CH254536A - Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Halogenkohlenwasserstoffen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Halogenkohlenwasserstoffen.

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CH254536A
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C21/00Acyclic unsaturated compounds containing halogen atoms

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Description


      Verfahren    zur Herstellung von ungesättigten     Halogenkohlenwasserstoffen.       Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver  fahren zur Herstellung von ungesättigten       Halogenkohlenwasserstoffen    aus     Olefinkohlen-          wasserstoffen    durch Halogenanlagerung und  nachträgliche     Halogenwasserstoffabspaltung.     Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich  besonders zur Herstellung von     Vinylhalogeni-          den,    vor allem     Vinylchlorid,    aus Äthylen.  



  Die ungesättigten     Alkylhalogenide,    wie       z..    B. die     Vinylhalogenide,    sind wertvolle Aus  gangsmaterialien für die     Erzeugung    einer gro  ssen Zahl organischer Stoffe. So ist     Vinyl-          chlorid    das Ausgangsmaterial für die Syn  these des     Polyvinylchlorids.     



  Die Erzielung einer genügenden Produk  tion ungesättigter     Halogenkohlenwasserstoffe     aus     Olefinkoklenwasserstoffen,    insbesondere  aus den leicht zugänglichen Quellen für diese       Olefine,    wie z.

   B. aus gewissen Kohlenwasser  stoffgemischen, welche die     Olefine    zusammen  mit andern     Kohlenwasserstoffen    von ähn  lichen Siedepunkten enthalten,     in    technischem  Massstab, wurde bisher durch das Fehlen  eines Prozesses, welcher die Herstellung die  ser Produkte unter praktisch vollständiger  Nutzbarmachung allen Halogenausgangs  materials ermöglicht, erschwert.

       Bei.    den be  kannten Verfahren zur Herstellung beispiels  weise der     Vinylhalogenide    aus Äthylen durch  die     aufeinanderfolgenden        Schritte    der Äthylen  halogenierung und     Halogenwasserstoffabspal-          tung    aus dem     halogenierten    Äthylen fielen  stets grosse Mengen Halogenwasserstoff als    Nebenprodukt an. Der so erhaltene Halogen  wasserstoff wurde im allgemeinen wieder in  das wasserfreie Halogen übergeführt, welches  dann für die     Wiederverwendung    bei     derHalo-          genierung    benutzt wurde.

   Diese     tberführung     des Halogenwasserstoffes in das wasserfreie       Ilalogen    nach den bisher bekannten Methoden  erforderte eine Reihe von     Schritten,        die    der  art Schwierigkeiten boten, dass die wirtschaft  liche Durchführbarkeit des Verfahrens in  Frage stand.  



  Gegenstand der vorliegenden Erfindung  ist nun ein     kontinuierliches        Verfahren    zur  Herstellung ungesättigter     Halogenkohlenwa.s-          serstoffe    aus     Olefinen,    welches     praktisch    eine  vollständige nutzbare Verwendung allen in  das System eingeführten Halogenausgangs  materials     gestattet.     



  Das Verfahren gemäss der     Erfindung    zur  Herstellung von     ungesättigten    Halogenkohlen  wasserstoffen aus     Olefinen    durch     Halogenie-          rung    und nachträgliche Halogenwasserstoff  abspaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass  man das     Olefin    in .zwei Teilströme teilt, die  Teilströme separat     halogeniert,    aus den ver  einigten     Halogenierungsprodukten    thermisch  Halogenwasserstoff abspaltet, den entstan  denen Halogenwasserstoff in Halogen über-.

    führt, in der Weise, dass man den Halogen  wasserstoff dem einen     Olefinteilstrom    zuführt  und das Gemisch in Gegenwart des Halo  genids eines     Metalles,    das in mindestens zwei  Wertigkeitsstufen     Halogenide    zu bilden ver-      mag, und bei     Temperaturen        zwischen    150 bis       :

  300     C solchen Bedingungen unterwirft, dass       einerseits    der Halogenwasserstoff in Halogen  überführt wird, anderseits das     Olefin    das ent  standene Halogen anlagert, und schliesslich  dadurch, dass das Verhältnis der beiden Teil  ströme so     gewählt    wird, dass die Menge des       Olefins        im    speziell erwähnten Teilstrom min  destens zur     Umsetzung    mit dem Hauptteil des  aus dem gebildeten Halogenwasserstoff     ent-          sLandenen    Halogens ausreicht.

   Das     Halogenie-          rungsprodukt    des ersten Teilstromes wird vor  der     Halogenwasserstoffabspaltung    zweckmässig  durch Abtrennung vom gegebenenfalls darin  vorhandenen nicht umgesetzten Ausgangs  material und     Nebenprodukten    konzentriert.

    Das bei der thermischen Halogenwasserstoff  abspaltung anfallende Gemisch wird vorteil  haft in eine     Fraktion,    die hauptsächlich- un  gesättigte     Halogenkohlenwasserstoffe,    - eine       Fraktion;    die     hauptsächlich    Halogenwasser  stoff, und eine     Fraktion,    - die hauptsächlich       gesättigte        Halogenkohlenwasserstoffe    enthält,  zerlegt.

   Die Fraktion, welche die gesättigten       Halogenkohlenwasserstoffe    enthält, kann     wie-          der    in die     Konzentrierungsanlage    für die ge  sättigten     Halögenkohlenwassersteffe        zurück-          geführt    werden.  



  Der zweite Strom der     olefinhaltigen     Charge wird separat vom ersten     halogeniert.          Alls        Oxydationsmittel    für die Erzeugung des       Halogens    aus dem bei der thermischen Ha  logenwasserstoffabspaltung anfallenden     Ha-          Iogenwasserstoff    wird zweckmässig Sauerstoff  oder ein sauerstoffhaltiges Gas verwendet.  Das     Halogenierungsprodukt    des zweiten Teil-,       stromes    wird     vorteilhaft-    ebenfalls durch die  bereits erwähnte     Konzentrierungsanlage    ge  leitet.  



  Das     Olefin    wird vorzugsweise derart auf  die beiden Teilströme verteilt, dass die dem  zweiten Teilstrom zugeführte Menge genügt,  um praktisch alles aus dem Halogenwasser  stoff erzeugte Halogen aufzubrauchen.  



  Bei dem erfindungsgemässen Verfahren  fällt also eine     getrennte    kostspielige Um  wandlung des anfallenden Halogenwasserstof  fes in wasserfreies Halogen dahin.    Zur Erläuterung des erfindungsgemässen       Verfahrens    sei nachstehend ein Ausführungs  beispiel zur Herstellung von     Vinylchlorid    aus  Äthylen bzw. einem     äthylenhaltigen    Kohlen  wasserstoffgemisch     beschrieben,    wobei auf die  beiliegende     Zeichnung,    welche einen für die  Durchführung des     Verfahrens    geeigneten     Ap.     parat schematisch darstellt, Bezug genommen  wird.

      Bei der Herstellung von     Vinylchlorid    nach  dem Verfahren gemäss der vorliegenden Er  findung kann die Kohlenwasserstoffcharge  z. B. .aus     praktisch    reinem Äthylen oder aus  einem     äthylenhaltigen    Kohlenwasserstoff  gemisch     bestehen.    Ein besonderer Vorteil des  Verfahrens gemäss der Erfindung liegt darin,  dass man auch gasförmige Gemische verwen  den kann, welche verhältnismässig niedrige       Äthylenkonzentrationen    aufweisen, wie     sie     z.

   B. bei der Destillation oder der thermi  schen bzw. katalytischen Behandlung von Pe  troleum oder von Fraktionen     desselben    oder  bei Verfahren zur synthetischen Herstellung  von     Kohlenwasserstoffen        anfallen.    Als spe  zielle     Beispiele    solcher     äthylenhaltiger    Koh  lenwasserstoffgemische seien     gasförmige    Pro  dukte genannt, welche bei der Rektifikation  der Destillate von Produkten von     katalyt.i-          sehen        Crackanlagen    oben an der Rektifizier  kolonne anfallen und welche Äthylen in  Mischung mit     Äthan,    Methan, Wasserstoff,

    Stickstoff und oft auch geringeren Mengen       Kohlenwasserstoffen,    die höher sieden als       Äthan,    enthalten. Das Ausgangsprodukt wird  durch die     Leitung    1 in das Systemeingeführt.  Die Kohlenwasserstoffcharge wird in zwei  Ströme zerlegt, von denen der erste durch die       Leitung    2 in eine erste     Halogenierungszone     gelangt. Diese     Halogenierungszone    kann     z.-Bs     aus -einem Behälter 3 bestehen: Durch die mit  Ventil versehene Leitung 4     wird    in die Lei  tung 2 Chlor eingeführt.

      Im     Reaktionsgefäss    3 werden die     Reak-          t_onsteilnehmer    mit einem     Zalogenierungs-          katalysator    in Abwesenheit von Wasser chlo  riert. Es wird dabei an die     Doppelbindung     des Äthylens unter Bildung von Äthylen-           dichlorid    ein     Mol    Chlor angelagert. Ein ge  eigneter     Halogenierungskatalysator    ist z. B.

    praktisch wasserfreies     Kalziiunchlorid.        Das          Kalziumchlorid    kann als solches oder in Ver  bindung mit einer oder mehreren     andern    ge  eigneten     Verbindungen,    wie z. B. dem Halo  genid eines Metalleis, wie     Barium,        Strontium,     Beryllium, Nickel,     Eisen,    Kobalt, Kupfer,  Blei,     Molybdän,    Aluminium, Antimon, Ver  wendung finden. Der Katalysator kann in  irgendeiner geeigneten Form, z.

   B. von     Gra-          nülen,    Blättchen, Pulver usw., oder in Mi  schung mit geeigneten Trägern, wie Bims  stein, Tonerde,     Silicagel,    Asbest, Kohle und  dergleichen, oder auf diesen aufgebracht, ver  wendet werden. Es wird, unter Vermeidung  eines ;Überschusses, so viel Chlor eingeleitet,  dass alles     Olefin    reagiert. Die     Ghlorierung     wird entweder in flüssiger oder gasförmiger  Phase durchgeführt. Die Temperatur im Re  aktionsgefäss 3 wird zwischen 20 und 150  C,  vorzugsweise zwischen 50 bis 100 C gehal  ten.

   Es wurde gefunden, dass eine praktisch  vollständige Umsetzung des Äthylens zu     Di-          chloräthan    in diesem Temperaturbereich mög  lich ist. Die Temperaturen im Reaktions  gefäss 3 werden vermittels eines     .Erhitzers    5,  der in die Leitung 1 eingebaut. ist, und durch       iu    der Zeichnung nicht dargestellte Kühl  elemente, die sich in oder aussen am Reak  tionsgefäss befinden können, aufrechterhalten.  Die     Chlorierung    verläuft     exothermisch,    und  nach Einleitung der Reaktion kann die in  die Leitung 2 gelangende Kohlenwasserstoff  charge ganz oder teilweise durch die Neben  leitung 6 am Erhitzer 5 vorbeigeführt wer  den.

   Man arbeitet bei gewöhnlichem oder er  höhtem Druck, vorzugsweise bei Drücken im  Bereich von 2 bis 15 Atmosphären.  



  Das aus dem Reaktionsgefäss 3 abziehende  Produkt gelangt in eine     Dichloräthankonzen-          trierungsanlage,    in welcher eine Fraktion ab  getrennt wird, die aus     Dichloräthan    eines für  die Weiterbehandlung geeigneten Reinheits  grades     besteht.    Für die Konzentrierung des       Dichloräthans    kommen folgende Massnahmen  in Betracht: Fraktionierte Destillation, Ex  traktion mit einem Lösungsmittel, Absorp-         tion    usw.     Eine        besonders    vorteilhafte Methode  zur     Konzentrierung    des     Dichloräthans    ist die  folgende:

   Die Produkte aus dem Reaktions  gefäss 3 werden durch die Leitung 8, den       Kühler    9 und die     Leitung    10 in eine erste  Trennkammer 11 geleitet. In der Trenn  kammer 11 wird eine unter     normalen    Bedin  gungen gasförmige Fraktion, die aus niedri  ger als     Dichloräthan    siedenden Produkten  nebst     Dichloräthan    besteht, von einer flüs  sigen Fraktion     abgetrennt.    Die Dampffrak  tion wird aus der Trennkammer 11 abge  zogen und durch die Leitung 12 und den Er  bitzer 13 in eine zweite Trennkammer 14  übergeführt.

   In der Trennkammer 14 werden  die niedriger als     Dichloräthan    siedenden gas  förmigen     Substanzen    abgetrennt und durch  die Leitung 15 entfernt, so dass nahezu reines       Dichloräthan    erhalten wird. Das flüssige,  vorwiegend aus     Dichloräthan    bestehende Pro  dukt aus der Trennkammer 11 sowie das     Di-          chloräthan    aus der Kammer 14 gelangen nun  durch die mit Ventilen versehenen Leitungen  16 bzw. 17 in die Leitung 18, die zu einer  Trennkolonne 20 führt.

   In der Trennkolonne  20 werden praktisch die letzten Reste der  niedriger als     Dichloräthan    siedenden gasför  migen Produkte von der flüssigen Fraktion,  die vorwiegend aus     Dichloräthan    und     einer     geringen Menge höher siedender Stoffe be  steht, abgetrennt. Die gasförmige Fraktion,  welche in der Trennkolonne 20     abgeschieden     wurde,     wird    aus dieser durch die mit Ventil  versehene     Leitung-    21 entfernt. Die Flüssig  keit wird aus der Trennkolonne 20 am untern  Ende entfernt und gelangt durch die Leitung  23 in die     Fraktioniervorrichtung    24.

   In der       Fraktioniervorrichtung    -24 werden die Stoffe,  die höher sieden als     Dichloräthan,    als flüssige       Fraktion    abgetrennt und durch die Leitung  25 aus dem System entfernt. Das verblei  bende     Dichloräthan,    das nun praktisch rein  ist, gelangt vom     obern    Teil der     Fraktionier-          vorrichtung    24 durch die mit Ventil versehene  Leitung 26 und den Kühler 27 in einen  Sammler 28, von wo es durch die mit Ventil  versehene Leitung 29 und den Erhitzer 30 zur  thermischen     Halogenwasserstoff        abspaltung    ge-      langt. Diese spielt sieh z.

   B.     in    einer Mehr  zahl von     aussen    beheizten Röhren 32, die in  einer     Heizvorrichtung    33 angeordnet sind; ab.  Die Röhren 32 können mit einem Kontakt  material wie z: B. Bimsstein,     S,ilikatstein,          zerkleinerten        feu        rfesten    Ziegeln usw. be  schickt     sein..    Für die     Halogenwasserstoff-          abspaItung        haben    sich Temperaturen im Be  reich von z. B. 400 bis 880  C, vorzugsweise       zwischen    575 und 675  C, als geeignet erwie  sen.

   Die thermische     Halogenwasserstoffab-          spaltung    wird bei Drücken zwischen 1 und 15       Atmosphären,    vorzugsweise zwischen 3 und  4     Atmosphären,    vorgenommen. Das aus den       Halogenwasserstoffabspaltungsröhren    32 kom  mende Produkt gelangt durch die Leitung 34  über den Kühler 35 in die Trennkolonne 36.

    In der     Trennkolonne    36     wird    eine unter nor  malen     Bedingungen    gasförmige, zur     Haupt-          ,sache-äus    Chlorwasserstoff bestehende Frak  tion von einer     flüssigen,        Vinylchlörid    enthal  tenden, Fraktion     getrennt:

      Die letztere     wird     aus der Trennkolonne 36 abgezogen und ge  langt durch die Leitung 37 in die     Fraktionier-          v        orriehtung    38.     In.    der     r'raktioniervo#rrichtung     38 wird     eine        vinylehlo.ridhaltige    Dampffrak  tion von     einer    nicht umgesetztes flüssiges     Di-          chloräthan    in Mischung mit     geringeren    Men  gen von bei der     Halogenwasserstoffabspal-          tung    entstandenen     

  Nebenprodukten-enthalten-          den    flüssigen     Fraktion        getrennt.    Die     vinyl-          chloridhaltige    Dampffraktion wird .durch die       finit        Ventil    versehene Leitung 39 oben aus der       Fraktioniervorrichtung    38 entfernt und ge  langt nach     Kondensation    im Kühler 40 in den  Sammler 41. Die     vinylchloridhaltige    Flüssig  keit     wird    dem     Sammler    41 durch die mit  Ventil versehene     Leitung    42 entnommen.

   Die  ,nicht umgesetztes     Dichloräthan    enthaltende       Plüssigkeit    gelangt von der     Fraktioniervor-          richtung    38 durch die mit Ventil versehene  Leitung 43     in.    die Leitung 18.  



  Der zweite Teil der     äthylenhaltigen     Charge gelangt durch eine mit Ventil     ver-          -,ehene    Leitung 46, die eine Heizvorrichtung,  z. B. einen Erhitzer 47, aufweist, in eine  getrennte, zweite     Halogenierungsanlage.    Die  weite     Hälogenierungsanlage    kann aus einem    Reaktionsbehälter 48 bestehen. Durch die  Leitung 50 wird Sauerstoff oder ein sauer  stoffhaltiges Gasgemisch, wie z. B. Sauer  stoff in Mischung mit einem     inerten    Gas oder  Luft, in das System eingeführt, wobei das  Gas noch eine     Heizvorrichtung,    z. B. eine von  aussen beheizte     Schlange    51, passieren kann.

    Der erhitzte     sauerstoffhaltige--Strom    gelangt  von der Heizschlange 51 durch die mit Ventil       versehene    Leitung 52     in    die Leitung 46. Die       Chlorwasserstoff    enthaltende Dampffraktion  wird dem     Abscheider    36 oben     entnommen        und     durch die Leitungen 53 "und 54 -der Leitung  46     zugeführt.    Die     Äthylen,    Sauerstoff     und     Chlorwasserstoff enthaltende Reaktions  mischung wird nun in den     Reaktionsbehälter     48 eingeführt.

   Als Katalysatoren sind im       Reaktionsbehälter;    wie schon erwähnt, Halo  genide von Metallen mit variablen     Valenzen     enthalten, z. B. des Kupfers und/oder Eisens.  Diese werden als solche oder in Kombination  mit andern Substanzen, welche die Umsetzung  fördern (sogen.     Promotoren),    und gegebenen  falls     in.    Kombination mit Trägern oder auf  Trägern niedergeschlagen verwendet, wobei  als Träger Asbest, Bimsstein Ton oder Alu  miniumoxyd verwendet werden können. Be  sonders geeignete     Halogenide    sind diejenigen  der Metalle der ersten     Transitionsreihe.    Hier  unter fallen Titan,     Vanadin,    Chrom, Mangan,  Eisen, Kobalt, Nickel und Kupfer.

   Von die  sen Chloriden sind diejenigen des Kupfers und  Eisens die geeignetsten. Der Katalysator  kann     entweder    im höheren oder niedrigeren       Valenzzustan.d        des        Metalles    in das System  eingeführt werden. Ein besonders vorteil  hafter Katalysator besteht aus Kupfer  chlorid und einer geringen Menge Natrium  cblorid, welche auf einem Träger, der vor  wiegend aus     aktiviertem        Aluminiumoxyd    be  steht, aufgebracht oder mit. diesem vermischt  sind.  



  Die     Reaktionsteilnehmer    werden mit dem  Katalysator im Reaktionsraum 48 bei einer  Temperatur zwischen 150 bis     300     C, vor  -zugsweise zwischen 200 bis 270  C, in Kon  takt gebracht. Im     Reaktionsgefäss    48 werden  leicht erhöhte Drucke von z. B.1 bis 5 Atmo-      Sphären aufrechterhalten. Man kann jedoch  auch höhere oder niedrigere Drucke anwen  den. Die Reaktionstemperatur wird durch  Wärmezufuhr zu dem durch die Schlange 51  gehenden sauerstoffhaltigen Strom sowie  durch die Erhitzer 5 und 47 in der Leitung  46     aufrechterhalten.        Gewünschtenfalls    kann  der durch die Leitung 53 gehende Chlor  wasserstoff ganz oder teilweise direkt in die  Leitung 50, welche zur Heizschlange 51 führt,  gegeben werden.

   Die mit Ventilen versehenen  Leitungen 57 und 58 sind vorgesehen, um  Dampf in die Leitungen 50     bezw.    52 ein  zuleiten, wodurch eine weitere Beeinflussung       -ler    Temperatur und der     Durchflussgeschwin-          digkeit    durch das Reaktionsgefäss 48 möglich  ist. Ferner ist eine Leitung 59 vorgesehen.,       inn    zusätzliche Flüssigkeiten, wie z. B. Was  yer, durch eine     Mehrwegzuführung    in den Re  aktionsraum 48 einzuführen. Die Flüssig  keitszuführung durch die Mehrwegzuführung       6()    ist ein weiteres Hilfsmittel zur Beeinflus  sung der Temperatur und Fliessgeschwindig  keiten im Reaktionsgefäss 48.  



  Man kann den Katalysator im Reaktions  raum 48 als feste Schicht anordnen. Es ist  jedoch vorzuziehen, wenn der Katalysator in  so fein verteilter Form angewendet. wird, dass  er sich gleichsam wie eine Flüssigkeit     ver-          bält.    Im englischen Sprachgebiet werden     der-          artige        Katalysatormassen        etwa    als     "fluid        bed',     oder     "fluidized        bed"    bezeichnet. Der fein ver  teilte Katalysator wird dem Reaktionsraum  48 aus dem Vorratsbehälter 62 zugeführt..

   Der  Katalysator gelangt vom Vorratsbehälter 62  durch die Leitung 63 in das Reaktionsgefäss  -18, und zwar erfolgt die Beförderung mittels  Luft, welche durch die Leitung 64 oder allen  falls 65 oder 66 zugeführt wird. Die im     Reak-           .        ionsraum    enthaltene fliessende Katalysator  niasse bildet gewöhnlich eine     verhältnismässig     (lichte untere Schicht     und    eine wesentlich       -,#,eniger    dichte obere Schicht. Die Reaktions  teilnehmer, die in das Reaktionsgefäss 48 ein  treten, steigen durch den Katalysator auf und  reissen eine wesentliche Menge der     Kataly-          satorteilchen    mit sich.

   Nach Erreichung eines  verhältnismässig hohen Niveaus fällt ein gro-         sser    Teil der mitgerissenen     Katalysatorteilchen     wieder zurück. Mitgerissene     Katalysatorteil-          chen,    die den Reaktionsraum 48 zusammen  mit dem Reaktionsprodukt verlassen, werden  in einem     Abscheider,    z. B. einem üblichen       Zentrifugalabscheider    67,     abgetrennt        und     durch die Leitung 68 wieder in den Reak  tionsraum 48 zurückgeführt.  



  Unter den oben angegebenen     Bedingungen     findet sowohl     eine    Oxydation des Halogen  wasserstoffes als auch eine     Anlagerungschlo-          rierung    des     Athylens    statt. Man kann an  nehmen, dass das Metallchlorid höherer Wer  tigkeit bei der Arbeitstemperatur im Reak  tionsraum 48 in Gegenwart von Chlorwasser  stoff und dem sauerstoffenthaltenden Gas  Chlor abgibt, wobei es zu einem Metallchlorid       reduziert    wird, in welchem das Metall eine  niedrigere     Valenzstufe    besitzt.

   Das so ent  standene freie     Chlor    lagert sich unter Bildung  von     Dichloräthan    an die Doppelbindung des  in der Reaktionszone befindlichen Äthylens  an. Das reduzierte Metallchlorid wird durch  Umsetzungen mit Chlorwasserstoff und Sauer  stoff kontinuierlich in den höher     valenten    Zu  stand zurückgeführt. Bei Verwendung von  Kupferchlorid als Katalysator können diese       Reaktionen    durch folgende Gleichungen dar  gestellt werden:  
EMI0005.0047     
  
    4CuC1z <SEP> -> <SEP> 2Cu2Cl. <SEP> T <SEP> 2C1= <SEP> und
<tb>  2Cu;C12 <SEP> + <SEP> 4HCl <SEP> -I- <SEP> 0<B>:, <SEP> )</B> <SEP> 4CuCh <SEP> -i- <SEP> 2H-,0.

         Die Menge des Sauerstoffes oder des sauer  stoffhaltigen Gases, welche durch die Leitung  57 in das     System    eingeführt wird, wird so  eingestellt, dass genügend Sauerstoff vorhan  den ist, um die     kontinuierliche    Rückführung  des     Metallhalogenids    niedriger     Valenz    in das       Metallhalogenid    höherer     Valenz    zu bewirken.  Im allgemeinen wählt man zweckmässiger  weise ein Verhältnis zwischen 0,2 bis 0,5     Mol     Sauerstoff, vorzugsweise zwischen 0,2 bis       !),4        Mol,    pro     Mol    Chlorwasserstoff.

   Grössere  Anteile an Sauerstoff sind, wie sich zeigte,  weniger     wirksam.     



  Das aus dem     Zentrzfugalabscheider    67 ab  fliessende Produkt enthält ausser     Dichloräthan     eine wesentliche Menge Wasserdampf und      unter normalen Bedingungen gasförmige  Stoffe, wie     Stickstoff,        Methan    usw. Es kann  kondensiert und die Wasserphase abgetrennt  werden oder gelangt vorzugsweise durch -die  Leitung 70 in den Waschturm 71, in welchem  es im Gegenstrom mit einem Waschmittel zu  sammengebracht wird; das sowohl den Was  serdampf kondensiert als auch mindestens  einen wesentlichen Teil. des noch     darin    ent  haltenen     Chlorwasserstoffes    entfernt. Als       Waschmittel        kann    Wasser verwendet werden.

    Ein     Teil    der Flüssigkeit aus dem Waschturm  71     kann    durch die Leitung 72 über die     Kühl-          vorrichtung    73 wieder in den obern Teil des  Turmes eingeleitet werden. Das gewaschene  Produkt wird am     obern    Ende des Turmes 71  abgezogen     und    in einen     Wascher    74 überge  führt, in welchem es mit einem Mittel in Be  rührung gelangt, -das geeignet ist,' noch vor  handenen Chlorwasserstoff zu neutralisieren.

    Das     neutralisierte    Produkt wird oben aus dem       'Waschturm    74 abgezogen, wonach es durch  die Leitung 75 in einen     Absorptionsturm    76  gelangt. Im Absorptionsturm 7 6 wird das  Produkt mit einem     Lösungsmittel-für        Dichlor-          äthan,    wie z. B. Kerosin, behandelt. Das  Kerosin     wird    durch die Leitung 77 in den       obern    Teil der     -Kolonne    76 eingeführt.

   Das       lösungsmittelhaltige        Dichloräthan    gelangt  vom untern Teil der Kolonne 76 -durch die  Leitung 78 in die Destillierkolonne 79, in  welcher die Trennung des     Dichloräthans    vom       Lösungsmittel        stattfindet.    Das anfallende     Di-          chloräthan    wird oben aus der Destillier  kolonne 79 entfernt und gelangt durch die  Leitung 80 über den Kühler 81 in den     Samm-          lei#    82.

   Es wird hierauf     durch    die mit Ven  tilen     versehenen        Leitungen    83 und 84,     deti     Trockner 85 und die mit     Ventil    versehene  Leitung 86 in die Leitung 18 geführt.

   -    Zur Vereinfachung sind     in    der Zeichnung       Apparaturteile,    die für das     Verständnis    der  Erfindung     nicht    unbedingt erforderlich sind,       wie    Pumpen, Kompressoren, Wiedererhitzer  usw., weggelassen     worden.    An Stelle von ein  zelnen     Reaktionsgefässen    für .die     Halogenie-          rung    und     Halogenwasserstoffabspaltung    kön-         nen    auch mehrere Reaktionsgefässe, in     Serie     oder parallel geschaltet, verwendet werden.  



  Das Verfahren eignet sich auch zur Her  stellung z. B. von     Vinylbromid.    Ferner kom  men als Ausgangsstoffe neben Äthylen z. B.  folgende     ungesättigte        Kohlenwasserstoffe    in  Betracht:     Propylen,        Buten-1,        Buten-2,        Pen-          ten-1,        Penten-2,        3-Methyl-buten-1,        1-Methyl-          buten-2,        Hegen-1,        Hegen-2,        4-142ethyl-penten-          1,

          3,3-Dimethyl        buten-1,        4-Methyl-penten-2.          Oeten-1,        Zyclo-penten,        Zyclohexen,        3-Methyl-          zyclohegen    und     ihre    Homologen und     Substi-          tutionsprodukte,    feiner auch solche mit mehr  als einer Doppelbindung. Als     Substituenten     kommen neben     geradkettigen    und     a.l'i-          zychsehen,    z. B. auch     hetero-zyklische    Reste  in Betracht.

   Diese irrgesättigten organischen       Verbindungen    können dem System für sich  allein oder in     Mischung        miteinander    zuge  führt werden.  



  <I>Beispiel:</I>  Eine unter normalen     Bedingungen    gas  förmige Fraktion, welche oben     aus        einer        Rek-          tifizierkolonne        entnommen    wurde, der     Destil-          lationsprodukte    aus einer     katalytischen        Mi-          neralölcrackanlage    zugeführt wurden, und die  folgende Zusammensetzung aufweist:

    
EMI0006.0095     
  
    hitzebeständige <SEP> Gase
<tb>  (NI2 <SEP> -f- <SEP> H= <SEP> -f- <SEP> CO) <SEP> 26,0 <SEP> Mol <SEP> ö
<tb>  Methan <SEP> 51,4 <SEP> " <SEP> "
<tb>  Äthylen <SEP> 13,2 <SEP> <B>71 <SEP> 11.</B>
<tb>  Äthan <SEP> 8,4 <SEP> " <SEP> "
<tb>  höher <SEP> als <SEP> Äthän
<tb>  siedende <SEP> Stoffe <SEP> 1,0 <SEP> " <SEP> "       wird im kontinuierlichen Strom     zugeleitet.     Die Charge wird in zwei     getrennte    Ströme  zerlegt.

   Zum einen Strom wird Chlor in einer  dem     Äthylengehalt        entsprechenden        stöchio-          metrischen    Menge zugesetzt und das erhaltene  Gemisch in einem ersten     Halogenierungs-          gefäss.,    das bei einer     Maximaltemperatur    von  90  C gehalten wird, mit     CaC12    in Kontakt  gebracht. Es findet praktisch     vollständig-:          Umsetzung    des Äthylens mit dem Chlor     statt,     wobei     Dichloräthan    gebildet wird.

   Das Pro  dukt aus dem ersten     Halogenierungsgefäss    ge  langt in eine     Konzentrierungsanlage    für Di-           chloräthan,    in welcher es durch zweistufige  Entspannungsdestillation konzentriert     wird,     wobei eine     Dichloräthanfraktion    von folgen  der Zusammensetzung erhalten wird:

    
EMI0007.0004     
  
    CC14 <SEP> 0 <SEP> 0,1 <SEP> Hol
<tb>  CIHICI_> <SEP> 99,7 <SEP> " <SEP> "
<tb>  C,H,Cl= <SEP> 0,2 <SEP> ., <SEP> "       Die erhaltene     DichlorMhanfraktion        wird     erhitzt und bei einer Temperatur von 630  C  und einem Druck von 2,1     Atm.    absolut in  einer     Halogenwasserstoffabspaltungsanlage,     die aus gefüllten, von-aussen beheizten Roh  ren besteht, behandelt.

   Das bei der Chlor  wasserstoffabspaltung entstehende Gemisch       izat    ungefähr folgende Zusammensetzung:  
EMI0007.0010     
  
    CH;,CI <SEP> 1,0 <SEP> Mol <SEP> J
<tb>  C=H,C1 <SEP> 42,2 <SEP> <B>11 <SEP> 11</B>
<tb>  C2H1Cl1 <SEP> 12,5 <SEP> " <SEP> "
<tb>  C@H,;Cl3 <SEP> 1,7 <SEP> ,.
<tb>  HCl <SEP> 43,2 <SEP> <B>11</B>       Es wird in Fraktionen zerlegt, in denen       jeweilen    Chlorwasserstoff,     Vinylchlorid        und     nicht umgesetztes     Dichloräthan    vorherrscht.

    Die nicht umgesetztes     Dichloräthan    ent  haltende Fraktion gelangt zur ersten Trenn  hammer der     Konzentrierungsanlage    für das       Dichloräthan.    Die     chlorwasserstoffhaltige     Fraktion wird mit dem zweiten Teilstrom der  Charge vermischt. Das Gemisch wird in eine  getrennte, zweite     Halogenierüngsanlage,    die       den    Katalysator vom beschriebenen Typ     ent-          bä,lt,    geleitet. Der Katalysator besteht aus  Kupferchlorid und     aktiviertem    Aluminium  oxyd. Die Umsetzung erfolgt bei einer Tem  peratur von 243  C.

   Ferner wird Luft in     einer          1'Ienge    von einem Hol auf 1,8 Hol Halogen  wasserstoff eingeführt. Der Charge wird  schliesslich noch Dampf zugesetzt,     um    die  Reaktionstemperatur aufrechtzuerhalten und  um den Katalysator in fliessendem Zustand zu  behalten. Unter     diesen    Bedingungen werden  80     %'    des in den zweiten     Halogenierraum    ein  geführten Äthylens zu     Dichloräthan    umge  setzt. Das     Halogenierungsprodukt    wird mit       Wasser    gewaschen, neutralisiert und einer         extraktiven    Destillation in Gegenwart von  Kerosin unterworfen.

   Das bei der     egtraktiven     Destillation anfallende     Dichloräthan    wird ge  trocknet und in die erste Trennkammer der       Konzentrierungsanlage    für     Dichloräthan    ein  geführt. 78,5     @a    des eingeführten Äthylens  werden im System in     Vinylchlorid    überge  führt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur kontinuierlichen Herstel lung ungesättigter Halogenkohlenwasserstoffe aus Olefinen durch Halogenierung und nach trägliche Halogenwasserstoffabspaltung, da durch gekennzeichnet, dass man das Olefin in zwei Teilströme teilt, .die Teilströme separat halogeniert, aus den vereinigten Halogenie- rungsprodukten thermisch Halogenwasserstoff abspaltet, den entstandenen Halogenwasser stoff in Halogen überführt, in der Weise;
    dass man den Halogenwasserstoff dem einen Olefin- teil'strom zuführt, und das. Gemisch in Gegen wart des Halogenides eines Metalles, das - in mindestens zwei Wertigkeitsstufen Halogenide zu bilden vermag, und bei Temperaturen zwi schen 150 bis 300 C solchen Bedingungen unterwirft, dass einerseits der Halogenwassgr- stoff in Halogen überführt wird,
    anderseits das Olefin das enstandene Halogen anlagert, und schliesslich dadurch, dass das Verhältnis der beiden Teilströme so gewählt. wird, dass die Menge des Olefins im speziell erwähnten Teilstrom mindestens zur Umsetzung mit dem Hauptteil des aus dem gebildeten Halogen wasserstoff entstandenen Halogens ausreicht. TJNTERANSPRüCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch; da durch gekennzeichnet, dass als Metallhalogenid der genannten Art ein Halogenid eines Me- talles der ersten Transitionsreihe verwendet wird. 2.
    Verfahren nach Unteranspruch 1, da durch gekennzeichnet, d.ass man Kupferchlorid bei einer Temperatur von 200 bis 270 C ver wendet.
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