AT519602B1 - Vorrichtung und verfahren zum fügen von bauteilen eines spindelmotors - Google Patents

Vorrichtung und verfahren zum fügen von bauteilen eines spindelmotors Download PDF

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AT519602B1 ATA50051/2017A AT500512017A AT519602B1 AT 519602 B1 AT519602 B1 AT 519602B1 AT 500512017 A AT500512017 A AT 500512017A AT 519602 B1 AT519602 B1 AT 519602B1
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Riesenfeld Kurt
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fügen eines ersten und zweiten Bauteils (40, 42) eines Spindelmotors, welche umfasst: ein Pressenunterteil (12) und ein Pressenoberteil (30), wobei das Pressenunterteil (12) oder/oder das Pressenoberteil (30) entlang einer Achse (48) einen Pressenhub ausführt und zur Aufnahme des ersten zu fügenden Bauteils (40) ausgebildet ist, eine Auflageplatte (22), die bezüglich des Pressenunterteils (12) und des Pressenoberteils in Richtung der Achse (48) beweglich gelagert ist und eine Auflageebene zur Auflage des zu fügenden zweiten Bauteils (42) definiert, wobei die Auflageplatte in einem Winkel weitgehend senkrecht zur Achse (48) angeordnet ist. Erfindungsgemäß sind Einstellmittel (28) vorhanden, die derart ausgebildet sind, dass durch deren Einwirkung auf die beweglich gelagerte Auflageplatte (22) der Winkel zwischen der Auflageplatte (22) und der Achse (48) veränderbar ist, wobei die Vorrichtung derart ausgebildet ist, dass ein Pressvorgang wenigstens einen Arbeitsschritt umfasst und die gegenseitige Ausrichtung der zu fügenden Bauteile (40, 42) nach Beendigung des Pressvorgangs gemessen und gegebenenfalls korrigiert wird.

Description

VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM FÜGEN VON BAUTEILEN EINES SPINDELMOTORS [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Fügen von Bauteilen eines Spindelmotors nach dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Während des Herstellungsprozesses eines Spindelmotors ist es notwendig, die fertig aufgebaute Motoreinheit mit der Basisplatte des Motors zu verbinden. Hierbei wird beispielsweise eine feststehende Welle, um welche ein Rotorbauteil drehbar gelagert ist, in eine Öffnung der Basisplatte eingefügt, das heißt mittels einer Pressverbindung befestigt. Der Fügevorgang erfolgt in einer entsprechenden Vorrichtung, wobei die Welle durch einen Pressvorgang auf ein Endmaß in die vorgesehene Bohrung der Basisplatte eingepresst wird. Anschließend werden das Einbaumaß und die Parallelität gemessen, da die Welle möglichst genau senkrecht zur Basisplatte eingepresst werden muss, damit die Rotorebene möglichst genau parallel zur Basisplatte ausgerichtet ist. Weicht die gemessene Parallelität von einer vorgegebenen Spezifikation ab, muss die Pressverbindung beispielsweise auf einer manuellen Presse nachgearbeitet werden.
[0003] Die DE 202 11 064 U1 zeigt ein hydrodynamisches Drucklager, insbesondere als Teil eines hydrodynamischen Lagersystems zur Drehlagerung von Spindelmotoren für den Antrieb von Festplattenlaufwerken.
[0004] Die AT 510 097 A1 betrifft ein Verfahren zur Vermessung und Ausrichtung der Rotationsachse einer Welle in Bezug auf eine Rotationsachse eines mit der Welle verbundenen Rotorbauteils.
[0005] Bei fluidgelagerten Spindelmotoren, wie sie beispielsweise zum Antrieb von Festplattenlaufwerken mit gängigen Formfaktoren von 2,5 oder 3,5 Zoll verwendet werden, ist zwischen der Ebene des Rotorbauteils und der Basisplatte eine angestrebte Parallelität von beispielsweise weniger als 30 Mikrometer einzuhalten.
[0006] Durch den Messvorgang für das Einbaumaß und die Parallelität sowie die gegebenenfalls notwendige manuelle Nachbearbeitung der Pressverbindung wird der Montageprozess unnötig verlängert. Ferner ist die manuelle Nachbearbeitung der Pressverbindung schwierig und erfordert besonders erfahrenes Personal.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Fügen von Bauteilen eines Spindelmotors anzugeben, bei der der Fügeprozess genauer und schneller als in bisher bekannten Verfahren durchgeführt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0009] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Mit der vorgeschlagenen Vorrichtung und dem Verfahren wird insbesondere die Schieflage zwischen der Welle und der Basisplatte bereits während des Pressvorgangs ermittelt und korrigiert.
[0011] Die Vorrichtung zum Fügen von Bauteilen eines Spindelmotors umfasst ein Pressenoberteil und ein Pressenunterteil, wobei das Pressenunterteil und/oder das Pressenoberteil entlang einer Achse beweglich gelagert ist/sind und ein zu fügendes Bauteil aufnehmen kann und eine bezüglich Pressenunterteil und Pressenoberteil federnd gelagerte Auflageplatte, welche eine Auflageebene zur Auflage eines weiteren zu fügenden Bauteils definiert, wobei die Auflageebene in einem Winkel bezüglich der Achse des Pressenhubs, vorzugsweise senkrecht zur Achse, angeordnet ist.
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AT 519 602 B1 2020-01-15 österreichisches patentamt [0012] Erfindungsgemäß sind Einstellmittel vorhanden, durch welche der Winkel zwischen der Auflageplatte und der Achse einstellbar ist.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind Messmittel zur Messung der Orthogonalität bzw. Parallelität der Fügeverbindung zwischen dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil vorhanden. Anhand dieser Messwerte wird dann die Ausrichtung der Auflageplatte bezüglich der Achse korrigiert.
[0014] Die Erfindung schlägt eine Vorrichtung vor, welche den Fügeprozess und den Messprozess zur Prüfung der Fügeverbindung miteinander vereint.
[0015] Zunächst wird der Fügeprozess, d. h. das Zusammenfügen der beiden Bauteile mittels eines Pressprozesses durchgeführt. Nach dem Fügeprozess wird die Orthogonalität bzw. die Parallelität der Fügeverbindung gemessen. Wenn die Orthogonalität bzw. die Parallelität außerhalb der Spezifikation ist, wird basierend auf dem gemessenen Fehler durch Einstellmittel der Winkel zwischen der Auflageebene für das zu fügende Bauteil und der Fügeachse verändert. Während das erste zu fügende Bauteil fest eingespannt bleibt, wird die Auflageebene und damit die Ausrichtung des zweiten Bauteils relativ zum ersten Bauteil verändert. Dadurch kann die Orthogonalität bzw. die Parallelität zwischen den beiden Bauteilen korrigiert werden.
[0016] Gemäß dieser ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird nach dem Fügevorgang durch Verstellen der Auflageebene Kraft auf die gefügten Bauteile ausgeübt und dadurch die Ausrichtung der Fügeverbindung nachträglich verändert.
[0017] Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann der Pressvorgang auch in mehreren Teilschritten durchgeführt werden. In einem ersten Teilschritt wird vorgepresst und danach die Orthogonalität bzw. die Parallelität der beiden gefügten Bauteile gemessen. Weichen die gemessenen Werte von den Spezifikationen ab, wird durch ein Einstellmittel der Winkel zwischen der Auflageebene und der Fügeachse entsprechend verändert. Anschließend wird der Fügevorgang in einem zweiten Teilschritt fortgesetzt und abgeschlossen sowie nochmals die Orthogonalität bzw. die Parallelität der beiden gefügten Bauteile gemessen.
[0018] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind vorzugsweise auf der Oberseite der Auflageplatte mehrere Datumspunkte angeordnet, welche die Auflageebene definieren und zur Auflage eines zu fügenden Bauteils ausgebildet sind.
[0019] Hierbei ist die Fügeachse parallel zur Z-Achse eines Koordinatensystems angeordnet.
[0020] Die Auflageebene ist im Wesentlichen parallel zur X-Achse und zur Y-Achse des Koordinatensystems angeordnet.
[0021] Die Einstellmittel sind derart angeordnet, dass der Winkel der Auflageebene bezüglich der X-Achse und/oder der Y-Achse veränderbar ist.
[0022] Hierbei kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass durch die Einstellmittel der Winkel der Auflageebene wahlweise vor dem Fügevorgang, während des Fügevorgangs und/oder nach dem Fügevorgang einstellbar ist.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Hieraus ergeben sich weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung.
[0024] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die Vorrichtung zum Fügen von Bauteilen eines Spindelmotors gemäß der Erfindung.
[0025] Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf einzufügendes Bauteil in Form einer Basisplatte des Spindelmotors.
[0026] Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagram des Fügevorgangs gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung.
[0027] In Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine Vorrichtung zum Fügen von Bauteilen eines Spindelmotors dargestellt.
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AT 519 602 B1 2020-01-15 österreichisches patentamt [0028] Die Vorrichtung besteht aus einer Grundplatte 10, an der ein Pressenunterteil 12 befestigt ist. Das Pressenunterteil 12 umfasst eine Buchse 14 und ist zusammen mit dieser federnd auf der Grundplatte 10 gelagert. An der Oberseite des Pressenunterteils 12 und der Buchse 14 ist ein Druckstück 16 zur Anlage an einem ersten zu fügenden Bauteil 40 in Form einer Motoreinheit angeordnet. An der Grundplatte ist eine weitere, feststehende Buchse 18 befestigt.
[0029] Das Pressenunterteil 12, die Buchse 14 und das Druckstück 16 sind axial verschiebbar bezüglich der feststehenden weiteren Buchse 18 gelagert. Innerhalb der weiteren Buchse 18 ist ein Zentrierdorn 20 verschiebbar gelagert, der zum Zentrieren des ersten zu fügenden Bauteils 40 bezüglich einer Achse 48 dient. Entlang der Achse 48 wird der Pressenhub durchgeführt.
[0030] Oberhalb der Grundplatte 10 und etwa parallel zur Grundplatte 10 ist eine Auflageplatte 22 angeordnet, die bezüglich des Pressenunterteils 12 und eines Pressenoberteils 30 und den mit diesen Pressenteilen fest verbundenen Teilen federnd gelagert ist. Die Lagerung der Auflageplatte 22 erfolgt über eine Anzahl von Lagern 24, welche Druckfedern 26 umfassen, welche die Auflageplatte 22 auf Abstand zur Grundplatte 10 halten.
[0031] An der Grundplatte 10 sind eine Reihe von Arbeitszylindern 28 angeordnet, deren Stößel in Richtung der Achse 48 auf die Unterseite der Auflageplatte 22 wirken.
[0032] Oberhalb der Auflageplatte 22 ist das Pressenoberteil 30 angeordnet, das eine Platte 32 umfasst. Die Platte 32 des Pressenoberteils 30 ist etwa parallel zur Auflageplatte 22 angeordnet. An der Platte 32 sind mehrere Niederhalter 34 zum Niederhalten eines zweiten zu fügenden Bauteils 42 (Basisplatte) angeordnet. Innerhalb des Pressenoberteils ist ein Zentrierdorn 36 entlang der Achse 48 verschiebbar gelagert und dient zur Zentrierung des ersten zu fügenden Bauteils 40 zusammen mit dem Zentrierdorn 20 des Pressenunterteils 12.
[0033] Die Auflageplatte 22 umfasst eine Reihe von Datumspunkten 38, die zur Auflage des zweiten zu fügenden Bauteils 42 dienen.
[0034] Das erste zu fügende Bauteil 40, das heißt die Motoreinheit des Spindelmotors, umfasst eine Welle 44, welche in eine Öffnung des zweiten zu fügenden Bauteils 42 (Basisplatte) eingepresst werden soll. Ferner umfasst das erste zu fügende Bauteil 40 ein um die Welle 44 drehbar gelagertes Rotorbauteil 46.
[0035] Fig. 1 zeigt die Stellung der Fügevorrichtung nach dem Fügen der beiden Bauteile 40, 42.
[0036] Zu Beginn des Fügevorgangs befinden sich das Pressenunterteil 12 und das Pressenoberteil 30 in geöffneter Stellung. Das erste zu fügende Bauteil 40 in Form der Motoreinheit wird in das Pressenunterteil 12 eingelegt, sodass das Rotorbauteil 46 der Motoreinheit 40 auf dem Druckstück 16 des Pressenunterteils 12 aufliegt. Ein freies Ende der Welle 44 ragt aus der Motoreinheit 40 in Richtung des Pressenoberteils 30 heraus.
[0037] Der Zentrierdorn 20 des Pressenunterteils 12 ist in Richtung einer Zentrieröffnung der Welle 44 der Motoreinheit 40 gerichtet.
[0038] Das zweite zu fügende Bauteil 42 in Form der Basisplatte wird nun auf die Auflageplatte 22 aufgelegt, und zwar so, dass entsprechende Datumspunkte 52 der Basisplatte 42 auf zugeordneten Datumspunkten 38 der Auflageplatte 22 zu liegen kommen. Die genaue Positionierung des zweiten Bauteils 42 auf der Auflageplatte 22 kann durch entsprechende Positionierstifte 54 erfolgen, die auf der Auflageplatte 22 angeordnet sind.
[0039] Im nächsten Schritt wird das Pressenoberteil 30 nach unten bewegt und legt sich an die Basisplatte 42 an, wobei die Datumspunkte 52 der Basisplatte 42 durch die an der Platte 32 des Pressenoberteils 30 angeordneten Niederhalter 34 auf die entsprechenden Datumspunkte 38 der Auflageplatte 22 gedrückt werden. Gleichzeitig greifen der Zentrierdorn 36 des Pressenoberteils 30 und der Zentrierdorn 20 des Pressenunterteils 12 in die jeweiligen Zentrieröffnungen an den Stirnenden der Welle 44 ein. Dadurch wird die Welle 44 bezüglich der Achse 48 ausgerichtet und zentriert. Das freie Ende der Welle 44 liegt nun gegenüber der Öffnung der Basisplatte 42, in welche es eingepresst werden soll.
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AT 519 602 B1 2020-01-15 österreichisches patentamt [0040] In der weiteren Folge fährt das Pressenoberteil 30 in Richtung der Achse 48 nach unten und drückt die Basisplatte 42 gegen die Welle 44, sodass die Welle 44 mit Druck in die vorgesehene Öffnung der Basisplatte 42 eingepresst wird. Gleichzeitig wird das federnd gelagerte Pressenunterteil nach unten gedrückt, bis es an dem Endanschlag 13 anliegt. Die Auflageplatte 22 wird durch das Pressenoberteil 30 und die Niederhalter 34 ebenfalls nach unten gedrückt, bis die Auflageplatte 22 auf den Stößeln der Druckzylinder 28 aufliegt. Die Presse ist nun vollständig geschlossen und der Pressvorgang beendet.
[0041] Für den Pressvorgang können zwei Verfahren angewendet werden.
[0042] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausgestaltung des Fügeverfahrens wird die Welle 44 mittels eines einzigen Pressvorgangs bis zu ihrer vorgesehenen Position in die Basisplatte 42 eingepresst. Dies entspricht dem oben beschriebenen Vorgang.
[0043] Danach wird an entsprechenden auf der Basisplatte 42 vorgesehenen Messpunkten 50 (Fig. 2) die Orthogonalität bzw. die Parallelität der Basisplatte 42 bezüglich der Achse 48 gemessen. Weicht die gemessene Orthogonalität bzw. die Parallelität der Ebene der Messpunkte 50 von der Spezifikation ab, so wird durch die Stößel der Druckzylinder 28 Druck auf die Auflageplatte ausgeübt. Durch die Stößel der Druckzylinder 28 kann die Ausrichtung der Auflageplatte 22 bezüglich der Achse 48 geändert und die Ebene der Auflageplatte 22 entsprechend des gemessenen Parallelitätsfehlers korrigiert werden. Hierzu werden die Stößel der Druckzylinder 28 entweder angehoben oder abgesenkt, sodass die Ebene der Auflageplatte 22 bezüglich der Achse 48 ausgerichtet wird.
[0044] Die Welle bleibt währenddessen durch die Zentrierdorne 20, 36 fest eingespannt und bezüglich der Achse 48 zentriert.
[0045] Durch diese Verfahrensweise wird durch Verstellen der Ebene der Auflageplatte 22 Kraft auf die bereits gefügten Bauteile ausgeübt und dadurch die Ausrichtung der Fügeverbindung nachträglich geändert.
[0046] Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung des Fügeverfahrens wird die Welle 44 zunächst nur teilweise in die Öffnung der Basisplatte 42 eingepresst. Nach diesem ersten Pressvorgang wird die Orthogonalität bzw. die Parallelität der Basisplatte 42 bezüglich der Achse 48 gemessen. Weicht die Parallelität bzw. Orthogonalität von dem spezifizierten Wert ab, so wird die Ebene der Auflagefläche 22, die durch die Datumspunkte 38 bestimmt wird, durch Betätigung einzelner Druckzylinder 28 in ihrem Winkel bezüglich der Pressenachse 48 geändert. Der Winkel wird derart geändert, dass sich die Parallelität innerhalb der Spezifikation bewegt. Danach wird der Pressvorgang fortgesetzt, bis die Welle 44 die vorgesehene Endposition in der Basisplatte 42 erreicht. Durch die Änderung der Ebene der Auflagefläche 22 bezüglich der Achse 48 wird eine Korrektur der Orthogonalität bzw. der Parallelität der gefügten Bauteile erreicht.
[0047] Danach wird die Parallelität gegebenenfalls nochmals gemessen und kann durch Ausgleich des Winkels der Auflageflächen 22 bezüglich der ersten Achse 48 gemäß dem ersten beschriebenen Verfahren nochmals justiert werden. Das heißt, die beiden beschriebenen Verfahren können auch miteinander kombiniert werden.
[0048] Fig. 3 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm des Verfahrens zum Fügen eines ersten Bauteils und eines zweiten Bauteils eines Spindelmotors.
[0049] Nach dem Start des Verfahrens im Schritt 100 werden im Schritt 102 die zu fügenden Bauteile in Form der Basisplatte 42 und der Motoreinheit 40 in die Vorrichtung eingelegt.
[0050] Im Schritt 104 erfolgt der erste Pressprozess, bei dem die Bauteile noch nicht vollständig bis zu ihrer endgültigen Position zusammengefügt werden.
[0051] Im Schritt 106 wird die Orthogonalität bzw. die Parallelität der vorgefügten Bauteile gemessen.
[0052] Wird im Schritt 108 festgestellt, dass die Parallelität und die Fügemaße in Ordnung sind,
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AT 519 602 B1 2020-01-15 österreichisches patentamt wird mit dem Schritt 112 fortgefahren.
[0053] Im Schritt 112 erfolgt der endgültige Pressprozess bis auf das Endmaß.
[0054] Wird im Schritt 108 festgestellt, dass die Parallelität und die Fügemaße nicht in Ordnung sind, wird in einem Schritt 110 die Ausrichtung der Auflageplatte 22 in Abhängigkeit des gemessenen Parallelitätsfehlers geändert, sodass die durch die Datumspunkte 38, 52 definierte Auflageebene möglichst genau orthogonal zur Achse 48 des Pressenhubs ausgerichtet ist. Nach der Ausrichtung der Auflageebene erfolgt im Schritt 112 der endgültige Pressprozess.
[0055] Im Schritt 114 wird nochmals die Parallelität der zusammengefügten Bauteile gemessen.
[0056] Wird im Schritt 116 festgestellt, dass die Parallelität in Ordnung, also innerhalb der Spezifikation ist, wird das Verfahren mit Schritt 124 beendet.
[0057] Wird in einem Schritt 116 festgestellt, dass die Parallelität noch nicht in der vorgegeben Spezifikation liegt, so wird mit Schritt 118 fortgefahren.
[0058] Im Schritt 118 wird die Parallelität durch Ändern der Ausrichtung der Ebene der Auflageplatte 22 nochmals korrigiert. In diesem Fall bleibt die Welle 44 der Motoreinheit 40 zwischen den Zentrierdornen 20, 36 fest eingespannt, und die Auflageplatte 22 mit der darauf aufliegenden Basisplatte 42 wird derart gekippt, dass eine Kraft auf die Fügeverbindung ausgeübt und die Ausrichtung der gefügten Bauteile korrigiert wird.
[0059] Im Schritt 120 wird nochmals die Parallelität der gefügten Bauteile gemessen.
[0060] Wird in einem Schritt 122 festgestellt, dass die Parallelität noch nicht in Ordnung ist, wird nochmals zu Schritt 118 gewechselt.
[0061] Wird im Schritt 122 festgestellt, dass die Parallelität in Ordnung ist, wird das Verfahren mit Schritt 124 beendet.
[0062] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Einpressen der Motoreinheit 40 in die Basisplatte 42 dadurch, dass eine Kraft lediglich auf die Welle 44 der Motoreinheit 40 ausgeübt wird. Die Motoreinheit 40 umfasst ein fluiddynamisches Lager, welches das Rotorbauteil 46 relativ zur Welle 44 drehbar lagert.
[0063] Der Pressvorgang wird vorzugsweise nur auf die Welle 44 aufgebracht, wobei das Rotorbauteil der Motoreinheit 40 nur als Messfläche in Form von Messpunkten 50 zur Messung der Parallelität verwendet wird. Es werden im Pressvorgang jedoch keine Presskräfte auf das Rotorbauteil ausgeübt, sondern das Rotorbauteil wird lediglich geführt.
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LISTE DER BEZUGSZEICHEN
Grundplatte
Pressenunterteil
Endanschlag
Buchse
Druckstück
Buchse
Zentrierdorn
Auflageplatte
Lager
Druckfeder
Druckzylinder Pressenoberteil
Platte
Niederhalter
Zentrierdorn
Datumspunkt
Motoreinheit (erstes Bauteil) Basisplatte (zweites Bauteil) Welle
Rotorbauteil
Achse (Pressenhub) Messpunkt
Datumspunkt
Positionierstift
Verfahrensschritte

Claims (8)

1. Vorrichtung zum Fügen eines ersten und zweiten Bauteils (40, 42) eines Spindelmotors, welche umfasst:
ein Pressenunterteil (12) und ein Pressenoberteil (30), wobei das Pressenunterteil (12) und/oder das Pressenoberteil (30) entlang einer Achse (48) einen Pressenhub ausführt und zur Aufnahme des ersten zu fügenden Bauteils (40) ausgebildet ist, eine Auflageplatte (22), die bezüglich des Pressenunterteils (12) und des Pressenoberteils (30) in Richtung der Achse (48) beweglich gelagert ist und eine Auflageebene zur Auflage des zu fügenden zweiten Bauteils (42) definiert, wobei die Auflageplatte (22) in einem Winkel weitgehend senkrecht zur Achse (48) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass Einstellmittel (28) vorhanden sind, die derart ausgebildet sind, dass durch deren Einwirkung auf die beweglich gelagerte Auflageplatte (22) der Winkel zwischen der Auflageplatte (22) und der Achse (48) veränderbar ist, wobei die Vorrichtung derart ausgebildet ist, dass ein Pressvorgang wenigstens einen Arbeitsschritt umfasst und die gegenseitige Ausrichtung der zu fügenden Bauteile (40, 42) nach Beendigung des Pressvorgangs gemessen und gegebenenfalls korrigiert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Messmittel zur Messung der Orthogonalität bzw. der Parallelität der gefügten ersten und zweiten Bauteile (40, 42) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageplatte (22) mindestens drei Datumspunkte (38) umfasst, welche die Auflageebene definieren und zur Auflage des zweiten Bauteils (42) ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellmittel (28) derart ausgebildet sind, dass der Winkel der Auflageebene während des Fügevorgangs veränderbar ist.
5. Verfahren zum Fügen eines ersten und zweiten Bauteils (40, 42) eines Spindelmotors, wobei die beiden Bauteile (40, 42) zwischen einem Pressenunterteil (12) und einem Pressenoberteil (30) angeordnet und durch einen Pressvorgang entlang einer Achse (48) miteinander verbunden werden, wobei ein zu fügendes Bauteil (42) auf einer bezüglich des Pressenunterteils (12) und des Pressenoberteils (30) in Richtung der Achse (48) beweglich gelagerten Auflageplatte (22) angeordnet wird, welche eine Auflageebene zur Auflage des zu fügenden Bauteils (42) definiert, wobei die Auflageplatte (22) in einem Winkel weitgehend senkrecht zur Achse (48) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass Einstellmittel (28) verwendet werden, die derart ausgebildet sind, dass sie auf die beweglich gelagerte Auflageplatte (22) einwirken, so dass der Winkel zwischen der Auflageplatte (22) und der Achse (48) veränderbar ist, wobei der Pressvorgang wenigstens einen Arbeitsschritt umfasst und die gegenseitige Ausrichtung der zu fügenden Bauteile (40, 42) nach Beendigung des Pressvorgangs gemessen und gegebenenfalls korrigiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass durch Verändern des Winkels der Auflageplatte (22) die gegenseitige Ausrichtung der zu fügenden Bauteile (40, 42) korrigierbar ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel der Auflageebene während des Fügevorgangs veränderbar ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressvorgang in mindestens einen ersten und zweiten Pressvorgang unterteilt wird und die gegenseitige Ausrichtung der zu fügenden Bauteile (40, 42) zwischen den jeweiligen Pressvorgängen gemessen und gegebenenfalls korrigiert wird.
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