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Rauchbombe zum Schutz von Kulturen gegen Frost und Insekten.
Der grösste Schädling der sich entwickelnden Weinrebe, des reifenden Obstes und der jungen Feldkultur ist der Frost. Eine einzige frostige Nacht kann den Gesamtertrag eines Wein-oder Obstgartens oder einer jungen Feldkultur vernichten. Ein bekanntes Mittel, den Frost von einem Wein-oder Obstgarten oder von der jungen Saat im Felde abzuhalten, ist die Erzeugung von viel d : chtem Rauch, der sich über dem zu schützenden Gelände lagert und dadurch den Frost verhindert, an die jungen Pflanzen heranzukommen. Weitere grosse Schäden bringen den Kulturen die verschiedenen Insekten und deren Brut. Um auch diese Schädlinge auszurotten, wäre dem Rauch ein chemisches Mittel beizugeben, dass alle Insekten und deren Brut vernichtet.
Die bis jetzt bekannten Vorrichtungen, Rauch zum Schutz der Kulturen gegen Frosteinwirkung zu erzeugen, sind recht kostspielig und erfordern eine'aufmerksame Bedienung.
Sie bestehen grösstenteils aus Öfen, die in dem zu schützenden Gelände aufgestellt werden.
Als raucherzeugendes Mittel wird Holz, Kohle oder zu verdampfende Flüssigkeit verwendet.
Da der Frost oft plötzlich auftritt, so müssen diese Öfen in frostgefährlichen Zeiten entweder immer angeheizt sein (Materialverschwendung) oder deren Wirkung wird, wenn sie erst im letzten Moment angefeuert werden, eine mindere sein.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Rauchbombe in handlicher Form, deren Inhalt aus verschiedenen Chemikalien zusammengesetzt ist.
Erfindungsgemäss ist diese Rauchbombe ein zweiteiliges, durch einen Pressring o. dgl. zusammengehaltenes Gehäuse, das aus Blech o. dgl. hergestellt sein kann und zur Aufnahme des den Rauch erzeugenden Mittels dient. In diesem Gehäuse sind Öffnungen vorgesehen, die mit Papier verklebt sind. Nach Inbrandsetzung der Bombe platzt das Papier und tritt der Rauch durch die so frei gewordenen Öffnungen ins Freie. Eine weitere Einrichtung besteht darin, dass am Gehäuse Fangdrähte vorgesehen sind, mittels welcher es beim Schleudern an den Ästen der Bäume hängen bleibt. In der Zeichnung ist der Erfindungs-
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gegeben ist.
Die Rauchbombe besteht beispielsweise aus zwei aufeinandergepressten Halbkugeln 1 aus Metall oder einem anderen biegsamen Material. Die Halbkugeln werden durch den Verbindungsring 2 zusammengehalten. Die Oberfläche der Halbkugeln ist mit Öffnungen 3 versehen, welche das, schnelle Entweichen des Rauches ermöglichen. Diese Rauchabzugs- öffnungen sind mit wasserdichtem Papier verklebt, um ein Eindringen von Feuchtigkeit ins Innere der Bombe zu verhindern.
Die zur Verbrennung gelangenden Chemikalien befinden sich im Innern der Metallkugel. Um ein Feuchtwerden der Chemikalien zu verhindern, sind diese in wasserdichten Stoff gehüllt. Die durch das Verbrennen der Chemikalien entstehenden Rauchgase bringen durch ihren Druck das die Rauchabzugsöffnungen 3 verschliessende wasserdichte Papier zum Platzen, wodurch dem Rauch der Austritt ins Freie ermöglicht wird.
Um auch hohe Bäume in Rauch hüllen zu können, sind an der Rauchbombe Fangdrähte 10 angebracht, welche ein Hängenbleiben der geschleuderten, angefeuerten Rauchbombe im Astwerk der Bäume bezwecken.
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Die Verbrennung der Chemikalien wird durch beigegebene Sauerstoffträger hervor- gerufen, es ist also zur Raucherzeugung keinerlei sonstige Verbrennungsvorrichtung oder besonderes Heizmaterial-nötig.
Das Inbrandsetzen der Rauchbombe geschieht in einer der bekannten Arten. Durch Herausziehen des Abzugstiftes 6 aus dem Führungsrohr 5 wird die Zündmasse 7 gegen die Reibfläche 8 gerieben, wodurch sich erstere entzündet und den chemischen Rauchsatz zur Verbrennung bringt. Eine andere Art der Zündung wäre selbe nach dem einfachen Prinzipe des Zündholzes. In diesem Falle steckt in dem chemischen Rauchsatz eine Zündschnur, deren Ende hervorragt und denselben Zündmassekopf trägt wie ein Zündholz. Wird dieser Zündmassekopf mit der Reibfläche einer schwedischen Zündholzschachtel überstrichen, so feuert er die Zündschnur an, welche ihrerseits den chemischen Satz in Brand setzt. Der durch die Verbrennung der Chemikalien erzeugte scharfe Rauch vernichtet auch Insekten und deren Brut sowie Ungeziefer.
Die Rauchbombe ist nicht viel grösser als ein Ei. Es kann also ein Mann eine grössere Anzahl von Bomben bei sich tragen. Sobald der Zeitpunkt des Frosteinbruches herannaht, eilt der Kulturenwächter durch das zu schützende Gelände und wirft an der Windseite (in entsprechenden Abständen) die angefeuerte Rauchbombe ab.
Sind Insekten zu vertilgen, so werden die angefeuerten Rauchbomben zu einem windstillen Zeitpunkte abgeworfen, damit der Rauch möglichst lange auf dem Gelände gelagert bleibt.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Rauchbombe zum Schutz von Kulturen. gegen Frost und Insekten, gekennzeichnet durch ein zweiteiliges, durch einen Pressring (2) o. dgl. zusammengehaltenes Gehäuse (1) zur Aufnahme des den Rauch erzeugenden Mittels, in welchem dem Austritt des Rauches dienende, ausser Gebrauch mit wasserdichtem Papier verklebte Öffnungen (3) vorgesehen sind.