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Die Erfindung betrifft eine Schwingsiebvorrichtung gemäss dem Oberbegriff des @ spruches 1.
A1 Schwingsiebvorrichtungen sind allgemein bekannt (etwa DE 40 08 909). Derartige Schwingsiebvorrichtungen, häufig auch Schwingförderer genannt, dienen zum Sieben bzw.
Klassieren von körnigem Gut. Diese Vorrichtungen sind insbesondere auch zur Aufberei- tung von benutzten Formsanden in Giessereibetrieben geeignet, da hier aus wirtschaftlichen und umweltschutztechnischen Gründen diese Formsande in Giessereibetrieben mehr und mehr im Kreislauf eingesetzt werden sollen. Hierzu wird der nach dem Auspacken der Gusstücke mit Bindemitteln, Schlichte, Gusspritzern und so weiter verunreinigte Altsand zur Aufbereitung in einer Siebvorrichtung zugeführt und zum grössten Teil wieder verwen- det, so dass nur ein geringer Teil des Altsandes, wie beispielsweise Staub und andere Verun- reinigungen zur Deponie geführt werden muss.
Die Schwingsiebvorrichtungen sind in hohem Masse zur Aufbereitung derartiger Formsande geeignet, weil der naturgemäss nach dem Entformen des Gussteils zusammengebackte Form- sand durch Vibrationsschwingungen einfach gebrochen, bzw. gelockert werden kann. Durch die Schwingungsbewegungen werden die Formsandstücke so zerkleinert, dass der Formsand in seine ursprüngliche Körnung zerfällt, so dass das körnige Gut durch einen am Grunde
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einer Rüttelmulde angeordneten Siebeinsatz hindurch abgeführt werden kann. Der auf diese Weise gewonnene Roh- Altsand wird danach aus dem Vibrationsbrecher ausgetragen und einer Entstaubungsanlage und eventuell weiteren Aufbereitungsanlagen zugeführt.
Der Austrag aus dem Vibrationsbrecher bzw. einer Schwingsiebvorrichtung erfolgt sehr häufig durch Schrägförderer, welche von Kreisschwingern erregt werden. Diese Schrägförderer, welche den aufbereiteten Sand aus einem Bereich unterhalb des Siebeinsatzes der Schwingsiebvorrichtung unter einem Winkel zwischen 25 und 45 schräg aufwärts befördern, nehmen aufgrund ihrer Bauweise relativ viel Platz in Anspruch. Zudem sind bei Schrägförderern vergleichsweise grosse Massen in Schwingungen zu versetzen, was auch einen antriebstechnischen Aufwand erfordert. Auch die Hubhöhe dieser Schrägförderer ist begrenzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schwingsiebvorrichtung zu schaffen, welche eine wesentlich kompaktere Bauweise als bekannte Schwingsiebvorrichtungen aufweist und dadurch insbesondere in Giessereibetrieben zur Aufbereitung des Formsandes im wesentlich besser einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 enthaltenen Merkmale gelöst, wobei zweckmässige Weiterbildungen der Erfindung durch die in den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale gekennzeichnet sind.
Nach Massgabe der Erfindung wird als Fördervorrichtung ein am Schwingsiebgehäuse angeschlossener Vertikalförderer verwendet, der bevorzugt zugleich mit dem für das Schwingsieb vorgesehenen Schwingungserreger in Vibrationen versetzt werden kann. Der Vertikalförderer ermöglicht eine sehr kompakte Bauweise, so dass sich der Platzbedarf wesentlich verringert. In diese Richtung wirkt auch der Umstand, dass der Vertikalförderer mit dem ohnehin für die Vibrationsbewegungen des Schwingsiebs erforderlichen Schwingungserzeugern angetrieben wird, so dass also eigene Unwuchterzeuger für die Fördervorrichtungen entfallen können.
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In Zusammenhang mit der vertikalen Fördervorrichtung ist es zweckmässig, wenn der unter dem Schwingsieb angeordnete Sammelboden der Schwingsiebvorrichtung in Richtung auf den Vertikalförderer schräg nach unten geneigt angeordnet ist, wobei ein bevorzugter Win- kelbereich zwischen 5 und 15 beträgt, insbesondere aber eine Winkelausrichtung von circa 10 besonders geeignet ist.
Nach einer weiteren sehr zweckmässigen Ausbildung ist der Vertikalförderer in an sich be- kannter Weise schachtartig aufgebaut, wobei innerhalb des Schachts eine Reihe von über- einander angeordneten plattenartigen Bodenelementen vorgesehen sind, die parallel zuein- ander gerichtet und in gleichmässigen Abstand zueinander angeordnet sind. Diese Boden- elemente bzw.
Bodenplatten sind hierbei in Längsrichtung des Förderers übereinander an- geordnet und sie begrenzen mit einer gegenüberliegenden Wand des Fördergehäuses einen schmalen Spalt, der als Förderkanal für das hochzubewegende Siebgut dient. Überraschen- der Weise hat sich gezeigt, dass eine Hochförderung von Siebgut in einem solchen vertikalen Förderer möglich ist, so die Bodenelemente geeignet übereinander und mit entsprechendem schmalen Abstand zur Gehäusewand eines Förderkanals innerhalb des Schachts des Förder- gehäuses angeordnet sind.
Ferner ist es zweckmässig, wenn die unterste Bodenplatte des Fördergehäuses im Bereich des Siebgutauslasses im wesentlichen bündig mit dem Sammelboden ausgerichtet ist, also im Bereich des Siebgutauslasses, oder sich unterhalb des Sammelbodens befindet. In diesem Zusammenhang ist es auch zweckmässig, wenn der Sammelboden schräg innerhalb des Siebgehäuses angeordnet ist. Die eckseitige Anordnung der Schwingungsisolatoren ist zweckmässig, weil hierdurch auch eine einwandfreie Vibrationsschwingung innerhalb des Vertikalförderers initiiert wird, wobei die Schwingbewegung in vertikaler Richtung verläuft.
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeich- nung beschrieben. Darin zeigen Fig. 1 eine rein schematisch gehaltene Schnittansicht durch eine Schwingsieb-Vorrichtung, gebildet aus Schwingsieb und Fördervorrichtung sowie
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Fig. 2 eine Schnittansicht der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung mit einem Schnitt in einer
Ebene senkrecht zur Figurenebene.
Die in den Fig. 1 und 2 rein schematisch dargestellte Schwingsieb-Vorrichtung ist aus einem kastenartigen Gehäuse 1 mit vier Seitenwänden 2 bis 5 gebildet, wobei die Seitenwände durch Rahmen o. dgl. entsprechend versteift sein können. Im Schwingsiebgehäuse 1 ist ein nur schematisch dargestelltes Schwingsiebgewebe 6 angeordnet, welches aus einem maschenartigen Drahtgeflecht bzw. Drahtgewebe gebildet und in Form eines Trommelabschnittes, also gewölbt, angeordnet ist. Etwa in Kastenmitte schliesst eine mit 7 bezeichnete und durch eine Klappe verschliessbare Türe an, die zur Entnahme des auf dem Sieb verbleibenden Gutes dient. Öffnungen 8 und 9 im Schwingsiebgehäuse dienen der Anordnung und Montage des Siebgewebes 6. Unterhalb des Siebgewebes 6 ist ein Sammelboden 10 angeordnet, der sich quer über das Siebgehäuse 1 erstreckt.
Unterhalb des Sammelbodens 10, der hier als ebene Platte ausgebildet ist, ist ein mit 11bezeichneter Schwingungserzeuger angeordnet.
Der Schwingungserzeuger 11ist aus zwei mit Abstand zueinander angeordneten Unwuchterzeugern 12 und 13 gebildet, die hier entsprechend Fig. 2 seitlich gelagert und unterhalb des Sammelbodens 10 zum Auffangen der Kräfte quer verbunden sind. Durch die beiden Unwuchterzeuger 12 und 13, die als Vibrationsmotoren ausgebildet und symmetrisch zu einer sich längs durch das Gehäuse erstreckenden Mittelebene 14 angeordnet sind, wird die Schwingsieb-Vorrichtung in Vibrationsschwingungen und zwar vertikal aufwärts und abwärts gehende Vibrationsschwingungen versetzt, wie durch Pfeil 15 in Fig. 1 verdeutlicht ist.
Um diese für die Aufbereitung des Gutes wesentlichen Vibrationen zu erzeugen, ist das Schwingsiebgehäuse 1 ferner auf vier Schwingungsisolatoren oder Schwingungsdämpfer 16 gelagert bzw. abgestützt, wobei die Schwingungsisolatoren durch Gummifedern oder
Schraubenfedern gebildet sind.
Die Schwingsieb-Vorrichtung dient insbesondere für die Aufbereitung von gebrauchten Formsanden von Giessereibetrieben, die mit Bindemitteln, Schlichte, Gussspritzern und der- gleichen verunreinigt sind. Nach Aufbereitung können diese Formsande wieder verwendet werden. Hierzu werden diese Formsande über eine an der Oberseite des Gehäuses 1 ange-
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ordnete Öffnung 17 zugeführt, welche während des Vibrationsbetriebs durch eine in Fig. 2 angedeutete Klappe oder einen Deckel 8 ggf. auch staubdicht abgeschlossen werden kann.
Der aufbereitete Formsand fällt durch das Siebgewebe, wobei sich die Verunreinigungen auf dem Siebgewebe 6 sammeln und sich im Laufe der Zeit zerreiben. Das klassierte Siebgut, also der aufbereitete Formsand wird auf dem Sammelboden 10 aufgefangen und zu einem Siebgutauslass 19 geführt, welcher am Sammelboden 10 anschliesst und in einer Seitenwand des Schwingsiebgehäuses 1 vorgesehen ist. Hierzu ist es zweckmässig, dass der Sammelboden 10 geneigt ausgebildet ist und zwar unter einem Winkel im Bereich von ca.
5-15 C, bevorzugt etwa 10 . Über einen Siebgutauslass 19 wird der aufbereitete Formsand zu einem mit 20 bezeichneten Vertikalförderer geführt, der am Schwingsiebgehäuse befestigt ist und zwar bevorzugt durch Schraubverbindungen, die hier der Einfachheit halber nicht dargestellt sind. Der Vertikalförderer 20, welcher an einer Kastenseitenwand, hier die Kastenseitenwand 3 des Gehäuses 1 anschliesst, ist zweckmässigerweise durch ein schachtartiges Gehäuse 21 gebildet, welches sich über die gesamte Länge der Kastenseitenwand 3 oder aber auch nur abschnittsweise über die Länge dieser Kastenseitenwand erstrecken kann. Gemäss dargestelltem Ausführungsbeispiel weist das Fördergehäuse 21 einen rechteckförmigen Querschnitt bzw. Grundriss aus vier Seitenwänden auf.
Der Anschluss des Fördergehäuses 21 erfolgt vollflächig über die Wand 22 mit der Kastenseitenwand 3, wobei es allerdings auch möglich ist, dass die Kastenseitenwand 3 zugleich auch die Gehäusewand 22 des Vertikalförderers 20 bildet. Innerhalb des Schachts des Vertikalförderers 20 sind in Längsrichtung übereinander mit Abstand plattenartige Böden 23 angeordnet, die mit ihrem freien Ende bei 24 mit der gegenüberliegenden Wand 25 des Fördergehäuses 21 einen Förderkanal 26 begrenzen, der vertikal ausgerichtet ist und sich über das Gehäuse 21 des Vertikalförderers 20 von unten nach oben bis zum Auslass 27 des Vertikalförderers erstreckt.
Am unteren Ende des Vertikalförderers schliesst eine Bodenplatte 23, die hier mit 23a bezeichnet ist, am Siebgutauslass 19 an und ist insbesondere mit dem Sammelboden 10 ausgerichtet bzw. schliesst bündig an den Sammelboden 10 an. Wahlweise kann diese Bodenplatte 23a auch unterhalb des Sammelbodens 10 angeordnet sein. Unterhalb dieser Bodenplatte 23a ist eine Leergutauslassöffnung 29 angeordnet, über die nach Stillsetzung des Betriebs Restgut ausgetragen werden kann. Dieser Auslass 29 ist auch nur schematisch angedeutet.
Die Querschnittsfläche des Förderkanals, die Winkel der parallel und schräg geneigt ange-
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ordneten Böden 23 und deren Abstände sind in Abhängigkeit vom Fördergut derart bemes- sen, dass die Längsschwingungen der Schwingsiebvorrichtung ein Aufsteigen des Förder- gutes längs des Förderkanals nach oben zum Förderauslass 27 bewerkstelligen. Für diese Hochförderung des Siebguts kommt es hierbei auch auf den Abstand zwischen den Böden und deren Schrägstellung an, wobei es hier offensichtlich aufgrund einer gewissen Stau- menge zwischen den parallel beabstandeten Böden bzw. Bodenplatten und dem schmalen Spalt des Förderkanals zu einem vibrationsbedingten Hochtragen bzw. Hochführen des aus- zutragenden Guts kommt.
Dabei ist erstaunlich, dass hierbei auch sehr hohe Förderhöhen bewerkstelligt werden können, wie durch einen alternativ sehr hochgezogenen Vertikalför- derer bzw.-abschnitt 30 eines Vertikalförderers in Fig. 1 angedeutet ist.