Verfahren zur Darstellung eines N-Sulfonylharnstoffes. Die am Stickstoff substituierten Harnstoff- derivate von aromatischen Sulfonsäuren kön nen im allgemeinen nicht auf dem einfachen Wege der -Umsetzung von Harnstoffen mit Sulfonsäurechloriden gewonnen werden wie die entsprechenden Harnstoffderivate der or ganischen Carbonsäuren. Beim Versuch einer solchen Umsetzung zwischen Harnstoff und Sulfonsäurechlorid wird im Verlauf der Reak tion zwar
Chlorwasserstoff abgespalten, jedoch entstehen dabei nicht die Sulfonylharnstoffe, sondern Sulfonsäuren neben Wasserabspal- tungsprodukten des Harnstoffes, bezw. deren Polymerisationsprodukten, z. B. Dicyandiamid.
Es wurde gefunden, dass man auf einem Umweg leicht und in guter Ausbeute zu den gewünschten N-Sulfonylharnstoffen gelangen kann, wenn man zunächst die entsprechenden N-Sulfonyl-isoharnstoff-alkyläther darstelltund diese durch Behandlung mit Halogenwasser stoff, z.
B. konz. wässeriger Salzsäure, in N Sulfonylharnstoffe und Alkylhalogenid spal- tet. Die Darstellung der N-Sulfonyl-isoharn- stoff-alkyläther geschieht, wie gefunden wurde, am einfachsten aus den Sulfonsäurebalogeni- den und den entsprechenden Isoharnstoff- alkyläthern. Es ist überraschend, dass bei die ser Reaktion keine Komplikationen auftreten,
wie oben für die Umsetzung zwischen Sulfon- säurechlorid und Harnstoff beschrieben ist. Es kann natürlich auch jede andere Methode zur Darstellung der Sulfonyl-isoharnstoff- alliyläther gewählt werden, z. B. soweit die Sulfonylverbindungen sich dazu eignen, die Wheeler u. Johnson, Am. Chem. J. 24, S. 216 (1900) für Acylharnstoffe angewendet haben.
Die Sulfonyl-isoharnstoff-alkyläther haben die folgende allgemeine Konstitution
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R bedeutet einen aromatischen Substituenten, R, und R., Wasserstoff, Alkyl, Aryl oder Aralkyl, Alk eine Alkyl- oder Aralkylgruppe. Die basischen Eigenschaften, die diese Ver bindungen auf Grund der Isoharnstoffkonsti- tution besitzen, sind nur schwach ausgeprägt, etwas stärker die sauren Eigenschaften,
wenn R, Wasserstoff ist und an dem der Sulfonyl.- gruppe benachbarten N-Atom steht. In die sem Falle sind die Verbindungen in nicht zu schwacher Natronlauge löslich. Ist R., Alky 1 oder fehlt es an dem der Sulfony lgruppe be nachbarten NAtom, so sind die Verbindungen nicht in Natronlauge löslich. Durch diese Eigenschaft können die isomeren Verbindungen getrennt werden, die aus monosubstituierten Isoharnstoff-allsyläthern entstehen können, z. B.
aus den beiden isomeren Formen eines durch einen Alkylrest R:, substituierten Isoharnstoff- alkyläther s
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Daraus die Sulfonylv erbindungen
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Nur das eiste der beiden Isomeren ist in Natronlauge löslich.
Die entsprechenden N-Sulfonylharnstoffe sind stark saure Verbindungen, soweit sie an dem der Sulfonylgruppe benachbarten N-Atom ein Wasserstoffatom enthalten, sonst neutrale Verbindungen. Sie sind in verdünnter Solo lösung spielend löslich und unterscheiden sich dadurch leicht von den Sulfonylisoharnstoff- äthern. Die Alkalisalze sind kristallisierte Verbindungen, die sich leicht mit annähernd neutraler Reaktion in Wasser lösen.
Die Verbindungen sind zu technischen Zwecken und als Heilmittel verwendbar. Be sonders wertvoll sind diejenigen Verbindungen, die an dem aromatischen Sulfonylkern in 1i- Stellung zur S02-Gruppe eine Aminogruppe besitzen und an dem der Sulfony lgruppe be- nachbarten N-Atom noch ein Wasserstoffatom tragen. Sie stellen Heilmittel gegen Infektions-
krankheiten dar. Die Aminogruppe kann ent weder als acylierte Aininogruppe mit der Sul- fonsiiurekoml>oiieiite eingeführt werden und nachträglich durch Verseifung freigelegt wer den, oder als Nitrogruppe, die nach Herstel lung der Isoharnstoff- oder der Harnstoffver- bindung zur Aminogruppe reduziert wird.
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung von N-Benzol- sulfonylharnstoff, welches dadurch gekenn zeichnet ist, dass man Isoliarnstoff-metliyl- äther-nietbylsulfat, wie es durch Einwirkung von Dimethylsnlfat auf Harnstoff erhältlich ist, mit Benzolsulfochlorid umsetzt und das erhaltene Produkt zwecks Abspaltung von Halogenalkyl mit Halogenwasserstoff be handelt.
<I>Beispiel:</I> <B>62</B> g Isoliarnstoff-metliyliitlier-metliylsulfat (aus Harnstoff und Diinetli3-lsulfat) werden in 100 cm:\ Wasser gelöst und mit 110g wasser freiem Kaliumcarbonat vermischt. Unter gutem Rühren werden 60 g Benzolsulfochlorid zuge setzt. Die Temperatur steigt auf etwa 60 . Nach 1.0 Minuten wird mit 250 cm' Wasser verdünnt, abgesaugt und mit Wasser gewa schen. Man erliiilt nach dein Trocknen etwa 50 g farbloses Pulver, das in rohem Zustand den F. 155---160 hat.
Es wird in rohem Zu stand weiter verarbeitet. Zur Reinigung kann es mehrfach in Natronlauge gelöst und mit Eisessig wieder ausgefällt werden. Es hat dann den F. 164----165".
Abspaltung der Methylgr uppe : 50 g des obigen Produktes werden mit 150 cm' konz. Salzsäure so lange auf (i0 erwärmt, bis die <B>e</B> anfangs <B>,</B> sehr lebhafte Chlornietli3rlentwicklung ganz aufgehört hat. Das feste Produkt löst sich dabei klar auf, um nach Beendigung der Reaktion wieder fest zu werden. Es wird mit <B>'250</B> ein' Wasser verdünnt und mit Soda neu tralisiert, wobei alles in Lösung geht. Man filtriert und säuert mit 20 cm;' Eisessig an.
Das auskristallisierte Rohprodukt bildet eine weisse blasse und wiegt nach dem Trocknen etwa 40 g. Es kann entweder durch Lösen in Sodalösung und Ausfällen mit Essigsäure oder durch Kristallisation aus Aceton und Benzol gereinigt werden. F. = 170-1710. Es soll als Heilmittel bei Infektionskrank heiten dienen.
Process for the preparation of an N-sulfonylurea. The nitrogen-substituted urea derivatives of aromatic sulfonic acids generally cannot be obtained by the simple route of converting ureas with sulfonic acid chlorides like the corresponding urea derivatives of organic carboxylic acids. When attempting such a reaction between urea and sulfonic acid chloride is in the course of the reac tion
Splitting off hydrogen chloride, but not the sulfonylureas, but sulfonic acids in addition to dehydration products of the urea, respectively. their polymerization products, e.g. B. dicyandiamide.
It has been found that the desired N-sulfonylureas can be obtained easily and in good yield in a detour if the corresponding N-sulfonyl-isourea-alkyl ethers are first prepared and these are fabricated by treatment with hydrogen halide, e.g.
B. conc. aqueous hydrochloric acid, splits into N sulfonylureas and alkyl halide. The N-sulfonyl isourea alkyl ethers are prepared, as has been found, most simply from the sulfonic acid halides and the corresponding isourea alkyl ethers. It is surprising that there are no complications with this reaction,
as described above for the reaction between sulfonic acid chloride and urea. Of course, any other method of preparing the sulfonyl isourea alliyl ethers can also be selected, e.g. B. as far as the sulfonyl compounds are suitable, the Wheeler u. Johnson, Am. Chem. J. 24, p. 216 (1900) for acylureas.
The sulfonyl isourea alkyl ethers have the following general constitution
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R denotes an aromatic substituent, R, and R., hydrogen, alkyl, aryl or aralkyl, Alk an alkyl or aralkyl group. The basic properties that these compounds have due to the isourea constitution are only weakly pronounced, the acidic properties somewhat stronger,
when R, is hydrogen and is on the N atom adjacent to the sulfonyl group. In this case, the compounds are soluble in sodium hydroxide that is not too weak. If R., alkyl is 1 or if the atom adjacent to the sulfonyl group is missing, the compounds are not soluble in sodium hydroxide solution. This property allows the isomeric compounds to be separated that can arise from monosubstituted isourea allsyl ethers, e.g. B.
from the two isomeric forms of an isourea alkyl ether substituted by an alkyl radical R :.
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From this the sulfonyl compounds
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Only most of the two isomers are soluble in sodium hydroxide solution.
The corresponding N-sulfonylureas are strongly acidic compounds, provided they contain a hydrogen atom on the N atom adjacent to the sulfonyl group, otherwise neutral compounds. They are easily soluble in a dilute solo solution and thus differ slightly from sulfonylisourea ethers. The alkali salts are crystallized compounds that easily dissolve in water with an almost neutral reaction.
The compounds can be used for technical purposes and as therapeutic agents. Particularly valuable are those compounds which have an amino group on the aromatic sulfonyl nucleus in the 1i position to the SO2 group and still have a hydrogen atom on the N atom adjacent to the sulfonyl group. They provide remedies for infectious
The amino group can either be introduced as an acylated amino group with the sulphonic acid compound and subsequently exposed by saponification, or as a nitro group which is reduced to the amino group after the isourea or urea compound has been established.
The subject of the present patent is a process for the production of N-benzenesulfonylurea, which is characterized in that isolate methyl ether nietbyl sulfate, as can be obtained by the action of dimethyl sulfate on urea, is reacted with benzenesulfonyl chloride and the product obtained for the purpose of splitting off haloalkyl with hydrogen halide be.
<I> Example: </I> <B> 62 </B> g isolate metal sulfate (from urea and diethyl metal sulfate) are dissolved in 100 cm: \ water and mixed with 110 g anhydrous potassium carbonate. 60 g of benzenesulfonyl chloride are added with thorough stirring. The temperature rises to around 60. After 1.0 minutes, it is diluted with 250 cm 'of water, filtered off with suction and washed with water. After drying, about 50 g of a colorless powder are obtained, which in the raw state has a F. 155-160.
It is processed further in its raw state. To clean it, it can be dissolved several times in sodium hydroxide solution and precipitated again with glacial acetic acid. It then has the F. 164 ---- 165 ".
Cleavage of the methyl group: 50 g of the above product are concentrated with 150 cm '. Hydrochloric acid is warmed up until the <B> e </B> initially <B>, </B> very vigorous evolution of chlorine acid has completely ceased. The solid product dissolves clearly, only to solidify again when the reaction is complete It is diluted with <B> '250 </B> a' water and neutralized with soda, everything dissolves. It is filtered and acidified with 20 cm; 'glacial acetic acid.
The crystallized crude product forms a pale white and weighs about 40 g after drying. It can be purified either by dissolving it in a soda solution and precipitating it with acetic acid or by crystallizing it from acetone and benzene. F. = 170-1710. It is said to serve as a remedy for infectious diseases.