AT55512B - Verfahren zur Gewinnung von metallischem Eisen durch Reduktion des in den Erzen enthaltenen Eisenoxyds mittels Kohlenoxyd. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von metallischem Eisen durch Reduktion des in den Erzen enthaltenen Eisenoxyds mittels Kohlenoxyd.

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   Es ist bekannt, dass bei der Reduktion von Eisenoxyd zu Eisen durch   Kohlenoxyd   weder ein   Wärmeaufwand   erforderlich ist, noch eine   Wärmeentbindung   stattfindet. 



   Aus dieser Tatsache ist die Folgerung abzuleiten, dass man Eisenoxyd durch   Kohlenoxyd   zu   mettallischem   Eisen reduzieren kann. ohne dass eine   Temperaturveränderung   der miteinander   reagierenden Körper   eintritt,   vorausgesetzt natürlich, dass   die erforderliche Reaktionstemperatur vorhanden ist, und dass die   sonstigen Bedingungen   für den Verlauf der Reaktion in dieser Richtung   ebenfalls gegeben   sind. 



   Diese Erkenntnis ist   von ausserordentlicher Wichtigkeit,   da erstens die günstigste Reaktionstemperatur für den Verlauf obiger Reaktion etwa bei 700 bis 800  C liegt und da bei dieser   Temperatur im allgemeinen wenigstens   die in der Natur vorkommenden Erze noch nicht zu 
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 giei hfalls in   Lösung   befindlichen Kohlenstoff zu reagieren vermögen. Alle nicht verschlackten Eisenoxyde sind dagegen, wie die Erfahrung gelehrt hat, durch Gase reduzierbar. 



   Es besteht bisher in der wissenschaftlichen Welt die allgemeine Anschuung, dass bei der Einwirkung von reduzierenden Gasen auf Eisenoxyde ein stufenweiser Abbau des Sauerstoffes   stattfindet, derart, dass Eisenoxyd zunächst in Eisenoxyduloxyd,   dieses in   Eisenoxydul und   tetzteres endlich in metallisches Eisen umgewandelt würde. Wie mehrjährige Studien des Er- 
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     Nur die bisher unbeachtete Tatsache,   dass die durch die obige Gleichung fixierte Reaktion weder exotherm noch endotherm verläuft, ermöglicht die   Durchführung eines   rationellen Um-   wandlungsprozesses,   der in den Erzen vorhandenen Eisenoxyde in metallischen Eisen, ohne, wie beim   Hochofenprozess,   zur   Schmelzung   der Gangart schreiten zu müssen. 



   Der Prozess wird wie folgt durchgeführt :
In einem Schachtofen bewegen sich die zu reduzierenden Erze abwärts, während die Reduk-   t, ionsgase   ihnen entgegen   aufwärtsströmen.   Sowohl die Erze als auch die Gase müssen, ehe sie in den Schachtofen eintreten, auf die Reaktionstemperatur, im allgemeinen 700 bis   9000 C   vor-   gewärmt   werden.

   Bei günstiger Beschaffenheit der Erze genügt dann bei nicht übermässiger   Stückgrösse   eine Berührung von einigen Stunden zwischen Gas und Erz, um durch die ganze Masse des Erzes hindurch eine Umwandlung der Eisenoxyde in metallisches Eisen unter gleich- 
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 aus Gründen der rationellen Ausnutzung der Heizgase erwünscht, die Flamme hiebei oxydierend zu gestalten ; man erreicht dadurch nebenbei den Vorteil, etwa in den Erzen vorhandene Eisenoxydule oder Oxyduloxydverbindungen zu Eisenoxyd zu oxydieren. 



   Zur Reduktion können entweder Generatorgase oder Koksofengase verwendet werden ; es ist nur erforderlich, diese Gase vor Eintritt in den Reduktionsschachtofen auf die Temperatur von zirka 900    C vorzuwärmen,   da natürlich diese Gase denjenigen   Überschuss   an Wärme mit in den Reduktionsofen hineintragen müssen, der erforderlich ist. um den unvermeidlichen Ausstrahlungsverlusten das Gleichgewicht zu halten. 



   Die Vorwärmung dieser Gase kann in einfacher Weise in den bekannten Cowper-Apparaten erfolgen, die ihrerseits wieder durch Gichtgase des Reduktionsofens geheizt werden. 



   Die aus den Reduktionsöfen unten heraustretenden Erze werden durch Vorbeigleiten an wassergekühlten eisernen   Flächen gekühlt und zum Schlüsse absichtlich   durch eine geringe Wassereinspritzung soweit abgekühlt, dass sie bei der Berührung mit der   atmosphärischen   Luft nicht mehr höher als etwa   150    temperiert sind. Es tritt dann, wie die Erfahrung gelehrt hat, eine Wiederoxydation des metallischen, feinverteilten Eisens nicht ein und das Material kann ohne weitere   Vorsichtsmassregeln   einer trockenen oder nassen Aufbereitung oder magnetischen Separation zugeführt werden.

   Das Verfahren kann in analoger Weise auch für die Abscheidung 
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 Gasen in Drehrohröfen oder Schachtöfen behandelt werden; je nach der Art desjenigen Apparates, (lessen Anwendung beabsichtigt wird. ergeben sich aber Unterschiede in der Wirkungsweise. 



   Bei der   Anwendung von Drehrohröfen   wird   meistens im   unteren Teil dieser Ofen eine   reduzierende   Flamme aus Generatorgas gebildet, der dann im oberen Teil durch erneute Luftzufuhr ein oxydierender Charakter gegeben werden soll. Gerade durch die Bildung der reduzierenden   Flamme wird nun   aber unvermeidlich ein hoher   Kohlensäuregeltalt   der Gase hervorgerufen, der im oberen Teil des Reduktionsraumes unabänderlich, wenn überhaupt eine Wirkung eintritt, einen allmählichen Abbau der Eisenoxyde herbeiführen muss.

   Dadurch wird im unteren Raum   des Reduktionsraumes   das Vorhandensein von beträchtlichen Mengen von   Eisenoxydul   bewirkt,   dessen Reduzierung durch Kohlenoxyd, wie   in dem vorliegenden Patente eingehend dargelegt worden ist. einen hohen   Wärmezuschuss   erfordert. Dieser Wärmebedarf kann nur durch die 
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   Aus den Patentschriften aller Erfinder geht deshalb unzweifelhaft hervor, dass die durch   diese Verfahren erhabenen Massen gesintert   sind und einer späteren Brech- und Feinmahloperation 
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   gehen für den beabsichtigten Zweck   selbst verloren und   umhülkn   erhebliche Mengen von Eisen-   ox\den, die sich dadurch   der reduzierenden Einwirkung der Gase entziehen. Der Prozess wird alsounökonomisch. 



   Es ist nicht   bekannt   geworden, dass auch nur ein einziges dieser Verfahren in Wirklichkeit   erfolgreich praktische Anwendung gefunden hätte.   



   Wird bei einer derartigen Verfahrensausbildung die Entstehung einer Flamme im Drehrohrofell zu   vermeiden   versucht, indem man den Spalt zwischen dem rotierenden Teil des Ofens 
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 die Generatorgase lediglich mit derjenigen Temperatur, die ihnen aus dem Generatorprozess innewohnt (das ist mit zirka 400 bis 5000 C) in den Drehrohrofen ein, und es kann deshalb eine zweckmässige Reduzierung der Erze überhaupt nicht bewirkt werden. Erschwerend tritt bei dieser Anordnung der Apparatur überdies der Umstand in die Erscheinung, dass bekanntlich in Drehrohrofen ein Eindringen der reduzierenden Gase in die Erzmasse nicht stattfindet, sondern dass die Gase nur oberflächlich über die in dem Ofen ihnen entgegenrollenden Erze hinwegströmen. 



  Gegenüber dem vorgeschlagenen Verfahren fehlt diesen Anordnungen überdies das Moment der   Vorwärmung   der reduzierenden Gase auf die erforderliche Temperatur von zirka 9000 C. 



   Solche prinzipielle Mängel weisen auch diejenigen Verfahren auf, bei denen die Behandlung von Erzen durch reduzierende Gase in Schachtofen von   relativ grosser Höhe vorgeschlagen worden   ist. In den meisten Fällen wird hier beabsichtigt, im oberen Teil des Schachtofens eine oxydierende Flamme zu bilden, um die Erze auf hohe Temperatur vorzuwärmen, und dann wird vorgeschlagen. in den unteren Teil des Schachtofens Generatorgase oder dgl. einzuführen. In allen diesen Formen der Apparatur ist aber nicht darauf Rücksicht genommen worden, dass während der ganzen
Berührungszeit zwischen den Erzen und den reduzierenden Gasen die chemische Zusammen- setzung dieser letzteren in bezug auf das Verhältnis zwischen Kohlensäure und Kohlenoxyd so gehalten werden muss, dass ein allmählicher Abbau der Eisenoxyde nicht eintreten kann.

   Es wird überall mit relativ grosser Schachthöhe zu arbeiten versucht, überdies zeigt auch keines dieser Verfahren die Anordnung, dass die reduzierenden Gase auf zirka   9 (MY' vorgewärmt   in den
Schachtofen eingeleitet werden. 
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 dann mit reduzierenden Gasen, zu behandeln. um   diejenigen Wärmemengen,   die für die Reduktion erforderlich sind. innerhalb der   Erzmassen   aufzuspeichern. Auch hier kann der beabsichtigte   I Zweck nicht erreicht werden,   da die erforderlichen   Wärmemengen   so   gross   sind. dass während der   Anwärmung durch   die oxydierende Flamme ganz unvermeidlich eine durchreifende Sinterung der Erze herbeigeführt wird. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung von metallischem Eisen durch Reduktion des in den Erzen enthaltenen   Eisenoxydss   mittels   Kohlenoxyd   bei konstant erhaltener.   unterhalb der Kinterull, gs-   temperatur liegender Temperatur, dadurch gekennzeichnet, dass Erz und Gas. beide zumindest auf die Reaktionstemperatur vorgewärmt, miteinander in Berührung   gebracht werden.   und dass in dem Gase das Verhältnis von Kohlenoxyd zu   Kohlensäure   zueinander derart bemessen wird.   dass   die direkte Umwandlung des Eisenoxydes in metallisches Eisen ohne Zwischenstufe gesichert ist. 
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AT55512D 1910-01-15 1910-01-15 Verfahren zur Gewinnung von metallischem Eisen durch Reduktion des in den Erzen enthaltenen Eisenoxyds mittels Kohlenoxyd. AT55512B (de)

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