Verfahren zur Erhöhung der Streckfähigkeit der beim Trockenspinnen von Zellulosederivaten entstehenden Fäden. Die Streckung künstlicher Fäden beim Trockenspinnverfahren von Zellulosederiva- ten erfolgt, abgesehen von den Verfahren mit besonderen Streckapparaturen, wie zum Bei spiel mittelst Rollen, welche sich zwischen Düse und Abziehvorrichtung in entgegenge setzter Richtung drehen, durch die Abzieh vorrichtung, und zwar meist durch Aufwik- kelspulen. Diese Streckung ist jedoch gering,
da der Faden bei Beschleunigung der Ab zugsgeschwindigkeit in der Nähe der Düse; wo er fast noch flüssig ist, abreisst.
Es wurde gefunden, dass die Streckung des Fadens wesentlich verstärkt werden kann, wenn derselbe unmittelbar hinter der Düse durch raschen Lösungsmittelentzug"ver- festigt wird und die dann noch in dem Faden enthaltenen Lösungsmittel allmählich ent fernt werden. Die Abzugsgeschwindigkeit kann auf diese Weise bei einem Einzeltiter von 2 Drs. auf 300 m pro Minute und mehr gesteigert werden, ohne dass der Faden ab reisst, da derselbe bereits einige Millimeter hinter der Düse eine widerstandsfähige Hülle besitzt.
Er ist dabei der Einwirkung des kräftigen Abzuges ausgesetzt, der auch noch längere Zeit beim Durchlaufen der Spinn zelle wirksam bleibt, da der Faden auf Grund der ganz allmählichen Lösungsmittelentfer- nung noch die gewünschte Weichheit und Nachgiebigkeit behält. Auf diese Weise wird auch ein plötzliches Schrumpfen der Fäden vermieden, was eine gute Völligkeit derselben zur Folge hat.
Die Erhöhung der Fein- fädigkeit war zu erwarten, völlig über raschend war jedoch die Tatsache, dass die Reissfestigkeit zum Beispiel bei Verwendung von Acetylzellulose auf 140 bis 150 gr pro 100 Drs. und noch mehr steigt gegenüber 110 bis 120 gr pro 100 Drs. nach dem bisher bekannten Spinnverfahren. Die Spinnlösung wird zweckmässig warm angewendet, wobei die bei der Erwärmung von Spinnlösungen bekannten Massnahmen getroffen werden können.
Um einen Teil des Lösungsmittels mög lichst rasch in der Nähe der Düse aus den Fäden zu entfernen, geht man vorzugsweise so vor, dass man die Düse mit einem, star ken Strahl eines erwärmten Gases anbläst, das auch in bekannter Weise mit Lösungs mitteln beladen sein kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei spiel einer solchen Anblasvorrichtung schema tisch dargestellt. In den Spinnschacht 1, der in der Nähe der Düse 2 etwas verengt ist, wird in der Richtung der Pfeile 3 und 4 heisse Luft eingeblasen. Der aus der Düse austretende Faden kommt auf diese Weise mit einem stark bewegten Luftstrom in Be rührung, der oberflächliche Verfestigung des selben herbeiführt.
Das Gas, bei welchem eine Geschwindig keit von über 1 in pro Sekunde in der Nähe der Düse als günstig erkannt wurde, soll den Faden wenigstens über einen Teil der Spinn zelle in gleicher Bewegungsrichtung beglei ten. Es wird dadurch erreicht, dass die Lö- sungsmittelkonzentration des Gases ansteigt und das im Innern des Fadens noch befind liche Lösungsmittel denselben nur langsam verlässt. Selbstverständlich kann durch an geeigneten Stellen in die Spinnzelle einge führte Zusatzgase die Lösungsmittelkonzen- tration noch erhöht und die Spinnzellen temperatur unterhalb der Düse erniedrigt werden.
Die Spinnzelle wird im allgemeinen nicht geheizt, doch kann, falls die zur schnel len Fadenbildung erforderliche Erwärmung durch das zugeführte Gas nicht erreicht wird, der obere Teil geheizt und ausserdem kann auch der. untere Teil zur Erzielung des nö tigen Temperaturabfalles gekühlt werden.
Der Faden kann nach der beschriebenen Behandlung auch noch einer Streckung mit den gebräuchlichen Streckapparaten unter worfen werden.
Process for increasing the stretchability of the threads produced during dry spinning of cellulose derivatives. The stretching of artificial threads in the dry spinning process of cellulose derivatives is carried out, apart from the processes with special stretching equipment, such as for example by means of rollers that rotate in the opposite direction between the nozzle and the pulling device, by the pulling device, mostly by winding kelspulen. However, this stretching is small,
because the thread at acceleration of the withdrawal speed from near the nozzle; where it is almost still liquid, tears off.
It has been found that the stretching of the thread can be significantly increased if it is solidified immediately behind the nozzle by rapid solvent removal and the solvents still contained in the thread are gradually removed Individual titer can be increased from 2 drs. To 300 m per minute and more without the thread breaking off, as the thread already has a resistant casing a few millimeters behind the nozzle.
He is exposed to the action of the powerful trigger, which remains effective for a long time when passing through the spinning cell, since the thread still retains the desired softness and flexibility due to the very gradual removal of the solvent. In this way, a sudden shrinkage of the threads is also avoided, which results in a good solidity of the same.
The increase in fineness was to be expected, but completely surprising was the fact that the tensile strength increases to 140 to 150 g per 100 drs. And even more when using acetyl cellulose, for example, compared to 110 to 120 g per 100 drs the previously known spinning process. The spinning solution is expediently used warm, it being possible to take the known measures for heating spinning solutions.
In order to remove part of the solvent as quickly as possible from the threads near the nozzle, the preferred procedure is to blow the nozzle with a strong jet of a heated gas that is also loaded with solvents in a known manner can.
In the drawing, a Ausführungsbei play such a blowing device is shown schematically table. In the spinning shaft 1, which is somewhat narrowed in the vicinity of the nozzle 2, hot air is blown in the direction of the arrows 3 and 4. In this way, the thread emerging from the nozzle comes into contact with a strongly moving air stream, which causes the surface to solidify.
The gas, at which a speed of over 1 in per second in the vicinity of the nozzle was recognized as favorable, should accompany the thread at least over part of the spinning cell in the same direction of movement. It is achieved by increasing the solvent concentration of the gas increases and the solvent still located inside the thread leaves the same only slowly. Of course, additional gases introduced into the spinning cell at suitable points can further increase the solvent concentration and lower the spinning cell temperature below the nozzle.
The spinning cell is generally not heated, but if the heating required for rapid thread formation is not achieved by the gas supplied, the upper part can be heated and also can. lower part to be cooled to achieve the necessary temperature drop.
After the treatment described, the thread can also be subjected to stretching with the usual stretching devices.