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Die Erfindung bezieht sich auf einen Transportbehälter nach dem Oberbegriff des An- spruchs 1.
Derartige Transportbehälter werden zum Transport und zur Zustellung von Brief- und anderen Kleinsendungen durch Logistikunternehmen verwendet.
Beim Versenden und Zustellen von Brief- und anderen Kleinsendungen verwenden sowohl Sammel- und Verteilzentren als auch Zustelldienste spezielle Transportbehälter als Mehrwegbehältersystem. Die Brief- und Kleinsendungen sollen dabei den grössten Teil der Transportstrecke bis zum Empfänger in den sie gegen Umwelteinflüsse schützenden Transportbehältern verbleiben. Die Transportbehälter sind dabei in Grösse, Form und Material sehr an die automatisierten Abläufe des Transports angepasst. Die Bereitstellung der Sendung beim Empfänger erfolgt jedoch nach wie vor durch persönliche Zustellung. Dabei ist der offensichtliche Konflikt zwischen Funktion und Handhabbarkeit solcher Transportbehälter bisher unzureichend gelöst. Die Auflösung des Konflikts stellt immer auch die bisher eingesetzten Behältersysteme und die damit verbundenen Investitionen in Frage.
Diese Anmeldung ist jedoch auf die gezielte Weiterentwicklung der bisher eingesetzten Behältersysteme und dem damit verbundenen Schutz der Investition ausgerichtet.
So ist mit der DE 195 48 113 ein Behältersystem bekannt geworden, welches von renommierten Logistikunternehmen eingesetzt wird und aus Transportbehältern unterschiedlicher Grösse besteht, die mit und ohne Deckel verwendet werden können. Transportbehälter und Deckel sind dabei aus widerstandsfähigem, leichtem Kunststoffmaterial ausgeführt. Der Transportbehälter besitzt eine Bodenfläche und vier senkrecht
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zur Bodenfläche und mit dieser verbundene Seitenflächen. Dabei sind jeweils sich zwei gegenüberliegende Seitenflächen gleich gross ausgeführt, wobei die kleineren Seitenflä- chen Funktionselemente aufweisen, die zur lösbaren Befestigung des Deckels dienen.
Der Deckel ist flach ausgeführt, umfasst den Transportbehälter mit einem umlaufenden, den Transportbehälterinhalt schützenden Rand und besitzt seinerseits die auf den Trans- portbehälter abgestimmten Funktionselemente zur Befestigung. Dabei sind die Befesti- gungselemente von Transportbehälter und Deckel so aufeinander abgestimmt, dass der
Deckel nur in einer Stellung relativ zu dem zu verschliessenden Transportbehälter auf denselben gesetzt werden kann. Der Deckel ist auf seiner Aussenseite mit einer am Rand umlaufenden Kante versehen, um bei übereinandergestapelten und jeweils mit Deckeln verschlossenen Transportbehältern ein Abrutschen der oberen Transportbehälter zu ver- hindern. Zweckmässigerweise ist die umlaufende Kante mit partiellen Unterbrechungen ausgeführt, so dass zum Beispiel Regenwasser abliessen kann.
Zur Aufnahme eines Eti- ketts ist der Deckel auf seiner Aussenseite mittig vertieft und mit einer durchsichtigen und auf einer Seite offenen Abdeckung versehen. Die Innenseite des Deckels ist mit entsprechend angeordneten Verstärkungsrippen versehen, um dem Deckel die notwen- dige Stabilität zu geben.
Die Transportbehälter durchlaufen in einem Briefsammelzentrum zumeist automati- sche Stationen, in denen sie mit Brief- und Kleinsendungen gleichen Bestimmungsortes befüllt werden. Am Ende solcher automatischen Strecken werden die Transportbehälter mit einem Deckel verschlossen, etikettiert und entsprechend ihres Bestimmungsortes unter Nutzung unterschiedlicher Transportmittel an die entsprechenden Bestimmungsor- te weitergeleitet. In solchen Briefverteüzentren erhalten dann Zusteller jeweils einen oder mehrere der Transportbehälter zur Zustellung der darin enthaltenen Brief- und Kleinsendungen übergeben. Dazu werden die Transportbehälter auf Zweiradfahrzeugen befestigt. Während der Fahrt soll der Transportbehälter durch den Deckel verschlossen sein. Der Transportbehälter soll nur zur Entnahme von Brief- und Kleinsendungen ge- öffnet werden.
Dazu ist das Zweiradfahrzeug abgestellt und im Stand gesichert. Der Zusteller öffnet mit einer Hand den Transportbehälter und hebt den Deckel ab. Dabei
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verbleibt der Deckel entweder in der Hand des Zustellers oder der Deckel wird irgend- wohin abgelegt, wie zum Beispiel auf den Sattel des Zweiradfahrzeugs. Dabei ist ent- weder der Deckel in der Hand des Zustellers hinderlich oder der Deckel ist gefährdet, herunterzufallen und dabei zu verschmutzen oder zerstört zu werden. Der Inhalt des
Transportbehälters ist damit für den Zusteller zur Entnahme von Brief- und Kleinsen- dungen aber auch für Umwelteinflüsse wie Regen zugänglich.
Es ist vorstellbar den Transportbehälter nach jeder Entnahme wieder zu schliessen, um die im Transportbehälter verbleibenden Brief- und Kleinsendungen gegen Umwelteinflüsse bestmöglich zu schützen. Das Schliessen des Transportbehälters gestaltet sich deshalb so schwierig für den Zusteller, weil er in einer Hand die zur Zustellung bereiten Brief- und Kleinsendungen hält und mit der anderen freien Hand muss er den Transportbehälterdeckel so genau platzieren, dass die Verbindungselemente einrasten können.
Diese Handhabung ist schwierig und besonders zeitaufwendig. Jeder Zusteller hat nicht nur einen zugewiesenen Zustellbereich, sondern auch eine entsprechende Zeitvorgabe, so dass in der Handhabung des Deckels ungeübte oder ungeschickte Zusteller die Einhaltung der Vorgaben schwerer erreichen. Es ist weiterhin vorstellbar, den Transportbehälter während des Zustellens offen zu belassen, um der aufwendigen Handhabung des Deckels auszuweichen. Der Deckel könnte dabei separat mitgeführt oder ganz weggelassen werden. Damit jedoch wären die Brief- und Kleinsendungen gegen Umwelteinflüsse weitgehend ungeschützt und zudem während der Fahrt unzureichend gegen unbeabsichtigtes Herausfallen gesichert.
Der eingesetzte Deckel ist unzureichend auf die Erfordernisse in Bezug auf die Handhabung durch die Zusteller einerseits in Verbindung mit dem Schutz der Briefund Kleinsendungen andererseits ausgelegt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen gattungsmässigen Transportbehälter zu entwickeln, der sich in ein bekanntes Transportbehältersystem konfliktfrei einfügt und dabei sowohl die Zustellung durch verbesserte Handhabung einfacher, schneller und kostengünstiger gestaltet als auch die Schutzwirkung gegen Umwcltein-
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flüsse erhöht. Ferner soll der Transportbehälter einfach und kostengünstig herstellbar sein und eine lange Lebensdauer aufweisen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Zweckdienliche Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 9
Der erfindungsmässige Deckel für einen Transportbehälter beseitigt die genannten
Nachteile des Standes der Technik.
Von Vorteil ist, dass ein schmaler umlaufender Rand des Deckelunterteils abgesetzt ausgeführt und dabei entsprechend auf eine zentrierte Lage das Deckeloberteil abge- stimmt ist, da sich daraus vorteilhafterweise die Selbstzentrierung der Deckelteile er- gibt, die zudem auch die Lebensdauer der Scharniere erhöht.
Von Vorteil ist, wenn Deckelunterteil und Deckeloberteil über mindestens ein auf ei- ner Längsseite angebrachtes Scharnier verbunden sind, weil dadurch für den Zusteller ein bestmöglicher Einblick und Zugriff auf den Inhalt des Transportbehälters sicherge- stellt ist. Dabei ist vorteilhaft, dass der über das/die Scharniere maximal erreichbare Schwenkwinkel mindestens 90 beträgt und stufenlos einstellbar ist. So kann der Zustel- ler entsprechend dem Bedarf das Verhältnis von offener zu geschlossener Fläche selbst einstellen.
Es ist auch von Vorteil, dass der Verbund zwischen Deckelunterteil und Deckelober- teil durch auf der den Scharnieren gegenüberliegenden Längsseite angeordnete Funkti- onselemente erreicht wird, weil damit eine sicherer Schutz des Transportbehälterinhalts vor Umwelteinflüssen sichergestellt ist. Dabei ist vorteilhaft, dass das verbindende Funktionsteil im Deckeloberteil als mindestens ein federndes Rastelement und das ver- bindende Funktionsteil im Deckelunterteil als mindestens ein auf das federnde Rastele- ment abgestimmtes feststehendes Rastelement ausgeführt sind, weil dadurch eine einfa- che Handhabung und eine lange Lebensdauer sichergestellt ist.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Dazu zeigen:
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Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des Deckels in geöffnetem Zustand schräg von vorn oben und
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Deckels in geschlossenem Zustand schräg von vorn oben.
Der erfindungsgemässe Transportbehälter besitzt gemäss Fig. 1 einen Deckel, bestehend aus einem rahmenförmigen Deckelunterteil 1 und einem über zwei Scharniere 2 ver- bundenen und schwenkbar öffnenden Deckeloberteil 3.
Das Deckelunterteil besteht dabei aus einer Deckfläche 4, die sowohl durch einen schmalen umlaufenden Rand 5 als auch durch eine innere rechteckige Fläche, die von dem umlaufenden Rand 5 eingeschlossen ist, ausgebildet wird. Dabei ist die innere rechteckige Fläche offen und gibt den Zugriff auf das Innere des nicht dargestellten Transportbehälters frei. Das Deckelunterteil 1 besitzt weiterhin nach unten gezogene Seitenwände 6, die aussen an den umlaufenden Rand 5 anschliessen und damit die senk- rechten Transportbehälterwände des nicht dargestellten Transportbehälters umschliessen.
Das Deckelunterteil 1 ist auf das lösbare Verschliessen eines nicht dargestellten Trans- portbehälters eines bekannten Transportbehältersystems abgestimmt und weist dazu an einer Schmalseite nach innen ragende Vorsprünge 7 auf, die in entsprechende Ausneh- mungen am oberen Rand einer Schmalseite des nicht dargestellten Transportbehälters eingreifen. Auf der den nach innen ragenden Vorsprüngen gegenüberliegenden Seite des Deckelunterteils 1 ist in der Mitte ein federndes Rastelement 8 vorgesehen, das in eine abgestimmte Ausnehmung am oberen Rand der entsprechenden Schmalseite des nicht dargestellten Transportbehälters eingreift. Das Deckelunterteil 1 hat somit durch die Anordnung unterschiedlicher Verschlusselemente nur eine genau definierte Ver- schlussposition.
Der schmale umlaufende Rand 5 des Deckelunterteils 1 ist abgesetzt ausgeführt und dabei entsprechend so auf das Deckeloberteil 3 abgestimmt, dass das Deckeloberteil 3 zentriert auf dem Deckelunterteil 1 aufliegt.
Über auf den Längsseiten des Deckelunterteils 1 und des Deckeloberteils 3 verteilte Scharniere 2 ist der Deckeloberteil 3 schwenk- und über ein federndes Rastelement 9
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mit dem Deckelunterteil 1 verbindbar. Das federnde Rastelement 9 greift im geschlos- senen Zustand in ein feststehendes Rastelement 10 am oberen Rand der entsprechenden
Längsseite des Deckelunterteils 1 ein. Dabei kann das feststehende Rastelement 10 eine
Ausnehmung, ein Schlitz oder eine aufgesetzte Rippe sein. Das federnde Rastelement 9 ist auf handbetätigte Öffnung ausgelegt und das Deckeloberteil 3 ist über einen
Schwenkwinkel von mehr als 180 schwenkbar. Während des Aufschwenkens des De- ckeloberteils 3 vergrössert sich mit zunehmendem Schwenkwinkel die offene Fläche im
Deckelunterteil 1, die den Zugriff in den nicht dargestellten Transportbehälter ermög- licht.
Die Scharniere 2 sind jeweils mit einer Scharnierhälfte aussen am Deckelunterteil
1 und am Deckeloberteil 3 angeschlagen oder ausgeformt. Anstelle aussen angeschlage- ner oder ausgeformter Scharniere 2 können diese auch als Filmscharniere zwischen De- ckelunterteil 1 und Deckeloberteil 3 oder innen angeordnet und entsprechend gestaltet sein, dass die Scharniere 2 nicht über die äussere Begrenzung sowohl des Deckelunter- teils 1 als auch des Deckeloberteils 3 hinausragen. Das Deckeloberteil 3 weist eine ge- schlossene Deckfläche 11 auf, die auf der Unterseite mit Verstärkungsrippen 12 verse- hen ist. Am Rand weist die Deckfläche 11des Deckeloberteils 3 eine senkrecht stehen- de umlaufende Kante 13 auf, die partiell unterbrochen ist.
Zur Aufnahme eines Etiketts ist die Deckfläche 11des Deckeloberteils 3 gemäss Fig. 2 auf der Aussenseite mittig ver- tieft ausgeführt und mit einer transparenten und auf einer Seite offenen Abdeckung 14 versehen. Das Deckeloberteil 3 weist eine Durchgriffsöffnung 15 auf, die den Zugang zum darunter angeordneten federnden Rastelement 8 des Deckelunterteils 1 und damit das Fixieren bzw. das Lösen des aufsetzbaren Deckels am bzw. vom nicht dargestellten Aufnahmekörper ermöglicht.
Die Handhabung des Transportbehälters soll nun anhand einer Funktionsbeschreibung erläutert werden.
Im Sammel- und Verteilzentrum werden die Brief- und Kleinsendungen in nicht dar- gestellte Transportbehälter gemäss ihrem Bestimmungsort einsortiert. Der Transportbe- hälter ist dabei offen ohne Deckel im Umlauf. Am Ende der Befüllung wird der Trans-
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portbehälter mit einem Deckel versehen, indem ein erfinderischer Deckel mit dem De- ckelunterteil 1 auf den nicht dargestellten Transportbehälter aufgesetzt und über nach innen ragende Vorsprünge 7 auf einer Schmalseite und durch ein federndes Rastelement 8 auf der gegenüberliegenden Schmalseite verschlossen. Durch die Durchgriffsöffnung
15 am Deckeloberteil 3 erfolgt die Betätigung des darunter angeordneten federnden Rastelementes 8 im Deckelunterteil 1. Durch die Betätigung lässt sich das Deckelunter- teil 1 vom nicht dargestellten Transportbehälter lösen oder umgekehrt fixieren.
Das De- ckeloberteil 3 ist dabei auf dem Deckelunterteil 1 über das federnde Rastelement 9 des Deckeloberteils 3 und dem damit im Eingriff stehenden feststehenden Rastelement 10 im Deckelunterteil 1 verschlossen.
Zur Zustellung nun wird ein oder mehrere Transportbehälter mit Brief- und Klein- sendungen auf einem Zweiradfahrzeug befestigt. Das Zweiradfahrzeug ist am Ort der Zustellung gestoppt und im Stand gesichert. Der Zusteller öffnet mit einer Hand durch Druck auf das federnde Rastelement 9 des Deckeloberteils 3 und schwenkt dieses zum Öffnen nach oben. Dabei ist der Schwenkwinkel frei wählbar. Das Deckeloberteil 3 ist dabei entweder im geöffneten Zustand in einer Lage mit einem Schwenkwinkel von etwa 180 ablegbar und gewährleistet so maximalen Zugriff auf das Innere des nicht dargestellten Transportbehälters oder das Deckeloberteil 3 wird auf dem Deckelunterteil 1 abgelegt und damit geschlossen.
Das am Deckeloberteil 3 befestigte federnde Rast- elemente 9 greift dabei in das abgestimmte feststehende Rastelement 10 am oberen Rand der entsprechenden Längsseite des Deckelunterteils 1 ein. Der Transportbehälter ist maximal verschlossen.