Verfahren zum Schutze pflanzlicher oder tierischer Erzeugnisse gegen Lagerkrankheiten. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutze pflanzlicher oder tierischer Er zeugnisse gegen Lagerkrankheiten, zum Bei spiel solcher, die durch Bakterien und Pilze verursachtwerden. Man hat bereits vorgeschla gen,
bei Getreide durch eine vor der Lagerung anzuwendende unmittelbare Iiontaktbehaud- lung mit alkalischen Stoffen eine Veränderung des pH-Wertes der Zellflüssigkeit herbeizufüh ren.- Dadurch soll der Schimmelbildung, be sonders an vor der Lagerung verletzten Zel len, entgegen gewirkt werden.
Dieses Ver fahren bietet keinen sicheren Schutz, beson ders nicht bei langfristig zu .lagernden Er zeugnissen, da es sich nicht verhindern lässt, dass an dem Lagergut infolge Dehnungen, Schrumpfungen, Fallbewegungen usw. wäh rend des Lagerns neue Zellen verletzt wer den. Ausserdem kann durch Schwankungen der Luftfeuchtigkeit eine Vermehrung der Feuchte des Lagergutes eintreten, die die Wirkung der Alkalisierung aufhebt oder ab schwächt. Schliesslich ist für leicht verletz bares Lagergut eine umständliche Einzel behandlung erforderlich.
Man hat ferner vorgeschlagen, Nahrungs mittel, besonders Fische, in luftdicht ab geschlossenen Behältern in einer Ammoniak atmosphäre oder in hochkonzentrierten Am moniaklösungen unterzubringen. Die Konzen trationen sind dabei so stark, -dass die Er zeugnisse nach beendeter Lagerung einer Sonderbehandlung unterworfen werden müs sen, um das Ammoniak wieder aus ihnen zu entfernen.
Dieses Verfahren ist unwirtschaft- lich, weil es vergleichsweise grosse Mengen an alkalischer Substanz erfordert, und es ist für viele Nahrungsmittel unbrauchbar, weil sie dabei ungeniessbar werden. Durch Be- nötigung luftdicht abgeschlossener Behälter und einer besonderen Nachbehandlung ist das Verfahren schliesslich praktisch nicht im Grossen ausführbar.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutze pflanzlicher und tierischer Er zeugnisse gegen Lagerkrankheiten, das diese Nachteile nicht aufweist. Es kennzeichnet sich dadurch, dass die die Erzeugnisse um gebende Luft unter ständiger Kontrolle des Konstantbleibens ihres p,1-Wertes mittelst dazu geeigneter 1VIessvorrichtungen dauernd in einem Zustand schwacher Alkalität von so geringer Konzentration gehalten wird, dass keine Naehbehandlung der Erzeugnisse zur Entfernung des Alkalis erforderlich ist.
Ver suche, die vornehmlich mit Lagergemüse durchgeführt wurden, haben ergeben, dass der pH-Wert der Umluft zweckmässig bei etwa. 7,5 gehalten wird. Je nach der Art der zu lagernden Erzeugnisse kann diese Grenze aber veränderlich sein.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird also die Luft des Lagerraumes durch Einleitung alkalischer Stoffe in einen deut lich alkalischen Zustand übergeführt und dauernd erhalten. Ein hermetischer Abschluss der Räume ist dabei nicht erforderlich, viel mehr kann eine ständige geregelte Lüftung iles Lagergutes beibehalten werden. Jegliche spätere Nachbehandlung kommt in Fortfall. Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht es, Ernteerzeugnisse in allen beliebigen Räu men monatelang für den Marktbedarf auf zubewahren.
Es kann in allen Vorrats- und Lagerstätten , Kühlhäusern, Scheunen, Be förderungsmitteln usw. angewendet werden.
Im folgenden sei ein Beispiel für die Aus führung des Verfahrens angegeben: In einer Kohlscheune von<B>100</B> cm' Inhalt, in der etwa 600 Doppelzentner Kohl gestrapalt sind, wird an etwa 12 über den Raum ver teilten Stellen ju 1 bis 2 kg Ammoniumkarbo- nat in Schalen ausgelegt. Nach wenigen Stun den nimmt dann die Luft den gewünschten pH-Wert an.
Um diesen Zustand auch bei Belüftung des Raumes aufrecht zu erhalten, kann das Ammoniumkarbonat zweckmässig in den oder nahe an den Eintrittsöffnungen der Luft untergebracht oder zu Tafeln gepresst in den Lüftungskanälen aufgehängt sein. Mittelst geeigneter Reagenzpapiere lässt sich der pH-Wert der Luft ständig kontrollieren.
Gegebenenfalls kann man ihn auch durch potentiometrische Vorrichtungen fernelek trisch anzeigen lassen und zugleich für eine selbsttätige Steuerung der Alkalisierung sor gen.
Die Alkalisierung der Lagerraumluft lässt sich auch anders durchführen, beispielsweise mit Hilfe einer<U>Am</U> moniakdruckflasche, deren Mikroreduzierventil man so einstellt, dass eine der Raumgrösse und ;der gelagerten Warenmenge angemessene Menge von Am moniak ausströmt, die den pH-Wert der Luft in der gewünschten Weise nach der alkali schen Seite beeinflusst.
Ein anderes, besonders vorteilhaftes Al kalisieren der Lagerraumluft besteht darin, dass man brennbare poröse Körper abgemes sener Grösse mit gasabgebenden alkalischen Stoffen imprägniert und die Gasabgabe durch Verbrennen dieser Körper bewirkt. Man kann dabei die Imprägnierung der Brikettkörper durch Benetzen mit einer alkalischen Flüssig keit herbeiführen und die freiwerdende Ver brennungswärme beim Verbrennen eines be reits imprägnierten, - getrockneten Briketts zur Trocknung eines frisch imprägnierten Briketts benutzen.
Die Brikettkörper, die zum Beispiel aus Steinkohlen-, Braunkohlen-, Holz- oder Torfkoks bestehen, können dabei so gross bemessen sein, dass sie innerhalb vorausbestimmbarer Zeit, beispielsweise in nerhalb 24 Stunden, verbrannt sind. Dann ist nur eine einmalige tägliche Bedienung notwendig.
Das Verfahren nach der Erfindung ist nicht auf die Verwendung der genannten al- kalisierenden Stoffe beschränkt. Bei Lager gütern anderer Art, zum Beispiel bei Käse oder Fischen, können zur Alkalisierung der Luft organische, leicht flüchtige Amine, wie Äthylamin, Methylamin oder Di- und Poly- alkylamine verwandten Geruches verwendet werden,
.die man flüssig oder in alkoholischer oder wässeriger Lösung benutzt und auf ge- Lignete Weise in die Raumluft einleitet, zum Beispiel durch Oberflächenverdunstung, Rie- selverdunstung oder mittelst Sprühvorrich tungen.
Process for the protection of plant or animal products against storage diseases. The invention relates to a method for protecting plant or animal products against storage diseases, for example those caused by bacteria and fungi. It has already been suggested
In the case of grain, a change in the pH value of the cell fluid is to be brought about by direct ion-cycle treatment with alkaline substances before storage. This is intended to counteract the formation of mold, especially on cells injured before storage.
This method does not provide reliable protection, especially not for products to be stored for a long time, since it cannot be prevented that new cells are damaged on the stored goods as a result of expansion, shrinkage, falling movements, etc. during storage. In addition, fluctuations in air humidity can increase the moisture content of the stored goods, which cancels out or weakens the effect of the alkalization. Finally, cumbersome individual treatment is required for easily injured stored goods.
It has also been proposed that food, especially fish, be accommodated in airtight containers in an ammonia atmosphere or in highly concentrated Am monia solutions. The concentrations are so strong that the products must be subjected to special treatment after storage has ended in order to remove the ammonia from them again.
This process is uneconomical because it requires comparatively large amounts of alkaline substance, and it is unusable for many foods because they become inedible in the process. Ultimately, due to the need for airtight containers and special post-treatment, the process is practically impossible to carry out on a large scale.
The invention relates to a method for protecting plant and animal products against storage diseases, which does not have these disadvantages. It is characterized by the fact that the air surrounding the products is kept constantly in a state of weak alkalinity with such a low concentration that the products do not need to be treated closely to remove the alkali, with constant monitoring of their p.1 value by means of suitable measuring devices is.
Tests that were primarily carried out with stored vegetables have shown that the pH value of the ambient air is appropriate at around. 7.5 is held. However, this limit can vary depending on the type of products to be stored.
In the method according to the invention, the air of the storage room is converted into a clear Lich alkaline state by introducing alkaline substances and is permanently maintained. A hermetic seal of the rooms is not necessary, much more a constant regulated ventilation of the stored goods can be maintained. Any subsequent treatment will be omitted. The inventive method makes it possible to store harvested products in any room for months for market needs.
It can be used in all storage facilities, cold stores, barns, means of transport, etc.
The following is an example of the implementation of the method: In a cabbage barn with a capacity of <B> 100 </B> cm ', in which about 600 quintals of cabbage are streaked, ju 1 up to 2 kg ammonium carbonate laid out in bowls. After a few hours, the air adopts the desired pH value.
In order to maintain this state even when the room is ventilated, the ammonium carbonate can expediently be accommodated in or close to the air inlet openings or pressed into boards and hung in the ventilation ducts. The pH value of the air can be constantly checked using suitable reagent papers.
If necessary, you can also display it remotely using potentiometric devices and at the same time ensure automatic control of the alkalization.
The storage room air can also be alkalized in a different way, for example with the aid of a <U> Am </U> pressure bottle, the micro-reducing valve of which is set so that an amount of ammonia that is appropriate for the size of the room and the amount of goods stored flows out, which increases the pH The value of the air is influenced in the desired manner on the alkaline side.
Another, particularly advantageous alkalizing of the storage room air consists in impregnating combustible porous bodies of measured size with gas-releasing alkaline substances and causing the gas to be released by burning these bodies. You can impregnate the briquette body by wetting it with an alkaline liquid and use the heat of combustion released when burning an already impregnated, - dried briquette to dry a freshly impregnated briquette.
The briquette bodies, which for example consist of hard coal, brown coal, wood or peat coke, can be dimensioned so large that they are burned within a predeterminable time, for example within 24 hours. Then only one daily operation is necessary.
The method according to the invention is not limited to the use of the alkalizing substances mentioned. In the case of stored goods of other types, e.g. cheese or fish, organic, volatile amines such as ethylamine, methylamine or di- and polyalkylamines with a related odor can be used to alkalize the air.
.which is used in liquid form or in an alcoholic or aqueous solution and is introduced into the room air in a suitable manner, for example by surface evaporation, trickle evaporation or by means of spray devices.