Isolierte Laschenverbindung an Eisenbahn-Schienenstössen. Es gibt Fälle, in welchen Schienen von Eisenbahnen auf eine gewisse Strecke elek trisch isoliert werden müssen, z. B. bei elek trisch gesicherten Weichen. Zu diesem Zweck wird das Geleise z. B. auf Holzschwellen mon tiert und die Laschenverbindungen an beiden Enden des isolierten Schienenstückes werden elektrisch isoliert ausgeführt. Üblicherweise kommen Spannungen in der Grössenordnung von 5-l0 V in Frage.
Das Isolieren der Laschenverbindungen bei Schienenstössen geschieht bisher mit Hilfe von Zwischenlagen aus organischen Stoffen, z. B. aus Kunststoffen. Diese Zwischenlagen aus organischen Stoffen werden jedoch verhältnis mässig rasch beschädigt und müssen von Zeit zu Zeit durch neue ersetzt werden.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine isolierte Laschenverbindung an Schienen stössen von Eisenbahnen, die sich dadurch aus zeichnet, dass die Isolationsschicht mindestens von einem Blech gehalten wird. Diese Isola tionsschicht ist zweckmässig mit dem Blech fest verbunden. Man kann am einfachsten zur Isolation Bleche benützen, deren Oberfläche mit einer Isolationsschicht versehen ist. Es kommen dabei beliebige, genügend feste Ge- brauchsmetalle in Frage, z. B.
Eisen; doch ist Aluminium vorzuziehen, da es sich besonders im weichgeglühten Zustande den Unebenhei ten der zu isolierenden Flächen anpasst uVd ausserdem leicht mit einer isolierenden Alumi- niumozydschicht versehen werden kann. Es ist vorteilhaft, die Isolation vermittels mehrerer aufeinandergelegter Bleche herzu stellen, denn auf diese -Weise ist die zwischen den Blechen angeordnete Isolationsschicht vor mechanischen Beschädigungen, z. B. durch Abreiben, geschützt.
Die Isolationsschicht kann aus einem orga nischen oder einem anorganischen Stoff beste hen. Man kann auch organische -und anorga nische Isolierschichten kombinieren.
Benützt man eine organische Isolierschicht, so kann diese zwischen zwei oder mehreren Blechen gleichzeitig als Klebstoffschicht die nen, clureh welche die Metallbleche unterein ander fest verbunden werden.
Bei Verwendung von mehreren miteinander verbundenen Blechen, die also eine Art Schichtstoff bilden, ist es nicht unbedingt kotwendig, auch die Aussenflächen mit einer Isolationsschicht zu versehen. Immerhin ist. es zweekm'ässig und in den meisten Fällen sogar einfacher, die einzelnen Bleche allseitig elek trisch zu isolieren. Eine sehr zweckmässige Iso lation besteht z. B. aus zwei oder mehreren dünnen Aluminiumblechen, die mit Hilfe eines mindestens ? -#tliylenoaydgruppen aufweisen den Derivates des (4,4'-Dioxy-diphenyl)-di- methyl-niethans miteinander verklebt sind.
Das Kleben von Metallen mit Hilfe solcher Stoffe ist durch verschiedene Veröffentlichun gen bekanntgeworden, z. B. durch die Ab handlung ARALDIT, ein neues Kunstharz zum Verbinden von Leichtmetallen von E. Preiswerk und A. von Zeerleder im Schwei- zer Archiv für angewandte Wissenschaft und Technik; Band 12, Nr. 4, Seite 113-119 (1946), und bildet den Gegenstand von meh reren Patenten, z. B. vom Schweizer Patent Nr. 251647.
Zur Erhöhung der Isolations- wirkung und daher der Sicherheit können die Bleche vor dem Aufbringen einer organischen Isolationsschicht mit einer gewachsenen an organischen Schicht versehen werden. Diese Bleche können z. B. phosphatiert werden. Bei Aluminium oder Aluminiumlegierungen wird man die elektrolytische bzw. anodische Oxy dation vorziehen, da die dabei erzielte und getrocknete Oxydschicht an sich schon eine hohe Isolationswirkung ausübt, die durch Im prägnierung z. B. mit Kunststoffen noch er höht werden kann.
Diese Isolierwirkung ist so gut, dass man auch ohne weitere elektri sche Isolationsschicht auskommen kann. So bilden einzelne oder mehrere aufeinanderge- legte anodisch oxydierte Aluminiumbleche oder Folien eine gute Isolierzwischenlage. Dennoch ist es meistens vorteilhaft, die an odiseh oxydierten Aluminiumbleche und Fo lien miteinander, z.
B. mit Hilfe eines min destens 2 Äthylenoxydgruppen aufweisenden Derivats des (4,4'-Dioxy-diphenyl)-dimethyl- methans fest zusammenzukleben. Abgesehen von der Erhöhung der Isolationswirkung ist die Handhabung bei der Montage leichter.
Bei der Isolierung von Laschenverbindun gen an Schienenstössen müssen bekanntlich Isolierzwischenschichten an folgenden Stellen angebracht werden: 1. zwischen den Stirnseiten der beiden Schienen, 2. unter den Eisenlaschen, welche die bei den Schienenenden zusammenhalten, 3. um die Schraubenbolzenschäfte, welche durch die Schienenstösse geführt werden. Schliesslich kann man auch Isolierringe zwischen Bolzenkopf bzw. Mutter oder Siche rungsfedern einerseits und Lasche anderseits anordnen.
Die Abbildungen 1 und 2 veranschaulichen schematisch ein Ausführungsbeispiel der iso lierten Laschenverbindung nach der Erfin- dung, und zwar zeigt Abb.1 einen Querschnitt der Laschenverbindung nach Abb. 2 auf der Höhe eines Befestigungsbolzens, während Abb. 2 eine Laschenverbindung im Schaubild zeigt. Mit 1 ist die isolierende Zwischenlage zwischen den Stirnseiten der verbundenen Schienen bezeichnet. Die Umrisse dieser Zwi schenlage sind dem Querschnitt der Schiene angepasst. Mit 2 sind die Isolierunterlagen unter den Laschen 3 bezeichnet.
Es wäre mög lich, diese Laschen 3, die gewöhnlich aus Eisen bestehen, aus Aluminium oder Alumi niumlegierung herzustellen und zwecks Isolie rung anodisch zu oxydieren, so dass eine be sondere isolierende Zwischenlage 2 entbehrt werden könnte. Doch wird man es vorziehen, eine besondere Zwischenlage 2, deren Isolier fähigkeit durch Herstellung aus mehreren iso lierten Blechen sehr hoch gewählt werden kann, zu benützen.
Im Hinblick darauf, dass im Betrieb die Isolierzwischenlagen Reibun gen unterworfen werden, die zu einer Beschä- digLlng der äussern Isolierschichten führen könnten, ist es zweckmässig, an Stelle einer einzigen, der Länge der dazugehörenden La sche entsprechenden Isolierunterlage, zwei davon anzuordnen, und zwar je eine für jedes Schienenende, und zwar so, dass ihre Enden. nicht miteinander in Berührung stehen.
Auf diese Weise setzt sich der Widerstand, den ein elektrischer Strom zwischen: einem Schienen ende und dem andern zu überwinden hätte, aus den Querwiderständen der beiden iso lierenden Zwischenlagen zusammen. Ist dann die Isolationsschicht zwischen einem Schienen ende und der daraufliegenden Isolierzwi- schenlage durchgerieben, so müsste der Strom dennoch die weiteren Isolationsschichten die ser Zwischenlage und diejenigen der auf dem andern Schienenende liegenden, sieh unter derselben Lasche befindenden Zwischenlage überwinden, um von einem Schienenende zuin. andern zu fliessen.
Würde die Zwischenlage unter der Lasche die zwei Schienenenden ver bindet, aus einem einzigen Stück bestehen, so, könnte der Strom einen viel kürzeren Weg wählen; die Betriebssicherheit wäre nicht so hoch wie im ersten Falle. Voraussetzung ist dabei natürlich, dass auch die Zwischenlage 1 gut isoliert. In der Abb. \? befinden sich unter den Laschen 3 zwei Isolierzwischenlagen 2. Zur weiteren Isolierung sind über die Bolzen schäfte 4 Isolierröhrchen 5 geschoben.
Diese können beispielsweise ans einem anodisch oxy dierten und gegebenenfalls mit einem organi schen Isolierstoff überzogenen Aluminiumrohr bestehen oder auch aus einem Rohr, das aus zusammen-ewiekelter Aluminiumfolie besteht, wobei die Zwischenlagen mit einem minde stens 2 #'#@thylenoxydgruppen aufweisenden Derivat des (4,4'-Dioxy-diphenyl)-dimetliyl- methans miteinander verklebt sind.
Schliess lich können auch die isolierenden Unterlags- ringe 6 aus anodiseh oxydiertem und gege benenfalls mit einem organischen Isolierstoff überzogenem Aluniiniuni bestehen. Mit 7 sind die Sicherungsfedern bezeichnet.
Abb. 3 veranschaulicht. einen stark ver grösserten, nicht massstäblichen Ausschnitt. aus einer Isolierzwischenlage, die zur Herstellung der erfindungsgemässen Laschenverbindung verwendet werden kann.
Sie besteht aus drei Aluminiumblechen 8, die beidseitig mit einer anodiseh erzeugten Oxydschieht 9 (unsehraf- fiert dargestellt) und einer eingebrannten organischen Kunststoffschicht 10 aus einem mindestens 2 E@thylenoxydgruppen aufweisen den Derivat des (4,4'-Dioxy-diphenyl)-di- methyl-methans verseben sind. Die beiden innern Kunststoffschichten dienen gleichzei tig als Klebeschicht.
Sollen die Zwischenlagen 2 aus einem solchen Schichtkörper bestehen, so ist es meistens zweckmässig, die Aluminium bleche vor dem Zusammenkleben zu verfor men. Man wird es ausserdem vorziehen, die Aluminiumzwischenlagen erst nach dein Aus schneiden aus den Blechtafeln anodiseh zu oxydieren, damit, auch die Schnittkanten finit einer Aluininittinoxvdschicht versehen sind.