CH136499A - Elektronenröhre. - Google Patents

Elektronenröhre.

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CH136499A
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Cie Aktiengesellschaft Boveri
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Bbc Brown Boveri & Cie
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  Elektronenröhre.    Die bis jetzt bekannt gewordenen Elek  tronenröhren (Verstärker-, Sende-,     Gleich-          riehterröhren)    arbeiten alle mit     Richar.dson-          Emission    aus einer Glühkathode aus Wol  fram oder andern hoch temperaturbestän  digen Metallen. Die Lebensdauer dieser  Elektronenröhren ist infolge     Zerstäubung     und Verdampfung es     Kathoden=materials     begrenzt. Ausserdem ist die Grösse des er  zielten Elektronenstromes im Verhältnis zur  aufgewendeten Heizleistung ausserordentlich  bering, so dass es praktisch nicht möglich  ist, grössere Energien mit Hilfe solcher Röh  ren zu steuern.

   Bei     Verwendung    von     flüs-          igem    Quecksilber als Elektronenquelle er  bt sich zwar eine ausserordentlich hohe       Zahl    von Elektronen, aber gleichzeitig wer  den auch positive Ionen in grosser Menge  frei, welche durch ihre Gegenwart die       Steuerbarkeit    des Stromes der Lichtbogen  röhre verhindern. Die Verwendung von  Gittern oder Steuermagneten hat in diesem  Falle keinen Erfolg, weil die mit grosser    Masse und Trägheit behafteten Ionen durch  die Steuereinrichtungen in ihrer Bewegung  nicht gehemmt werden.

   Die Wirksamkeit  der Steuereinrichtung bei Verwendung von       Lichtbogenapparaten    beschränkt sich dem  nach auf die Steuerung kleiner Ströme und  die Verzögerung der Wiederzündung eines  erloschenen Lichtbogens, also des Wieder  entstehens eines auf Null gefallenen Stro  mes.  



  Gegenstand der Erfindung ist nun eine  Elektronenröhre, bei welcher als Elektronen  quelle ein     Quecksilberdampflichtbogen    dient,  der aber vorwiegend nur durch den Strom  eines besonderen Erregerstromkreises ge  speist wird, wobei Einrichtungen getroffen  sind, durch welche die Ionen dieses Licht  bogens von dem     Hauptanodenraum    .der Röhre  ferngehalten werden. Zu dieser Erfindung  führen folgende Überlegungen:       1-1m    Elektrizitätstransport im Queck  silberlichtbogen sind zwei Arten von La  dungsträgern beteiligt, die Elektronen mit      ihrer negativen Ladung und die Queck  silberionen mit ihrer positiven Ladung.

   Die  Quecksilberionen bewegen sich infolge ihrer  positiven Ladung nach der negativ gela  denen Kathode, die negativen Elektronen  dagegen nach der positiv geladenen Anode.  Die Anode nimmt daher aus dem Lichtbogen  nur Elektronen auf und weist alle Queck  silberionen. zurück. Bildet man die Anode  als Metallsieb aus, so fliegen Elektronen in  folge ihrer     Geschwindigkeit    durch die Sieb  öffnungen hindurch und treten in den hinter  dem Metallsieb angeordneten     Ilochvakuum-          raum    ein.

   Durch intensive Kühlung des Me  tallsiebes kann dafür gesorgt werden, dass  kein Quecksilberdampf aus dem Lichtbogen  durch die Löcher     desSiebes    in den praktisch       quecksilberdampffreien        Ilochvakuumraum          eintritt.    Jedenfalls gelingt es bei geeigneter  Konstruktion der Siebanode, den Queck  silberdampfdruck im     Hochvakuumraum     schon bei     Wasserkühlung    (Temperatur zirka  15   C) auf zirka     0,001.    mm Quecksilber  herabzusetzen.

   Bei Anwendung einer zirku  lierenden Kühlflüssigkeit     würde    es leicht  möglich sein, den Quecksilberdampfdruck  schon bei .einer Temperatur von -10   C auf  zirka     6.10-5    mm Quecksilber zu ernie  drigen, was dem Restgasdruck einer     Glüh-          kathodenröhre    entspricht.

   Durch die be  schriebene Anordnung einer     gekühlten    Sieb  anode gelingt es, einen Teil der im     Queek-          silberlichtbagen.    am     ,Stromtransport    beteilig  ten Elektronen von den positiven Queck  silberionen zu trennen und eine Neubildung       von    Quecksilberionen durch     .Stossionisation     dadurch zu verhindern, dass man den neu  tralen Quecksilberdampf vom Raum hinter  der Siebanode fern hält.

   Bringt man nun in       diesem.        @dampffreien    Raum eine Hauptanode  an, so kann von dieser ein erheblicher Strom  zur Kathode fliessen, weil die Zahl der Elek  tronen in dem     quecksilberdampffreien    Raum  relativ :gross ist.

   Die auf     diese    Art aus dem  Quecksilberlichtbogen gewonnenen     Elek..     trogen können somit die Ladungsträger eines  reinen und     gut    steuerbaren Elektronen  stromes     bilden,    genau in gleicher Weise wie    bei den Elektronenröhren mit     Glühkathoden.     Der Vorteil     dieser    Röhre ist jedoch der, dass  die Elektronenquelle in weiten Grenzen be  liebig ergiebig und von     unbegrenzter    Lebens  dauer ist.  



  Der Erfindungsgegenstand sei anhand des       Ausführungsbeispiels    der Figur näher er  läutert. '  In der Figur bedeutet:  a das zylindrische Gefäss der Elektronen  röhre,  b die Hauptanode mit der     Kühleinrieh-          tung    e,       c    das Metallsieb mit der Kühleinrich  tung     d'.,     f und     g    Gleichstrombatterien,       h    einen Rohrstutzen am untern Teil  des Gefässes<I>a,</I> auf welchen ein Schlauch<I>i.</I>  gesteckt ist, der mit einem nicht gezeichneten  Quecksilbergefäss in Verbindung steht.

    Durch     Heben    und Senken dieses Gefässes  kann für die Zündung der Elektronenröhre  .der Quecksilberspiegel im Gefäss a. bis zur  Berührung mit dem Metallsieb c oder mit  der Hauptanode     b    :gehoben und bis zum ge  zeichneten Stand wieder gesenkt werden.  



       r.,    und     r,    sind     Regulierwiderstände,          2.4    ist ein Umschalter,  t ein Transformator,       l    die Aussenklemme -der Kathode,       n,        n    und o     sind.    Zu-     bezw.        Abführungs-          rohre    für die     Kühlflüssigkeit,     <I>p</I> und     q        Kontakte    des Umschalters<I>u,</I>  v ist eine Wechselspannung zur Steue  rung des (Steuergitters     z.     



  Die Wirkungsweise der ganzen Einrich  tung ist folgende: Das     iGefäss    a wird durch  das gekühlte Metallsieb in die beiden Raum  teile I und     II    geteilt. Im untern Raumteil       II        wird    durch die zwischen Z und m herr  schende Gleichstromspannung (der Bat  terie f) ein     Queeksilberdampflichtbogen    er  zeugt, so dass dieser .Raum von Elektronen  und     Quecksilberionen,    wie auch von neutra  len Quecksilbermolekülen in grosser Zahl er  füllt ist. Das Metallsieb c dient hier also  als Anode.

   Die Kühleinrichtung     d    verhin  dert nun aber den     Durchtritt    neutraler Mole-           küle,    so dass der Raum I über dem Metall:  sieb     praktisch    frei von     Quecksilberdampf    ist.  Der Umschalter     er    gestattet nun in der     Stel-          lung    des Schalthebels auf p     zwischen    dem       'Metallsieb    und der Hauptanode b oder in der  Stellung .des Schalthebels auf q zwischen der  Kathode     k    und der Hauptanode b eine Span  nung zu legen.

   Diese Spannung kann eine  Wechselspannung (entnommen dem Trans  formator t) oder eine Gleichstromspannung  (entnommen der Batterie g) sein. Unter dem  Einfluss dieser     iSpannung    wird ein grosser  Teil der mit grosser Geschwindigkeit be  wegten Elektronen aus dem Raum     II    durch  die Öffnungen ,des Metallsiebes in den Raum  I gelangen und so Träger dieses Stromes  sein. Da dieser Strom aber in einem nur  Elektronen     enthaltenden    Raume verläuft,  kann man seine Intensität durch das zum  Beispiel von der Wechselspannung v ge  steuerte Gitter z beeinflussen.

   In dieser Be  ziehung verhält sich diese Elektronenröhre  nicht anders als die allgemein bekannte  steuerbare     @Glühkathodenröhre,    nur dass hier  um ein Vielfaches grössere Ströme erzeugt  und     gesteuert    werden können. Die Regel  widerstände     r,    und     r.    dienen dazu, die .Span  nung der Batterie     f    einerseits für die Zün  dung des Lichtbogens (mit Hilfe des Wider  standes     r1)    anderseits zur Speisung des Licht  bogens (mit Hilfe des Widerstandes     r2)    in  passender Weise     herabsetzen    zu können.

   An  Stelle eines im Innern der Röhre befind  lichen Gitters z kann auch eine äussere me  tallische Hülse     verwendet    werden, .durch de  ren Ladung :der Röhrenstrom gesteuert wer  den kann. :Für den Erregerstromkreis kann  als Anode an Stelle des gekühlten Metall  siebes auch eine besondere im Raum     II    an  geordnete Erregeranode verwendet werden.  In     diesem        :Falle    könnte auch .das Metallsieb  als 'Steuerelektrode dienen. Wird das ge  kühlte Metallsieb als Kathode für den den  Raum I durchfliessenden .Strom     verwendet,     dann kann es vorteilhaft sein, als Metall für  das .Sieb ein     amalgamierbares    Metall, zum  Beispiel Kupfer, zu verwenden.

   Einerseits  ist dieses Metall als Träger     für    das Queck-         silber    wegen der leichten     Amalgamierbarkeit     sehr     geeignet,    anderseits besitzt es eine sehr  gute Leitfähigkeit, so dass die Wärme  abführung besonders günstig ist. Der Vor  teil dieser Kathode ist das Festhalten des  Lichtbogens bei ganz verschwindend kleiner  Dampfentwicklung, durch welche der Cha  rakter der Röhre als Elektronenröhre im  wesentlichen nicht geändert wird.  



  Auch die Kathode k kann aus festem,       amalgamierba.rem    Metall, zweckmässig Kup  fer, hergestellt sein, und es ist vorteilhaft,  sie sehr stark zu kühlen. Man kann sie  ebenfalls mit Löchern, also siebartig     bauen     und sie so weit in Quecksilber eintauchen  lassen, dass das Quecksilber die Löcher des       Kathodenmetalles    mindestens teilweise aus  füllt.  



  An Stelle der Gittersteuerung     bezw.     Hülsensteuerung kann auch eine magnetische  Steuerung des Lichtbogens treten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Elektronenröhre, dadurch gekennzeichnet, dass als Elektronenquelle ein Quecksilber dampflichtbogen dient, .der vorwiegend von dem ;Strom eines besonderen Erregerstrom kreises gespeist wird, wobei Einrichtungen getroffen sind, durch welche die Quecksilber- ionen; und neutralen Moleküle dieses Erreger lichtbogens von dem Hauptanodenraum de; Röhre ferngehalten werden. UNTERANSPRüCHE 1.
    Elektronenröhre nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der als Elektronenquelle dienende Quecksilber dampflichtbogen in einem von dem die Hauptanode enthaltenden Raumteil (I) der Elektronenröhre durch ein gekühltes Metallsieb abgetrennten, .die Quecksilber kathode enthaltenden Raumteil (II) da durch erzeugt wird, .dass zwischen einer im Raumteil (II) befindlichen Erreger anode und der Quecksilberkathode eine zur Erzeugung und Aufrechterhaltung des Quecksilberdampflichtbogens aus reichende Erregerspannung gelegt wird. 2.
    Elektronenröhre nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das ge kühlte Metallsieb selbst als Erreger anode verwendet wird. 3. Elektronenröhre nach Unteranspruch 1, dadurch bekennzeichnet, dass in dem die Hauptanode enthaltenden Raumteil (I) der Elektronenröhre sich Gitter befin den, durch deren Ladung der Elek tronenstrom gesteuert werden kann. Elektronenröhre nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der die Hauptanode enthaltende Raumteil (I) unter,dem Einfluss äusserer Hülsen steht, durch deren Ladung der Elektronenstrom gesteuert werden kann. 5.
    Elektronenröhre nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der die Hauptanode enthaltende Raumteil (I) unter dem Einfluss von .Steuermagneten steht. 6. Elektronenröhre nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das ge kühlte Metallsieb selbst als Steuerelek trode verwendet wird. 7. Elektronenröhre nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das ge kühlte Metallsieb gleichzeitig als Ka thode der Elektronenröhre und als Hilfs- anode verwendet wird, so .dass die Queck silberkathode nur als Erregerkathode arbeitet. B.
    Elektronenröhre nach Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das ge kühlte Metallsieb aus einem amalgamier- baren Metall besteht, wobei Einrich tungen vorgesehen sind, mit Hilfe deren die Amalgamierung des Metallsiebes in ,der nach aussen abgedichteten Elek tronenröhre vorgenommen werden kann. 9. Elektronenröhre nach Unteranspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Zün dung der Elektronenröhre das Kathoden- quecksilber bis zur Berührung mit der Hauptanode gehoben und dann bis unter das Metallsieb .gesenkt. wird, wobei es beim Durchtritt durch das Metallsieb dieses amalgamiert. 10.
    Elektronenröhre nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Kathode des Erregerkreises aus einem festen, mit Löchern versehenen, a.malgamierbarem Metall besteht, und dass Einrichtungen vorgesehen sind, welche das Metall der Kathode energisch kühlen.
CH136499D 1928-01-14 1929-01-05 Elektronenröhre. CH136499A (de)

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