AT515291A4 - Hebeeinrichtung - Google Patents

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AT515291A4 ATA621/2014A AT6212014A AT515291A4 AT 515291 A4 AT515291 A4 AT 515291A4 AT 6212014 A AT6212014 A AT 6212014A AT 515291 A4 AT515291 A4 AT 515291A4
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    • E02B8/00Details of barrages or weirs ; Energy dissipating devices carried by lock or dry-dock gates
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Abstract

Bei einer Hebeeinrichtung für Fische und andere aquatische Lebewesen zur Überwindung des Niveauunterschieds zwischen dem Oberwasser und dem Unterwasser eines Querbauwerks in einem Fließgewässer, wobei die Hebeeinrichtung ein Schachtbauwerk (3) aufweist, in dem eine mit einem Oberwasserverschluss (2) verschließbare obere Öffnung (18), die in das Oberwasser (1) mündet, und eine mit einem Unterwasserverschluss (14) verschließbare untere Öffnung (19), die in das Unterwasser (17) mündet, vorgesehen sind und in dem ein Gitterkorb (11) zwischen einer unteren Position und einer oberen Position bewegbar ist, wobei ein mit dem Oberwasser kommunizierendes, mit einem Absperrorgan (9) absperrbares Füllrohr (8) in den unteren Bereich des Schachtbauwerks (3) mündet, besteht zwischen dem Oberwasser (1) und dem Schachtbauwerk (3) ferner ein Verbindungsrohr (4), das zu einer Turbine (5) und von der Turbine (5) zum Schachtbauwerk (3) führt, wobei die Einmündung des Verbindungsrohrs (4) in das Schachtbauwerk (3) zumindest teilweise der unteren Öffnung (19) gegenüber liegt und das Verbindungsrohr (4) durch ein Verschlussorgan (7) drosselbar und absperrbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Hebeeinrichtung für Fische und andere aquatische Lebewesen zur Überwindung des Niveauunterschieds zwischen dem Obenwasser und dem Unterwasser eines Querbauwerks in einem Fließgewässer, wobei die Hebeeinrichtung ein Schachtbauwerk aufweist, in dem eine mit einem Oberwasserverschluss verschließbare obere Öffnung, die in das Oberwasser mündet, und eine mit einem Untenwasserverschluss verschließbare untere Öffnung, die in das Unterwasser mündet, vorgesehen sind und in dem ein Gitterkorb zwischen einer unteren Position und einer oberen Position bewegbar ist, wobei ein mit dem Oberwasser kommunizierendes, mit einem Absperrorgan absperrbares Füllrohr in den unteren Bereich des Schachtbauwerks mündet.
Das Oberwasser kann die Form eines natürlichen oder künstlichen Flussbettes oder auch eines Oberwasserkanals haben. Ebenso kann das Unterwasser ein natürliches oder künstliches Flussbett oder auch ein Untenwasserkanal sein.
Als Folge der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie sind alle Gewässer (stehend und fließend) innerhalb verschiedener Fristen in einen, nach verschiedenen Kriterien zu beurteilenden “guten Zustand“ zu versetzen. Eines der Kriterien ist das sogenannte Fließgewässerkontinuum. Fische und andere aquatische Lebewesen müssen sich demzufolge im Gewässerlebensraum unbehindert und uneingeschränkt bewegen können.
Aus sehr unterschiedlichen Gründen wurden allerdings in den meisten zumindest europäischen Fließgewässern Querbauwerke (Wehre, Rampen, Mauern, Dämme) errichtet, die dieses Gewässerkontinuum unterbrechen. Um die in der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie definierten Ziele zu erreichen, ist es erforderlich, an diesen Querbauwerken in Fließgewässern bauliche Vorkehrungen zu treffen, die es der im Gewässer potentiell vorkommenden Fisch- sowie Benthosfauna ermöglicht, diese Hindernisse zu überwinden.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde eine Vielzahl technischer Lösungen entwickelt und auch erprobt sowie in ihrer Funktionsweise optimiert. Diese Lösungen können in folgende Gruppen unterteilt werden:
Naturnahe Umgehungsgerinne
Derartige Gerinne sind hinsichtlich Querschnitt und Gefälle einem natürlichen Bachlauf nachempfunden. Sie sind relativ gering geneigt auszuführen und bringen erheblichen Raumbedarf mit sich.
Technische Beckenstrukturen
Derartige Systeme werden zumeist in Beton, teilweise auch in Holz gefertigt und bestehen aus einer Abfolge einzelner Becken, die den gesamten Höhenunterschied in überwindbare Teilhöhen in der Größenordnung von 10 bis 20 cm unterteilen. Aktuell wissenschaftlich anerkannter Vertreter dieser Gruppe ist der Vertikalschlitzpass.
Fischhebeeinrichtungen (z.B. Fischlifte)
Diese Gruppe setzt sich aus Fischschleusen und Fischliften zusammen. Sie wurden insbesondere zur Überwindung großer Höhenunterschiede entwickelt. Die Verbreitung ist eher gering, da die Funktionsfähigkeit bislang nicht generell nachgewiesen werden konnte.
Fischschleusen funktionieren ähnlich wie Schiffsschleusen. Die Schleusenkammer wird durch obenwasserseitig und untenwasserseitig situierte Verschlüsse begrenzt. Die Schleusenkammer wird zyklisch gefüllt bzw. wieder entleert und damit den Fischen die Passage ermöglicht.
Fischlifte funktionieren ähnlich wie Personenlifte. Wassergefüllte Behälter werden mechanisch von niedrigem auf höheres Niveau gehoben.
Beide Systeme haben ähnliche „Schwachstellen“ wie insbesondere die Bewegung der Fische, die in zyklische offene bzw. geschlossene Wasserkörper einschwimmen bzw. auch wieder aus denselben ausschwimmen müssen.
Die eingangs beschriebene Hebeeinrichtung zählt zur dritten Gruppe und trägt Merkmale sowohl einer Fischschleuse als auch eines Fischliftes. Der Betrieb erfolgt grundsätzlich ähnlich wie bei einer Schleuse intermittierend und nicht kontinuierlich. Allerdings nutzt das System auch ein Element des Fischliftes in Form eines beweglichen Gitterkorbes.
Bei bekannten Einrichtungen dieser Art bestehen Schwierigkeiten, die Fische zum Einschwimmen in den Korb in seiner unteren Position und zum Ausschwimmen aus dem Korb in seiner oberen Position zu veranlassen. Ferner wird die Energie des Wassers in der Einrichtung nicht genutzt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Einrichtungen zu verbessern, die Vorteile der beiden System zu aktivieren bzw. Funktionsmängel zu beheben.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass bei einer Einrichtung der eingangs beschriebenen Art zwischen dem Oberwasser und dem Schachtbauwerk ferner ein Verbindungsrohr besteht, das zu einer Turbine und von der Turbine zum Schachtbauwerk führt, wobei die Einmündung des Verbindungsrohrs in das Schachtbauwerk zumindest teilweise der unteren Öffnung gegenüber liegt und das Verbindungsrohr durch ein Verschlussorgan drosselbar und absperrbar ist. So kann bei geöffnetem Unterwasserverschluss Wasser aus dem Oberwasser durch die Turbine in und durch das Schachtbauwerk und den Gitterkorb in seiner unteren Position in das Unterwasser fließen und eine Lockströmung für die Fische erzeugen, die somit in den Gitterkorb einschwimmen. Gleichzeitig wird durch die Wasserströmung durch die Turbine Energie gewonnen. Mit Hilfe des Verschlussorgans lässt sich die durch das Schachtbauwerk strömende Wassermenge steuern und die Lockströmung optimieren.
Die Größe der Anlage ist individuell und an die Größe des Gewässers bzw. die Fischpopulation anpassbar. Unter Berücksichtigung aller Erkenntnisse zum Bau konventioneller Fischmigrationshilfen, wie sie in diversen „Leitfäden“ zusammengefasst sind, sollte es möglich sein, ein modulares Konzept zu entwickeln, das mit voraussichtlich drei bis vier Größen das Auslangen findet und allen Anforderungen an europäischen Gewässern in Bezug auf deren Fischfauna gerecht werden kann.
Die durch dieses System überwindbare Höhe des Querbauwerkes ist grundsätzlich nicht begrenzt - allerdings werden bei steigender Höhe die Betriebszyklen länger. Des Weiteren ist bei sehr großen Höhendifferenzen etwa im Bereich um 100 m die Grundsatzfrage der Sinnhaftigkeit einer derartigen Migrationsanlage zu stellen, da es wohl kaum mehr möglich sein wird, gleichartige Gewässerlebensräume mit einander zu verbinden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung zweigt aus dem Verbindungsrohr stromabwärts der Turbine und vor dem Verschlussorgan eine absperrbare Umgehungsleitung zum Unterwasser ab. So kann die Lockströmung bei geschlossenem Verschlussorgan im Unterwasser aufrechterhalten werden, die Turbine ohne Unterbrechung voll genutzt werden und kontinuierlich Energie gewonnen werden. Mit Hilfe des Verschlussorgans im Verbindungsrohr und dem Absperrorgan in der Umgehungsleitung lassen sich die Strömungsverhältnisse bei optimierter Lockströmung und optimierter Energiegewinnung einstellen.
Um das Einschwimmen von Fischen in das Verbindungsrohr zu verhindern sind bei der Abzweigung des Verbindungsrohrs aus dem Oberwasser und bei der Einmündung des Verbindungsrohrs in das Schachtbauwerk Gitterabdeckungen angebracht.
Bei einer besonders geeigneten Ausführungsform mündet das Füllrohr im Schachtbauwerk in einen Diffusor mit einer Vielzahl von Öffnungen. Dadurch wird das Wasser beim Füllen des Schachtbauwerkes in viele kleine Wasserstrahlen aufgeteilt und die Irritation der Fische gering gehalten.
Vorzugsweise sind die Öffnungen des Diffusors zum Boden des Schachtbauwerkes oder zu den Seitenwänden des Schachtbauwerkes hin gerichtet, so dass die Wasserstrahlen nicht in den Korb gerichtet sind und die Irritation der Fische noch weiter verringert werden kann.
Vorteilhafterweise liegt der Diffusor unterhalb der unteren Öffnung des Schachtbauwerks.
Gemäß einer Ausführungsform hat der Gitterkorb eine gitterförmige obere Wand, eine gitterförmige untere Wand und mindestens eine gitterförmige seitliche Wand, wobei in der seitlichen gitterförmigen Wand bzw. den seitlichen gitterförmigen Wänden eine Einschwimmöffnung, die in der unteren Position des Gitterkorbes der unteren Öffnung des Schachtbauwerkes gegenüber liegt, und eine Ausschwimmöffnung, die in der oberen Position des Gitterkorbes der oberen Öffnung des Schachtbauwerkes gegenüber liegt, vorgesehen sind. Z.B. können bei einem quaderförmigen Gitterkorb zwei der vier Seitenwände komplett geöffnet sein. Vorzugsweise stimmen die Öffnungen von den Abmessungen mit der unteren Öffnung und der oberen Öffnung des Schachtbauwerkes überein.
In geeigneter Weise ist im Unterwasser vor der unteren Öffnung des Schachtbauwerks eine Reusenvorrichtung angebracht, um ein Herausschwimmen der Fische die bereits in den Gitterkorb eingeschwommen sind zu verhindern.
Im Unterwasser nahe der unteren Öffnung, am Gitterkorb oder im unteren Bereich des Schachtbauwerkes können ein oder mehrere Sensoren angebracht sein, um die Menge der im Gitterkorb anwesenden Fische zu bestimmen. Das Vorhandensein einer bestimmten Menge an Fischen im Gitterkorb löst dann das Schließen des Unterwasserverschlusses, das Füllen des Schachtbauwerkes und damit den Transport der Fische zum Oberwasser aus. Alternativ kann der Transport auch in vorbestimmten Zeitintervallen erfolgen, die gegebenenfalls jahreszeitlich angepasst werden.
Vorzugsweise haben das Schachtbauwerk und der Gitterkorb einen rechteckigen, vorzugsweise quadratischen Querschnitt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform hält der hydrostatische Auftrieb des Gitterkorbes denselben an oder bei der Wasseroberfläche im Schachtbauwerk, d.h. der Gitterkorb schwimmt an oder knapp unter der Wasseroberfläche und wird durch den steigenden Wasserspiegel beim Füllen des Schachtbauwerkes angehoben, sodass für den Transport des Gitterkorbes im Schachtbauwerk zur oberen Öffnung keine zusätzliche Energie benötigt wird. Für einen störungsfreien Transport des Gitterkorbes im Schachtbauwerk ist der Gitterkorb an einer oder mehreren Schienen im Schachtbauwerk geführt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Einrichtung ist im Schachtbauwerk gegenüber der oberen Öffnung eine Austreibvorrichtung mit einem durch die Einschwimmöffnung des Gitterkorbes in und durch den Gitterkorb zur Ausschwimmöffnung verschiebbaren Gitterschirm vorgesehen. Sobald der Gitterkorb in seiner oberen Position ist, wird die Austreibvorrichtung aktiviert und der Gitterschirm treibt die Fische aus dem Korb in das Oberwasser. So kann der Gitterkorb rascher, verlässlich und vollständig geleert werden und rascher wieder in seine untere Position gebracht werden.
Dafür ist der Gitterschirm z.B. am Ende einer mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigbaren Stange montiert.
Vorzugsweise um den Umfang des Gitterschirms befestigte Bürsten sorgen dafür, dass keine Fische zwischen Gitterkorb und Gitterschirm eingeklemmt werden.
Nunmehr soll die Erfindung anhand einer in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsform der Erfindung erläutert werden. Dabei zeigen die Zeichnungen eine erfindungsgemäße Hebeeinrichtung in Fig. 1 in einem Horizontalschnitt und in den Fig. 2 bis 5 jeweils in einem Vertikalschnitt, wobei verschiedenen Phasen des mit der Einrichtung durchgeführten Transportverfahrens dargestellt sind. Die Fig. 6 zeigt ein vergrößertes Detail der Einrichtung, wenn der Gitterkorb in seiner oberen Position ist. Fig. 7 zeigt eine mögliche Ausführung eines Gitterkorbes.
Die auf einem Fundament 16 aufgebaute Hebeeinrichtung besteht unter anderem aus folgenden Bauteilen:
Oberwasserseitiger rechteckiger Zuleitungskanal 1 in unterschiedlichen Breiten, abhängig von der Dimension des Schachtbauwerkes 3 bzw. der Größe des Gewässers
Oberwasserverschluss 2 im oberwasserseitigen Zuleitungskanal 1 vorzugsweise betoniertes Schachtbauwerk 3 (andere Baumaterialien wie Stahl oder Holz sind möglich) mit vorzugsweise rechteckigem (günstigerweise quadratischen) Querschnitt
Verbindungsrohr 4 von der Sohle des Zuleitungskanals 1 zur Turbine 5 und von der Turbine 5 in das Schachtbauwerk 3, in unterschiedlicher Dimension abhängig von der Größe der Anlage, Feingitterabdeckung des Verbindungsrohrs 4 (1 cm Maschenweite)
Turbine 5, vorzugsweise unregulierte Kaplan - Propellerturbine
Verschlussorgan Turbine, z.B. Drosselklappe 7 Füllrohr 8 für das Schachtbauwerk 3
Umgehungsleitung 15 mit Absperrorgan 6
Gitterkorb 11, z.B. als schwimmende Alukonstruktion, Gitter oben 21 und unten 22, links und rechts 23, vorne und hinten offen 24, 25 (siehe Fig. 7)
Diffusor 10, z.B. DN 200 um eine verteilte, annähernd turbulenzfreie und gleichmäßige Einströmung in das Schachtbauwerk 3 zu gewährleisten
Unterwasserverschluss 14 für untere Öffnung 19 des Schachtbauwerks 3 (Einstieg), vorzugsweise hydraulische Entleerungshilfe bzw. Austreibvorrichtung 13, 27, 26 des Gitterkorbes 11 Führungsschienen 12 für den Gitterkorb 11 an den Wänden des Schachtbauwerkes 3
Die Funktion der Einrichtung ist in folgende Phasen gegliedert:
Im Folgenden die Beschreibung der Phasen in Einzelnen:
Phase 1: Einschwimmen der Fische in den Gitterkorb
Phase 1 ist in Fig. 2 wiedergegeben. Der Korb 11 befindet sich in der unteren Position mit seiner Einschwimmöffnung 24 gegenüber der unteren Öffnung 19 des Schachtbauwerkes 3 und wird mit einem festgelegten Durchfluss durchströmt. Das Wasser kommt aus der Turbine 5. Die Einströmöffnung ist mit einem Maschengitter, Maschenweite 1 cm verschlossen, sodass die Fische nicht in Richtung Turbine 5 weiter schwimmen können. Das Wasser, das aus der Turbine 5 in und durch das Schachtbauwerk 3 und den Gitterkorb 11 strömt, dient als Lockströmung für die Fische, die zwischen den Leitmauern 20 des Unterwasserkanals 17 zur und durch die untere Öffnung 19 und in den Gitterkorb 11 hineinschwimmen.
Die Dauer dieser Phase ist a priori nicht festgelegt, sondern kann abhängig von mehreren Faktoren festgelegt werden. Aller Voraussicht nach werden die Phasen auch jahreszeitlich, je nach .Andrang“ verschieden sein. Auch die Möglichkeit einer Sensorsteuerung wird als Lösung gesehen.
Um ein Verlassen des Gitterkorbes 11 in Richtung Unterwasser zu verhindern, werden im Einstiegsquerschnitt eine oder mehrere Reusenöffnungen (nicht dargestellt) angeordnet. Eben dort könnte auch die Sensorsteuerung (ebenfalls nicht dargestellt) angreifen.
Befindet sich eine definierte Anzahl von Fischen im Gitterkorb 11 oder nach einer vorgegebenen Zeitdauer, wird diese Phase durch Schließen des Unterwasserverschlusses 14 des Schachtbauwerks 3 beendet. Gleichzeitig wird auch der von der Turbine 5 kommende Wasserfluss am Verschlussorgan, z.B. einem Ventil oder einer Drosselklappe 7 abgesperrt. Um die Turbine 5 weiter zu betreiben, öffnet simultan die Umgehungsleitung 15. Die Lockströmung im Unterwasserkanal 17 bleibt erhalten.
Phase 2: Füllung der Schleuse und Anhebung des Gitterkorbes
Phase 2 ist in Fig. 3 dargestellt. Während dieser Phase ist das Schachtbauwerk 3 nicht durchströmt. Die Füllung des Schachtbauwerks 3 erfolgt über ein getrenntes, von einem Oberwasserkanal 1 abzweigendes Füllrohr 8. Diese Leitung ist mit einem Absperrorgan, z.B. einer Drosselklappe 9 oder einem Ventil verschließbar. Die Füllung des
Schachtbauwerks 3 erfolgt vom Kammerboden aus, auf dem eine Diffusorleitung 10 verlegt und mit dem Füllrohr 8 verbunden ist. Diese Diffusorleitung 10 besteht aus einem gelochten Kunststoffrohr ähnlich einem Dränagerohr. Dadurch verteilt sich die Einströmung übereine Länge, die sich dem Umfang des Schachtbodens nähert (z.B. 7,5 m bei einer Schachtabmessung von 2 m x 2 m) und es kann die heftige punktuelle Einströmung dadurch vermieden werden. Eine Irritation der im Gitterkorb 11 befindlichen Fische ist dadurch kaum zu erwarten.
Der Füllvorgang dauert mehrere Minuten. Das bedeutet einen Wasserspiegelanstieg mit einer Geschwindigkeit von wenigen cm/s bzw. einen Zufluss von etwa 10% der gesamten Dotation. Da die Druckhöhe bei Füllung des Schachtbauwerks 3 kontinuierlich sinkt, muss der konstante Durchfluss durch langsames Öffnen des Absperrorgans 9 während des Füllvorganges geregelt werden.
Das Ende dieser Phase ist erreicht, wenn der Gitterkorb 11 seine höchste Position gegenüber der oberen Öffnung 18 des Schachtbauwerks 3 erreicht hat.
Phase 3: Ausschwimmen der Fische
Phase 3 ist in Fig. 4 und Fig. 6 wiedergegeben. Um sicher zu stellen, dass die nach oben gehobenen Fische auch tatsächlich den Gitterkorb 11 verlassen, wird eine hydraulisch unterstützte Gitterkorbentleerung mit einer Austreibvorrichtung vorgenommen. Diese besteht aus folgenden Bauteilen:
Gitterschirm 26, Maschenweite 1 cm2
Hydraulischer Zylinder 13, mit Kolben und Kolbenstange 27
Nachdem der Gitterkorb 11 die obere Position erreicht hat, öffnet sich der Oberwasserverschluss 2 und gleichzeitig schiebt die Kolbenstange 27 den Gitterschirm 26 langsam durch den Gitterkorb 11 und damit die im Korb 11 befindlichen Fische in Richtung Oberwasserkanal 1. Dieser Vorgang dauert etwa 1 bis 3 min. Die Vorschubgeschwindigkeit beträgt einige cm/s. Nachdem diese „Zwangsräumung“ des
Gitterkorbes 11 abgeschlossen ist, schließt der Oberwasserverschluss 2 und danach fährt die Kolbenstange 27 wieder in seine Ausgangslage zurück.
Um ein Einklemmen kleiner Fische zwischen Gitterschirm 26 und Gitterkorb 11 zu verhindern werden an den kritischen Kanten Bürsten 28 montiert. Der Abstand zwischen den Metallteilen beträgt maximal 1 cm.
Der Vorteil dieser Vorgehensweise der Zwangsräumung ist auch, dass die Ausschwimmphase stark verkürzt ist und die Fische im Unterwasser deshalb nicht so lange auf den nächsten Schleusungsvorgang warten müssen. Während dieses Vorganges wird der Korb 11 bzw. das Schachtbauwerk 3 nicht durchströmt. Dies deshalb, um den Eintrag von Laub und anderem Geschwemmsel zu vermeiden, das unter Umständen zu einer Verstopfung der Gitter und damit zu einer Reduktion der Durchströmung in Phase 1 führen kann.
Da die Turbine 5 durchgehend in Betrieb sein wird, müssen die Fische nur die Strecke zwischen dem Oberwasserverschluss 2 und der Zuströmöffnung zur Turbine 5 überwinden. Weiter gerinneaufwärts herrscht im Zuleitungskanal 1 wieder die Lockströmung. Die Überwindung dieses kurzen Abschnittes wird fischökologisch als unkritisch angesehen.
Phase 4: Entleerung der Schleuse und Absenkung des Gitterkorbes Während der Entleerungsphase (siehe Fig. 5) befinden sich keine Fische im Gitterkorb 11 .
Die Entleerung erfolgt über den Unterwasserverschluss 14 des Schachtbauwerks 3 der allerdings nur teilweise geöffnet wird. Auch dieser Vorgang ist zufolge des sinkenden Wasserspiegels physikalisch nicht stationär, sodass der konstante Abfluss aus dem Schachtbauwerk 3 durch kontinuierliches Öffnen des Unterwasserverschlusses 14 erreicht wird. Die Entleerzeit ist hinsichtlich der Fische unsensibel und kann wesentlich schneller als der Füllvorgang erfolgen. Es ist abhängig von der Höhe des Systems eine Entleerzeit von mehreren Minuten vorgesehen. Dies bedeutet einen Abfluss aus dem
Schachtbauwerk 3 von etwa 30% des Gesamtdurchflusses. Der Vorgang ist abgeschlossen wenn der Gitterkorb 11 die unterste Position erreicht hat und der Wasserspiegel im Schachtbauwerk 3 dem Unterwasserspiegel entspricht. Nach Öffnung des Verschlusses 14 und des Verschlussorgans 7 beginnt wieder die Phase 1.

Claims (15)

  1. Patentansprüche 1. Hebeeinrichtung für Fische und andere aquatische Lebewesen zur Überwindung des Niveauunterschieds zwischen dem Oberwasser und dem Unterwasser eines Querbauwerks in einem Fließgewässer, wobei die Hebeeinrichtung ein Schachtbauwerk (3) aufweist, in dem eine mit einem Oberwasserverschluss (2) verschließbare obere Öffnung (18), die in das Oberwasser (1) mündet, und eine mit einem Unterwasserverschluss (14) verschließbare untere Öffnung (19), die in das Unterwasser (17) mündet, vorgesehen sind und in dem ein Gitterkorb (11) zwischen einer unteren Position und einer oberen Position bewegbar ist, wobei ein mit dem Oberwasser kommunizierendes, mit einem Absperrorgan (9) absperrbares Füllrohr (8) in den unteren Bereich des Schachtbauwerks (3) mündet, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Oberwasser (1) und dem Schachtbauwerk (3) ferner ein Verbindungsrohr (4) besteht, das zu einer Turbine (5) und von der Turbine (5) zum Schachtbauwerk (3) führt, wobei die Einmündung des Verbindungsrohrs (4) in das Schachtbauwerk (3) zumindest teilweise der unteren Öffnung (19) gegenüber liegt und das Verbindungsrohr (4) durch ein Verschlussorgan (7) drosselbar und absperrbar ist.
  2. 2. Hebeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Verbindungsrohr (4) stromabwärts der Turbine (5) und vor dem Verschlussorgan (7) eine vorzugsweise absperrbare Umgehungsleitung (15) zum Unterwasser (17) abzweigt.
  3. 3. Hebeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Abzweigung des Verbindungsrohrs (4) aus dem Oberwasser (1) und bei der Einmündung des Verbindungsrohrs (4) in das Schachtbauwerk (3) Gitterabdeckungen angebracht sind.
  4. 4. Hebeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllrohr (8) im Schachtbauwerk (3) in einen Diffusor (10) mit einer Vielzahl von Öffnungen mündet.
  5. 5. Hebeeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen des Diffusors (10) zum Boden des Schachtbauwerkes (3) oder zu den Seitenwänden des Schachtbauwerkes (3) hin gerichtet sind.
  6. 6. Hebeeinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Diffusor (10) unterhalb der unteren Öffnung (19) des Schachtbauwerks (3) liegt.
  7. 7. Hebeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Gitterkorb (11) eine gitterförmige obere Wand (21), eine gitterförmige untere Wand (22) und mindestens eine gitterförmige seitliche Wand (23) hat, wobei in der seitlichen gitterförmigen Wand bzw. den seitlichen gitterförmigen Wänden (23) eine Einschwimmöffnung (24), die in der unteren Position des Gitterkorbes (11) der unteren Öffnung (19) des Schachtbauwerkes (3) gegenüber liegt, und eine Ausschwimmöffnung (25), die in der oberen Position des Gitterkorbes (11) der oberen Öffnung (18) des Schachtbauwerkes (3) gegenüber liegt, vorgesehen sind.
  8. 8. Hebeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Unterwasser (17) vor der unteren Öffnung (19) des Schachtbauwerks (3) eine Reusenvorrichtung (29) angebracht ist.
  9. 9. Hebeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Unterwasser (17) nahe der unteren Öffnung (19), am Gitterkorb (11) oder im unteren Bereich des Schachtbauwerkes (3) ein oder mehrere Sensoren angebracht sind, um die Menge der im Gitterkorb (11) anwesenden Fische zu bestimmen.
  10. 10. Hebeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schachtbauwerk (3) und der Gitterkorb (11) einen rechteckigen, vorzugsweise quadratischen Querschnitt haben.
  11. 11. Hebeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der hydrostatische Auftrieb des Gitterkorbes (11) denselben an oder bei der Wasseroberfläche im Schachtbauwerk (3) hält.
  12. 12. Hebeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gitterkorb (11) an einer oder mehreren Schienen (12) im Schachtbauwerk (3) geführt ist.
  13. 13. Hebeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Schachtbauwerk (3) gegenüber der oberen Öffnung (18) eine Austreibvorrichtung (13, 26, 27) mit einem durch die Einschwimmöffnung (24) des Gitterkorbes (11) in und durch den Gitterkorb (11) zur Ausschwimmöffnung (25) verschiebbaren Gitterschirm (26) vorgesehen ist.
  14. 14. Hebeeinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Gitterschirm (26) am Ende einer mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigbaren Stange (27) montiert ist.
  15. 15. Hebeeinrichtung nach Anspruch 12 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass um den Umfang des Gitterschirms (26) Bürsten (28) befestigt sind. Wien, am
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