Mehrstufige Turbomaschine. Die Erfindung bezieht sich auf eine mehr stufige Turbomaschine, in welcher mindestens die Schaufelkränze einiger Stufen gleichviel Schaufeln besitzen. Hinter jeder Schaufel ent steht im strömenden Arbeitsmittel - ähnlich wie das Kielwasser bei fahrenden Schiffen im Wasser - ein Streifen mit verminderter Strö mungsenergie, der als Delle bezeichnet werden kann. Die Delle wird mit wachsendem Ab stand von ihrem Entstehungsort breiter, ihre Energieabsenkung vermindert sich in entspre chendem Masse, bis die Delle gänzlich in der ungestörten Strömung verschwindet.
Die Dellen der Schaufeln eines Kranzes gelangen in das Schaufelgitter des nächstfolgenden Kranzes, auch wenn die Strömung zwischen den Kränzen von einem relativ zu diesen beiden Kränzen bewegten dritten Schaufelkranz durchschnitten wird. Werden Schaufeln von Dellen voran stehender Schaufeln umströmt, so wird die Wirkung der umströmten Schaufeln durch die Energieabsenkung der Delle beeinträchtigt, und die Strömung als Ganzes nicht im ge wünschten Masse umgelenkt.
Gemäss der Erfindung sind die Schaufeln der Schaufelkränze aufeinanderfolgender Stu fen so gegeneinander versetzt, dass die von den Schaufeln des einen Kranzes ausgehenden Dellen zwischen den Schaufeln des Kranzes der nachfolgenden Stufe verlaufen.
Die Mitte einer Delle ist durch ihre Linie grösster Energieabsenkung definiert. Zweck mässig werden die Schaufeln des einen Kranzes derart gegen die Schaufeln des andern Kranzes versetzt, dass diese Mittellinie der von einer Schaufel des einen Kranzes ausgehenden Delle zwischen der Druckseite einer Schaufel und der Mitte des Schaufelabstandes des Kranzes der nachfolgenden Stufe verläuft.
Eine Ausführungsform der erfindungsge mässen Turbomaschine ist nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Fig. 1 zeigt einen abgewickelten Schaufelschnitt eines Agialverdichters mit den von den Leit- schaufeln ausgehenden Dellen, während Fig. 2 einen abgewickelten Schaufelschnitt dieses Agialverdichters mit den von den Laufschau feln ausgehenden Dellen darstellt.
Die Leitschaufelkränze 1a, 1b und 1c (Fig. 1) besitzen je eine gleiche Anzahl Leit- schaufeln 2. Zwischen den Leitschaufelkränzen bewegen sich die La,ufschaufelkränze 3a und 3b im Sinne der eingezeichneten Pfeile.
Die gestrichelt angedeutete Stellung der Lauf schaufeln 4 entspricht einem beliebigen Zeit punkt, in andern Zeitpunkten nehmen diese Laufschaufeln gemäss ihrer Geschwindigkeit andere Stellungen ein.
Hinter den Leitschaufeln 2,1 bezw. 2b ent stehen die Dellen 5,r. bezw. 5b. Diese Dellen werden von den Schaufelgittern der Lauf kränze 3a und 3b durchschnitten, dabei er fahren die Dellen die gleiche Ablenkung wie die Gesamtströmung. Im Bereich des auf die Entstehungsstellen nachfolgenden Kranzes sind die Dellen noch ziemlich stark ausgebildet, im nachfolgenden Kranz schon scliwüclier und im dritten Kranz schon nahezu bedeutungslos.
Die Leitschaufeln jedes Leitkranzes 1 sind gegen über den Schaufeln der benachbarten Leit kränze derart versetzt, dass die von den Schau feln einer der Stufen la, lb . . . ausgehen den Dellen zwischen den Schaufeln der nach folgenden Stufen 11), lc . . . liegen. Dadurch wird eine Störung der ITmlenkwirkung der Leitschaufeln verhindert.
Die Mittellinie 7 der Dellen 5a hinter den Schaufeln 2a verläuft zwischen der Druckseite 8 der Schaufeln 2b und dem Mittelpunkt des Abstandes zwischen zwei Schaufeln 2b.
In entsprechender Weise sind die Schaufeln 2r, hinsichtlich der Schaufeln \,_'b angeordnet. Da durch wird erreicht, dass die Dellen zweier aufeinanderfolgender Schaufelkränze selber im nachfolgenden dritten Kranz noch nebeneinan- der verlaufen, ohne hierbei die Schaufeln zu berühren.
In Fig. 2 sind zwei bewegte Laufscliaufel- kränze 3a und 3b feststehend dargestellt; die Leitseliaufelkränze 1a. und 1b bewegen sich dann relativ zii den feststehenden Laufkränzen in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung.
Die Laufschaufelli 4a und 4b sind als fest stehend sich vorzustellen, während die Leit- schaufeln 2n und 2b hierbei gestrichelt in der Lage eines beliebigen Zeitpunktes dargestellt sind.
Von den Laufschaufeln 4(t bezw. 41) gehen die Dellen 6a und 6b aus. Die Lauf schaufeln 4a, 4b . . . sind gegeneinander so versetzt angeordnet, dass die von den Lauf schaufeln ausgehenden Dellen (;a, 6b <I>. . .</I> zwischen den Schaufeln 4b . . . der nach folgenden Stufen verlaufen.
In der Zeichnung sind die Schaufelgitter eines Axialverdichters dargestellt. Die Turbo maschine geniiiL) der Erfindung könnte aber ebenso wie ein Verdichter auch eine Turbine sein. Dabei ist es ohne Bedeutung, ob die Strömung in axialer, diagonaler oder in radialer Richtung erfolgt.