Lippenhalter f r zahnärztliche Arbeiten.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Lip penhalter, der eine wesentliehe Erleichterung bei der Ausfiihrung zahnärztlicher Arbeiten gewährleistet. Besonders beim Abdrucknehmen erwies sich das Fehlen eines geeigneten InstrTl- mentes zum Halten der Lippen als besonders unangenehm, weil. hierbei die Finger des Zahnbehandlers vom Gips und Speichel ver unreinigt wurden, was erfahrungsgemäss Unsicherheit in der Behandlung mit sich brachte.
Der bei solcher Behandlung bisher auf- getrene Mange wird durch den Gegenstand der Erfindung beseitigt, der aus einem gabelartigen, der Kieferkrümmlmg und Umsehlag- falte angepassten Haltebügel und einem mit quer zur Bügelfläche verlaufenden Abkrop- fungen versehenen Griff besteht.
In der Zeichnung sind vier Ausfiihrungsbeispiele des Lippenhalters gemäss der Erfin dung veranschaulicht, wobei die ersten beiden Ausführungsarten in den Fig. 1 und 2 schaubildlich dargestellt sind und Fig. 3 die Ge brauchslage des Instrumentes in Seitenansieht erkennen lässt. Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei weitere Ausführungsformen eines verstellbaren Lippenhalters in Draufsicht.
In der einfachsten Ausf hrungsform ge mäss Fig. 1 besteht der Lippenhalter aus einem gabelartigen Haltebügell 1 und einem Handgriff 2, der an dem den Bügel 1 tragenden Ende zwei Abkropfungen 3 und 4 aufweist.
Beide Teile l und 2 sind den anatomischen Verhältnissen, der Kieferkrümmung und Umschlagfalte, und den technischen Erforder- nissen beim Abdrueknehmen angepasst. Die Gabelform des Bügels l entspricht dem durci- schnittlichen Verlauf der Grenze zwischen be weglicher und unbeweglicher Schleimhaut (Umschlagfalte) des Mundvorhofes im Frontzahn- und vordern Seitenzahngebiet. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, nimmt die erste Abkropfung 3 die Lippe auf, während die ansehliessende Abkr¯pfung 4 die Nasenspitze umgeht.
Aus der gleichen Figur ist auch zu erkennen, dass der Handgriff gegen die Fläche des Bügels 1 abgewinkelt ist, wodurch genügend freier Raum zum Einführen des gefüllten Abdruek- l¯ffels 5 esehaffen wird.
Bei einer andern Ausf hrungsform gemäss Fig. 2 besteht der Lippenhalter aus einem einzigen Drahtstück, wobei der Griff durch schlaufenartiges Zusammenbiegen des mittle- ren Drahtteils 6 und der Halteb gel aus den Enden 7 des Drahtst ckes geformt ist. Auch in diesem Fatlle sind die beiden Abkropfungen 3 und 4 sowie die Abwinkelung des Griffes vorgesehen. Da bei den beschriebenen Ausfiih rungsarten der Haltebügel 1 des Lippenha. lt'ers in seiner Form unveränderlich ist, sind für verschiedene Kiefergrossen auch mehrere Gro ¯en des Instrumentes erforderlich.
Ein aus einem einzigen Drahtst ck zusammengeboge- ner Lippenhalter kann zwar dur. eh Auseinan- derziehen der Griffschenkel weiter gemacht werden, doch hätte der auf diese einfache Weise in seiner Öffnungsweite veränderliche Haltebügel eine zu geringe Starrheit.
Von der Ausf hrungsart des Lippenhalters nach Fig. 2 ausgehend, ist gemäss Fig. 4 eine wirksame Verstellung des Instrumentes durch Anwendung eines im Griff 2 zwischen den Schenkeln 6 längsbeweglichen Schiebers 8 ermöglicht, doch müssen die Schenkel 6 eine passende Neigung aufweisen. Der Schieber 8 kann in der jeweils eingestellten Lage durch Reibung und Klemmung festgehalten werden.
Es erweist sich als vorteilhaft, zur Erhöhung der Reibung eine feine Verzahnung bzw. Rif fetlung anzuwenden. Aus diesem Gronde sind auch beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 die Innenseiten der Griffschenkel 6 geriffelt und wirken mit dem als Zahnseheibchen ausgebildeten Schieber 8 zusammen. Eine andere Möglichkeit der Einstellung des Lippenhalt'ers ist aus Fig. 5 ersichtlich. Eine am Griff angeordnete, quer zu diesem liegende Stell- sehraube 9 ist in einer an dem einen Schenkel 6 befestigten Mutter 10 versehraubbar und am andern Schenkel beispielsweise mittels eines Gelenkes 11 unversehiebbar abgest tzt.
Eine solche Schraubverstellung gewährleistet eine Veränderung der Offnungsweite des Halte. bügels 7 innerha. lb eines gewissen Bereiches bei ausreichender Starrheit der eingestellten Lage.
Der besehriebene Lippenhalter ermöglicht dem behandelnden Zahnarzt, mit den Händen zwei Instrumente gleichzeitig zu bedienen.
Beim Abdrueknehmen erfasst der Zahnarzt den Lippenhalter mit der einen (linken) und den gef llten Abdruckl¯ffel mit der andern (rechten) Hand. Mit dem Lippenha. lter wird die Lippen-und Wangenpartlie gleichzeitig auf der linken und rechten Kieferseite vom Kiefer, dem Alveolar-Fortsatz bzw. den Zahn- reihen abgehoben, so dass die Abdruckmasse nunmehr ungehindert mit dem Abdruekloffel in den Mundvorhof eingeführt werden kann, olme von den Lippen und Wangen abgedrängt zu werden. Die Luft kann hierbei ungehindert entweichen, wodurch die störenden Luftblasen kaum mehr auftreten.
Anschliessend kann durch Auflegen der freien Finger der den Lippenhalter führenden Hand die betreffende Lippenpartie zwischen den Fingern (aussen) und dem Lippenhalter (innen) festgeklemmt und auf diese Weise sicher und zweekentsprechend abgehoben werden, so dass sich ein der Umschlagsfalte der Sehleimhaut des Mundhofes entspreehender Abdruck (Funktionsrand) ergibt.
Nach dem Einbringen der Ab druckmasseunddenzurErlangung eines möglichst gutien Funktionsrandes durch die Hand des Abdrucknehmenden vorgenommenen Lippen-und Wangenbewegungen wird der Lippenhalter abgezogen und der Abdruck samt Löffel, wie gewohnlich, bis zur Erhär- tung im Munde belassen.
Durch die Möglichkeit, mit einem Griff und einer Hand die Lippen und teilweise auch die Wangen eines Kiefers gleichzeitig von den Zahnreihen oder Kieferfortsätzen abzuheben. hiedurch ein freies Gesichtsfeld zu schaffen und den Mundvorhof freizulegen, erweist sich der Lippenhalter auch bei andern Arbeiten, besonders im Frontzalmgebiet im Ober-und Unterkiefer, z. B. bei Injektionen, Extraktionen, Zahnfleischbehandlungen, Resektionen usw., als ebenso vorteilhaft verwendbar.
Da beim Arbeiten mit dem beschriebenen Lippenhalter die Finger des Zahnbehandlers kaum verunreinigt werden, ergibt sich daraus auch eine grössere Behandlungssicherheit, was sich besonders auf die Qualität eines Gips Funktionsabdruiekes günstig auswirkt.
Lip retractor for dental work.
The invention relates to a lip holder, which ensures a substantial relief in the execution of dental work. The lack of a suitable instrument for holding the lips turned out to be particularly unpleasant, especially when taking an impression, because. the dentist's fingers were contaminated by plaster of paris and saliva, which experience has shown resulted in uncertainty in the treatment.
The deficiency that has hitherto occurred in such treatment is eliminated by the subject matter of the invention, which consists of a fork-like holding bracket adapted to the curvature of the jaw and folded-over folds and a handle provided with drops extending transversely to the ironing surface.
In the drawing, four embodiments of the lip retractor according to the invention are illustrated, the first two embodiments being shown diagrammatically in FIGS. 1 and 2 and FIG. 3 showing the position of use of the instrument in a side view. 4 and 5 show two further embodiments of an adjustable lip holder in plan view.
In the simplest embodiment according to FIG. 1, the lip retractor consists of a fork-like holding bracket 1 and a handle 2 which has two cropped portions 3 and 4 on the end carrying the bracket 1.
Both parts 1 and 2 are adapted to the anatomical conditions, the curvature of the jaw and folds, and the technical requirements for taking the pressure. The fork shape of the bracket 1 corresponds to the average course of the border between movable and immobile mucous membrane (folds) of the oral vestibule in the anterior and posterior region. As can be seen from FIG. 3, the first cropping 3 takes up the lip, while the subsequent cropping 4 bypasses the tip of the nose.
From the same figure it can also be seen that the handle is angled against the surface of the bracket 1, whereby sufficient free space is created for the introduction of the filled pressure button 5.
In another embodiment according to FIG. 2, the lip retainer consists of a single piece of wire, the handle being formed by bending the central wire part 6 and the retaining bracket together from the ends 7 of the wire piece. In this fatlle, too, the two abutments 3 and 4 and the angled handle are provided. Since in the embodiments described, the retaining bracket 1 of the lip hair. lt'ers is unchangeable in its shape, several sizes of the instrument are required for different jaw sizes.
A lip retractor bent from a single piece of wire can be done. Before pulling the handle legs apart, the holding bracket, which can be opened in this simple way, would have too little rigidity.
Starting from the embodiment of the lip retractor according to FIG. 2, an effective adjustment of the instrument is made possible according to FIG. 4 by using a slide 8 which is longitudinally movable in the handle 2 between the legs 6, but the legs 6 must have a suitable inclination. The slide 8 can be held in the set position by friction and clamping.
It turns out to be advantageous to use a fine toothing or Rif filling to increase the friction. For this reason, in the exemplary embodiment according to FIG. 4, too, the insides of the handle legs 6 are corrugated and interact with the slide 8, which is designed as a toothed disk. Another possibility for adjusting the lip holder is shown in FIG. A control hood 9 arranged on the handle and lying transversely to this can be screwed in a nut 10 attached to one leg 6 and is immovably supported on the other leg, for example by means of a joint 11.
Such a screw adjustment ensures a change in the opening width of the holder. bracket 7 inside lb of a certain range with sufficient rigidity of the set position.
The described lip holder enables the attending dentist to use two instruments at the same time with his hands.
When taking the impression, the dentist grips the lip retractor with one (left) hand and the filled impression tray with the other (right) hand. With the lips. Older, the lip and cheek parts are lifted simultaneously on the left and right sides of the jaw from the jaw, the alveolar process or the rows of teeth, so that the impression material can now be introduced unhindered into the oral vestibule with the abduction pad Cheeks to be pushed aside. The air can escape unhindered, so that the annoying air bubbles hardly appear.
Subsequently, by placing the free fingers of the hand leading the lip retainer, the lip area in question can be clamped between the fingers (outside) and the lip retainer (inside) and in this way lifted off safely and appropriately for the purpose, so that an impression corresponding to the fold of the eye mucosa of the oral cavity is formed (Functional margin) results.
After the impression material has been introduced and the lip and cheek movements made by the hand of the person taking the impression to achieve the best possible functional edge, the lip retractor is removed and the impression, including the spoon, is left in the mouth, as usual, until it hardens.
The possibility of lifting the lips and sometimes the cheeks of a jaw from the rows of teeth or jaw processes at the same time with one grip and one hand. In this way, to create a free field of vision and to expose the oral vestibule, the lip retractor is also useful for other work, especially in the frontal area in the upper and lower jaw, e.g. B. in injections, extractions, gum treatments, resections, etc., can be used as beneficial.
Since the dentist's fingers are hardly contaminated when working with the lip retractor described, this also results in greater treatment reliability, which has a particularly favorable effect on the quality of a plaster of paris functional impression.