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Verfahren zur Belichtung von Hohlräumen aller Art, insbesondere menschlicher und tierischer Körperhöhlen und-röhren, deren Besichtigung und Photographie durch eingeführte optische Systeme von aussen erfolgt.
Nach Erfindung des Kystoskopes zur Besichtigung der menschlichen Blase am Lebenden lag es nahe, die von dem Instrumente dargebotenen Bilder photographisch festzuhalten. Als Lichtquelle findet eine elektrische Glühlampe-heute in Form der kalten Metallfadenlampe-Verwendung, deren Stärke, bzw. Intensität durch ihre Dimensionen innerhalb bestimmter Grenzen liegt. Durch die Dimensionierung der Harnröhre ist aber auch der Durchmesser des optischen Systemes ad maximum gegeben und er- scheint eine Steigerung der Helligkeit desselben über den heutigen Stand hinaus unter Beibehaltung der notwendigen sonstigen Eigenschaften nach den Kenntnissen der optischen Gesetze nicht mehr möglich.
Zur Erzielung eines photographischen Bildes im allgemeinen kommt, wie bekannt, ausser der
Helligkeit des wiederzugebenden Objektes und des Öffnungsverhältnisses des Objektivs der Kamera als dritter Faktor die Belichtungszeit hinzu, die wieder durch die Lichtempfindlichkeit der photogra- phischen Schichte bestimmt wird.
Bei der photographischen Blasenaufnahme sind, wie oben angedeutet, die Helligkeit des Blasen- aussehnittes, wie auch die Helligkeit des bildvermittelnden optischen Systemes begrenzt. Das Maximum der möglichen Belichtungszeit bei solchen photographischen Blasenaufnahmen ist auf durch die physiologischen Verhältnisse der Blase gegeben, was seine Analogie in der Photographie bewegter Objekte findet. Die innerhalb dieser Schranken erzielten Erfolge sind, so anerkennenswert sie auch sein mögen, alles andere, als zufriedenstellend zu bezeichnen.
Das Ideal der objektiven bildlichen Wiedergabe eines Objektes ist die Farbenphotographie. Wenn es sich nun darum handelt dieselbe-sei es auf direktem oder indirektem Wege-bei der Blasenphotographie anzuwenden, so sind die geschilderten Schranken durch die mit der Farbenphotographie verbundenen, um ein Vielfaches vermehrten Belichtungszeiten bei Verwendung der gebräuchlichen Einrichtungen unüberschreitbar und damit die Blasenphotographie unmöglich.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung sucht nun dieses Problem dadurch zu lösen, dass das
Prinzip der Beleuchtung von Grund aus abgeändert wird. Die Lichtquelle wird, wie schon bekannt, nach aussen verlegt, dergestalt, dass beispielsweise eine elektrische Bogenlampe oder eine andere geeignete Lichtquelle als Hauptlichtquelle zur Verwendung gelangt, wobei aber die heute verwendete Glühlampe im Inneren der Blase verbleibt. Durch ein passend gewähltes Kondensatorensystem wird aus dem von der Hauptlichtquelle kommenden Licht ein dünnes Lichtbündel. erzeugt und unter Zuhilfenahme verschiedener optischer Hilfsmittel (Linsen, Prismen etc.) in die Blase geleitet und beleuchtet den zur Aufnahme bestimmten Blasenteil.
Durch Verwendung einer beliebig starken Lichtquelle in Verbindung mit der Innenglühlampe ist es auf dem soeben geschilderten Wege möglich, die Lichtintensität des zu photographierenden Objektes im notwendigen Ausmasse derart zu steigern, dass befriedigende farbige Aufnahmen erzielt werden können.
Die Glühlampe, die wie bisher mit in die Körperhöhle eingeführt wird, ist nötig, um einerseits, vor Verbindung des Endoskopes mit der umfangreichen und daher schwer beweglichenAussenlichtquelle, die Orientierung in der Körperhöhle und die Einstellung des aufzunehmenden Teiles derselben zu ermöglichen, anderseits aber auch, um die diffuse Leuchtkraft des aufzunehmenden Objektes zu verstärken, da, um den Effekt der Innenglühlampe proportional von aussen zu erreichen, unverhältnismässig grosse technische Mittel aufgewendet werden müssen.
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-- Die Tragweite der Erfindung beschränkt sich aber nicht nur auf die photographische Wiedergabe,
Besichtigung und Bestrahlung der Blase oder sonstiger menschlicher oder tierischer Körperhöhlen und - röhren, wo optische Systeme zu Betrachtungszwecken bzw. zur Photographie eingeführt werden, sondern es erscheint das Verfahren überall dort anwendbar, wo es sich um Hohlräume handelt, deren Zugänge im Verhältnis zu ihren Dimensionen klein sind, so z. B. bei Dampfkessel, Zylindern von Explosions- motoren und Dampfmaschinen, Geschützröhren etc.
Es sei darauf hingewiesen, welche ökonomischen Vorteile daraus erwachsen, wenn bei Unter- suchungen solcher Hohlräume, bei denen die Verwendung des reinen Kystoskoprinzipes in der heutigen
Ausführung keine brauchbaren Resultate ergeben, schwierige und kostspielige Demontagen vermieden werden können. Bei solchen Untersuchungen kann die Beleuchtung und die Untersuchung durch getrennte Zuführungsöffnungen oder-kanäle erfolgen, um deren Innendimensionen maximal ausnützen zu können.
Zu therapeutischen Zwecken kann die Besichtigung und Beleuchtung (hier Bestrahlung) zweizeitig auch in der Art erfolgen, dass nach Fig. 1 zur Besichtigung und nachfolgenden Bestrahlung verschieden gebaute optische Systeme verwendet werden.
In der Zeichnung sind schematisch drei Ausführungsformen wiedergegeben, u. zw. zeigt : Fig. 1 das durch den Einführungskanal B in den Hohlraum A eingeführte Rohr E, das das bildvermittelnde optische System F birgt. H die eingeführte Glühlampe. D stellt die Hauptlichtquelle dar, 0 bedeutet die Fläche auf der das von F entworfene Bild erzeugt wird (Netzhaut des Auges. Mattscheibe, lichtempfindliche Schicht oder Projektionsleinwand). Die von D ausgesandten Lichtstrahlen werden durch F nach A weitergeleitet.
Fig. 2 das gleiche, wobei E zwei Rohre birgt, F als bildvermittelndes optisches SY8tem und G. das die Leitung der von D ausgehenden Lichtstrahlen besorgt.
Fig. 3 B und B'die Zugangskanäle des Hohlraumes A, E'das F bergende System. G in E das zur Leitung des von der Hauptlichtquelle kommenden Lichtes dient, HI eine eventuelle zweite Glühlampe.
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