CH269791A - Vorrichtung zur Hochvakuum-Destillation. - Google Patents

Vorrichtung zur Hochvakuum-Destillation.

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CH269791A
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distilled
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Description


  



  Vorrichtung zur Hochvakuum-Destillation.



     (fegenstand der Erfindung    ist eine Vorrichtung zur   Kurzwegdestillation    von   schwer-       flüchtigen, wärmeunbeständigen organisehen    Verbindungen in hohem Vakuum, insbesondere zur technischen Durchführung der sog.



     Molekular-Destillation.    Unter einem hohen Vakuum wird wie gew¯hnlich ein Druck ver  standen,    welcher geringer ist als 0,1 mm Hg Säule, z. B. ein Druck zwisehen 0,01 und   0,      OOOI    mm Hg.



     H ine Kurzwegdestillation    wird als Molekulardestillation hezeichnet, wenn die Entfernung zwischen den verdampfenden und kondensierenden Flächen geringer ist, als die mittlere freie Weglänge der Moleküle der zu destillierenden Substanz und der   Arbeitsdruek    so reduziert ist, dass dieser Zustand erreieht wird.



   Bei der Destillation von thermolabilen Stoffen ist die grösstmögliche Verminderung bzw.   Verhinderung der Zersetzung    ein schwieriges Problem. Zur   Losung desselben    stehen zwei Massnahmen zur   Verfügung-erstens    die Senkung der   Destillationstemperatur    und zweitens die   Besehränkung der    Erhitzungsdauer.



   Die Vakuumdestillation, die ihre   CTrenzen    in der Hochvakuum-Molekular-Destillation erreicht, gestattet eine starke Erniedrigung der Arbeitstemperatur und damit eine sehr beträehtliche   Einsehränkung der Substanzzer-    setzung. Zur Durchführung der Molekular-Destillation ist   es zweekmässig,    das Destilliergut auf der Verdampfungsfläche in Form eines dünnen Filmes auszubreiten, um ein   gleich-    mässiges Verdampfen zu gewährleisten und Zersetzungen auf ein Minimum zu reduzieren.



  Wird der Film durch Schwerkraft ausgebreitet, so ist die Stärke des erhaltenen Films stark abhängig von der   Zufuhrgeschwindig-    keit des   Destilliergntes    zur Verdampfungsfläehe. Im allgemeinen muss eine sehr kleine   Zu-      fuhrgesehwindigkeit    verwendet werden, um den erwünschten dünnen Film zu erhalten, und die Leistung wird entspreehend gering.

   Soll die   Molekular-Destillation    im technischen Massstab durchgeführt werden, so verlangt die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens eine gewisse   Destilliergeschwindigkeit.    Wird diese bei Verwendung der Schwerkraft zum Verteilen des Destilliergutes auf der   Verdamp-    fungsfläehe durch eine Erhöhung der Zufuhrgeschwindigkeit herbeigeführt, so ergeben sieh dadurch dickere Filme, und die thermolabilen Substanzen werden zufol. gedessen den sehädlichen Temperaturen der Destillation eine ver  längerte    Zeitdauer ausgesetzt.



   Es wurde gefunden, dass die erwähnten   Naehteile    dadurch behoben werden können, dass das Destilliergut nicht auf   Ground    der Schwerkraft, sondern   z.    B. durch die   Zentri-      fugalkraft    oder mit mechanischen Mitteln, sehr rasch in Form eines dünnen Films auf einer bewegten   Verdampfungsfläche ausge-    breitet und verdampft wird.



   Gegenstand der Erfindung ist eine Vor  riehtung    zur Kurzwegdestillation von schwerflüchtigen und temperaturempfindliehen  Flüssigkeiten im Hochvakuum, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des   evaliuierbaren    Gehäuses der Destilliervorriehtung mindestens eine bewegliche Verdampfungsfläche und mindestens eine Kondensierfläche vorhanden sind, wobei genannte Vorrichtung Mittel aufweist, das dem Verdampfer zugeführte Destilliergut rascher als durch Schwerkraft in Form eines dünnen Films auf der bewegten Verdampfungsfläche kontinuierlich auszubreiten, das Destillat innerhalb des genannten Ge  häuses    aufzufangen und aus der Destilliervorriehtung zu entfernen.



   Im folgenden sind Ausführungsformen der Erfindung an Hand der beiliegenden   Zeich-      nungen    erläutert. Die Anwendung der Zentrifugalkraft zur Filmbildung ermöglieht eine viel raschere Ausbreitung des   Destilliergutes,    als wie bisher bei ausschliesslicher Verwendung der Schwerkraft. Dasselbe gilt für die Aus  führungsform,    bei welcher das Destilliergut mit Hilfe einer Auftragswalze ausgebreitet, oder eine solche, bei welcher letzteres mittels eines Wischers erfolgt.



   In den beiliegenden Zeichnungen ist :
Fig.   1    ein Schnitt durch eine   erfindungs-      gemässe Zentrifugal-Destilliervorrichtung,   
Fig. 2 ein Schnitt durch eine weitere er   findungsgemässe Zentrifugal-Destilliervorrich- tung,   
Fig. 3 ein Schnitt durch eine erfindungsgemässe Destilliervorriehtung mit einer Auftragswalze.



   In der in Fig.   1    gezeigten   Zentrifugal-    Destillier-Vorrichtung besteht das Gehäuse aus dem Zylinder 1 mit dem Boden 2 und einem demontierbaren Deckel 3, welcher mittels einer Dichtung gasdicht auf dem obern Rand des Zylinders angeordnet ist. Die vertikale Wandung 1 ist mit einem grossen Stutzen 5 versehen zum Anschluss der   Hoehvakuum-    pumpen (nicht gezeigt). Die Gehäusewand   1    weist ringförmige Sammelrinnen 6,7 und 8 auf. Die Sammelrinnen 7 und 8 führen zu den Ableitungen 9 und 10, während die Rinne 6 mit der Leitung 11 verbunden ist. Die Antriebswelle 12 mit der   Schnurscheibe    16 ist zentral durch den Deckel 3 zum Boden des Gehäuses geführt.

   Die genannte Welle   12    dreht sich in den Lagern   13    und   14,    wobei das obere Lager 14 mit einer Stopfbüchse 15 versehen ist.



   Der oberste Teil von Lager   14    ist ferner mit einem kleinen Behälter versehen, welcher mit einer Flüssigkeit von niederem Dampfdruck gefüllt wird als eine weitere   Sichernng    gegen Lufteintritt. Flüssigkeit, welche durch das Lager tropft, wird durch die Scheibe 20, befestigt an der Welle 12, aufgefangen und durch Zentrifugalkraft in den ringförmigen Behälter 21 befördert. Auf der Welle 12 ist bei 23 eine konische Platte 22 befestigt. Der obere Rand dieser Platte liegt ungefähr auf derselben Höhe wie Rinne 6. Ferner ist bei 25 auf der Welle 12 ebenfalls eine konische Platte 24 befestigt, deren oberer Rand auf der Höhe der Rinne 8 liegt.

   Die Platte   24    trägt eine ähnlich geformte Platte 26, mit einem   aufwärtsgebogenen    äussern Rand 27, welcher in den Umfang der Platte 24 übergeht. In der Mitte zwischen den Platten   24    und 26 befindet sich die konisch geformte Platte   28,    welche durch die geschweissten Distanzstüeke 29 in der gezeigten Lage'gehalten wird. Die Platte 28 erstreckt sich nicht bis zum umgebogenen Rand 27 der Platte 26, so dass ein offener Durchgang vom Raum   zwisehen den    Platten   24    und 28 zum   Raum zvisehen    den Platten 26 und 28 vorhanden ist. Auf der Platte 24 ist ferner ein kragenförmiger Konus 30 montiert und mittels der Distanzstüeke 31 starr mit genannter Platte verbunden.

   Der obere Rand des Teils 30 befindet sich   gegen-    über der Öffnung der ringförmigen Rinne 7.



  Die von der Welle   12    auf die Platte   24      über-    tragene Drehung wird übertragen auf die Teile 28,26 und 30 ; und das Ganze rotiert als Einheit. Der untere Teil der Platte 28 taueht in eine Heizflüssigkeit 32, wobei eine ringförmige Prallplatte 33 eine Drehung der ganzen Flüssigkeit verhindert. Der die erwähnte Flüssigkeit enthaltende untere Teil der De  stilliervorrichtung    ist von den andern Teilen durch eine ringförmige Platte   34    abgeschirmt.



  Der auf genannte Weise abgetrennte untere Teil der Destilliervorriehtung wird mittels  Stutzen   3a    evakuiert durch eine   Hochvakuum-    pumpe (nicht gezeigt). Die Leitung 37 dient zur Zuführung des Destilliergutes auf die Mitte der Platte 22. Auf der Aussenseite der Platte 22 sind die ringförmigen Vorsprünge 38,39 angeordnet.



   In der in Fig. 2 gezeigten Ausführung einer   Zentrifugal-Destillier-Vorriehtung ist    das   zylindrisehe    oder   trommelformige    Gehäuse 80 auf der Innenseite mit den ringförmigen Rinnen 81, 82,83 versehen, welche sich in die Leitungen 84,   85,    86 entleeren. Eine vertikale Welle   87,    versehen mit einer Antriebsrolle 88, trägt die Scheiben   89,    90, 91. Die genannten Scheiben sind im Abstand so auf der Welle 87 befestigt, dass ihre äussern   Rän-    der auf derselben Höhe liegen wie die Öffnungen der entspreehenden Rinnen   8],    82,83.



  Die Scheiben 89 und 91 sind von solchem Durchmesser, dass ihre Ränder sieh den Öffnungen der Rinnen nähern oder in diese hineinragen. Scheibe 90 besitzt einen wesentlieh kleineren   Durehmesser.    Das Kapillarrohr 92 ist bis nahe der Welle 87 geführt und mit einem   elektrisehen    Heizelement 93 versehen, welches mittels der Leitungsdrähte 94, 95 an eine Stromquelle angeschlossen ist. Die Stromzufuhr wird durch einen Widerstand geregelt.



   Das   Zuleitungsrohr 92    ist rechtwinklig nach unten gebogen und am Ende 96 ausgeweitet. Es erstreekt sich bis in die   unmittel-    bare Nähe der Scheibe 90.



   Die Evakuierung der Destilliervorriehtung erfolgt durch die an den Stutzen 97,98,99, 100 angeschlossene   Hochvakuumpumpen.    Die Rohrstutzen 99 und   100    sind, wie gezeigt, nach innen fächerförmig verlängert.



   Die in Fig.   3 gezeigte Destilliervorrielitung    besitzt eine Trommel 130, die an dem einen Ende geschlossen und am   gesehlossenen    Ende auf der Welle 131 fest montiert ist. Das andere Ende der Trommel wird durch die Platte 132 abgeschlossen, welche   konzentriseh    zu der genannten Welle eine kreisförmige Öffnung 133 aufweist. Eine Heizflüssigkeit von niederem Dampfdruck,   z.      B.    Rizinusöl, ist mit 134 bezeichnet. Die   Erwärmung dieser Flüs-       sigkeit erfolgt durch das elektrische Heiz-    element 135, welchem der Strom durch den auf Welle 131 angeordneten Kommutator zugeführt wird (sehematisch gezeigt).

   Es können auch andere lIeizmittel verwendet werden, wie beispielsweise eine   Rohrwindung,    durch welche ein Heizmitte] zirkuliert, wobei die   Zufuhr-    und Abfuhrleitungen durch die Öffnung] 33 geführt sind. Die Trommel 130 ist umschlossen von konzentriseh angeordneten Zylindern 136 und 137, die an den Rändern miteinander verschweisst sind und einen ringförmigen Raum 138 bilden, durch welchen   Kühlflüssig-    keit zirkuliert. Leitung 139 dient zur Zufuhr und Leitung 140 zur   Ableitung genannter    Kühlflüssigkeit. Der Zylinder 136 dient als gekühlte   Kondensierfläehe    und ist im wesentlichen konzentriseh zur Verdampfungstrom  met 130    auf den Stützen   14], 142    montiert.



  Die Zylinder 136 und 137 sind oben mit den Ausbuchtungen   143    versehen, damit das in diesem Bereich kondensierte Destillat raseher   wegfliesst.    Der Deckel 144 ist gewölbt, um dem verminderten   Innendruek    besser Widerstand zu leisten.

   Genannter Deckel   144    umschliesst die ganze   Destilliervorrichtung    und ist auf der Grundplatte   145 abgedichtet,    um den Eintritt von Gasen in das Gehäuse zu ver  hüten.    Der abgeschlossene Innenraum, in welehem die Trommel 130 angeordnet ist, sowie der Raum zwischen der Trommel 130 und dem Kondensator 136 wird durch die an der Stirnplatte 149 des Gehäuses angeordneten Stutzen   150    und 151 evakuiert (mittels nicht   gezeig-    ten   Hochvakuumpumpen).   



   Das Destilliergut wird durch Leitung   152    der Wanne   53    zugeführt. In genannter Wanne ist eine Walze   154    angeordnet, welche durch die Welle   155 iu der    angedeuteten Richtung gedreht wird. (Die Antriebsmittel sind nicht gezeigt.) In Berührung mit der Aussenfläche der Trommel 130 ist eine einstellbare Klinge   48    angeordnet, um abgelagerte Destillationsrüekstände zu entfernen.



  Diese fallen oder fliessen in die Leitung 156 und werden so aus der   Destilliervorriehtung    entfernt. Eine Mehrzahl von Rinnen 158,159,   160    sind an der Innenfläche 136 vorgesehen, um das von den kondensierenden Wänden her abfliessende Kondensat zu sammeln. Genannte Rinnen sind mit den Leitungen 161,162,163 verbunden, welche das gesammelte Destillat   t    ableiten. Die Leitung 164 dient zur Entfer  nung    der letzten Fraktion.



   Bei Verwendung der in Fig.   1    gezeigten Vorrichtung wird die Heizflüssigkeit 32 durch äussere Heizmittel, z. B. durch ein elektrisches Heizelement oder durch Gasbrenner, erhitzt.



  Sobald ein hohes Vakuum erzeugt ist, wird die Welle in Drehung versetzt. In der Regel beträgt die   Botationsgeschwindigkeit    mehr als 1000 Umdrehungen je Minute. Die heisse Flüssigkeit 32 wird durch Zentrifugalkraft auf die Oberfläche der Platte   28    gehoben, füllt den Zwischenraum der Platten   28 und    24 und fliesst zurüek dureh den Raum zwischen Platte 26 und 28. Auf diese Weise kann durch die Rotation der ganzen Anordnung die Platte 24 auf jede gewünschte Destillationstemperatur erwärmt werden. Das Destilliergut wird, vorzugsweise im entgasten Zustand, durch die Leitung   37    auf die obere Seite der rotierenden Scheibe 22 geleitet. Das Material wird durch Zentrifugalkraft gegen den Rand der Scheibe    22 und in die ringförmige Rinne 6 geschleu-    dert.

   Das Material fliesst dann in die Leitung 11 und wird dem mittleren Teil der Platte   24    zugeführt. Beim Herabfallen auf die Oberfläche der Platte   24    wird die Flüssigkeit durch Zentrifugalkraft gegen den Rand der Platte und in die Rinne 8 geschleudert. Die Temperatur der Platte   24    wird in der Weise geregelt, dass eine Destillation im gewünschten Ausmass während der kurzen Zeit stattfindet, in der sich die Flüssigkeit über die Platte bewegt. Eine vollständige Destillation   wäh-    rend einer kurzen Zeit verlangt einen sehr dünnen Film und/oder eine starke Turbulenz.



  Von der Oberfläche   24    weg destillierende Moleküle wandern auf die Oberfläche der konischen Scheibe 22. Das Kondensat wird durch Zentrifugalkraft auf den Vorsprung 39   geworfen tind    gelangt in die   kragenförmige    Scheibe 30, fliesst auf der Oberfläche genannter Scheibe weiter, wird in die Rinne 7 geschleudert und durch die Leitung 9 abgezogen. Geringe Mengen Kondensat, welche bei 39 nicht von der Scheibe weggeschleudert werden, werden beim Vorsprung 38 in die Rinne 7 befördert.



   Durch Zuführung des Destilliergutes zur Oberfläche der Scheibe 22 wird die   Konden-    sierfläche auf einer geeigneten niederen Tem  peratur    gehalten. In einem hohen Vakuum ist die   Wärmekonvektion    sehr   gering, lmd    die schwierige Kühlung wird in der angegebenen Weise erreicht. Eine scheibenförmige Platte 36, auf Welle 12 starr montiert, sorgt dafür, dass irgendwelches von den Wänden oder der Decke der Destilliervorrichtung herabtropfendes Kondensat gegen die vertikalen Wände des Gehäuses geschleudert wird und in die Rinne 6 fliesst.



   Die Führung des   Destilliergutes    über die Oberfläche der konischen Platte 22 kann auch unterbleiben, ferner könnte die konische Platte 22 auch durch in geeigneter Weise ange  schweisste    Distanzstücke an der Platte 24 befestigt sein, wobei eine zentrale Öffnung für die Welle vorgesehen ist. Die genannten Distanzstüeke verlaufen zweckmässig in radialer Richtung, wodurch sie sowohl dem Destilliergut als dem Destillat gestatten, über die Oberfläche der Platten 22 bzw. 24 in die zuge  hörigen    Rinnen zu gelangen.



   Bei der eben genannten Ausführungsform muss das Destilliergut durch Leitung 37 direkt auf die Oberfläche der Scheibe   24    gefördert werden. Eine solche Anordnung hat jedoch den Nachteil, keine   zwangläufige    Kühlung der kondensierenden Oberfläche zu siehern, wie   e    die zuerst beschriebene Ausführungsform.



   Bei Verwendung der   Destilliervorrichtung    gemäss Fig. 2 werden die an die Stutzen 97, 98,99 und 100 angeschlossenen   Vakuumpum-    pen in Betrieb gesetzt, um in der Destilliervorrichtung ein Vakuum der gewünsehten Höhe herzustellen. Sodann wird die Welle 87 mit ausreichender Geschwindigkeit rotiert und das Heizelement 93 auf eine genügend hohe Temperatur gebracht. Das Destilliergut wird durch Leitung 92 zugeführt und im erhitzten Zustand durch den Verteilerkopf 96 auf die obere Fläche der Scheibe 90 verteilt. Das erhitzte Material wird durch Zentrifugalkraft in Form eines Tropfenschleiers in die Rinne 82 geschleudert. Der Weg der Tropfen ist mit strichpunktierten Linien   bezeiehnet.    Das aus dem Tropfensehleier verdampfte Material wird auf den Platten 89 und 91 kondensiert.

   Das Kondensat wird durch Zentrifugalkraft in die Rinnen 81 und 83 befördert und durch die Leitungen   84    und 86 abgezogen. Die Oberseite der kondensierenden Platte   89    und die ltnterseite der Platte 91 sind gesehwärzt, um die Strahlung zu erhöhen nnd auf diese Weise beizutragen, die Seheiben auf einer geeigneten Kondensiertemperatur zu halten. Diese Wärme wird durch Strahlung auf den Deckel 70 und den Boden 71 der Destilliervorriehtung übertragen. Wie gezeigt, sind Deekel und Boden doppelwandig, und sie werden gekühlt durch ein Kühlmedium, welches durch die Stutzen 72 und 73 zugeführt und die Stutzen   74    und   75    abgeleitet wird.

   Das Destilliergut wird durch die   Kapillarleitung 92 so eingeführt,    dass es während seines Weges durch das Heiz  element 93    auf die   Destillationstemperatur    gebracht wird. Die Länge und der Durchmesser der   Kapillarleitung    sowie die Fordergeschwindigkeit des Materials können so gewählt werden, dass praktiseh ein momentanes Erhitzen auf die   Destillationstemperatur    erfolgt. Das erhitzte Destilliergut wird sofort auf die Platte 90 gebracht. Das Erwärmen und Destillieren kann, wenn erwünscht, in dem geringen Bruchteil einer Sekunde durehgeführt werden.



   Eine abgeänderte Ausführungsform arbeitet mit einer direkt beheizten Seheibe 90, wobei das Heizelement 93 wegfällt.



   Bei Verwendung der in Fig. 3 gezeigten   Destilliervorriehtung    werden die an die Stut  zen 150 und    151 angesehlossenen   Vakuum-    pumpen in Betrieb gesetzt, um das System. zu evakuieren. Die Heizflüssigkeit 134 wird auf die   Destillationstemperatur    gebraeht und die Trommel 130 mittels der Welle 131 rotiert.



  Die ganze Oberfläche der Trommel 130 wird dadurch auf die Destillationstemperatur gebracht. Ein Kühlmedium, z. B. Wasser, wird durch die Leitung 139 zugeführt und durch die   Leitung 140 abgeleitet. Das Dcnti) liergnt,    wie beispielsweise   Lebertran,    wird sodann mit der gewünschten Gesehwindigkeit dureh die Leitung 152 der Wanne 153 zugeführt. Die Walze   154    wird in Drehung versetzt und ihre   Entferung von    der Oberfläche der Trommel   130    in der Weise eingestellt, dass das Destilliergut von der Wanne   1 ; 3    in Form eines dünnen Films auf die Aussenfläche der Trommel 130 übertragen, wobei auf deren Umfang die vollständige Verdampfung einer Fraktion, oder wenn gew nscht, mehrerer Fraktionen, eintritt.

   Das Kondensat fliesst ab  wärts längs der    Innenwand 136, sammelt sieh in den   Rinnen 158, 159, 160 und    wird dureh die Leitungen 161,162,163 und   164    abgezogen. Rückstände werden von der Oberfläche der Trommel 130 durch eine Kratzvorriehtung   148    entfernt und durch den Stutzen 156 abgeleitet.



   Die Drehzahl derWalzel54 ist einstellbar ; ebenso kann die   Rotationsgesehwindigkeit der    Trommel 130 verändert werden, um Filme von   versehiedener    Stärke herzustellen. Wenn die Walze 154 beispielsweise 1/10 des Durchmessers der Trommel 130 aufweist und beide mit derselben Geschwindigkeit rotieren, so wird die Flüssigkeit auf der Walze über eine zehnmal grössere Fläche auf der Trommel verteilt, und die   Filmstärke    wird   auf'/"redu-    ziert.

   Durch Verdoppelung der Drehgesehwindigkeit der Trommel   130    wird die Fläche 20mal grösser, und die   Filmstärke    beträgt   V usw.    Die Entfernung der Walze von der Trommel wird   zweckmässig klein    bemessen, obwohl sie auch grösser gewählt werden kann. In jedem Falle sollten aber Walze und Trommel so nahe beieinander sein, dass während der Rotation ein   Flüssigkeitswulst    erhalten bleibt.



   Die Verwendung eines Kratzers gestattet auch die Destillation von Flüssigkeiten mit einem Gehalt an festen Bestandteilen oder von solchen mit einer Neigung, feste Stoffe   abzu-    setzen. Solche Rückstände werden laufend entfernt und beeinträehtigen in keiner Weise die Wirkung der   Verdampfungsfläehe.    Auch die   Destilliervorriehtungen    nach Fig.   1    und 2 können mit   solehen    Kratzern arbeiten, die periodisch oder kontinuierlich betätigt werden.



  Ein wesentlicher Vorteil bei der Verwendung eines Kratzers liegt darin, dass unreine öle, enthaltend Eiweissstoffe,   sehleimige    Pro  dukte    usw. ohne vorhergehende Reinigung destilliert werden können. Falls feste Rückstände in grösserer Menge anfallen und diese mit den verbleibenden flüssigen   Destillations-      rüekständen    nicht wegfliessen, so können sie mit einer   Fördersehneeke    oder dergleiehen ausgetragen werden.



   Das in der Destilliervorrichtung nach Fig. 3 verwendete Heizmittel sowie die in den Vorrichtungen nach Fig.   1    verwendeten Heiz-und Kühlmittel, müssen genügend niedrige Dampfdrüeke aufweisen, damit bei den Arbeitstem  peraturen    das hohe Vakuum nicht zerstört wird und eine Verunreinigung des Destilliergutes sowie des Destillates vermieden wird.



  Die Wahl der genannten Mittel ist somit ab  hängig    vom Druck und der Temperatur in der   Destilliervorriehtung.    Die Aufrechterhaltung eines sehr hohen Vakuums ist schwierig ; es wurde gefunden, dass Drucke zwischen 0,0005 und 0,001 mm Hg am   wirtschaftliehsten    sind.



  Wenn sich die Verhältnisse dem Zustand nähern, dass zwischen den Molekülen keine Zu  sammenstösse    stattfinden, spricht man von einer Pseudo-Molekular-Destillation ; diese arbeitet gut bei Entfernungen geringer als 30 cm und besonders vorteilhaft bei Entfer  nungen    zwischen 6,25   und    7,5   cm.    Die Temperaturen sind abhängig von der Art des De  stilliergutes.    Für Vitamine liegt die Arbeitstemperatur zwischen 70 und 300  C und vorzugsweise zwischen   100 wnd 250  C. Unter    den genannten Arbeitsbedingungen wurden als Heizmittel geeignet gefunden z. B. vegetabilische und   animalische    Öle, nichtflüehtige Koh   lenwasserstoff-Fraktionen, ferner Phthalsäure-    ester.

   Die jeweils erforderliche Rotationsge  schwindigkeit    ist von mehreren Faktoren ab  hängig.    In den meisten Fällen sind 500 bis 1000 Umdrehungen je Minute geeignet. Es ist klar, dass die Anzahl der verwendeten Verdampfungs-und   Kondensierflächen    nicht auf die in den Zeichnungen dargestellte Anzahl besehränkt ist, sondern sie nach   Wunsch ver-    mehrt werden können. Es besteht auch die Möglichkeit eine Reihe von Destilliervorriehtungen zu verwenden, wobei in jedem Apparat eine verschiedene Fraktion aus dem De  stilliergut    gewonnen wird.

   Ferner kann man eine besondere Fraktion in einer Destilliervorrichtung nur unvollständig destillieren und in einer zweiten   Destilliervorrichtmg,    die im wesentlichen auf derselben   Temperatur gehal-    ten wird, die vollständige Destillation   vor-    nehmen.



   Es ist auch   möglieh,    Förderbänder zu verwenden, auf welchen das Destilliergut in Gestalt eines dünnen Films ausgebreitet wird durch eine mechanische Einrichtung. Eine andere Ausführung der erfindungsgemässen   Destilliervorriehtung    kann zwei konzentrisehe   Konuse    aufweisen, deren Achsen vertikal angeordnet sind und deren Enden von kleinerem Durchmesser unten liegen. Dabei wird der äussere Konus rasch rotiert und auf seiner Aussenfläche erhitzt, entweder elektrisch oder mittels heissem   öl,    welches durch Zentrifugalkraft über die genannte Fläche verteilt wird.



  Der innere Konus ist ortsfest und wird gekühlt und seine Wandungen bilden gegen den Boden hin eine Spitze. Das längs der   Aussen-    wandung   abwärtsfliessende    Kondensat tropft von dieser Spitze ab in ein Sammelgefäss, das unter genannter Spitze angeordnet ist. Der äussere Konus wird mit grosser   Geschwindig-    keit rotiert, und die destillierende Flüssigkeit wird auf der Innenwand des untern, engeren Endes dieses Konus aufgebracht.

   Während die erfindungsgemässe   Destilliervorrichtung    besonders wertvoll ist zur Gewinnung von Vitaminen aus vegetabilischen und animalischen   Olen,      z.    B. aus   Walfisch,    Heilbuttleber, Tuna-,   Menhaden-usw.    Fisehölen, so kann sie auch allgemein verwendet werden zur Destillation von schwerflüchtigen,   wärmeunbeständigen    organischen Substanzen, z. B. zur   Aufarbei-    tung von Hormonen, Sterolen und deren Derivate, Enzymen, stark ungesättigten Glyzeriden usw. die sich bei erhöhter Temperatur leicht zersetzen. Normalerweise feste Stoffe können meist durch Schmelzen oder Auflösen in einem geeigneten Losungsmittel von niederem Dampfdruck ebenfalls destilliert werden.

   Ein weiteres nützliehes Anwendungsgebiet ist die Rei   nigung von'Weichmachern für Kunstharze    und Kautschuke.



   Beim Destillieren unter Bedingungen, wo keine   Molekularzusammenstösse    stattfinden, wurde festgestellt, dass bei einer Temperaturerhöhung von etwa 10  C die Destillationsge  schwindigkeit    verdoppelt wird. Die   Auswer-    tung dieser Tatsaclie war mit den bisher bekannten   Destilliervorrichtungen nicht möglich,    weil die   Verwendung von hoheren    Temperaturen die   Zersetzungsgeschwindigkeit    stark er  höhte.    Da mit erfindungsgemässen Destillier  vorriehtungen    praktisch eine   momentane Ver-    dampfung erreicht werden kann, so gestatten sie die Anwendung höherer Arbeitstemperaturen ohne Erhöhung der Zersetzung.

   Dadurch wird es auch   ermöglieht,    Produkte bei einer Temperatur zu destillieren, die oberhalb jener Temperatur liegt, welche bisher als ihre Zersetzungstemperatur angesehen wurde. Die meisten Zersetzungstemperaturen sind durch statisehe Methoden ermittelt worden, bei welchen die Substanzprobe während einer bestimmten Zeitdauer erhitzt wurde. Solche Werte sind nur beachtenswert, wenn auch die Zeitdauer der Erhitzung angegeben wird. Es ist verständlieh, dass, wenn die Zeitdauer der Erhitzung sehr kurz ist, z. B. weniger als 1 Minute, bzw. nur den Bruchteil einer Sekunde beträgt, wie dies bei der   erfindungs-    gemässen Destilliervorriehtung möglieh ist, sich viel höhere Werte für die   Zersetzungs-    temperatur ergeben.



   Schwerflüchtige, leicht zersetzbare   Sub-    stanzen, die bisher nieht ohne Zersetzung destilliert werden konnten, sind mit der erfin  dungsgemässen      Destilliervorriehtung    leicht zu destillieren. Es ist beispielsweise bisher nieht möglich gewesen, die hochsiedende Form von Vitamin D aus Fisehölen abzutrennen mit den bisher gebräuchlichen Methoden der   Molekular-    Destillation, wegen des hohen Siedepunktes des Materials und seiner starken   thermisehen      Unbeständigkeit.    Um ohne unzulässige Zersetzung das Material zu fraktionieren, ist es notwendig,

   die Zeitdauer der Erhitzung auf höchstens 15 Sekunden bei 240 bis   220  C    ein  zusehränken.    Die Durchführung einer Destillation innerhalb   soleher    kurzer Zeitdauer mit den bisher übliehen Methoden, bei welchen das Destilliergut durch Sehwerkraft verteilt wird, ist nieht möglich. Mit erfindungsgemässen Vorrichtungen ist, wie eingehende Versuehe bewiesen haben, die Destillation mit   Leiehtig-    keit in dem genannten Zeitabschnitt   durch-    führbar. Bei Verwendung hoher Temperaturen   lässt sieh    die Destillation in vielen Fällen in einer Sekunde oder noch weniger durchführen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Vorriehtung zur Iiturzwegdestillation von sehwerflüehtigen und temperaturempfindliehen Flüssigkeiten im Hoehvakuum, da- durch gekennzeichnet, dass innerhalb des eva kuierbaren Gehäuses der Destilliervorrichtung mindestens eine bewegliehe Verdampfungs- fläehe und mindestens eine Kondensierfläehe vorhanden sind, wobei genannte Vorriehtung Mittel aufweist, das dem Verdampfer zuge rührte Destilliergut rascher als durch Schwer- kraft in Form eines dünnen Films auf der bewegten Verdampfungsfläehe kontinuierlich auszubreiten,
    das Destillat innerhalb des genannten Gehäuses aufzufangen und aus der Destilliervorriehtung zu entfernen.
    UNTERANSPRÜCHE : 1. Vorriehtung nach Patentansprueh, dadurch gekennzeiehnet, dass die Verdampfungs- fläehe erwärmt werden kann.
    2. Vorriehtung nach Patentanspruch, da dureli gekennzeiehnet, dass die Verdampfungs- flÏche drehbar ist.
    3. Vorriehtung nach Patentansprueh und ltnteransprueh 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensierfläehe drehbar ist.
    4. Vorriehtung nach Patentansprueli sowie den Unteransprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie Mittel aufweist, um die Verdampfungsfläehe mit 500 bis 1000 Umdrehungen je Minute zu rotieren, so dass das zugeführte Destilliergut durch Zentrifugal kraft als Film auf der Verdampfungsfläche ausgebreitet wird.
    5. Vorrichtmg nach Patentanspruch und Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdampfungsfläche aus einerkonisch geformten Scheibe besteht und dieser das De stilliergut zentral zugeführt wird.
    6. Vorriehtlmg nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer aus einer drehbaren Trommel besteht, auf deren Aussenfläche das zugeführte Destilliergut in Form eines Films mechanisch ausgebreitet wird.
    7. Vorriehtung nach Patentanspruch und Unteranspruch 6, dadurch gekennzeiehnet, dass das Destilliergut durch mindestens eine auf der Aussenfläche der Trommel aufliegende Druckwalze ausgebreitet wird.
    8. Vorrichtung nach Patentanspruch und Unteranspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wischer zur Ausbreitung des Destilliergutes verwendet wird.
    9. Vorrichtung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Verdampfungsfläche zurückbleibende Rüekstände durch eine Abkratzidinge entfernt werden können.
    10. Vorrichtung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Destilliergut zuerst über die der Verdampfungsfläche abgekehrten Seite der Kondensierfläche geht und dort als Kühlmittel dient, bevor es der Verdampfungsfläche zufliesst.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1005042B (de) * 1952-03-03 1957-03-28 Bayer Ag Vorrichtung fuer den gleichmaessigen Durchtritt von von fluechtigen Stoffen zu befreienden Fluessigkeiten durch einen Verdampferraum
DE1080972B (de) * 1955-03-22 1960-05-05 Arthur Fergus Smith Vorrichtung fuer Vakuum-Destillationen
EP0009251A1 (de) * 1978-09-21 1980-04-02 L. Givaudan & Cie Société Anonyme Fraktionierverfahren und -vorrichtung

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