Tragbare SchneidevorAchtung. Die vorliegende Erfindung bezieht-, sich auf eine verbesserte tragbare Schneidevor richtung, die besonders, jedoch nicht aus- sehliesslich, dazu geeignet ist, Gipsverbände für chirurgische Zwecke und dergleichen zu zerschneiden, um deren Entfernuno, züi n erleichtern. Der Erfindungsgegenstand ist auch zum Trepanieren geeignet, sowie zur Entfernung von Knoehenstücken.
Auf der beiliegenden Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des Er.- findungsgegenstandes dargestellt, und zwar ist -.
Fig. <B>1</B> eine Ansieht einer ersten Aus führungsform, wobei einige Teile weggebro- chen Fig. und 2 andere eine Ansieht im Schnitt der dargestellt im untern sind Teil <B>'</B> der Fig. <B>1</B> untergebrachten Teile, in grösse rem Massstabe,
teilweise im Schnitt, Fig. <B>3</B> ein Aufriss der im untern Teil der Fig. <B>1</B> veranschaulichten Teile, von links (Y se ,le hen, Fig. 4 ein wagrechter Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. <B>1,</B> von oben gesehen, Fig. <B>5</B> eine Ansicht in grösserem Mass- stabe des untern Endes der Schneidevorrich.- tung gemäss Fig. <B>1,
</B> Fig. <B>6</B> ein Querschnitt nach der Linie 6#--6 der Fig. <B>5,</B> von oben gesehen, und Fig. <B>7</B> ist eine Ansicht einer abgeänder ten Schneidevorrichtung, welche eine untere Strebe mit Führungsfuss aufweist.
Bei Anwendung der Schneidevorrichtung für viele Zwecke ist es wünschenswert, den Support oder das Kopfstück <B>33,</B> an welchem das Werkzeug angeordnet ist, so leicht als möo,Iie,h zu konstruieren. Zu diesem Zweck wird zweckmässig ein von diesem Kopfstück getrennter Motor und zwar ein ortsfester Motor<B>3,1</B> angewendet. Dieser ortsfeste Mo tor ist durch ein Antriebsorgan in Form einer biegsamen Welle<B>32</B> mit dem leichten, tragbaren, das Werkzeug tragenden Kopf stück<B>33</B> verbunden. Das freie Ende der Welle<B>32</B> treibt eine Welle 34 in diesem Kopfstück.
Auf dieser Welle 34 sitzt das Schraubenrad<B>36</B> eines Sc'hraubengetriebes <B>36, 37,</B> durch welches eine Welle<B>38</B> ange trieben wird, und zwar ist das Übersetzungs verhältnis dieses Schraubengetriebes ein sol ches, dass die Welle<B>38</B> mit grosser Geschwin digkeit angetrieben -wird. Die besten Resul tate werden bei<B>8000</B> bis<B>10000</B> Umdrehun gen pro Minute erzielt. Das Gehäuse<B>35</B> für das Schraubengetriebe und die darin ent haltenen Teile sind so leicht konstruiert, dass sie vom Chir-Lir(yen leicht gehandhabt wer den können.
Das vordere Ende der 'VV'elle <B>38</B> ist durch eine ausrüel-,-bare Kupplung<B>39,</B> 40 mit dem hintern Ende der das Werkzeug 14 tragenden Welle 41 verbunden. Diese Welle 41 ist in zwei dank der Doppelkeil- form ihrer äussern Lauffläche zu Radial- und Spurlagern kombinierten Kugellagern -12, 43 (Fig. <B>3)</B> gelagert.
Das untere Lager 43 ist in Fig. 2 in grösserem Massstab dar- Olestellt. Diese Lager passen dicht in eine Kappe oder einen Halter 44, welcher auf einem nach vorn vorstehenden Teil 45 des Gehäuses<B>35</B> drehbar angeordnet ist. Dieser vorstehende Teil 45 hat eine Ringnut in sei ner Aussenfläche, in welche das innere Ende einer Klemmschraube 46 (Fig. <B>1)</B> eingreift, so dass die Kappe sieh frei um die Längs achse des Gehäuses drehen kann, ohne sich von demselben zu entfernen. Durch<B>An-</B> ziehen der Klemmschraube kann die Kappe, wenn gewünscht, gegen Drehung festge klemmt werden.
Die Lager<B><U>42</U></B> und 43 werden in<B>der</B> Kappe 44 durch eine Muffe 47 (Fig. <B>1)</B> aus- einandergehalten.
Pie Rolle 41 ist mit einer Schulter 48 versehen, welche auf dem innern Laufring des Kugellagers 43 aufruht, so dass die Welle durch den Zug des Werkzeuges nicht i ,ins ihrem Lager herausgezogen werden kann.
Das Werkzeno, 14 kann in jeder geei-'- iieten Weise in dem untern Ende der Welle 41 befestigt sein, oder es kann ein Stück mit dieser Welle bilden. Dieses Werkzeug besitzt Mittel, welche ein Schneiden in der Querrichtung zu seiner Drehaxe gestatten und welche in der besonderen Konstruktion seiner Schneidlippen bestehen (siehe Fig. <B>5</B> und<B>6).</B> Die Schneidlippen 49 des Werk- zeuges haben eine ziemlich grosse Ganghöhe,
und zwar verlaufen dieselben ähnlich wie bei einem Spiralbohrer in einer Spirale un ter einem Winkel von etwa 45<B>'</B> in bezu <B>n</B> auf die Axe des Werkzeuges. Das Werkzeug hat, wie aus Fig. <B>5</B> ersichtlich, vier Spiral- schneidlippen, von welchen zwei an ihren vordern Enden in die messerbohrerartigen Schneiden<B>50</B> auslaufen. Die dazwischen- lieaenden Schneidlippen endigen bei<B>51</B> ohne irgendwelche vordern Schneiden.
Es sind ferner Ausführungen denkbar, bei wel chen nur eine, oder auch solche, bei welchen mehr als zwei Spiralschneidlippen die ent sprechenden messerbohrerartigen Schneiden erreichen und in diese übergehen. Die Selinei- den <B>50</B> sind einander diametral gegenüber angeordnet und sind gleich abgeschrägt und gestaltet.
Das Werkzeu- ist derart (yestal- tet, dass, wenn es mit seinem vordern Ende in den zu schneidenden Körper hinein gedrückt wird, es mittelst seiner Schneiden <B>50</B> wie ein gewöhnlicher Bohrer durch den Körper hindurchdringt. Hierbei haben die kürzeren Zwisebenlippen keine Wirkung, aus genommen, dass sie vielleicht dazu beitragen, die beim Bohren entstehenden Splitter aus dem gebohrten Loch herauszuwerfen. Ist der Körper durchbohrt, so kann das Werk zeug quer zu seiner Drehaxe bewegt werden.
<B>um</B> den Körper, -wie schon beschrieben, zu zerschneiden, wozu alle vier Schneidlippen beitragen und die Splifte aus dem Loch her- ausbefördern, Aus Fig. <B>6,</B> welche einen Querschnitt des in Fig. <B>5</B> veranschaulichten Werkzeuges darstellt, ist ersichtlich, dass die Nuten oder Riefen<B>52</B> tief und die dieselben an der Schneidkante radial nach innen abgrenzen den Flächen<B>53</B> vorzugsweise konkav sind, um das Quersehneiden mit dem Werkzeug züi erleichtern.
Am Aussenrande sind die Schneidlippen bei 54 abgeschrägt zur Bil- dung der wirksamen Schneiden<B>55</B> und um die Reibung beim Schneiden zu vermindern.
In dem in Fig. <B>5</B> und<B>6</B> veranschaulich ten Werkzeug ist eine linksgängige Spirale verwendet und die Schneiden 55 sind nach links gerichtet. Mit andern Worten, wenn die Spirale linksgängig ist, so sind die Schneiden nach links gerichtet, und umge kehrt, wenn die Spirale rechtsgängig ist, so sind die Schneiden nach rechts gerichtet. In beiden Fällen wird durch diese Richtung vermittelt, dass die Spiralschneidlippen die abgeschnittenen Splitter nach oben aus dem Schnitt herausarbeiten.
Die Vorrichtun <B>'g</B> be sitzt bei linksgängigen Schneidlippen nach links gerichtete Schneiden und bei rechts- ,gängigen Schneidlippen nach rechts gerieh- tete Schneiden.
Es wird eine Kühlflüssigkeit in die Kappe 4,4 eingeführt, um das Überhitzen des Werkzeuges beim Trepanieren oder sonstiger schwerer Arbeit zu vermeiden. Hierzu kann Methylehlorid oder jede sonstige geeignete Flüssigkeit gebraucht werden, welche der Klappe 44 aus einem geeigneten Vorrats behälter<B>-</B> durch den Schlauch<B>56</B> zugeführt wird, und das freie Handhaben des Werk- zeuges wird durch diesen Schlauch<B>56</B> nicht beeinflusst. ITm den freien Umlauf der Kühl flüssigkeit zu gestatten, ist die Kappe mit <B>C</B> einer Auslassöffnung <B>57</B> versehen,
mit wel- eher eine oder mehrere in der Muffe 47 vor gesehene Öffnungen 5#8 in einer Linie ste hen, um den Auslass von so viel Külilflüssig- heit zu -,estatten, als nötig ist. Zwecks be quemer Handhabung wird eine Kühlflüssig keit; in verhältnismässig kleinen Quantitäten einceführt; innerhalb der Kappe aber ver- (,rast die Flüssigkeit, so dass sie als Gas aus der Kappe heraustritt.
In der Seitenwand der Kappe 44 (Fig. <B>1</B> und 4) ist eine senkrechte Führungsnut vor gesehen, in welche die Rippe eines senk recht verstellbaren Trägers<B>59</B> (Fig. <B>3</B> und 4) geführt wird. Am untern Ende dieses Trä- 0, "ers ist ein verstellbares Führungsorgan<B>60</B> C bei<B>61</B> drehbar angeordnet. Durch das gabel- iz förmige freie Ende<B>6,2</B> (Fig. 2) des Füllrungs- organes greift das Werkzeug 14.
Jenseits des Zapfens<B>61</B> trägt das Führungsorgan<B>60</B> eine Verlängerung<B>63,</B> deren freies, als Schraube ausgebildetes Ende in eine gabel förmige Klemmstütze<B>65</B> eingreift, die auf dem Träger<B>59</B> vorgesehen ist. Die Neigung des Führungsorganes<B>60</B> ist somit einstell bar und letzteres kann in jeder gewünschten, dem Verwendungszweck des Werkzeuges ent sprechenden Stellung durch Anziehen der Sehraubenmu-Her 64 in bezuo- auf die Schneidwerkzeugaxe geeignet festgeklemmt werden. Durch Klemmschraube<B>66</B> (Fig. <B>3)</B> kann der Träger 59* in jeder gewünschten senkrechten Stellung festgeklemmt werden.
Durch die Einstellung des Trägers<B>59</B> in senkrechter Richtung kann die Tiefe der Bohrung bestimmt und geändert werden, während durch die veränderte Neigung des Führungsorganes<B>60</B> der Schneidewinkel des Schneidwerkzeuges geregelt werden kann. Das Führungsorgan<B>60</B> kann unabhängig von einem Fülirungsfuss <B>28</B> oder mit diesem<B>zu-</B> sammen verwendet werden. Die in Fig. <B>7</B> veranschaulichte abgeänderte Vorrichtung ermöglicht die letztere Verwendungsart, die dazu dienen kann, Knochenabschnitte oder Streifen in der Chirurgie zu entfernen.
Beim Trepanieren ist es sehr wichtig, dass das Werkzeugende nicht zu weit naeli innen gedrückt wird, um die Dura Mater nicht zu beschädigen. Die Dura Mater liegt bekanntlich zwischen dem Gehirn und der Innenfläche des Schädels. Beim Trepanieren wird der Schädel gewöhnlich schrä <B>'g</B> durch schnitten, anstatt; senkrecht, wie dies beim Durchschneiden eines Verbandes zum Bei spiel geschieht.
Uni dieses zu ermöglichen, ist der Führungsfuss<B>9.8</B> (Fig, <B>7)</B> schräg am untern Ende der am Halter 44 angeordneten Strebe<B>29</B> befestigt, welche parallel zum Schneidwerkzeug verläuft und so angeord net ist, dass sie sich beim Schneiden hinter dem Schneidwerkzeug befindet, so dass, wenn der Fuss<B>28</B> mit der Strebe<B>29</B> und dem Selineidewerkzeug 14 durch das in dem Schädel<B>30</B> mittelst bekannter Werkzeuge suliräggebohrte Loch.
eingefügt wird, der Fuss schräg durch dieses schräge Loch ein gefügt werden kann, bis er leicht auf der Dura ruht, worauf das Werkzeug seitlic'h vorgeselloben wird. Hierdurch wird das Schneidewerkzeug 14 gezwungen, einen schrä gen Längsschnitt in das Schädelbein zu schneiden.
Die Strebe<B>29</B> folgt dem in der Pfeilrichtung Fig. <B>7</B> vorgeschobenen Schneidewerkzeug, und während das Schneide werkzeug vordringt, hält der Chirurge den Fuss 28 dicht gegen die Innenfläche des Schädels, damit der Fuss zwischen dem Schädel und der Dura vordringt. Um dieses zu bewirken, hebt er die Vorrichtung an, anstatt dieselbe niederzudrücken.
Hierbei wird der Fuss nach oben gegen die Unter seite des zu durchschneidenden Gegenstandes gedrückt, anstatt nach unten gegen die nu- terhalb des durchzuselmeidenden Körpers liegende Unterlage zu drücken, wie dies beim Gebrauch des FühTungsorganes <B>60</B> geschehen würde. Der Führungsfuss<B>28</B> dient also in diesem Falle zur Führung der Schneide vorrichtung statt des Führungsorganes <B>60.</B>
Sollte der Chirurge es momentan unter lassen, den Fuss in Berührung mit der In nenfläche des Schädels zu halten, so würde wegen der breiten Fläche und abgerundeten und abgesehrägten Rändern des Fusses<B>28,</B> infolce einer dadurch möglichen entstehen den Berührung der Dura Mater, der Patient trotzdem nicht verletzt werden. Die in Fig. <B>7</B> veranschaulichte Schneidevorrichtung kann zum Trepanieren jedes Schädelteils gebraucht werden.
Hierbei entfernt das Werkzeuc, we niger Knochengebilde als die bisher" zum Trepanieren gebrauchten Instrumente, wel che einen viei'breiteren Schnitt machen und deshalb viel mehr Knochen entfernen. Beim Gebrauch der anhand von Fig. <B>7</B> beschrie benen Vorrichtung passen die wieder zusam mengefügten Teile der Schädeldecke daher viel genauer ineinander.
<B>-</B> Das in Verbindung mit letzterer Vor richtung benützte Werkzeug hat naturlieh einen viel kleineren Durchmesser als das für andere Zwecke angewendete. Gewöhnlich wird der Durchmeser des mit der Vorrich tung gemäss Fig. <B>7</B> angewendeten Werkzeuges nicht mehr als<B>1,5</B> mm betragen.