CH228708A - Verfahren zum stetigen Giessen metallischer Werkstoffe. - Google Patents
Verfahren zum stetigen Giessen metallischer Werkstoffe.Info
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Description
Terfahren zum stetigen Giessen metallischer Werlistoife. Bei der bekannten Herstellung metalli scher Voll- oder Hohlwerkstücke durch ste tiges Giessen im sogenannten "Stranggiess- verfahren" wird der schmelzflüssige Werk stoff vor-,viegend in gekühlte metallische Ko killen vergossen. In diesen erhält der Strang seine gewünschte Form, wobei er gleichzeitig innerhalb der Kokille durch mittelbare Küh lung mit einem in der Regel flüssigen Kühl mittel mehr oder weniger vollständig er starrt. Als Kühlmittel wird hierzu bekannt lich vorwiegend Wasser benutzt.
Will man aber den aus der Kühlkokille austretenden, stetig gegossenen Strang mit noch flüssigem Kern durch unmittelbare Berührung mit einem flüssigen Kühlmittel, beispielsv#eise Wasser, über den ganzen Querschnitt zur Er starrung bringen, was bei seigerungsemp- findlichen Legierungen zweckmässig mög lichst schnell erfolgt, so muss das Kühlmit tel nach der vollständigen Erstarrung des Stranges von diesem wieder getrennt wer den.
An sich könnte man diese Trennung der beiden in verschiedenen Aggregatzustän- den vorliegenden Stoffe durch einen Kühl kasten erreichen, der nur den freien Austritt des Stranges ermöglicht, gegen den Kühl wasseraustritt jedoch abgedichtet ist. Das bietet jedoch erhebliche bauliche und be triebliche Schwierigkeiten, so dass man bis her gezwungen war, stetig gegossene Metall stränge entweder in der verhältnismässig lan gen Kokille durch mittelbaren Einfluss von flüssigen Kühlmitteln vollständig erstarren zu lassen,
oder - bei nur teilweiser Erstar rung die völlige Erstarrung des aus der Kokille austretenden Stranges mit flüssigem Strangkern durch unmittelbare Einwirkung von nichtflüssigen Kühlmitteln herbeizu führen.
Es ist nun bekannt, einen stetig gegos senen, verhältnismässig kurzen Block inner halb einer Kokille in Form eines Kühlringes nur in seiner äussern Schale erstarren zu las sen, während das Innere selbst noch flüssig bleibt. Die völlige Erstarrung und Abküh lung des ganzen Gussblockes erfolgt sodann ausserhalb der Kokille durch Absenken des- selben in ein unmittelbar sich an die Kokille anschliessendes Wasserbad.
Bei diesem be- kannten Verfahren können jedoch nur rela tiv kurze Gusserzeugnisse hergestellt werden, wobei zwischen der aufeinanderfolgenden Herstellung von zwei Gussstücken aus der selben Legierung und auf ein und derselben Giessvorrichtung das Giessen selbst unterbro chen werden muss. Hierbei wird ausserdem der stetig gegossene Strangblock durch reich lich angewandtes, flüssiges Kühlmittel auf die Temperatur des angewandten Kühlmit tels gebracht, die durch die Abküblung des Stranges eine nur geringe Erhöhung erfah ren kann.
Die vorliegende Erfindung gestattet das stetige Giessen eines vollen oder hohlen Me tallstranges grösserer Länge, wobei das Giess gut nach dem Austritt aus einer Kokille durch unmittelbare Berührung mit einem flüssigen Kühlmittel gekühlt wird. Das Ver fahren kann zum Beispiel derart durchge führt werden, dass der Metallstran-- inner halb der Kühlkokille nur in einer äussern Schale von einer solchen Stärke erstarrt, dass das noch schmelzflüssige Innere des Stran ges nicht mehr durchbrechen kann.
Der in diesem Zustand die Kokille verlassende Strang wird dann unmittelbar derart ge kühlt, dass auch das noch flüssige Innere des Stranges rasch erstarrt. Gemäss der Erfin dung wird zum Zwecke der vollständigen Er starrung des stetig vergossenen Stranges nur eine solche Menge von flüssigem Kühlmittel verwandt, dass dieses völlig verdampft, wo durch jede sonst erforderliche Abdichtung des stetig gegossenen Stranges gegen den Kühlmittelaustritt überflüssig wird. .
Die anzuwendende Menge des flüssigen Kühlmittels richtet sich zweckmässig nach der Art des vergossenen Werkstoffes. Neigt dieser nicht zu Wärmerissen, dann wird da.s flüssige Kühlmittel in einer solchen Menge angewendet, da.ss zwar alles Kühlmittel noch verdampft, aber doch auch gleichzeitig die niedrigste mögliche Temperatur des erstarr ten Giessgutes erreicht wird. Bei zu Wärme- rissen neigenden Werkstoffen wird dagegen zweckmässig nur so viel von dem flüssigen Kühlmittel angewendet, dass die Erholungs temperatur dieses )Yerhstoffes nicht unter schritten wird.
Das ist vorteilhaft, weil das Formänderungsvermögen des Werkstoffes oberhalb der Erholungstemperatur noch so gross ist, dass alle Schichten des gegossenen .: und erstarrten Giessgutes der durch die Ab- kühlun < eintretenden Volumenverminderunn ii-#cli gut folgen können, ohne einen zur Aus lösung von Rissen führenden Spannungs zustand zu erleiden.
Bei solchen Werkstoffen empfiehlt es sieh unter Umständen auch, die flüssige Kühlmittelmenge noch weiter zu verringern, so dass der Strang durch die un mittelbare Einwirkung des flüssigen Kühl mittels nur auf eine solche Temperatur ge bracht wird, die im Bereiche der Rekristalli- sationstemperatur dieses Werkstoffes liegt. Von dieser'Temperatur kann sodann die wei tere Abkühlung des Stranges auf Raumtem peratur lau -samer erfolgen unter Vermei dung hoher Temperaturunterschiede zwischen Rand- und Kernzone.
Das flüssige Kühlmittel, das in unmit telbare Berührung mit dem Werksdick ge bracht wird, kann- das deiche sein. das durch die K-hlkokille läuft. was aber kei neswegs erforderlich ist. Da die in Betracht kommende Menge des flüssigen Kühlmittel zur ummittelbaren Kühlung des aus der Ko kille au!-tretenden Stranges meist kleiner ist als diejenige, die durch die Kokille läuft.
kann man zweckmässig einen Teil des durch die Kokille laufenden, flüssigen Kühlmittels für die unmittelbare Kühlen; abzweigen.
Die Menge des zur unmittelbaren Küh lung des Stranges verwendeten Kühlmittels richtet sich zweckmässig nach der Giess geschwindigkeit, den Abmessungen des her gestellten Gussstranges, der Temperatur des angewandten Kühlmittels, der Temperatur des aus der Kühlkokille mit noch flüssigem Strangkern austretenden Stranges usw. und muss jeweils in bekannter Weise berechnet werden.
Die rasche Überführung des gegossenen Stranges aus dem flüssigen in den festen Zu- stand über den ganzen Querschnitt ist vor allem bei seigerungsempfindlichen Legierun gen von einer wesentlichen Bedeutung, um Konzentrationsverschiebungen der Rest schmelze, die erfahrungsgemäss in Richtung des Wärmeflusses verlaufen, weitgehend zu unterbinden.
Bei Legierungen mit Gehalten an Bestandteilen, , deren Festlöslichkeit im Grundmetall mit sinkender Temperatur ab nimmt, ist aber nach völliger Erstarrung ein längeres Verweilen bei höheren Temperatu ren vorteilhaft, weil dadurch eine völlige oder doch weitgehende Homogenisierung des Werkstoffes erreicht wird. Damit ist der wei tere Vorteil verbunden, dass die zum Zwecke der weiteren Verarbeitung oder der Aushär tung notwendige Wiedererwärmung solcher Werkstücke nur kürzere Zeit erfordert.
Die Erfindung kann auch bei der Her stellung von Metallsträngen angf cvandt wer den, wenn keine Kühlkokillen benutzt wer den, sofern dann aber nur der a (s der unge- kühlten, z. B. etwa aus Graphit bestehenden Kokille austretende, stetig gegossene Strang unmittelbar mit flüssigen Kühlmitteln ge kühlt wird.
Die durch das erfinlungsgemässe Verfah ren hergestellten vollen oder hohlen Guss- stränge aus metallischen Werkstoffen eignen sich wegen ihrer weitgehenden Spannungs- und Seigerungsfreiheit und ihres vorteilhaf ten Erstarrungsgefüges vorzüglich ,zur wei teren Verarbeitung auf Halbzeug.
Ausf ührungsbeispiel: Es soll eine Kupfer-Zinn-Legierung mit 8 % Zinn, Rest Kupfer und üblichen Verun reinigungen in einer runden Kokille von 90 mm Durchmesser stetig vergossen werden. Die Kokille ist ein gekühlter, metallischer Doppelmantel von 40 cm Höhe mit einer Wasserzuleitung am obern Ende und Öff nungen am Boden, durch die das Wasser auf den Strang spritzt. Die Erholungstemperatur dieser Legierung liegt im Bereich zwischen 300 bis 400 C, die Rekristallisationstempera- tur zwischen 400 bis 450 C.
Um nun die Abkühlung durch die direkte Berührung mit dem Kühlmittel bis auf Erholungstempera tur durchzuführen, müssen Giessgeschwindig keit und Kühlmittelverbrauch aufeinander abgestimmt werden. Bei einer Giesstempera tur von 1100 C und einer Zuflussmenge der Schmelze von 15 kg/min. muss bei einer Was sertemperatur von 15 C in der Wasserzulei tung eine Zuführung von 2.8 1/min. inne gehalten werden. Soll die Abkühlung nur bis auf Rekristall'lisationstemperatur erfolgen, dann muss eine Wasserzuleitung von 2.,4 1/min. bei sonst gleichen Bedingungen innegehalten werden.
In beiden Fällen verdampft das aus der Kokille auf den Strang aufgespritzte Wasser vollständig.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zum stetigen Giessen metalli scher Werkstoffe, bei welchem das Giessgut nach dem Austritt aus einer Kokille durch ummittelbare Berührung mit einem flüssigen Kühlmittel gekühlt wird, dadurch gekenn zeichnet, dass das flüssige Kühlmittel nur in einer solchen Menge angewandt wird, dass es zwar den Strang über den ganzen Quer schnitt zur völligen Erstarrung bringt, aber auch gleichzeitig noch völlig verdampft. UNTERANSPRüCHE 1.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das flüssige Kühl- mittel nur in einer solchen Menge angewandt wird, dass die Temperatur des völlig erstarr ten Stranges gleich der oder höher als die Erholungstemperatur des vergossenen Werk stoffes ist. a 2.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das flüssige Kühl mittel nur in einer solchen. Menge angewandt wird, dass die Temperatur des völlig erstarr ten Stranges noch im Bereiche der Rekristal- lisationstemperatur des vergossenen Werk stoffes liegt, worauf langsamer, unter Ver meidung grosser Temperaturunterschiede, zwischen Rand- und Kernzone auf Raum temperatur abgekühlt wird.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE228708X | 1941-11-19 |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
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|---|---|---|---|
| CH228708D CH228708A (de) | 1941-11-19 | 1942-10-16 | Verfahren zum stetigen Giessen metallischer Werkstoffe. |
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| Country | Link |
|---|---|
| CH (1) | CH228708A (de) |
Cited By (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE848961C (de) * | 1948-10-02 | 1952-09-11 | Eisenwerke Gelsenkirchen Ag | Waermebehandlung von im Stranggiessverfahren gegossenen Straengen vorzugsweise aus Eisen und Stahl |
-
1942
- 1942-10-16 CH CH228708D patent/CH228708A/de unknown
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