Vorrichtung zum Auftragen und Verstreichen Schminken oder dergleichen. Den Gegenstand der vorliegenden Erfin dung bildet eine Vorrichtung zum Auftragen und Verstreichen von flüssigen Sehminken oder dergleichen auf Haut, Lippen, Augen brauen und Wimpern.
Diese Vorrichtung behebt die Nachteile und Missstände, die bisher bekanntgeworde nen, gleichen Zwecken dienenden Vorrich tungen anhaften, die unter anderem darin be stehen, dass sie zum grossen Teil wegen Nicht beachtung physikalischer Gesetze überhaupt nicht und zum andern Teil nur ungenügend funktionieren oder während des Gebrauches immer wieder umgekippt werden müssen, um für eine Anwendung die nötige Menge der erwähnten Substanz an oder auf das Auf trageteil zu bringen. Ferner tropfen solche Vorrichtungen beim Gebrauch, wodurch die Gefahr entsteht, dass sowohl die Vorrichtung selbst, als auch die Hände und eventuell auch die Kleidung des Gebrauchers beschmutzt werden.
Ausserdem ist die gleichmässige Auf- tragung und feine Verteilung der flüssigen Schminke bei bisher bekannten Vorrichtun gen noch mit Schwierigkeiten verbunden. Der Erfolg wird bei dem Erfindungs gegenstand dadurch erreicht, dass ein Sub stanzbehälter, ein Auftrage- bezw. Auf streich- oder Verstreichorgan, wenigstens ein Ausgabereservoir, das sich auf Grund von Kapillarität, Adhäsion oder dergleichen fül len und die Substanz in jeder Lage der Vor richtung festhalten kann, und ferner Mittel angeordnet sind, die die Ausübung einer Druckänderung im Innern :des Behälters und des.
Ausgabereservoirs ermöglichen, wonach -die flüssige Schminke oder dergleichen aus dem Ausgabereservoir bei der Anwendung .der Vorrichtung austreten kann.
Die Ausgabereservoire können die ver schiedensten Ausführungsformen aufweisen und zum Beispiel durch eine oder mehrere Bohrungen, Kanäle, Röhrchen, Zwischen räume, Gänge, Gewinde, Spiralfedern, poröse feste Stoffe oder durch mehrere, dieser Mit tel gebildet werden.
Dabei können die räumlichen Ausmasse der Reservoire so gehalten werden, dass die aufnehinbare Substanzmenge jeweils für eine oder mehrere Auftragungen ausreicht. Die an der Vorrichtung vorgesehenen Druck- oder Saugmittel können zweckmässi gerweise nicht nur dazu dienen, die in dem Ausgabereservoir befindliche flüssige Schminke oder dergleichen auf das zum Bei spiel starre, elastische, oder federnde Auf trage- etc. Organ zu bringen, sondern auch dazu, die nichtverwendete Substanz von dort wieder in, das Ausgabereservoir zurückzu ziehen, wodurch ein Abtropfen der Substanz sicher vermieden wird.
Bei der Anwendung der Vorrichtung be steht keine Notwendigkeit, dass der Inhalt des Behälters mit dem des Ausgabereservoirs in unmittelbarer Verbindung steht.
Der Behälter für die flüssige Substanz und das Auftrage- etc. Organ können vorteil haft aus einem einheitlichen Stück bestehen, da gegebenenfalls in der Nähe des Zusam menstosses des Behälters mit einem angesetz ten Auftrage- etc. Teil und mit einer Ver- schlusskappe wenig Raum für eine zuverläs sige Abdichtung vorhanden ist. Der Flüssig keitsbehälter kann auch als Etui ausgebildet und aus zusammendrückbarem oder zusam- menrollbarem Material bestehen.
So entsteht eine Schminkvorrichtung für flüssige Schminken, deren Benutzung sich bequem, angenehm und sicher stellt und in kleiner handlicher Form, wie ein üblicher Schminkstift, in der Handtasche mitgeführt werden kann.
Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegen standes wiedergegeben, wobei in den Figuren gleiche oder gleichen Zwecken dienende Gegenstände mit gleichen Buchstaben be zeichnet sind.
Nach Fig. 1 ist der Erfindungsgegen stand in Stiftform und insbesondere als Vor richtung zum Schminken der Lippen ausge führt. Der Behälter a zur Aufnahme der flüssigen Schminke ist vorteilhaft an beiden Enden mit einer aufsteck- oder aufschraub baren Kappe b und c versehen. Das obere Ende des Behälters ist konisch eingezogen und der dadurch entstehende Auftrageteil d mit dem Kanal e, sowie mit einer oder meh- reren Austrittsöffnungen f versehen. Der Kanal e bildet hier einen zweiten kleineren Behälter, das Ausgabereservoir. Der Teil d ist mit einem die Schminksubstanz durchlas senden und verteilenden Stoff, insbesondere mit einem Wildlederbezug g versehen. Der Überzug g kann zum Beispiel mit einem Haltering h vorteilhaft nach zwei Richtun gen hin an der Wandung des Behälters a be festigt werden.
Der Haltering ha kann so eng sein, dass er durch Einschnürung des Über zuges g eine Befeuchtung des letzteren nur bis zu der Einschnürung zulässt. Der Kanal oder das Ausgabereservoir e füllt sich stet bei entsprechender Lage der Vorrichtung, hier zum Beispiel durch das ihm gegebene räumliche Ausmass mit einer für mehrere Anwendungen ausreichenden Menge der Sub stanz aus dem eigentlichen Behälter a und bleibt so gefüllt in jeder Lage der Vorrich tung, weil sowohl die Füllung, als auch die Festhaltung der Substanz auf Grund von Kapillarität, Adhäsion oder dergleichen des Kanals e erfolgt.
Durch Einlage eines ab dichtenden Stoffes i in die Versclilusskappe b tznd in :die Schutzkappe c erfolgt .ein voll kommener Verschluss des Behälters a.
Von besonderem Vorteil hierbei ist, .dass die Öff nung<I>f</I> des Teils<I>d</I> auf einfachste Weise von aussen. verschlossen ist, sowie, :dass durch :das Aufpressen des elastischen, Teils i auf die mit dem Bezug g überdeckte Öffnung f ein Druck auf den Inhalt :des Behälters ausgeübt wird, :der sich bei Abnahme der Schutzkappe c mit ihrer Einlage i, vielleicht durch Aus gleich der Luftdruckunterschiede;
als Sog auswirkt, wodurch die in dem Kanal bezw. ,dem Ausgabereservoir e sich befindende Sub stanz durch die Öffnung f auf den Überzug <I>g</I> des Auftrage- etc. Organs<I>d</I> gebracht wird.
Die Fig. 2 zeigt eine ähnliche Ausfüh rung wie Fig. 1, jedoch ist hier das obere äussere Ende des Behälters a nicht konisch, sondern als rohrartiger, an seiner Oberfläche glatt oder geriffelt oder sonst geeignet aus gebildeter Stutzen mit. oben gebrochenen Kanten ausgestattet und der Kanal bezw. -las Ausgabereservoir e im Innern des Stut- zens und die Austrittsöffnung f besitzen gleiche Durchmesser bezw. gleiche Quer schnittsmasse und sind als Kapillarrohr aus gebildet.
Von besonderer Bedeutung ist hier, dass durch die Anordnung eines Druck knopfes k oder dergleichen am untern Teil des eigentlichen Behälters a in Verbindung mit der nicht nur abdichtenden, sondern auch elastisch beweglichen Einlage i ein mecha nischer Druck auf den Inhalt des Behälters a ausgeübt und damit die Substanz und die darüber befindliche Luftsäule gegen den Kanal bezw. das Ausgabereservoir e und die Austrittsöffnung f verschoben werden und die durch die Kapillarität oder dergleichen sich stets im Kanal bezw. Ausgabereservoir e befindliche Flüssigkeitsmenge zum Aus tritt bei f auf den Bezug g gebracht werden kann.
Als besonders vorteilhaft bei dieser Ausführungsform muss weiterhin noch an gesehen werden, dass durch das Zurückziehen der elastischen Einlage i in die Ruhelage in folge des Aufhörens des auf den Knopf k ausgeübten Druckes die noch eventuell auf dem Überzug g befindliche überschüssige Flüssigkeitsmenge wieder in den Kanal bezw. in das Ausgabereservoir e zurückgezo gen und dadurch ein Abtropfen sicher ver mieden wird. Die Innenwände des Kanals e können auch als Gewindegänge oder der gleichen ausgebildet bezw. mit Riffelungen oder dergleichen versehen sein.
Nach Fig. 3 wird der Druck auf den In halt des Behälters a ausgeübt mittelst eines an der Schutzkappe c angebrachten Knopfes k' mit Gewinde, ,der in ein in der Verschluss kappe b angeordnetes Loch j geschraubt wird. Die so aufeinanderstossenden Kappen teile sind vorteilhaft in der Form einander angepasst. Die Schutzkappe c dient hier ausserdem noch zur Verlängerung der stift- förmigen Vorrichtung und gleichzeitig als Fuss bei der praktischen Anwendung dersel ben; auch wird hierdurch beim Gebrauch ein Verlegen oder Verlieren der abgenommenen Schutzkappe c vermieden.
Fig. 4 zeigt eine ähnliche Ausführung zur Ausübung eines Druckes auf den Inhalt des Behälters bezw. des Ausgabereservoirs, wie Fig. 3, hier ist jedoch noch in dem in der Verschlusskappe b angeordneten Loch j und seiner Verlängerung ein weiterer ver schiebbarer Druckknopf Ir, mit einer Scheibe angebracht, auf !den der Druckknopf k' mit. dem bei Fig. 2 beschriebenen Resultat einwirkt.
In Fig. 5 ist wieder ein Behälter a in Stiftform gezeigt. Der Auftrage- und Ver- streichteil d besteht aus einem an, seinem einen Ende entsprechend verengten unporösen oder auch porösen Rohrteil n, der mit seinem andern Ende in den Behälter a hineinragt und vorteilhaft einen solchen Querschnitt be sitzt, dass- zwischen ihm und dem Behälter a ein ein Ausgabereservoir bildender Zwischen raum e mit Kapillarität oder dergleichen entsteht, wobei der innere Kanal :
des Teils <I>d</I> ebenfalls kapillar sein kann. Das Mittel<I>d</I> trägt eine poröse Auflage g, .die über den Teil n. gezogen und in den Behälter<I>a</I> hinein ragt, um so mit der aufzusaugenden Sub stanz in Berührung zu kommen. Die Öffnung o des Teils 7z dient hier . hauptsächlich der Luftzuführung in den Behälter a. Dieser kann. an den mit -f- bezeichneten Stellen ebenso wie die Öffnung o mittelst abdichten der Stoffe i und einer Schutzkappe c ge schlossen werden.
Durch den beim Aufsetzen der Schutzkappe c mit der abdichtenden Ein lage i auf den porösen Bezug g ausgeübten Druck wird die Flüssigkeit auf dem Bezug g durch den Kanal bezw. das Ausgabereser voir e in den Behälter a zurückgedrängt und steigt beim Abnehmen der Schutzkappe c wieder entsprechend nach oben in und auf .den Bezug g. In der Zeichnung ist,das durch die Schutzkappe c us,w. bewirkte Zusammen drücken des Bezuges g nicht gezeigt, um die Klarheit der Darstellung nicht zu beeinträch tigen.
In Fig. 6 ist. eine Ausführung gezeigt, bei der :das Auftrage- etc. Organ d ein das Aus gabereservoir bildendes Röhrchen, q besitzt, dessen oberes Ende vorteilhaft mit einer porösen festen lasse p umgeben oder mit einem Bezug g, überzogen ist. An Stelle eines Röhrchens kann auch eine Spiralfeder verwen det werden. Das Auftrage- etc. Organ kann durch eine von der Spiralfeder oder durch andere Mittel erzeugte Federkraft oder der gleichen in folgender Weise nach innen und aussen verschoben werden. Durch Auf schrauben der Schutzkappe c wird das Auf trage- etc. Organ d in den zylinderartigen Hals des Behälters a hineingeschoben und der Behälter hierdurch vollkommen abgeschlos sen.
Durch Abschrauben der Schutzkappe c wird dann infolge Federkraft oder derglei chen das Auftrageteil d wieder selbsttätig aus dem Behälterhals hinausgeschoben. Durch die genannten Bewegungen des Auftrage argans d wird ein Druck bezw. Sog auf den Inhalt des Behälters a ausgeübt und die Schminkflüssigkeit auf das Auftrageorgan d gebracht.
Es können auch mehrere der vorbeschrie- benen Vorrichtungen nebeneinander und in einem Körper angeordnet sein, zum Beispiel für verschiedenartige oder verschiedenfarbige flüssige Schminken.
Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbei spiele beschränkt, sondern bezieht sich auch auf andere Ausführungsformen, insbesondere auch auf Kombinationen der dargestellten Beispiele.