Verfahren zum Herstellen von Lagerbuchsen auf-weisenden Lagern und nach dem Verfahren hergestelltes Zager. Lagerstehlen zum Lagerung umlaufender oder pendelnder Zapfen von Gelenkbolzen, Achsen und Wellen sind häufig mit aus- wechsellbaren Buchsen aus Stahl oder Guss eisen ausgefüttert, um .den Lagerkörper zu :
schonen oder, wenn er aus Leichtmetall, Holz oder anderem Werkstoff von geringerer Festigkeit besteht, zu versteifen.
In. den Fällen, in denen die aus Stahl oder Gusseisen bestehende Buchse nicht die ge nrügende Gleitfähigkeit besitzt, wird auf die innere Fläche der Buchse Lagermetall. auf gespritzt oder aufgeschweisst und das Lager metall dann überdreht, gerieben oder ge schliffen. Das Auftragen und nachträgliche Behandeln der Lagermetallschicht isst Über ebenso wie :das Herausnehmen durch Aus drehen oder Ausschmelzen umständlich und teuer.
Ein bekanntes einfacheres Verfahren zur Ausfütterung von Buchsen mit Lagermettall besteht darin, dass eine Rohrbuchse aus La germetall in die Bohrung der Stahlbuchse oder Gusseisenbuchse eingedrückt wird. Zur Ersparnis von. Lagermetall werden diese Rohrbuchsen möglichst .dünnwandig gehalten. Die Lagermetallbuchsen sind nahtlos gezogen oder aus Blech gerollt und nahtgeschweisst oder -gelötet oder auch so genau gerollt, dass ihre stumpfen Längskanten dacht aneinander liegen.
Solche Lagermetallbuchsen mit nur dicht aneinanderliegenden Längskanten sind aber zum Einpressen nur :dann geeignet; wenn sie dicke Wandstärken haben, weil dünne Länlgskanten während des Einpressens in .die Bohrung der Stahlbuchse gegenseitig aus weichen und selbst bei Anwendung eines innern Führungsdornes oft noch nachträglich übereinanderspringen.
Das Einpressen dünn wandiger Lagermetallbuchsen in ihrer Längs richtung in eine Stahlbuchse ist nicht nur umständlich, sondern auch zur Erzielung eines festen Sitzes nicht genügend sicher, weil: Einpressikraft und :
Sitzfestigkeit wegen ,dien geringen Steifigkeit dünnwandiger Rohre :entsprechend niedrig gewählt werden müssen.. Das Herausnehmen solcher Lagermetall buchsen aus den Stahlbuchsen bei Auswechs lung erfolgt durch Aufschlitzen oder durch Ausdrehen der Buchse und ist daher ebenfalls umständlich.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung isst ein Verfa=hren zum Herstellen von Lagern mit aus einer 'Stahlbuchse und einer Lager- metallbnchse zusammengesetzten Lagerbuch- sen, bei welchen diese Nachteile vermieden werden, sowie ein nach dem Verfahren her gestelltes Lager.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeich net, dass beim Einbau der Lagerbuchse in den Lagerkörper zunächst die Lagermetallbuchse in -eine nachgiebige Stahlbuchse grösseren Durchmessers als sie Bohrung des Lager körpers lose eingeschoben und alsdann durch Eindrücken der Stahlbuchse in die Bohrung des Lagerkörpers beide Buchsen allseitig radial zusammengepresst und zu einer im. Lagerkörper festsitzenden Lagerbuchse ver einigt werden.
Das nach diesem Verfahren hergestellte Lager gemäss vorliegender Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass es eine Stahlbuchse aus Stahlblech aufweist, die an einem Ende ke gelig ausgebildet ist, und dass ursprünglich ihr Durchmesser grösser als der Durchmesser der Bohrung des Lagerkörpers ist.
Auf der beiliegenden Zeichnung sind ein Ausführungsbeispiel eines nach dem Verfah ren gemäss vorliegender Erfindung hergestell ten Lagers und Detailvarianten von Einzel teilen dargestellt.
Fig. 1 und, 2 zeigen in Ansicht und im Grundriss eine erste Ausgangsform einer Stahlbuchse, Fig. 3 und 4 eine Lagermetallbuchse ebenfalls in Ansicht und im Grun driss.
Fig. 5 und 6 zeigen die aus der Stahl buchse und der Lagermetallbuchse zusam mengesetzte noch unverformte Lagerbuchse in zwei verschiedenen Ansichten.
Fig. 7 zeigt die Lagerbuchse gemäss Fig. 5 und 6 vor dem Einbau in die Bohrung des Lagerkörpers. Aus Fig. 8 ist das fertige Lager ersichtlich. Fig. 9 und 10 zeigen in Ansicht und im. Grundriss eine weitere Ausgangsform der E Stahlbuchse, während in Fig. 11 und, 12 eine dritte Ausgangsform der Stahlbuchse in zwei verschiedenen Stel lungen gezeigt ist.
Fig. 18 bis 16 zeigen je in zwei verschie denen Stellungen eine zweite bezw. dritte Ausgansgsform der Lagermetallbuchse.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 zeigt eine Stahlbuchse 1 vor dem Einbau in den Lagerkörper. Die aufs einem Stahlblech i bezw. einer Stahlplatte eingerollte Buchse weist einen durchgehenden, breiten Längs schlitz 5 auf. Das eine Ende dieser Stahl buchse 1 ist bei 4 kegelig ausgebildet, wo durch das Einpressen der Buchse in die Bah-, rung des Lagerkörpers 3 (Fig. 7 und 8) er leichtert wird.
Nach dem Einrollen der Stahl buchse 1 weist diese einen äussern Durch messer b und einen innern Durchmesser a auf, wobei der äussere Durchmesser b grösser ist als der lichte Durchmesser D der Bohrung des Lagerkörpers 3.
Die Lagermetallbuchse, die mit 2 bezeich net ist, weist einen Aussendurchmesser c auf. Sie kann nahtlos gezogen oder auch aus Blech gerollt und im letzteren Falle an der Längs naht gelötet oder geschweisst sein.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, wird die Lagermetallbuchse 2 zuerst in die Stahl buchse eingeschoben, worauf die letztere unter Zusammenpressung durch Verengung des Schlitzes 5 in die Bohrung des Lager körpers eingeführt wird. Im eingebauten: Zu stand hat sich der Schlitz 5 fast durch gehend geschlossen. Die Lagermetallbuchse 2 liegt zusammengestaucht satt in der Stahl buchse 1 und diese ist im Lagerkörper 3 fest eingespannt.
Dabei hat sieh der Aussendurch messer c der Lagermetallbuchse 2 auf den Durchmesser d (Fig. 8), der Aussen durchmesser b der Stahlbuchse 1 .auf den Durchmesser D der Lagerkörperbohrung und ,der Innendurchmesser a der Stahlbuchse auf den Durchmesser d verkleinert, wobei die Sta,hlibuchse in ihrem Sitze allseitig radial fest:,gepresst wird. Beide Buchsen sind somit zu einer im Lagerkörper festsitzenden Lager buchse vereinigt.
Wie aus Fig. 9 und 10 ersichtlich ist, kann. ,die Stahlbuchse 1 zwei vor dem Einbau nur teilweise übereinanderliegende keil-, förmige Längslappen 6 und 7 aufweisen:
Diese Längslappen schieben sich beim. Einbau der Stahlbuchse in die Bohrung .des Lager- körpems so weit übereinander, dass ,sowohl die Aussenkanten im. der Aussenwandung als auch die Innenkanten in der Innenwandung bündig liegen.
Das dritte Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 11 und 12 zeigt eine Stahlbuchse 1 von im Querschnitt wellenförmiger Ausbildung, wobei die nach aussen gekrümmten Wellen 10 dieselbe Durchmesserverjüngung beim Ein.- schieben der Buchse in die Bohrung des, La gerkörpers 3 ermöglichen wie beider Buchse gemäss Fig. 1 und 2 oder Fig. 9 und 10.
Die Aussenflächenteile 8 und die Innenflächen teile 9 dieser Buchse sind als zylindrische Anlageflächen ausgebildet.
Die Lagermetallbuchse 2 nach Fig. 13 und 14 ist an ihren Stirnseiten mit Bördel- rändern 11 zur seitlichen zusätzlichen Siche- runggegen Längsverschiebung versehen. Diese Ausführungsform kommt dann in Frage, wenn es sich um ganz dünne Lager metallbuchsen handelt. Der äussere Bördel- randdurchmeseer russ etwas kleiner sein als der innrege Durchmesser der ungespannten Stahlbuchse 1, damit die Lagermetallbuchse in,die :Stahlbuchse eingeschoben werden kann.
Die Lagermetallbuchse nach Fig. 15 und 16 weist einen Änlaufbund 12 auf.
Für die Stahlbuchse kommt als Werk stoff Stahlblech, beispielsweise Federstahl in Betracht, während für die Lagermetallbuchse alle geeigneten Metalle oder Legierungen ver wendet werden können.
Gegenüber -den bekannten Befestigungs- arten von Metallagerbuchsen in Stahlbuchsen weisen die beschriebenen Ausführungsformen folgende Vorteile auf:
Die radiale Zusam menpressung der Lagermetallbuchse gegen über dem 'bisher üblichen Einpressen in axialer Richtung gestattet die Verwendung sehr dünnwandiger Lagermetallbuchsen unter Zulassung hoher spezifischer Wandungs pressungen zwischen Lagermetallbuchse und Stahlbuchse. Das ,dadurch entstehende ,grössere Zusammendrücken der Lagermetallbuchse er möglicht ein grösseres Übermass des äussern Durchmessers der Stahlbuchse und damit eine geringere Genauigkeit in .der Herstellung der Lagerkörperbohrung.
Die aus Stahlblech ge ge rollte Stahlbuchse ist ferner in der Herstel lung billiger als die allseitig genau zu be- arbeitenden Vollbuchsen und erfordert jauch nicht deren Herstellungsgenauigkeit. Der Einbau der neuen zusammengesetzten Lager- ist einfacher,
da die Stahlbuchse mit der lose eingeschobenen Lagermetall- buchs:e zusammen ohne besondere Vorsichts massnahmen mittels der Presse in die Lager körperbohrung eingedrückt oder mit dem Hammereingetrieben werden kann.
Auch der Ausbau die, Lagermetallbuchse ist wesentlich einfacher als bisher, da die zusammengesetzte Buchse mittels Dornes mit der Presse heraus gepresst oder mit dem Hammer herausgetrie ben und die Lagermetallbuchse dann aus der Stahlbuchse lose herausgezogen werden kann.