutend übersteigt.
Ausführungsbeispiel Il.
Gleiche Gewichtsmengen Polyäthen und Asphaltbitumen werden miteinander gemischt, indem Polyäthen mit einem mittleren Mole kulargewicht von 10 000 unter Umrühren in auf 150i-C erhitztes Asphaltbitumen eingeführt wird, das einen Ring- und Kugelerweichungs- pimkt von 45 C hat.
Das Gemisch ist in eini gen Minuten fertig, und 1 Gewichtsteil des selben wird unter Umrühren mit 100 Ge wichtsteilen eines auf 200 C erhitzten As- phaltbitumens gemischt, das einen Ring- und Kugelerweichungspunkt von etwa. 85 C und eine Eindringungszahl von etwa 7 bei 25 C hat.
Bereits nach 5 Minuten entsteht ein homogenes Gemisch. Nach Abkühlung erhält man eine Asphaltbitumenmasse, deren Ring- und Kugelerweichungspunkt etwa 90 C ge worden und deren Eindringungszahl unver ändert geblieben ist.
Das Mischen dieses Polyäthens in Pulver form mit dem Asphaltbitumen ohne Verwen dung eines Dispersionsmittels beansprucht we nigstens eine Stunde.
.z1us <I>f</I> ührungsb eispiel III.
Gleiche Gewichtsmengen Polyäthen mit einem mittleren Molekulargewicht von 19 000 und Paraffin mit einem Tropfpunkt von 55 C, gemäss der amerikanischen A;S.T.M.- Vorschrift D 5 - 25 T gemessen, werden miteinander gemischt, indem das Polyäthen unter Umrühren in das auf l50 C erhitzte Paraffin eingeführt wird.
Nach zwei Minu ten ist das homogene Gemisch fertig und ein Gewichtsteil desselben wird unter Umrühren mit 10 Gewichtsteilen eines auf 200 C erhitz ten Asphaltbitumens gemischt, das einen Ring- und Kugelerweichungspunkt von 115 C und eine Eindringungszahl von etwa. 10 bei 25" C hat. Nach Abkühlung entsteht. eine zähe Masse mit einem Ring- und Kugelerweichungs- punkt von 120 C und einer unveränderten Eindringungszahl.
Ausführungsbeispiel <I>IV.</I>
2 Gewichtsteile Polyäthen mit einem mitt leren Molekulargewicht von 10 000 werden un ter Umrühren bei 150 C mit 1 Gewichtsteil Paraffinöl gemischt.. Das Gemisch ist in eini gen Minuten fertig, und 1 Gewichtsteil dessel ben wird unter Umrühren mit 200 Gewichts teilen eines auf 180 C erhitzten Asphaltbitu mens gemischt, das einen Ring- und Kugel erweichungspunkt von etwa 1l5 C und eine Eindringungszahl von etwa 10 bei 25"C hat. Bereits nach 5 Minuten entsteht eine homo gene Dispersion.
Nach Abkühlung erhält man eine Asphaltbitumenmasse, deren Ring- und Kugelerweichungspunkt etwa 120"C gewor den und deren Eindringungszahl unverändert geblieben ist.
Ohne Verwendung von Paraffinöl bean sprucht das Mischen dieses Polyäthens im As phaltbitumen mehr als eine Stunde, ohne dass eine gleich homogene Dispersion wie gemäss der Erfindung erzielbar ist.
Ausführungsbeispiel <I>V.</I>
Gleiche Gewichtsmengen Polyäthen und Ozokerit werden miteinander gemischt, indem das Polyäthen mit einem mittleren Molekular gewicht von 17 000 unter Umrühren in das i auf 120 C erhitzte Ozokerit mit einem Tropf punkt von 85 C eingeführt wird. Nach 2 Mi nuten ist das homogene Gemisch fertig, und 5 Gewichtsteile desselben werden unter Um rühren mit<B>100</B> Gewichtsteilen eines auf 200 C erhitzten Asphaltbitumens gemischt, das einen Ring- und Kugelerweichungspunkt von etwa 135 C und eine Eindringungszahl von etwa 5 bei 25 C hat.
Bereits nach 5 Minuten ent steht eine homogene Lösung. Nach Abküh lung erhält man eine Asphaltbitumenmasse mit einer solchen Zähigkeit, dass Rissbildung nicht weiter eintreten kann, wobei der Erwei- chungspunkt und die Eindringungszahl nicht oder nahezu nicht geändert. sind: diese Werte sind 140 C bzw. etwa. 5 bei 25" C geworden.