Verfahren zum Betreiben von mit gasförmigem Arbeitsmittel arbeitenden Strömungsmaschinen und Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens. Auf dem Gebiet von mit gasförmigem Arbeitsmittel arbeitenden Strömungsmaschi nen, wie Verdichtern, Turbinen (insbesondere Gasturbinen), und von aus solchen Maschinen bestehenden Anlagen erscheint es, nach neue ren und in ihren Einzelheiten nicht in den Rahmen der vorliegenden Erfindung gehören den Erkenntnissen, technisch und wirtschaft lich aus mehreren Gesichtspunkten wün- ssehenswert,
das Arbeitsmittel durch die in ungeänderter Drehrichtung umlaufende Ma schine im Betrieb abwechselnd in einander entgegengesetzten Durchströmungsrichtungen durchlassen zu können.
Eine solche Strö mungsmaschine kann je nach ihrer Ausfüh rung und je nach der Beschaffenheit der zu lösenden technischen Aufgabe trotz der wech selnden Durchstr'ömungsrichtung ständig ent weder als Verdichter oder als Turbine arbei ten; hiervon abweichend kann jedoch die Ar beitsweise beispielsweise auch eine derartige sein, da.ss die Maschine in der einen Durch strömungsrichtung als Verdichter, in der an dern Durchströmungsrzchtung hingegen als Turbine arbeitet;
es kann sogar als weitere beispielsweise Variante auch in Betracht kommen, die Maschine in der einen Durch strömungSrichtung wahlweise als Verdichter oder als Turbine, in der andern Durchströ- mungsriehtung hingegen nur als Turbine zu betreiben. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben von mit gasförmi gem Arbeitsmittel arbeitenden Strömungs maschinen, deren Schaufeln in zwei sich rela tiv zueinander verdrehende Schaufelgruppen unterteilt sind.
Das erfindungsgemässe Ver fahren besteht darin, dass das Arbeitsmittel durch die Maschine, bei unverändertem Dreh sinn, abwechselnd in einander entgegenge setzten Durchströmungsrichtungen hindurch gelassen wird, und dass mit der Änderung der Durchströmungsrichtung die Schaufeln wenigstens der einen Schaufelgruppe verstellt werden.
Zu diesem Zwecke sind bei der eben falls Gegenstand der Erfindung bildenden Einrichtung zum Ausführen des Verfahrens um in der Längsrichtung der Schaufeln lie gende Drehzapfen verstellbar gemachte Schaufeln vorgesehen, die durch eine Ver- stellvorrichtung betätigt werden.
Wird das Verfahren beispielsweise bei Maschinen an gewendet, deren Schaufeln mit Arbeitsmitteln von hoher Temperatur beaufschlagt sind, wie bei Gasturbinen, so ist es zweckmässig, für die Drehzapfen eine solche Lagerung vorzu sehen, die infolge ihrer Schmierba.rkeit bezw. Schmierfähigkeit die Einfressungsfreiheit der Zapfen bei guter Dichtungsfähigkeit sichert.
Das Verfahren nach der Erfindung kann bei Strömungsmaschinen angewendet werden, welche vom Arbeitsmittel entweder in der axialen oder in der radialen Richtung oder in einer zwischen diesen beiden Haupt richtungen liegenden Richtung durchströmt werden. Die Strömungsmaschine kann eine stillstehende Schaufelgruppe (Leitschaufeln) und eine umlaufende Schaufelgruppe (Lauf schaufeln) besitzen; es kann aber auch eine Gegenläufermaschine in Betracht kom men, bei der die Schaufeln beider Schaufel gruppen ineinander entgegengesetzten Dreh richtungen umlaufen.
Falls die Maschine eine stillstehende Schaufelgruppe und eine um laufende Schaufelgruppe besitzt, können die Schaufeln in beiden Schaufelgruppen ein stellbar gemacht werden; es genügt jedoch sowohl in diesem Falle als auch im Falle der Ausführung mit Gegenläufer, die Schau feln nur in der einen Schaufelgruppe einstell bar zu machen.
Mit Rücksicht auf eine möglichst ein fache Ausbildungsmöglichkeit der Verstell- vorrichtung für die Betätigung der verstell baren Schaufeln, ist es zweckmässig, nur die Schaufeln der stillstehenden Schaufelgruppe (Leitschaufeln) verstellbar zu machen. Eine solche Ausführung ist auch deshalb vorzu ziehen, weil dann. die verstellbaren Schaufeln nicht durch Fliehkräfte beansprucht sind, was die Schaufelbefestigung vereinfacht.
Eben falls vom Standpunkte der einfacheren Aus führbarkeit der Verstellvorrichtung ist es vorteilhaft, das Verfahren bei Maschinen axialer Durchströmung anzuwenden, da in diesem Falle die Bewegung der verstellbaren Schaufeln sehr einfach von einer in der Achs- richtung hin- und herschiebbaren Stellhülse aus bewerkstelligt werden kann, die das Ge- häusegussstück der Maschine umgibt,
und an deren innern Oberfläche zum Einhängen der Dreharme der Schaufeln für jeden Schaufel kranz je eine in der Umfangsrichtung herum laufende Nut vorgesehen ist.
An Hand der Zeichnung, welche Aus- führungsbeispiele der Einrichtung zur Durch führung des Verfahrens darstellt, wird auch das erfindungsgemässe Verfahren beispiels weise erläutert.
Die Fig. 1 bis 5 zeigen die Schaufelung und die Geschwindigkeitsdrei- ecke einer axial durchströmten Maschine mit verstellbaren Leitschaufeln, wobei die Ma schine in, der einen Durchströmungsrichtung als Turbine und in der entgegengesetzten Richtung als Verdichter arbeitet.
Die Fig. 1 und 2 zeigen die Einstellung der Leitschau- feln und das Geschwindigkeitsdiagramm bei Betrieb als Verdichter; die Fig. 3 und 4 zei gen das gleiche bei Betrieb als Turbine, wäh rend Fig. 5 eine Einstellung der Leitschaufeln zeigt, bei der die Durchströmung unterbro- chen ist.
Die Fig. 6 und 7 stellen die Schau- felung mit den zu den zwei Durchströmungs- richtungen gehörenden Einstellungen der Leit- schaufeln dar für eine in beiden Durchströ- mungsrichtungen als Turbine arbeitende Ma schine. Die Fig. 8 und 9 zeigen dasselbe, aber für eine in beiden Durchströmungsrichtungen als Verdichter arbeitende Maschine.
Es soll zunächst die Betriebsweise einer Maschine gemäss Fig. 1-5 untersucht wer den. Diese Maschine saugt bei entsprechender Einstellung der verstellbaren Leitschaufeln das Arbeitsmittel bei ihrer einen Endöff- nung an und verdichtet es während der Durchströmung in der Richtung ca' nach der andern. Endöffnung der Maschine zu stufen weise;
sie arbeitet daher in diesem Falle als umlaufender Verdichter. Erfolgt die Durch strömung der Maschine bei entsprechend ge änderter Einstellung der Leitschaufeln unter Beibehaltung des Drehsinnes des Läufers in f der der vorherigen Richtung entgegengesetz ten Richtung ca ", so entspannt sich das Ar beitsmittel infolge der andern Schaufelein stellung während der Durchströmung stufen weise, so dass die Maschine in diesem Falle als Turbine arbeitet.
Da die Ausströmungs- seite der Maschine bei Betrieb als Verdichter dieselbe ist wie bei Betrieb als Turbine in folge der entgegengesetzt geänderten Durch strömungsrichtung die Einströmungsseite der Maschine, und dabei an dieser Seite die Dichte des gasförmigen Arbeitsmittels in bei den Fällen grösser ist als an der andern Seite, ist es zweckmässig, der Maschine verschiedene Durchströmungs-Endquerschnitte zu geben, von welchen der kleinere Endquerschnitt bei Betrieb als Verdichter den Ausströmungs- querschnitt,
bei Betrieb als Turbine hingegen den Einströmungsquerschnitt bildet.
In den Fig. 1, 3 und 5 sind mit den Tragf lüg elprof ilen ähnlichem Querschnitt aus- gebildete 1 ersichtlich, die an einer ihrer ganten - und zwar auf der der jeweiligen Einströmungsseite zugewendeten gante - abgerundet sind. Dieser Schaufel querschnitt ist bei umlaufenden Verdichtern und Gasturbinen vom Standpunkt der Erzie lung eines guten Wirkungsgrades aus aero dynamischen Gründen besonders vorteilhaft.
Schaufeln von derartigem Querschnitt können abweichend von dem auf der Zeichnung dar gestellten Beispiel auch für die Laufschau feln, die beispielsweise nicht verstellbar sind, verwendet werden.
Solche schwach gewölbte Tragflügelpro- file sind für Laufschaufeln von Maschinen, die in der einen Durchströmungsrichtung als Verdichter, in der entgegengesetzten Durch strömungsrichtung als Turbine betrieben wer den, besonders geeignet, weil sie gegen wech selnde Anströmung, die bei solcher Be triebsweise für die nicht verstellbaren Lauf schaufeln auftritt, weniger empfindlich sind als die stark gebogenen Ilakens.chaufeln. Da jedoch der Wirkungsgrad bei Anströmung der konvexen Rückenseite des Profils nicht so gut ist wie bei Anströmung der konkaven Bauchseite, ist es,
um diesen Unterschied zu verringern oder ganz auszugleichen, empfeh lenswert, den nicht verstellbaren Schaufeln einen Querschnitt von möglichst kleiner Wöl bung zu geben bezw. diese ohne Wölbung auszubilden. Im angenommenen Beispiel wei sen die mit der Geschwindigkeit u umlaufen den Laufschaufeln 2 die Form ebener Platten auf, und sind unter dem Winkel a geneigt gegen die Achsrichtung eingestellt, so dass in bezug auf die Durchströmrichtung beide Schaufelseiten eine hinsichtlich ihrer Wir kung gleichwertige Lage einnehmen.
Im Falle der beispielsweisen Schaufel einstellung gemäss Fig. 1 tritt das Arbeits mittel bei Betrieb der Maschine als Verdich ter mit der Geschwindigkeit c,' in irgend- einen Leitschaufelkranz ein und verlässt den selben, ein wenig nach der in der Meridian ebene der Maschine - in der durch die Dreh achse der Maschine hindurchgehenden Ebene - liegenden Durchströmrichtung c.' hin ge lenkt,
mit der Geschwindigkeit c2. Aus die ser Geschwindigkeit ez ergibt sich für den umlaufenden Schaufelkranz 2 durch vekto- rielle Addition der Umfangsgeschwindigkeit u laut Fig. 2 die relative Eintrittsgeschwin- digkeit v,';
der Arbeitsmittelstrom trifft mit dieser Geschwindigkeit die in bezug auf Fig. 1 obere Seite der Schaufeln 2 unter einem bestimmten Anstellwinkel ,8' und strömt dann, an der ebenen Schaufelfläche entlang geleitet, mit der relativen Geschwindigkeit vz zum nächsten Leitschaufelkranz,
in wel chen er infolge der vektoriellen Summierung der Geschwindigkeiten v2 und u mit der Ge schwindigkeit c,' eintritt.
E..: ist zu bemer ken, dass dieser Durehströmungsvorgang sich auf denjenigen Fall bezieht, in dem die Strömung sich von der ebenen Schaufelfläche nicht ablöst; im Falle einer Ablösung ändert sich die Richtung und Grösse der Geschwin digkeit v2' sowie der Wert des Winkels ,ü', d. h. also auch die Gestalt des Geschwindig- keitsdiagrammes.
Bei Betrieb der Maschine als Verdichter ist für die Einstellung der verstellbaren Leit schaufeln in aus Fig. 1 ersichtlicher Weise der Umstand kennzeichnend, dass in der Dreh richtung des Läufers betrachtet die konkaven Seiten der Leitschaufeln, in der Richtung ca' der Durchströmung des Arbeitsmittels be trachtet hingegen die konvexen Seiten der selben sichtbar sind.
Wird die Maschine hin gegen als Turbine betrieben, wobei das abge rundete Ende des Querschnittes der Leit- schaufeln laut Fig. 3 der der vorigen entge gengesetzten neuen Durchströmrichtung ca" zugewendet ist, so muss das Umstellen der Schaufeln mit Rücksicht auf die ungeänderte Drehrichtung so bewerkstelligt werden, dass in der Richtung der Umfangsgeschwindigkeit des Läufers betrachtet die konvexen Seiten der Leitschaufeln,
in der Durchströmungs- richtung c a" betrachtet hingegen die konka- ven Seiten derselben -sichtbar sind. Bei der Umstellung aus der Stellung laut Fig. 1 in die Stellung gemäss Fig. 3 erfolgt daher die Schaufelverdrehung in der Pfeilrichtung 3, bei Rückkehr aus der Stellung laut Fig. 3 in die Stellung gemäss Fig. 1 hingegen in der Pfeilrichtung 4, und zwar geschieht dies,
wie auch aus der Zeichnung feststellbar ist, auf solche Weise, dass, das abgerundete Ende des Schaufelquerschnittes aus seiner gegenwärti gen Stellung in die neue Lage entgegen der der neuen Lage entsprechenden Durchströ- mungsrichtung verdreht wird, wobei das ab gerundete Ende des Schaufelquerschnittes in beiden Stellungen auf derselben Seite einer durch den Drehpunkt des Schaufelquerschnit tes hindurchgehenden Meridianebene 5 liegt.
Bei derartiger Umstellung der Leitschaufeln ergibt sich bei Betrieb der Maschine als Tur bine das Geschwindigkeitsdiagramm laut Fig. 4, in welchem cl" die Geschwindigkeit beim Eintritt in den Leitschaufelkranz, c-" die Geschwindigkeit beim Austritt aus dem selben ist,
woraus sich mit vektorieller Hin- zurechnung der hinsichtlich der Grösse und Richtung als unverändert angenommenen Umfangsgeschwindigkeit u die relative Ge- schwindigkeit v," am Eintritt in den umlau fenden Schaufelkranz unter dem Anstell- winkel ,B" und für den Fall ablösungsfreier Strömung die relative Geschwindigkeit v2" am Austritt ergeben.
In diesem Falle wird also die in bezug auf Fig. 3 untere Seite der plattenförmigen Laufschaufeln vom Arbeits mittel beaufschlagt.
Die hinsichtlich des abgerundeten Endes des Schaufelquerschnittes in der oben ange- g-ebenen Weise stattfindende Einstellung der Schaufeln ist nicht nur für Maschinen mit axialer Durchströmung, sondern auch für Maschinen mit radialer Durchströmung gül tig.
ferner auch dann, wenn die LeitscUau- feln am Ständer fixiert sind und die Läufer schaufeln einstellbar gemacht werden, bezw. wenn eine Maschine mit Gegenläufer verwen det wird, die auf dem einen ihrer Läufer mit verstellbaren Schaufeln versehen ist.
Sind bei einer Maschine, die in der einen Durchströ- mungsrichtung als Verdichter, in der entge gengesetzten als Turbine arbeitet, sowohl die Schaufeln des Ständers als auch jene des Läufers, bezw. im Falle einer Maschine mit Gegenläufer die Schaufeln beider Läufer, verstellbar ausgeführt, und erfolgt die Ver stellung in der oben angegebenen Weise, so ist es möglich, den Schaufeln beider Schaufel gruppen den vom Standpunkte des Wirkungs grades vorteilhaftesten Tragflügelprofilen ähnlichen Querschnitt zu geben;
die Verwen dung von plattenförmigen Schaufeln ist dann nicht nötig, da die Schaufeln infolge ihrer Umstellung in beiden Durchströmungsrich- tungen in allen Schaufelkränzen mit ihrer konkaven Seite arbeiten können. Die Ver wendung von Schaufeln mit Tragflügelpro- filen ähnlichem Querschnitt ist übrigens nur eine Forderung der Zweckmässigkeit, von der man ohne grosse Nachteile auch abweichen kann.
So können z. B. die verstellbaren Schau feln an ihren beiden Enden abgeschrägt, oder den Schaufeln 6 der weiter unten beschrie benen Fig. 6-7 entsprechend auch ohne Wölbung ausgeführt sein.
Sofern im Falle der axial durchströmten Maschine laut den Fig. 1 und 3 in den nicht verstellbaren Laufschaufelkränzen platten- förmige Schaufeln verwendet werden, besitzt eine geringe Abweichung der Einstellung derselben von der axialen Richtung keine grössere Bedeutung, und der Unterschied in der Wirkungsweise zeigt sich eher nur in der Gestalt der Geschwindigkeitsdreiecke.
Wenn aber eine Maschine mit nicht verstellbaren Laufschaufeln von plattenförmigem Quer schnitt oder von sanft gewölbtem Tragflügel profil einmal als Verdichter, das andere Mal als Turbine arbeiten soll, so ist es mit Rück sicht auf die wechselnde Anströmung dieser Schaufeln zweckmässig, diese Schaufeln so einzustellen,
dass die Profilsehne bei tragflü- gelprofilähnlichen Schaufeln bezw. die ge rade Begrenzungslinie des Schaufelquerschnit tes selbst bei plattenförmigen Schaufeln mit der in der Meridianebene liegenden Durch strömungsrichtung einen Winkel von höch stens 30 bildet. Solche plattenförmige Läuferschaufeln werden neben der angegebenen Einstellung, durch welche die Schaufeln für beide Durch strömungsrichtungen eine praktisch gleich wertige Lage erhalten,
mit Rücksicht auf die veränderliche Anströmung an ihren beiden Schaufelkanten in gleicher Weis ausgebil det, z. B. zugeschärft oder zweckmässiger ab gerundet. Fig. 1, 3 und 5 zeigen an ihren Querschnittsender bereits auf diese Weise übereinstimmend geformte, abgerundete, plat- tenförmige Läuferschaufeln.
Den plattenförmigen Schaufeln ähnlich ohne Wölbung ausgeführte, jedoch nur an einem Ende ihres Querschnittes abgerundete und am andern Ende ihres Querschnittes zu - geschärfte Schaufeln sind bei den beispiels weise axial durchströmten Ausführungen ge mäss Fig. 6-7 bezw. 8-9 für die Leit schaufeln verwendet. Die Schaufelanordnung ist jedoch in diesen beiden Beispielen so, dass in beiden Durchströmungsrichtungen die Ar beitsweise der Maschine dieselbe ist.
Diese Anordnungen weichen ferner von der An ordnung laut Fig. 1-5 auch darin ab, dass die verstellbaren Leitschaufeln 6 ohne Wöl bung hergestellt sind, während die nichtver stellbaren Läuferschaufeln 7 gewölbt sind.
Der Querschnitt der mit Drehgeschwindigkeit u umlaufenden Schaufeln sowie auch ihre Wölbung sind auf die Mittelebene 8 des um laufenden Schaufelkranzes bezogen am zweck mässigsten eymmetrisch; dementsprechend sind in diesem Falle beide Enden des Schau felquerschnittes zugeschärft, damit das aus entgegengesetzten Richtungen durchströ mende Arbeitsmittel die nichtverstellbaren Laufschaufeln mit Rücksicht auf die nur einartige Arbeitsweise immer richtig beauf- schlagen kann.
Für Turbinenbetrieb ist die auf die Läuferschaufeln bezogene relative Lage der verstellbaren Leitschaufeln im Falle von links nach rechts - in der Richtung cä - erfolgender Durchströmung in Fig. 6, im Falle von rechts nach links - in Richtung cä' - erfolgender Durchströmung hingegen in Fig. 7 gezeigt;
aus diesen Figuren geht hervor, dass die Umstellung der verstellbaren Leitschaufeln von der einen Durchströmungs- richtung auf die andere in der gleichen Weise erfolgt wie bei der Anordnung nach Fig. 1 bis 5, nämlich durch Verdrehung des abgerundeten Endes des Schaufelquerschnit tes entgegen der Durchströmungsrichtung, wobei das abgerundete Schaufelende in bei den Stellungen auf derselben Seite der durch den Drehpunkt des Querschnittes hindurch gehenden Meridianebene 5 liegt.
Die Ausbildung der verstellbaren Leit- schaufelnohne Wölbung- im übrigen jedoch ebenfalls in einer den Tragflügelprofilen ähn lichen Weise - ist für diesen Spezialfall deshalb zweckmässig;
da, wie dies aus der Zeichnung ersichtlich ist, im Falle der Um schaltung der Durchströmungsrichtung die Saug- und die Druckseiten sieh an diesen Schaufeln vertauschen, so dass bei der einen oder andern Durchströmungsrichtung jede der Schaufelseiten zur Druckseite wird. Falls in der einen der Durchströmungsrichtungen die Wirkungsweise der Maschine im Vergleich m it der Wirkungsweise in der andern Durch strömungsrichtung von geringerer Bedeutung ist, so kann mann den Wirkungsgrad dieser Wirkungsweise zugunsten der Wirkungs weise in der andern Richtung auch verschlech tern,
indem mann den verstellbaren Schau feln 6 (genau so wie im Falle der Ausfüh rung laut Fig. 1 und ä die nichtverstellbaren Schaufeln 2) eine geringe Wölbung gibt, und zwar so, dass hierdurch die konkave Schaufel seite für jene Durchströmungsrichtung zur Druckseite wird, die hinsichtlich der ihr zu geordneten Wirkung die. grössere Wichtig keit besitzt.
Auf Grund des Obergesagten ist die Durchströmung durch die Schaufelkränze bei der Anordnung nach Fig. 6 und 7 nunmehr auch ohne Geschwindigkeitsdiagramme un mittelbar verständlich; ebenso klar ist dann auch die für eine in beiden Durchströmungs- richtungen als Verdichter arbeitende Ma- schine entsprechende Schaufelanordnung ge mäss Fig. 8-9 sowie die aus der Zeichnung ersichtliche Art der Schaufelverstellung. Die Verstellbarkeit der Schaufeln kann natürlich auch in den
Ausführungsbeispielen nach Fig. 6-9 in der Weise vertauscht wer den, dass, im Gegensatz zur Darstellung auf der Zeichnung, die Schaufeln 7 stillstehen und die Schaufeln 6 in einem der Drehrichtung u entgegengesetzten Sinne umlaufen; es ist je doch auch in diesem Falle zweckmässiger, wenn die stillstehenden Schaufeln verstellbar ange ordnet werden. Die ganten der Schaufeln 7 können auch abgerundet werden, und diese Schaufeln können im Grenzfalle auch plat- tenförmig sein.
In diesem Falle ,lässt sich die Maschine in beiden Durchströmungsrichtun- gen nach Belieben als Verdichter oder als Turbine verwenden.
Die Arbeitsweise der Maschine nach Fig. 6-7 als Turbine bei sich abwechselnd in das Entgegengesetzte ändernder Durch strömungsrichtung kann z. B. dann in Be tracht kommen, wenn für die Maschine in von der eigenartigen Ausführung des Be triebes abhängiger Weise aus beiden Durch- strömungsrichtungen Arbeitsmittel zur Ver fügung steht, das zur Arbeitsleistung ent spannt werden kann und von verschiedenem Zustand z. B. von verschiedener Temperatur sein kann.
Die auf Grund der Fig. 1-5 ausführlicher beschriebene Maschine von ver änderlicher Arbeitsweise ist hingegen in erster Linie geeignet, einen Gaeturbinenbetrieb mit oder ohne Wärmeaustauscher mittels einer einzigen umlaufenden Maschineneinheit zu verwirklichen, wobei neben der Möglichkeit, eine Maschineneinheit einzusparen, der Um stand einen weiteren Vorteil bietet,
dass das Durchblasen des Schaufelraumes der Maschine mit Arbeitsmitteln von abwechselnd verschie denen Temperaturen es ermöglicht, die beim Betrieb als Turbine erhitzten Schaufeln wäh rend des hierauffolgenden Betriebes als Ver dichter abzukühlen, d. h. die Schaufeln zu schonen - und dieselben vor der schädlichen Wirkung allzu hoher Temperaturen zu schüt zen.
Dieser letztere Vorteil kann jedoch na türlich - auch im Falle einer Gasturbinen- anordnung nach Fig. 6-7 bestehen, wenn wie erwähnt - das Arbeitsmittel in beiden Durchströmungsrichtungen verschiedene Tem peraturen besitzt.
Es kann wünschenswert sein, während der Umschaltung der Durchströmungsrich- tung den Arbeitsraum der Maschine vorüber gehend- vollkommen abzusperren.
Statt der Verwendung eines besonders zu betätigenden Absperrventils kann. dieser Zweck sehr ein fach dadurch erreicht werden, dass das Brei tenmass --der verstellbaren Schaufeln wenig stens m einem der Schaufelkränze, und zwar zweckmässig in dem im kleineren Endquer- schnitt des Arbeitsraumes der Maschine lie genden Schaufelkranz, so festgesetzt wird, dass die Schaufeln während ihrer Verstellung den Durchströmungsquenschnitt des Kranzes prak tisch vollkommen absperren. Die Schaufeln können in dieser Absperrstellung vorüber gehend natürlich auch verbleiben.
Für die erste Ausführung ist in Fig. 5 die Einstel lung der Leitschaufeln 1 in diese Absperr stellung dargestellt. Die Schaufelbreite ist gleich der Schaufelteilung gewählt.
Die Drehzapfen der verstellbaren Schau feln sind mit Rücksicht auf die bei Arbeits weise der Maschine als Turbine auftreten den hohen Temperaturen, zur Beseitigung der eingangs erwähnten Einfressungsgefahr, zweckmässig in nichtmetallischen Lagerfut tern von selbstschmierender Wirkung ge lagert, deren Grundstoff am geeignetsten eine Kohlensorte (Bagenlampenkohle, Bür stenkohle, Graphit) bildet. Die Lagerfutter können aus diesen Werkstoffen allein in rei ner Form bestehen; zwecks Steigerung der selbstschmierenden Wirkung kann jedoch der Grundstoff auch z.
B. mit Speckstein ge mischt oder mit gewöhnlichem Schmiermittel getränkt werden. In einem die wiederholte Abkühlung der Schaufeln ermöglichenden Betrieb ist jedoch die durch Wärme ver ursachte Einfressung der Drehzapfen auch im Falle einer in üblicher Weise geschmierten Lagerung von gewöhnlicher Ausführung kaum zu- befürchten.
Das Umschalten der Schaufeln kann in kontinuierlichem Betrieb am zweckmässigsten durch einen periodischen Schaltvorgang, am unmittelbarsten mittels einer von der Dreh welle der Maschine aus mechanisch gesteuer ten Verstellvorrichtung bewerkstelligt wer den, obwohl je nach Bedarf auch eine von der Drehung der Maschine unabhängig gesteuerte oder überhaupt nicht mechanisch gesteuerte Verstellvorrichtung verwendet werden kann.